Heimat ist da wo Stuttgart ist: Zurück aus Kalifornien

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Ein freudiges Hallo und herzliches Grüß Gott im schwarzgelben Wunderland, ich bin wieder da. Da die Blogwelt so schnelllebig ist, möchte ich mich nochmals kurz vorstellen: Die vierte Wurscht in dieser amüsanten Runde.

Zwei Wochen Kalifornien liegen hinter mir, 3000 gefahrene Kilometer durch San Francisco, Carmel by the Sea, Santa Barbara, Home Of Sascha, San Diego, Las Vegas, Death Valley und Yosemite – was man halt so macht im „Mallorca der Neuzeit“, wie versierte Globetrotter abschätzig urteilen. Ich bin kein Globetrotter, deswegen war es für mich ein ganz große Reise.

Amerika ist immer wieder toll, vorausgesetzt man hat kein Problem mit der Einreiseprozedur und Fingerabdrücken (wie z.B. der Krupa). Und der US-Bürger an sich ist ein dufter Typ, der, von jung bis alt, männlich wie weiblich, in seiner Freizeit gerne silberfarbige Joggingschuhe trägt, auch wenn er darin wenig joggt. Außer in Las Vegas: Da bevorzugt man den Bordell-Look, natürlich schöner anzusehen als dampfende Tennissocken.

Und spätestens wenn um 10 Uhr morgens in einem Freizeitpark aus heiterem Himmel die Nationalhymne angestimmt wird und der brave US-Bürger die rechte Hand aufs Herz legt und fast tränengerührt nach oben schaut weiß man: This is the great country (und üble Touri-Entlarve-Falle zugleich).

Gut, dass da drüben Patriotismus großgeschrieben wissen wir alle. Ansonsten kann ich bislang gängige Vorteile gegenüber Amerikanern nicht bestätigen („alle dumm wie Brot“). Aber ich kenne auch nur NY und nun die Westküste, vielleicht sind beide Pole nicht repräsentativ, aber ich habe mal wieder keine blöden Amerikaner kennen gelernt. Vielleicht sollte man für eine genauere Studie nach Kentucky oder Texas reisen.

Aber ich denke, die Menschen dort  sind genauso freundlich wie im restlichen Land, auch wenn dir spätestens nach einer Woche dieser ganze hi-how-are-you-Quatsch, egal ob in der kleinen Spritstelle oder noblen Fashion-Store, tierisch auf die deutsche Stoffeligkeit geht.

Stilgerecht wird man übrigens inbrünstig mit „thank you and take care“ verabschiedet als ziehe man gleich in den Krieg. Dabei spielt es keine Rolle ob man für mehrere 100 Dollar eingekauft oder einfach nur überall seine beppigen Griffel an der Ware hatte.

Als Deutscher hat man es sowieso leicht, denn Germany ist ganz arg toll (wusste ich schon von NY) und nicht die Hauptstadt von Paris oder eine Inselgruppe vor Australien, das wiederum eine Inselgruppe vor Hawaii ist. Ja, ich mag Amerika.

Ein durchschnittlich sortierter Supermarkt  kann es locker mit dem Feinkost Böhm aufnehmen, eine handelsübliche US-Klospülung saugt wie Hölle und auf dem Satellitenradio (gibts das auch bei uns im Autoradio?) kann man den ganzen Tag feinköstlich selektierten Classic-HipHop hören. Awesome, beautiful, gorgeous.

Weniger beautiful als der gesamte Trip mit unzähligen Highlights, auf die ich wahrscheinlich noch ein-, zwei-, dreimal eingehen werde in den nächsten Tagen, war mal wieder mein Englisch. Ich vermute weit unter der Guido-Grenze. Gott hab ich wieder eine dämliche wie peinliche Scheiße zusammengestammelt.

Fazit: Ich bin für Ein-Euro-Scheine auf denen steht „Wir glauben an Gott“ und trotz tollem Urlaub wieder froh hier zu sein. Jetzt guck ich mal, was hier so die letzten Tage passiert ist und füll dann den Kühlschrank auf. Dank geht auf jeden Fall schon mal an die anderen drei Würschte für ihren unermüdlichen Einsatz.

Thank you, take care and good night. God bless you.

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31 Comments

  1. says: Maike

    …also als ich vor 10 Jahren mal für sechs Monate in South Beach gelebt hab, da bin ich WIRKLICH IM ERNST (!!!) an meinem Praktikantenarbeitsplatz beim Miami Beach Chamber of Commerce gefragt worden, wie wir in Germany unsere Wäsche waschen, so ohne Waschmaschinen…. also ich hab dann doch auch ein, zwei strunzdoofe Amis kennengelernt…. aber auch gaaaaaanz viele nette und intelligente….. gibt ja überall Idioten!

