Gar nicht so scheiße wie man denkt: Karlsruhe

karlsruhe

Am Donnerstag musste ich jemanden in Karlsruhe vom Bahnhof abholen. Aus Gründen. Und war 1,5 Stunden früher dran. Aus Gründen. Und hab die Zeit genutzt, um die Stadt, die in diesem Jahr den 300. Geburtstag feiert, in einem Japan-Touri-Style-Rundwalk zu erkunden.

Davor war ich in Karlsruhe glaube ich tatsächlich erst einmal, Ende letzten Jahres beim Kraftwerk Konzert im ZKM. Ganz unter uns: Welchen Grund, außer dem ZKM, gibt es, nach Karlsruhe zu gehen?

Aber wie ich meinen Kniffelkollegen natürlich gleich per whatsapp mitteilen musste: So scheiße ist Karlsruhe gar nicht. Irgendwie bisschen wie Stuttgart. Nur halt anders.

Und da fängt es schon an. In Karlsruhe ist der Bahnhof nämlich nicht wie in den meisten Städten im Zentrum, sondern eher etwas daneben. Dafür ist der Zoo mittendrin, quasi zwischen Bahnhof und Zentrum. „Morgens kostet der Zoo in Karlsruhe keinen Eintritt, weil das für viele Leute der kürzeste Arbeitsweg ist“ besserwissert Geiger via whatsapp.

Darauf muss man erst mal kommen, und ich will ja dahin, wo es brennt, wo die Gentrifizierung die Glasfassaden hochzieht, wo man urban shoppen kann und wo sich Dutt und Bart Guten Morgen sagen. Also gebe ich bei Google Maps H&M ein. Ich finde das Rathaus und ein Schloss und mach mich mal auf den Weg.

Hier meine Bilderschau in Multicolor und mit Happy End:

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Wenn man am Zoo entlang läuft kann man tatsächlich reingucken. Sieht gut aus. Nur dass die Böötle von Edeka gesponsert sind ist etwas komisch.

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Pünktlich zum 300-jährigen Jubiläum der Stadt hat man wohl angefangen alles umzubauen. Schön wäre halt gewesen, wenn man auch rechtzeitig fertig geworden wäre. #großprojekt

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Karlsruhe, Paris, New York: Die heilige Dreifaltigkeit der Urbanität.

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In Karlsruhe ist vieles anders, aber ÖPNV-Werbung ist überall gleich. Gleich dämlich.

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Was anders ist: Der Wittwer heißt hier AtemPause…

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… das Gerber heißt hier Ettlinger Tor…

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… die Gelben Seiten sind hier kein überflüssiges Buch sondern ein überflüssiges Café…

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… der Second Hand Records heißt hier Ankauf (keine Klassik und Volksmusik)…

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… das Transit heißt hier Lui’s und die Corso Bar La Vida Loca (Lifestylebar)…

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… der Schlossplatz heißt hier auch Schlossplatz, ist aber 10x größer als in Stuttgart mit 10x weniger Leuten…

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… urbane Shopper shoppen hier nicht bei der Langen Einkaufsnacht sondern sind Stempelshopper …

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… und das Tatti’s heißt hier Thati.

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Auch andere Sachen sind in Karlsruhe anders: So zieht man in Karlsruhe um…

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… so parkt man in Karlsruhe…

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… und so spielt man in Karlsruhe Jenga.

(Das sind übrigens Kunstobjekte zum 300. Geburtstag. Auf das Haus bin ich tatsächlich erst mal reingefallen, das parkende Auto kannte ich schon aus diesem Internet, weil dem jemand nen Strafzettel gegeben hat. War aber wohl auch lustig gemeint. Voll meta.)

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Aber was man sagen muss: Sie haben ein schöneres Rathaus als Stuttgart…

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… und das Bauhaus ist hier wirklich nur ein Haus.

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6 Comments

  1. says: Kollege Geiger

    „Richtig geil, nächstes Jahr aufjedenfall wieder am Start“.
    Ach nee, das war ja Deutschlands meister City Slide Kommentar.

  2. says: se

    wegen der menschen muss man nach karlsruhe. die sind um einiges entspannter als in stg. meiner theorie nach liegts am fehlen von bosch, daimler und porsche.

  3. says: Whiskydrinker

    Also früher gab es in KA noch die Plattentasche von einem gewissen Kristian Beyer. Das war ein schöner Laden.

    Und das Ettlinger Tor ist eher das Milaneo, weil es ECE ist und einen Primark hat. Und Besucher hat es im Gegensatz zum Gerber auch welche.

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