Warum sind die Müll und Abfallgebühren in Stuttgart so teuer?

Stiftung Warentest hat mal verglichen und siehe da: In Stuttgart ist der Müll am teuersten. Die Hamburger zahlen sogar nicht mal die Hälfte. Da fragt man sich ja intuitiv: Wie kann denn das sein? Ist unser Müll irgendwie schwerer zu entsorgen? Braucht das Müllauto soviel Benzin weil’s im Kessel immer bergauf fahren muss? Nein, das ist natürlich nicht der Grund.

Laut Stiftung Warentest liegt es am „Leistungsumfang“. D.h. in manchen Städten kostet die Tonne Restmüll ziemlich viel, dafür seien andere Müllarten wie die Biotonne billiger. Oder der Müll wird einfach öfter abgeholt und ist daher etwas teurer. Oder, oder oder.

Erzieherische Idee dahinter: Die Kommunen können ihre Bürger so zum Mülltrennen „motivieren“. Ist ja klar: Wirfste den Kompost nicht auch die Mülltonne, brauchste keine so große, musste nicht so viel zahlen.

Die Studie beschäftigt sich allerdings nur mit Hausmüll. Das ist ungefähr so, als will ich wissen, in welcher Stadt die Hotels am Teuersten sind und jemand sagt mir dann, dass die 4-Sterne-Hotels in Stuttgart am Teuersten sind. Um hier also eine echte Ausssage zu finden, muss ich mich ans Müll-Rechnen machen:

Vergleichen wir das Ganze ink. anderer Müllsorten mal mit Hamburg, dann kostet da die Biotonne (120l) pro Jahr ca. 90 Euro + Transportgegebühr. (Die Transportgebühr ist ne Wissenschaft für sich, das rechne ich jetzt nicht aus. Nochmal ca. 36 Euro). Außerdem wird die Biotonne nur alle 14  Tage geholt, das war im Juli sicher lecker.

Bei uns kostet sie ca. 73 Euro und wird zumindest im Sommer jede Woche geleert. Alles in allem sind die Hamburger dann aber trotzdem noch einiges günstiger dran. In Berlin zahlt man für die Biotonne sogar nur 15 Euro im Quartal, dafür gibt es noch eine Orangene Tonne. Da müsste ich jetzt schon wieder rechnen…

Was ist also die Erkenntnis? In Stuttgart ist der Müll teuer. Naja, das hatten wir schon gewusst. Andere sind (wahrscheinlich) billiger. Außerdem: Müll ist nicht nur Hausmüll. Auch nicht neu. Und diese Studie sagt nicht viel aus und erinnert mich ein wenig die Wohnqualitätssache.

 

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65 Comments

  1. says: martin

    ich würde sagen, hausmüll gleich biotonne in stuttgart oder? letztendlich gibts ja in S: grüne tonne für papier, gelber sack und schwarze tonne, die wohl dem biomüll entspricht (mehr oder weniger)

  2. says: skp

    @Jana: in Berlin gibt es kaum landwirtschaftlich genutzte flächen. abgesehen davon weiß ich nicht ob ne rattenplage für die umwelt besser ist.

  3. says: Mikato

    Also Biomüll in Etagenwohnungen geht mal echt gar nicht!
    Der Stuttgarter Müllbeauftragte meinte zu diesem Stiftung Warentest irgendwas wie: „Da wurden wieder Äpfel mit Birnen verglichen“ (das Ding)

  4. says: julia

    in der nachbarschaft, hier im westen seh ich aber ab und zu auch braune tonnen stehen, für den biomüll… aber ich glaube das haben in stuttgart eher die einfamilienhäuser, als so ein mehrfamilienhaus, wo das zeug dann ewig vor sich hin gammelt und jeder alles reinschmeißt.
    gibt ja genügend leute, die nicht mal gelber sack machen, sondern komplett alles in den restmüll schmeissen (außer papier vielleicht).

  5. says: stadtteil

    das problem in stuttgart ist, daß wir nicht ausreichend müll produzieren. die müllverbrennungsanlage in münster wurde für das müllaufkommen in den 80ern geplant. dank grüner tonne, gelber sack und evtl auch ein bisschen umweltbewusstsein müssen die herrschaften in münster heute sogar noch müll dazukaufen, um genügend fernwärme produzieren zu können. und dieses zukaufen zahlen wir mit der müllgebühr mit

  6. says: Jana

    Also der Biomüll wird auf jedenfall getrennt abgeholt. Aber wir haben auch keine Tonne dafür. Und da ich den Apfelbutzen nicht gerne die ganze Woche in der Wohnung horte, fliegt der bei mir auch in den Hausmüll.

