Erlebnis Stuttgart am Fluss: Bootsfahrt auf dem Neckar

Bootsfahrt aufm Neckar – das kann man mal machen. Jaytext hat es für uns ausprobiert. 

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Mehr als 20 Jahre lebe ich nun in Stuttgart – und habe den Neckar nur selten wirklich wahrgenommen. Am häufigsten wohl beim Überqueren einer der Brücken nach Osten. Und zuletzt bei der Rollerausfahrt nach Ludwigsburg.

Spätestens seit nun unser OB den Fluss in die Stadt holen will (was übrigens schon sein Vorgänger wollte), richtet sich auch mein Blick neu auf den Neckar. Erster Schritt: eine Schiffahrt mit dem „Neckar Käpt’n“ . Die zweistündige Mühlhausen-Schleusenrunde, eine „romantische Rundfahrt ab Anlegestelle Wilhelma, vorbei am Max-Eyth-See, durch die Schleuse Hofen, nach Mühlhausen und zurück“ soll es sein.

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An Bord der „Liberty“. Der Kapitän schwäbelt nicht

Wetter prima, Stimmung bei den Mitfahrern auch. Viele Familien mit kleinen Kindern an Bord, die Eistruhe wird also bald leer sein. Pünktlicher als die Bahn – mit nur 5 Minuten Verspätung – legt die „Liberty“ ab und treibt gemütlich den Fluss hinab. Der Kapitän begrüßt die rund 50 Passagiere in sauberem Hochdeutsch, null Punkte in der Lokalkolorit-Wertung. Die Häuser von Cannstatt ziehen vorbei, dann die steilen Weinberge („Cannstatter Zuckerle, eine der besten Lagen in Württemberg“).

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Keine Food Lounge an Bord, zum Glück aber auch keine Musikdauerberieselung

An Bord wird eher Bier getrunken, die ersten Kleinen quengeln und werden von ihren Eltern mit Flutschfinger oder Kaktus beruhigt. Im sonneninduzierten Halbschlaf kriege ich mit, dass wir am Max-Eyth-See vorbeifahren, dann folgt das Highlight der Tour: die Schleuse Hofen.

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Schleuse Hofen, gleich geht’s 6,80 Meter runter

Der Kapitän versucht, mit Zahlen zu beeindrucken: 6,80 Meter Höhenunterschied werden durch die 1957 in Betrieb genommene Schleuse überwunden, in 10 Minuten werden 9 Millionen Liter Wasser abgelassen – eine Menge, mit der man 80 Jahre lang jeden Tag eine Badewanne füllen könnte. Ah ja.

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Nach der Schleuse passiert dann nicht mehr viel, rechts ist viel Grün zu sehen (Naturschutzgebiet Oeffinger Scillawald), links tauchen nacheinander KFC- und McD-Schilder auf. Ein Reiher fliegt ein paar Sekunden neben uns her, auf Höhe der Kläranlage Mühlhausen dann dreht die „Liberty“ um und fährt zurück.

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Die deutlich größere „Wilhelma“ zieht an uns vorbei und neidische Blicke auf sich. Ob die eher ihrem schattenspendenen Dach, dem höheren Tempo oder dem Schriftzug „Tanz an Bord“ gelten, weiß ich nicht. In die Schleuse Hofen jedenfalls passen beide Schiffe gleichzeitig rein, die Rückfahrt zur Anlegestelle Wilhelma verläuft dann weitgehend ereignislos.

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Fazit: So richtig spannend ist eine Neckarfahrt dann doch eher nicht. Höchstens mit dem „Party Floss“ – was ich aber sicher nicht nachprüfen werde. Und von der Stadt ist vom Fluss aus nicht viel zu sehen. Bin neugierig, wie sie das ändern wollen: den Neckar ins Zentrum umleiten? Oder Bürogebäude, Malls und Ministerien nach Cannstatt und Aldingen versetzen? Wir werden sehen.

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„Stadt am Fluss“ gilt bislang nur für Cannstatt

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