Die schönsten Parks in Stuttgart: Der Killesberg

In dieser Rubrik hatten wir auch schon länger nichts mehr, und jetzt gleich ein Klassiker: der Killesberg. Genauer der Höhenpark Killesberg, nicht nur seit Jahren, sondern seit Jahrzehnten eines der beliebtesten Ausflugsziele der Stuttgarter.

Gerade mal bei Wikipedia nachgelesen: Der Park geht tatsächlich auf die Reichsgartenschau 1939 zurück (zu deren Eröffnung wurde übrigens auch die Veranstaltungsgaststätte gebaut, in der sich heute der Perkins Park befindet), in seine heutige, überaus aparte Form wurde er vor allem bei der IGA (Internationale Gartenschau) 1993 gebracht. Damals fuhr die berühmte Panoramabar quer über den Park – ich meine mich dunkel zu erinnern, damit gefahren bin ich glaube ich nie:

Ich besuche den Killesbergpark heute – wie auch vergangenen Sonntag – vor allem wegen des Spielplatzes, wohl flächenmäßig einer der größten wenn nicht der größte in Stuttgart. Immer die Hölle los dort, immer gut um sich Kindernamen anzuhören und die neuesten Väter-Styles zu spotten (Socken in Sandalen sind inzwischen tatsächlich von Trekkingsandalen ohne Socken abgelöst).

Direkt angrenzend liegen der kleine Streichelzoo mit Ponys und Zwergeseln sowie der Teich mit den berühmten Flamingos und die Milchbar. Die Milchbar ist eine sehr stylische 50s-Location, und ich erinnere mich an eine legendäre Abseits-Modenschau Anfang der 90er dort, wo unser Ken als Model über den Laufsteg stolziert ist. Das waren Zeiten.

Etwas weiter liegt der beschauliche kleine Jahrmarkt mit Eliszis historischem Jahrmarktstheater. Das sieht alles so putzig aus wie in Disneyland, mit dem Unterschied, dass die ganzen Attraktionen – vom Karussell über die Schiffschaukel bis zur Orgel – Originalteile von Anfang des letzten Jahrhunderts und liebevoll in Stand gehalten sind.

Im zugehörigen Pavillon gibt es den Sommer über übrigens jeden Mittwoch Swing und Lindy Hop – das würd ich mir doch tatsächlich mal anschauen.

Oberhalb des Jahrmarkts steht mein persönliches Killesberg-Highlight, der Killesbergturm. Stolze 42 m hoch, lange Wendeltreppe und neben Fernsehturm und Monte Scherbelino eine der besten Aussichten der Stadt. Wer noch nie oben war – hingehen! Lohnt sich! Unbedingt!

Von dort oben sieht man auch wunderbar ins Tal der Rosen, wo wir vor ein paar Jahren im Sommer gern mal gepicknickt haben. Ein echtes Kleinod, mich hat immer gewundert wie wenig überlaufen das Tal ist und wie entspannt alle Leute dort sind.

Oberhalb des Tals der Rosen liegt auch noch das Höhencafé Killesberg, und dort vor bestimmt 10 Jahren den Klassiker erlebt: Sonntagnachmittag mit paar Leuten auf die Terrasse gesetzt, Tasse Kaffe bestellt, schwäbische Antwort bekommen: „Auf der Terrasse nur Kännchen“.

Ein weiteres Highlight ist natürlich die Killesberg-Parkbahn, die einmal quer durch den ganzen Park tuckert, Start- und Zielbahnhof ist beim alten Messegelände. Bis vor wenigen Jahren musste ich jeden Sommer mehrmals ein paar Runden drehen, macht aber auch wirklich Spaß. Die beiden Dampfloks sind von 1950, die Waggons tatsächlich original von 1937/38!

Obwohl gar nicht so umfangreich lohnt es sich, den Wikipedia-Artikel zu lesen. Und bestimmt lohnt es sich, mal zum Lichterfest zu gehen, aber das hab ich mir bisher nur einmal von Cheffe Oskars Dachterrasse über dem Stereo am Berliner Platz angeguckt. Wie’s vor Ort ist kann man z.B. bei Miss Harrcore nachlesen.

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11 Comments

  1. Das Bähnle ist wohl mal bei einem Lichterfest aus den Schienen gesprungen, weil zuviel Fackelwachs auf die Gleise getropft ist. Oder ist das ne Urban Legend? „Ich war dabei, als das Bähnle entgleiste….“? Hat jedenfalls ne eigene Website: http://www.killesberg-kleinbahn.de/

    Und bis wohl 1984 gab’s auf m Killesberg auch einen Sessellift. Einmal quer durch.Wird sogar unter http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Seilbahnen_in_Deutschland aufgeführt :- ) – in den 70ern sind da wohl die Vorgänger von Bloggern mitten im Hochsommer mit kompletter Skiausrüstung hin, um die Besucher zu verarschen.

  2. says: martin

    lange ist es her, aber an den sessellift kann sogar ich mich noch erinnern. mein vater ist mit mir ab und zu gefahren. und ich beiß mir heute noch in arsch, dass ich 1993 nicht mit der coolen panoramabar gefahren bin, warum auch immer. ich glaub ich dachte damals im jugendlichen leichtsinn, die bleibt für immer und fährste dann mal wenn der iga alarm vorbei ist.

  3. says: neongrau

    *hach* wenn ich das seh, bekomm ich doch glatt bissl Heimweh.
    Wobei der Killesbergturm für mich als Höhenängstler n rotes Tuch ist. Meinen letzten Besteigungsversuch musste ich mangels Pampers auf halbem WEge abbrechen 😉

  4. says: Mischi

    Auch im Hause Thilow ein gern besuchtes Ausflugsziel, der Spielplatz ist echt schön, mein Mädele steht da total drauf. Und zum Höhencafe: ich hab es mal echt gewagt und gefragt, ob man Kaffee auch zum mitnehmen haben kann (weiß auch nicht, was mich da geritten hat). Der pikierte Blick von dem Oberpinguin war jedenfalls Gold wert 🙂

  5. says: bernd

    Mein first contact war auch ´93 bei der IGA (Internationale Gartenbauaustellung, kurz mal nachgegoogelt) war damals DER hammer, milka spielplatz, panoramabahn, eisständle, duzende rentner die sich an allem was so blühte erfreute und der kleine bernd der auf dem besagten spielplatz eine wasserschleuse nach der anderen befüllen durfte… egal, wara uf jeden fall oft da, meine eltern htten uns ne dauerkarte gekauft, ganz groß!

    da fällt mir noch ein, ich hatte damals sogar so ne schicke IGA 93 cap – dämlicher kinder-stuff mal wieder 🙂 kinderwagon hipster ole 🙂

  6. says: Roy Black

    Letzen Sommer gab es Fr und Sa abends dort ein besonderes Schmankerl:
    Man konnte zuschauen wie 13-15 jährige starben weil sie meinten sie könnten ne Wodka flasche alleine drinken.
    Da war echt jedes WE Action bis iwann die Bullen immer mit 3 kastenwägen im Park waren und den Kids den Woddi weggenommen haben.
    Die guten alten Zeiten…

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