Die Pre-Sessions sind over, das Programm ist fix und monströs, das Popbüro hat einen vollgepackten Tag zusammengestellt und bietet den leichten Festivalflair und massig Input für das (Musikwirtschaft)Brain: It’s all ABOUT POP und 2023er Ausgabe ist jetzt schon, zumindest auf dem Papier, die beste Version des Convention-Festival-Hybrids. Man begann einst klein und wuchs innerhalb von fünf Ausgaben zum State of the Art-Pop-Austausch-Programm in Süddeutschland an. Tagge jetzt deine Faves des Tages mit der App „Festivalcamp“. Tickets gibt es hier.
Der Aufbau: Die Multilevel-Location Wizemann wird voll ausgefahren und bespielt, mehrere Räume, mehrere Bühnen und, Premiere, erstmals wird eine Open Air-Stage installiert. Eine Solar-Bäckerei ist an dem Tag am Start sowie eine Kinderspielzone.
Musikalisch ist die ABOUT POP heterogen wie immer und kreiselt von Punk bis R’n’B, von Rap bis Pop, von neue Deutsche Welle bis Dark Wave, von Post-Acid-Rave bis Electronica. Die Acts kommen aus der ganzen Welt, angeführt wird das Lineup von Boy Harsher, Die Nerven, Anika, Mareux, Agar Agar oder Silent of Lesbos. Mehr Infos zu den einzelnen Artists ganz unten oder hier.
Einen ABOUT POP-exklusiven Gig bereitet die Produzentin und Performerin Laima Adelaide vor, die in ihrem einzigartigen Live-Set drei Ebenen vereint. „Die Bewegung in der Musik durch eine Anordnung von zwei Lautsprechern, die Bewegung in einer Lichtanordnung und die Bewegung im Publikum auf physischer und auf psychischer Ebene.“
Komplett wird der Tag durch massig Talks, Panels, Workshops, Vorträgen und Meet-ups rund um das Thema Pop, Jugendkultur, Musikwirtschaft und Nachtleben. Zu Gast sind u.a. der Autor Jens Balzer oder Inklusions-Artist Raul Krauthausen, Thomas Venker und Anja Rützel diskutieren um den Status-Quo des Pop-Feuilletons, man debattiert über Plattensammlungen in der Streaming-Bibliothek-Ära (u.a. mit DJ Friction) oder große Spotify-Playlists als der heilige Erfolgsgral für Musiker*innen („da muss man reinkommen“).
Es gibt Kurse, wie man Events und Clubs managed oder den Open Air-Schallschutz regelt, eine Talk-Runde über das aktuelle Stuttgarter Nachtleben ft. Kessel.TV als Host oder wie man in Zeiten von horrenden DJ-Gagen als Club gegensteuern kann (ft. dem Harry Klein aus München).
Wie Clubben in Stuttgart geht, zeigt das ABOUT POP selbst in der Praxis-Anwendung: Nach Ende der vielen Konzerte, Debatten, Lesungen und Workshops im Wizemann kann man mit dem Festival-Ticket zur Aftershow-Party zur Fridas Pier shuttlen, auf dem Boot stehen ab Mitternacht Alicea, Dr. Rubinstein und Fraiser & Till B an den sogenannten Decks. Ende -> Sonnenaufgang mit maximal Musik-Overload im Kopf und in den Beinen.
ABOUT POP 2023
Samstag, 22. Juli 2023, ab 10:00 Uhr
Im Wizemann
Mehr Infos & Tickets unter www.aboutpop.de
Programmübersicht
Insta
So klingt das About Pop 2023
Post vom April 2023
Nach der Die-Nerven-Booking-OBERHAMMER im Februar verkündet wurde (siehe unten), biegt die ABOUT POP 2023 in die Warm-up-Phase und startet den großen Pre-Sessions-Reigen. Bei insgesamt neun Events in Stuttgart und der Region bereitet man sich auf den großen Tag am 22. Juli vor, der 2023 nochmals bigger und festivalmässiger werden soll, als die vier Ausgaben davor. So wird das Open Air-Programm weiterausgebaut, verstärkt das Hybrid-Konzept aus Brain und Fun und gibt vor allem vielen unbekannten Bands eine Auftrittsmöglichkeit.
Wie das Programm im Detail aussieht, wird bei der ersten Pre-Session am 21. April im Wizemann vorgestellt, eingerahmt von einem Konzert von Friedberg & Mele. Bis zum 30. Juni folgen acht weitere Pre-Sessions, u.a. im ClubCann, Werkstatthaus, Komma Esslingen, Merlin, Goldmark’s oder Fridas Pier. Hierbei gibt man schon etlichen (unbekannten) Acts eine schöne Plattform. Mit dem ABOUT POP-Festivalticket ist der Eintritt zu den Pre-Sessions frei.
