Der Fernsehturm ist ab sofort geschlossen

Update: AusfĂŒhrlicher Artikel in der StZ, wie es zu der Schließung kam. Interessant auch, dass man erst 2011 im Zuge der Turmsanierung den Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht hat. Was man da damals gemacht steht nicht in dem Artikel. Es gibt neben dem Aufzug nur eine Treppe, die aber ziemlich eng sei.

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VollstĂ€ndigkeitspost und Alarm des Tages: Der Fernsehturm muss fĂŒr den Besucherverkehr schließen. What? Ja. Wegen mangelndem Brandschutz. Ob die Schließung vorĂŒbergehend oder dauerhaft ist, sei noch nicht entschieden, siehe auch die Pressemitteilung der Stadt weiter unten.

Die Situation ist jedenfalls nicht ohne, meint die Stadt und muss die Maßnahmen mit dem SWR klĂ€ren, dem Betreiber und EigentĂŒmer des Turms. Der StZ-Kommentator sieht schon „zwischen den Zeilen“ eine Schließung „vielleicht ĂŒber Jahre hinweg oder gar auf immer“.

Andere StĂ€dte, so der Autor weiter, hĂ€tten schon lĂ€ngst aus diesen GrĂŒnden ihre TĂŒrme stillgelegt. Vermutlich benötigt man einen zweiten Fluchtweg, was bei dem 200 Meter hohen Turm ein riesiger Aufwand und millionenschwere Investitionen bedeuten wĂŒrden – und ob der SWR die alleine schultert ist derzeit völlig offen.

Stuttgarter Fernsehturm ab sofort geschlossen

OB Kuhn sieht im Brandfall Gefahr fĂŒr die Besucher

„Ich bin gezwungen, mit sofortiger Wirkung den Zugang zum Fernsehturm zu untersagen. Der Brandschutz, so wie ihn die Landesbauordnung vorschreibt, ist nicht gewĂ€hrleistet“, sagte OberbĂŒrgermeister Fritz Kuhn heute, 27. MĂ€rz, bei einer Pressekonferenz im Stuttgarter Rathaus. Somit dĂŒrfen nur noch Techniker den Turm betreten.

Kuhn sagte, im Brandfall bestehe Gefahr fĂŒr Leib und Leben der Turmbesucher. Eine Evakuierung könne zu lange dauern oder sogar unmöglich sein. „Das ist der erste wirklich schwierige Tag fĂŒr mich als OberbĂŒrgermeister. Aber ich konnte nicht anders handeln, denn der Turm darf nicht zu einer Todesfalle fĂŒr 200 Menschen werden“, so Kuhn.

Aktueller Anlass fĂŒr die Schließungsanordnung war eine Neubewertung des Brandschutzes und des Sicherheitsrisikos. „Es ist noch nicht entschieden, ob die Schließung vorĂŒbergehend oder dauerhaft ist. Ich bin in engem Kontakt mit dem Intendanten des SWR, Peter Boudgoust. Zusammen mit ihm als Betreiber des Turms suchen wir Lösungen, die die aktuellen Bedenken außer Kraft setzen. Wir mĂŒssen das sehr genau klĂ€ren“, so Kuhn abschließend.

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22 Comments

  1. says: Kenℱ

    am besten, wir machen jetzt ausnahmslos alles dicht!

    wir noch soweit kommen, dass man in der eigenen wohnung keine geburtstagsparty mehr feiern kann. nicht wegen dem lÀrm, sondern wegen den fluchtwegen!

  2. Wir flanierten gerade kurz vor der Pressekonferenz durch das Tal der Ahnungslosen und wunderten uns gar sehr ĂŒber die vielen Kamerateams in der City, wĂ€hrend ich meiner Tochter noch erlĂ€uterte, was ich als Stadtplaner alles sprengen, zubetonieren und platt machen wĂŒrde… (z. B. Altes und Neues Schloss, Altes Waisenhaus, Markthalle…)
    Und siehe da, zuhause wartete dann im Computer die Nachricht, dass the world’s famoust TV tower bis auf weiteres dichtgemacht wird. Hmmm. So ein Ding!