  7. Zum Glück sind die Müllgebühren bei mir Sache des Vermieters!:-)

    Was ich jedoch noch nie verstanden habe: Wieso gibt es in Stuggi keine Biotonnen? Bei meinen Eltern im Remstal verfügt fast jedes Haus über einen Garten & einen Komposthaufen. Aber dort sind Biotonnen vorgeschrieben… Zudem gibt es dort gelbe Tonnen – anstatt der Stuttgarter Gelben Säcke. Ich will auch ne Gelbe Tonne im Hof, anstatt des Sacks auf meinem Balkon!

  8. says: Mikato

    @sebastian, da würd ich nicht so laut schreien! Hast Glück dass der Vermieter das zahlt!

    Stell Dir doch mal ne Biotonne jetzt auf dein Balkon! Viel Spass mit den süssen Fruchtfliegelchen! 😉

  9. says: julia

    @sebastian: äh klar, im remstal isses auch ein wenig anders, als in der großstadt. ich denke einfach, dass es zu umständlich ist, den leuten in mehrfamilienhäusern mit 20 oder mehr wohnungen auch noch eine biotonne hinzustellen.
    meine eltern in ludwigsburg haben das auch, die sind aber auch die einzigen im haus und können das schön trennen oder auf ihren kompost schmeissen.

    zudem kommt hinzu, dass es in den verschiedenen landkreisen unterschiedliche trennsysteme gibt.
    in ludwigsburg z.b. muss man für jedes mal tonne leeren zahlen und das nicht zu knapp (restmüll). klar, dass man da mehr sortiert, weil grüne tonne nix kostet. grüne tonne ist in flach und rund aufgeteilt, sprich flach = papier, aber auch flache plastikfolien oder alufolie. rund = alles was rund ist wie dosen, flaschen etc.
    an dem einen tag kommt die leerung für flach, am nächsten rund. mußte dann auch alles sammeln oder dir 2 grüne tonnen hinstellen.
    flaschencontainer gibt es dort nicht mehr.

    schön dass du denkst, müllgebühren sind sache des vermieters. dumm nur, dass du die mit den nebenkosten mitbezahlst… 😉

  10. says: Glückskind

    oh gott ich kann mich noch an den müllstreik vor ein paar Jahren erinnern…junge junge da bisch durch die Königsstraße gelaufen alles war verdreckt und voller blauer säcke!! des war net funny auch weils glaub im sommer war…
    da kriegste den „Duft“ dann doppelt und dreifach ab

  11. says: Martin Sp.

    Alsooo… Bis vor einem guten Jahr wohnte ich in Zuffenhausen, in einer Wohnung in einem 10-Parteien-Haus, mit Biotonne. Jetzt in Bad Cannstatt, in einem 40-Parteien-Haus, ohne Biotonne. Die Verwaltung hat uns erklärt, das es in Stuttgart ab einer bestimmten Parteien-Anzahl im Gebäude keine Biotonne gibt. Vermutlich weil die mit der Abfuhr dann nicht hinterher kommen, und das Zeug zu stinken anfängt.

  12. says: franzi

    ja, bei mir gibt’s auch keine biomülltonne im westen. und müllgebühren zahlt auch der vermieter 🙂 Sind bei mir definitiv nicht in den NK dabei…

    aber des mit dem gelben sack nervt mich auch voll. einmal die abfuhr verspasst und dann hast dieses ding 4 wochen auf dem balkon stehen 🙁

  13. Sorry, hab mich schlecht ausgedrückt. Müllabfuhr bezahle ich nicht direkt, wollte ich sagen. Wir bezahlen 50€ im Monat an den Vermieter für Dinge wie Wasser, Abwasser, umlagefähige Kosten, Versicherungen, etc. pp. Dort ist auch der Müll mit drin. Wir haben bei 10 Partien eine große und ein kleine Restmüll-Tonne fürs Haus. Die letzten 6 Jahre hat es immer ausgereicht, aber seit nem halben Jahr sind die Tonnen irgendwie immer voll! 🙁

    @Glückskind: Auch wenn ich jetzt über die Königsstraße laufe, ständig sind diese Tonnen am Schloßplatz überfüllt. Ständig! Gibt ein super Bild für Touristen ab. Und jetzt ist kein Streik…

    EDIT: Hab eben nachgeschaut. IN 2009 haben wir 73,14€ für Müll via Vermieterin bezahlt.

    @Franzi: Wir hatten bei uns in der WG auch schon paar Mal das gleiche Problem, mit vergessenen Säcken. Wir haben die Säcke dann außen am Balkon an unsere Blumenkästen hingehängt. Am Ende war der Balkon von außen total gelb. Seit mal dumme Sprüche von den Nachbarn kamen, schmeissen wir im Sommer alles zusammengedrückt in den Restmüll.