  2. says: Andy

    Mein Bruderherz musste vor etlichen Jahren mal die folgende Frage über sich ergehen lassen:

    „Gibt es in Deutschland überhaupt Kühlschränke? Da ist es doch immer so kalt!?“

    „Nö, wir leben doch auf Bäumen. Da ist es verboten Kühlschränke zu benutzen!

  3. says: bastian

    ich bin im moment für vier monate in memphis und werde auch jedes mal mit „germany, man? awesome dude! i LOVE germany! you know rämstäin?“ begrüßt. dann fangen sie immer an, irgendwas zu singen und ich bekomm ein bud light oder, an besonders guten tagen, ein miller geschenkt.

    highlights sind auch schimpfwörter wie „douchebag“. der pate zum beispiel is n richtiger douchebag.

  4. says: Gdelight

    welcome dohoim!

    beneide dich ja ein bisschen…..würde mir das auch gern mal geben.
    freu mich aber nun auf weitere erfahrungsberichte auf der besten blog seite von benztown!

    stuggi rules!

    gruß goldi!!!

  5. says: Basti

    also als ich drüben war und jemandem erzählt hab das ich aus stuttgart komm kam immer gleich zwei wörter vom gegenüber „Porsche, zuffenhausen“ nur das die gedacht haben zuffenhausen sei eine eigene stadt und kein stadtteil von stuttgart. iregrendwann war ich es leid die sache aufzuklären und hab se in dem glauben gelassen.. aber sonst echt ein nettes völkchen

  6. says: Fabi

    ich hab mal in ner bäckerei direkt neben dem porsche-museum geaarbeitet. dann kam halt ein ami rein und hat eiskalt gesagt: „Ick hätte görne eine Maß-Bier“… genau so ausgesprochen. ich musste mir halt ernsthaft das lachen verkneifen

  7. says: Ed von Schleck

    Wer wäscht mit der Hand?

    Nach den heutigen Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums (United States Department of Agriculture – USDA), steigt die Anzahl der US-Bürger welche Lebensmittelmarken beziehen Monat für Monat auf ein neues Allzeithoch! Unfassbare 35,851 Millionen Amerikaner bezogen per Kreditkarte, für je 133,31 Dollar pro Person im Monat Juli 2009, Lebensmittel auf Basis des Supplemental Nutrition Assistance Program (SNAP).

    Dies ist ein gewaltiger Anstieg von +725’621 Leistungsbeziehern bzw. von +2,1% zum Vormonat und von unfassbaren +23,4% bzw. +6,791 Millionen zum Vorjahresmonat, mit damals 29,059 Millionen Bedürftigen.

  8. says: Julia

    Ja obdachlose bzw. bedürftige sind doch stark vertreten auf der straße.
    Allen anderen scheint es recht gut zu gehen. Zumindest ist genügend geld da, für all den teuren touri quatsch in den freizeitparks und in sonstigen souvenir-abzock-läden.

    das thema waschen gefällt mir. Bis vor ein paar jahren haben die amis noch ausschließlich mit ihren grottenschlechten maschinen gewaschen, die nur so ein pendel drin hatten und wo es nur kalt, warm und heiß gab. Damit dann auch irgendwie was sauber wird, wurde unmengen an chemie als waschmittel reingekippt. So langsam steigen sie auf maschinen um, wie sie für uns schon immer normal waren. Und wo kommen die her? Zu hauf aus deutschland oder zumindest von deutschen herstellern.

  9. says: The Rocket

    Welcome back! Geilen Urlaub hattest du!

    Als ich letztes Jahr drüben war (Minnesota + NYC), waren auch alle sehr sehr freundlich zu uns. Und als ich erzählte, ich wohne in Frankfurt, kannte das auch jeder *jöööööö* 🙂 Wahrsch. wg. den Kasernen (Elvis lebte ja hier) und dem Flughafen. Nice. Stuttgart erklärte ich immer, es läge bei Frankfurt – dann gab’s einhellige Zustimmung 😀

  10. says: martin

    ich war zuvor wie gesagt nur in NY und ich fand da ging es immer. aber jetzt hab ich einige kaliber gesehen, für die man bös gesagt einen gablenstabler bräuchte und einem selbst die knie und andere gelenke schmerzen wenn man so manche schwerst übergewichter sieht.