  3. says: anska

    Mir fallen da so einige Lösungen ein wenn was brennt, was soll denn brennen? Der B52 an der Bar?

    Hier einige Tipps:
    -Fallschirme fĂŒr jeden Besucher (leihweise + Bedienungsanleitung als sog. „crash Kurs“)

    -Hochseilgarten bis an die Plattform und jeder Besucher bekommt einen Haken zum einhÀngen und abseilen.

    -„Ikea“ BĂ€llebad rund um den Turm und der Absturz ist nicht ganz so schmerzhaft.
    (Die kleine Lena möchte vom Fernsehturm abgeholt werden,.1..2..Sprung, schwupps unten)

    -Einen zweiten „Notturm“ bauen falls der eine brennt um die exorbitanten Einnahmen der Betreiber zu gewĂ€hrleisten.

    Also, es gibt noch Hoffnung.

  4. says: L!

    Stimmt, sollte man wegen dem Brandschutz und der Sicherheit wenns wirklich mal brennen sollte wirklich ĂŒberlegen. Dazu noch ein Shitstorm wegen der vielen FußgĂ€ngerampeln in der Stadt. Da könnte man doch einfach auch schneller vorran kommen, ĂŒberspitzt gesagt. Mal ehrlich: Auch wenns natĂŒrlich schade ist muss sich die Stadt beim Brandschutz auch beim Wahrzeichen dran halten, wenn es den Brandschutz ernst nimmt wie man am geschlossenen KimTimJim gesehen hat. Ich denke Fritz Kuhn wird sehr bewusst sein, dass seine ersten Taten nich gerade fĂŒr BegeisterungsstĂŒrme sorgen, aber zumindest ists konsequent. Ne Lösung wird sich finden lassen wenns dem SWR wirklich wichtig ist wobei der ja gerade selbst einige Probleme hat (Sendeformate/QualitĂ€t)

  5. says: micha

    Shitstorm heißt ja nicht zwingend nur Blödsinn zu kommunizieren. Zeigt aus meiner Sicht einfach wie viele das Thema interessiert. Und das wiederum erhöht den Druck hier besser eine Lösung zu finden, als das einfach nur unter den Tisch fallen zu lassen und den Turm zu schließen.

  6. says: micha

    HĂ€tte noch eine „Lösung“. 🙂

    Wieso legen sie nicht einfach diese wunderschönen blauen Leitungen des Grundwassermanagements bis zum Turm. Damit könnte man jeden Brand in Sekunden löschen. Und die VerfĂŒgbarkeit ist fĂŒr die nĂ€chsten 15-20 Jahre gesichert 😉

  7. says: L!

    Ja bin ich auch vollends dafĂŒr, nur muss man aufpassen dass es zuviele anlockt die einfach nur Mist posten (was wohl nie zu verhindern ist) 😉

    Ich finds auch sehr interessant wie sich alle auf Kuhn und seine Entscheidung einschiessen und irgendwie vergessen, dass man die Jahre davor dann wohl immer ein bzw. zwei Augen zugedrĂŒckt hat wenns um den Brandschutz wirklich so schlecht steht.

  8. says: Micha

    Wikipedia:

    „Shitstorm [???tst??m], (englisch shitstorm „chaotische, ungute Situation“, wörtlich: „Scheiss-Sturm“) bezeichnet im Deutschen das Auftreten des als Flamewar bekannten PhĂ€nomens bei Diskussionen im Rahmen von sozialen Netzwerken, Blogs oder Kommentarfunktionen von Internetseiten. Massenhafte öffentliche EntrĂŒstung fĂŒhrt dazu, dass sachliche Kritik mit zahlreichen unsachlichen BeitrĂ€gen vermischt und eine sinnvolle Diskussion dadurch verhindert wird.“

    Sag ich doch! 🙂

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