Am Matchday selbst spielt neben der Musik auch das Brainfood traditionell eine sehr große Rolle. Von vormittags bis in den Abend hinein sind Workshops, Panels, Lesungen und Talks zu den vier Fixpunkt der ABOUT POP geboten: Popkultur, Jugendkultur, Musikwirtschaft und Nachtleben.
Fakt ist: Die ABOUT POP ist in der Gesamtheit äußert wertvoll. Für Stuttgart, für die Musik, für die Branche und Szene.
Mehr Infos zu den Pre-Sessions hier, alle Infos rund um das Festival hier und Tickets hier (die vergünstigte Phase 2 gilt noch bis 23. April) oder weiter unten in diesem Post.
Post von Mitte Februar 2023
Erst im vergangenen November im LKA mit dem aktuellen selbstbetitelten Album ein Konzert-Statement in den Wangener Boden gezimmert (Punk-Rock El Hotto war begeistert) und nun kündigt das Pop-Büro an: Das Trio spielt beim diesjährigen ABOUT POP am 22. Juli Im Wizemann, hurra hurra, Europa brennt und das Wizemann dann sowieso. Tickets gibt’s hier und alles weitere zum Festival unten.
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Post vom 2. Februar 2023
Bis zum 22. Juli 2023 ziehen noch einige Berlin-graue Tage durch und über Stuttgart hinweg, aber das Pop-Büro Region lässt mit der ersten Line-up-Welle des ABOUT POP 2023 den Sommer schon ein bisschen ansmellen wie der Duft vom berühmten ANGRILLEN. Confirmend sind bislang Boy Harsher, Catnapp, Mareux, Anika, Whispering Sons, BEÃTFÓØT, Steintor Herrenchor, Babyjoy, Florent Josef und Themi, ausführliche Infos über die Künstler*innen findet ihr unten.
Außerdem ist die zweite, limitierte Ticketstufe (Tagesticket für 30 Euro) gestartet. Im Preis inklusive ist ebenfalls der Eintritt zu allen so gekennzeichneten Pre-Sessions (Konzerte, Lesungen, uvm.), die ab April im Vorfeld zur ABOUT POP an verschiedenen Orten in der Region Stuttgart stattfinden. Bei der ersten Pre-Session am 21. April stellt im Austragungsort Wizemann das Gesamtprogramm vor, angedockt an ein Konzert-Gig.
Bereits zum fünften Mal vereint ABOUT POP einen Tag lang nationale und internationale Liveacts, Vorträge, Workshops, Panels und vieles mehr unter dem Mantel der Popkultur. ABOUT POP ist über die letzten Jahre stetig gewachsen und hat sich als Plattform ergo Schnittstelle aus Musikfestival und Pop-Convention etabliert. Für 2023 plant man außerdem den Ausbau des Open Air-Programms und verstärkt strukturell das bisherige Hybrid-Konzept aus Brain und Fun und gibt vor allem vielen unbekannten Bands eine Auftrittsmöglichkeit.
Dabei will man weiterhin eine breite, musikinteressierte Masse ansprechen: Musikliebhaber:innen, junge Talente, aufstrebende Musicacts, Branchenprofis und -einsteiger:innen, Wissenshungrige und alle, die sich zu verschiedenen popkulturellen Trends und Strömungen vernetzen und austauschen oder einfach nur zusammen gute Musik feiern wollen.
ABOUT POP 2023
22. Juli 2023
Im Wizemann
Mehr Infos unter www.aboutpop.de
Insta
Über die Acts:
Anika: Die britische Exilantin und ehemalige Politikjournalistin ließ seit der Veröffentlichung ihres letzten Solo-Albums 11 Jahre ins Land ziehen und hat plötzlich auf ihrem aktuellen Werk Change jede Menge zu erzählen. Das zentrale Gefühl des Albums, das sich über neun Tracks erstreckt, ist das einer gesteigerten Frustration, die von einem vorsichtigen Optimismus getragen wird. Die Songs bieten flirrende, strenge elektronische Hintergründe, spielen mit Anikas bemerkenswerter Stimme: Nico-esk, wunderschön klagend und – in Bezug auf das Thema der Platte – absolut entschlossen.
BEÃTFÓØT: „Alles ist besser, wenn es schneller ist“, so lautet das Ethos des kaleidoskopischen Acid-Techno-Post-Punk-Rave-Trios BEÃTFÓØT aus Tel Aviv. Stellt euch vor, The Prodigy, Power Rangers und die Spice Girls vereinten sich und hätten ihre hedonistische Dark-Rave-Ästhetik auf den Punkt gebracht. Klanglich verschmelzen BEÃTFÓØT Hip-Hop, Big Beat und Rap der goldenen Ära mit dem unnachgiebigen Ethos des Punk und dem rauen Geist der 90er Jahre. Der genreübergreifende Wahnsinn der Gruppe ist unter anderem ein Ventil für den extrovertierten Bandleader Udi Naor, um sich auszutoben und ganz er selbst zu sein.