  14. says: franzi

    @sebastian: haha, glaub des mach ich auch das nächste mal 🙂 wobei ich mir auch vorstellen kann das die nachbarn nicht wirklich begeistert davon sind…

  15. says: julia

    Wir haben ca 18 parteien und nur eine große tonne. Reicht aber immer.
    Im sommer wird glaube ich auch öfters geleert als im winter, wegen dem gegammel in der tonne. Hab ich zumindest mal gelesen.

  16. @Mikato: Der war auch schon vorher voll! 😉 Nee, im Ernst: der gelbe Sack wiegt vielleicht 1/3 von ner Mülltüte bei uns. Dabei ist der gelbe Sacke minimum 5 mal so groß. Sprich im gelben Sack ist fast nur Luft. Und wenn man auf dem Rest bissle rumhüpft, nimmt er beinahe keinen Platz mehr weg.

    Die Flaschen gehen zurück in den Laden, die Kartons in Papiermüll, Einkaufstüten haben wir sowieso keine und der Rest nimmt plattgedrückt. Leider ist der Keller vollgestellt! 🙁

  17. says: neongrau

    Also ich kann ausm Westen berichten, dass es bei uns ne braune Tonne gibt. Es entzieht sich aber meiner Kenntniss ob und was da drin ist.

    Wills lieber nicht wissen, nachdem man bei uns auch komplette Boiler in der gelben Tonne findet ^^

  18. says: Jana

    oh oh, der Gelbe Sacke. Da hab ich mittlerweile auch schon 5 im Keller stehen, weil die Abholung irgendwie immer an mir vorbei geht. und wenn ich’s schon nen Tag früher rausstelle bekomme ich immer Ärger mit der Nachbarin.

    Wg. der Biotonne habe ich eben mal auf der Seite der Stadt nachgelesen: Die gibt’s definitiv:
    http://www.stuttgart.de/item/show/7404
    „Die Teilnahme an der Biomüllsammlung ist freiwillig. (…) Darüber hinaus kann Biomüll auch eigenverwertet oder zusammen mit Restmüll entsorgt werden. “
    Sodele.

  19. says: Mikato

    So lange der Müll aus Ulm kommt geht`s ja noch, aber wenn die den dann von Italien hier hochschippern wird`s langsam kriminell!

    Und wenn dann Stuttgart 21 mal da ist, dann braucht der Müll nur noch 20 Minuten! 😉

  20. says: LuisL

    In Hamburg gibt es zudem auch kein Papiermüll (Grüne Tonne) sondern die Bürger stellen Ihren Papiermüll and bestimmten Orten auf die Straße wo er dann periodisch (weiß nicht wie oft) abgeholt wird. Das reduziert sicherlich die Kosten nochmal, da nicht extra ein Müllmann vorgehen muss und die Tonne rausholen für jedes Haus.

    Ist an regnerischen Tagen dann aber auch ein große Schweinerei 😉

  21. says: LuisL

    Achso, Gelber Sack ist in Hamburg auch nicht wirklich…Kommt alles in den „normalen Müll“. D.h. in einem normalen Mietshaus, gibt es nur schwarze Tonnen. Da kommt auch der Gelbe Sack Müll rein.

  22. says: chris

    Ich trenne schön lange kein Müll mehr. Das können die Müllsortieranlagen besser als ich. Außerdem zahl ich auch ein arsch voll Geld fürs Müll abholen.

  23. says: NO 2da RA

    Also die Trennung in LuBu „Rund“ und „Flach“ check ich auch bis heute nicht….wieso kommt eine leere Milchtüte, die ich platt mache in Rund? Die is doch flach….Und die Alu-Kaffee-Kapseln in Rund und nicht in Restmüll? Ich machs wie Chris….no more Trennung….die schmeißen sicher eh alles wieder z’amm

  24. says: chris

    so siehts aus. die schmeissen sogar die gelben säcke mit in den normal müll zwecks der verbrennung. gab bezüglich dessen irgendwann mal ne reportage auf ard oder zdf.

  25. says: martin

    ich outte mich auch, hab von mülltrennung noch nie groß was gehalten. gut, dass man papier und glas jeweils woanders reinkommen, mach ich gerne. aber der große rest? i weiß net…

  26. says: julia

    @nora: is doch voll einfach ey! die milchtüte ist vom material her zu steif und zählt deshalb zu rund. in flach dürfen halt nur weiche flache plastikfolien und verpackungen.
    und michtüten, die platt gemacht sind, dienen ja meist nur dazu, dass man nicht so viel platz verschwendet beim müllen. im gelben sack mach ich die auch platt, sonst ist der ja gleich voll bei meinem kaba-verbrauch 😉

  27. says: franzi

    @julia: „…die milchtüte ist vom material her zu steif und zählt deshalb zu rund…“ also wenn das nicht logisch ist ;-))))

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