    ich weiß warum obama das gesundheitssystem reformieren will – und kernpunkt die ernährung ist und der ami sich dagegen natürlich sträubt

  11. says: Johnny Utah

    meine top 7 der kulturschocks

    platz 1: auch hi-how-are-you überall (v.a. nervig wenn man schon 4 stunden mit der ollen sämtliche läden abklappern musste und dann auf die einem fröhlich entgegengeträllerte begrüssung mit aller anstrengung ein lächeln erzwingen muss)
    platz 2: rauchen in california (ah, so fühlt man sich also als schwerverbrecher)
    platz 3: obdachlosenbevölkerung (v.a. in sf sehr krass)
    platz 4: alkoholverbot in der öffentlichkeit auch an sylvester (grummel)
    platz 5: überall jesus & god am start
    platz 6: tanken: rein, prepayen. raus, tanken. wieder rein um restgeld zu holen oder ggf. nochmal nachzuzahlen falls die summe nicht aufging. puh!
    platz 7: auf schusters rappen unterwegs sein – macht in usa wirklich keiner!

  12. says: busyasabee

    ich war bis jetzt nur in las vegas, dafür aber schon drei mal und merke nur immer wieder an erzählungen, dass das einfach nicht wirklich mit amerika an sich gleichzusetzen ist. du darfst dort zb überall rauchen und alle laufen mit so großen plastikflaschen in form von footbällen oder dem eifelturm mit trinkhalmen in mallotze-länge voller alk rum. großer spaß.
    und dazu überall halbnackte bardamen, die dir bei jeder gelegenheit (zumindest so lange du spielst) einen drink anbieten der dich beinahe umhaut.

  13. says: julia

    @busy: ne ne, las vegas is quasi ein eigenes land (schön ins nirvana gebaut).

    ich schätze, dass man dort das alles darf, was du aufgezählt hast, weil die leute ja ihren spaß dort haben und nen haufen kohle liegen lassen sollen. stell dir vor, 3/4 des casinos rennt alle halbe stunde raus zum rauchen. da kommt doch kein spielfluß rein…
    und wer auf diese idee mit den mallorca-trink-plastikdingern kam, möcht ich auch mal wissen. verschönert nicht gerade das stadtbild…

    sehr nervig dort auch diese typen (meist mexikanischer herkunft), die ab sonnenuntergang am straßenrand stehen und diese kärtchen mit naggischen mädels drauf andrehen wollen. da wir nicht einmal eins angenommen haben (also ich zumindest, weiß nicht was der ram hinter mir gemacht hat 😉 ), weiß ich bis heut nicht, obs da um nen club, puff oder strippladen ging (oder alles zusammen).

    @johnny: ja obdachlose in san francisco fand ich auch krass… unser 1. hotel lagen mit in diesem gebiet, etwas westlich vom unioin square.
    tanken läßt sich etwas vereinfachen. rein, kreditkarte abgeben, raus, volltanken, rein, unterschreiben und gehen 🙂 p.s. ID nicht vergessen, ohne die kannste ja kaum mit kreditkarte zahlen (egal ob tanke oder shop).
    zu fuß gehen ist teilweise wirklich nicht mal vorgesehen, weil es keine fußgängerampeln oder gehwege gibt. sehr amüsant.

  14. says: Johnny Utah

    @julia: wir waren auch westlich vom union square, im fusion. lag fast schon im tenderloin, wo die wilden kerle wohnen. zum tanken: am schluss haben wir dann auch immer mit der kreditkarte gezahlt. apropos kreditkarte: bezahlen im restaurant fanden wir auch sehr merkwürdig..

    aber die amis finden uns im gegensatz ja auch ganz komisch:

    http://nothingforungood.com/

  15. says: julia

    @johnny: bezahlen im restaurant fanden wir nicht unbedingt merkwürdig, hat nur auch kurz gedauert, bis wir kapiert haben wie es geht. und diese trinkgeld geschichte nervt eben auch irgendwann. jeder will für alles nen dollar und im restaurant am liebsten 20%. find ich eben teilweise etwas übertrieben und ganz schön viel.

    witzig, wenn dann unter der rechnung noch aufgeführt ist, wieviel 15, 18 und 20% trinkgeld in $ sind, damit man sich auch ja nicht verrechnet 😉

  16. says: chris

    werde nicht mehr in die usa reißen, denn ich will ehrlich gesagt in kein land wo ich schon bei der einreiße behandelt werde wie ein schwer verbrecher.

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