Boy Harsher sorgen für den kaputten Soundtrack einer dystopischen Realität, niemand sonst erschafft so intensive und fesselnde Klangwelten wie das Duo aus Northampton, Massachusetts. Augustus Muller entwickelt den musikalischen Unterbau aus präzisen, kraftvollen Beats und sägenden Synthies, während Jae Matthews dazu wahlweise ätherisch haucht, singt oder sich die Seele aus dem Leib schreit. Diese kathartischen und magnetisierenden Tracks sind eine wirkliche Alternative und avancierten nicht nur in Neo Dark Wave Untergrund Kreisen zu echten kleinen Hits.
BABYJOY, die eigentlich Joy Grant heißt, wechselt mühelos zwischen Rap und R&B – und textet trilingual: auf Deutsch, Französisch und Englisch. „Ich bin Berlinerin, in Schöneberg aufgewachsen“, erzählt sie im Interview mit der Berliner Zeitung. „Das ist ein großer Teil meiner Identität.“ Will meinen: Berliner Slang, lokale Rap-Connections und Features mit Szene-Lieblingen wie Ahzumjot und Badchieff sind für sie selbstverständlich; ihre neue EP wurde von ihrem Kindheitsfreund KazOnDaBeat produziert.
Catnapp kombiniert R&B, Rap, Breakbeat, Pop, Drum and Bass und andere Genres zu einer intensiven und nostalgischen Atmosphäre mit schweren Beats. In ihren Texten spricht sie über Liebe, Wut und Hass, aber auch über Angst, Dunkelheit und alptraumhafte Erinnerungen. Ihre Musik reicht vom einfachen 4/4-Takt bis hin zu gebrochener, experimenteller Percussion mit tiefen, riesigen Pads und Synthesizern. Das Ergebnis: ein einzigartiger und origineller Sound. Catnapp kommt ursprünglich aus Buenos Aires (Argentinien) und lebt heute in Berlin.
Florent Josef: Der Sound von Florent Josef ist wärmend und kraftvoll, nahtlos zwischen Schmerz und Nostalgie wechselnd. Seine sensible, sehr persönliche Musik lässt seine vielen künstlerischen Facetten ebenso durchscheinen wie sein stolzes afro-karibisches Erbe. Florent Josef hat sich von den Erwartungen der Industrie und des Genres befreit. Das macht ihn stark und berührt gleichzeitig die Herzen anderer. Aktuell lebt Florent Josef in Stuttgart.
Mareux ist das seit zehn Jahren bestehende elektronische Solo-Projekt des in Los Angeles lebenden Musikers und Produzenten Aryan Ashtiani, das eine internationale Anhängerschaft gefunden hat. Sein oft romantischer Darkwave und Songs wie The Perfect Girl haben in der Online-Welt einen kulturellen Paradigmenwechsel eingeläutet, der Menschen aus verschiedenen Subkulturen vereint.
Steintor Herrenchor: Ja, es gibt sie wirklich, die neueste Neue Deutsche Welle. Keine Trend-Etikette, kein Scherz, keine Verkaufsstrategie. Ganz im Gegenteil. Steintor Herrenchor sind eine von bislang wenigen Bands im Land, die dem hallenden Nostalgie-Sound anno ’85 völlig unvoreingenommen frisches Leben einhauchen. Dem bislang anonymen Trio aus Hannover gelingt dabei ohne Tohuwabohu um ihre Personen das Hochzeitsarrangement von New Wave, Post-Punk und Casio-Pop im DIY-Modus so makellos, so dringlich, dass jeder Wehmut an diese Zeit entweder verhallt oder mit noch größerer Wucht zurückkehrt.
Themis aus Stuttgart verbindet gekonnt das Dunkle mit dem Bittersüßen und Gefühlvollen, kombiniert mit einer großen Portion Queer Power und Punk-Attitüde. Nach Veröffentlichung seiner ersten EP und zahlreichen Konzerten und Festivals in Deutschland bietet sein Album The Heavy Door einen tieferen Blick in das spannende Debüt. Klanglich erinnert seine Musik etwa an Placebo, PJ Harvey und Bauhaus.
Whispering Sons sind eine belgische Post-Punk-Band und der beste Beweis, dass dieses Genre seine besten Jahre noch längst nicht hinter sich gelassen hat. Inspiriert und getrieben von der Dynamik ihrer Heimatstadt Brüssel, setzt sich die eindringliche Musik des Quintetts mit Gefühlen der Entfremdung auseinander. Mit dem druckvollen und düsteren Sound haben sich Whispering Sons in ihrer belgischen Heimat schnell einen Namen gemacht und bereits im Jahr 2016 mit der Humo Rock Rally den wichtigsten Wettbewerb für neue Musik gewonnen.
