Stuttgarter Oberbürgermeisterwahl 2012: Die besseren Kandidatenvorschläge

Es ist das Ereignis des Jahres, vielleicht sogar des Jahrzehnts oder sagen wir zumindest das lokale Großwahlevent ab Sommer (ab ungefähr nach der EM). Am 7. Oktober wird in Stuttgart ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Herr Schuster hat, wie jeder weiß, Anfang Januar verkündet, dass er nicht mehr antreten wird. Big Emotions, beziehungsweise großer Jubel auf der einen Seite, skeptische Stimmen an anderer Stelle von Die-Hard-Fans, die meinen, es wird gar nicht so leicht in die Fußstapfen des Herrn zu treten.

(Parteiübergreifend) einig wiederum ist man sich, dass der nächste Stuttgarter OB ein „Brückenbauer“ sein soll, einer der „Frieden nach Stuttgart“ bringt. Da könnte man glatt mal wieder Nicole buchen. Unser Aussi hat sich in der aktuellen LIFT-Ausgabe ein paar Gedanken über Brückenbauer und andere Handwerker gemacht, die für den Job geeignet wären, ergänzt durch ein paar weitere Vorschläge.

Thomas D.

Seine Karriere als Solokünstler stagniert ja derzeit ein bisschen, dafür versucht er sich bei Unser Stern für Baku als Stefan-Raab-Nachfolger. Tritt da so präsidial auf, dass das Fantastische Viertel auch sehr gut OB könnte. Würde Stuttgart ganz bestimmt zur Weltmetropole des Pops und der Show machen, indem er künftige Stars für Baku hier auftreten und Stefan Raab am Killesberg Wok-WMs veranstalten lässt.

Weiterer Vorteil: Im Beraterstab des Herrn Dürr hätte man künftig mit Michi Beck dann einen fähigen Nightlife-Bürgermeister, mit And.Ypsilon einen ausgezeichneten Chef des Technikreferats und alle anderen Fragen der Verwaltung könnte Smudo mit links beantworten, dank seines geballten Sag-die-Wahrheit-Quiz-Wissens.

Gerhard Mayer-Vorfelder

(MV (rechts) stellt übrigens am 10. Februar seine Biografie vor, moderiert von Oetti, freundschaftlich begleitet von Geiger und Aussi) 

Völlig zu Unrecht ist der Ehrenpräsident des DFB in Stuttgart etwas in Vergessenheit geraten. Nach mehrmaligem Verschieben erscheinen seine Memoiren nun endlich beim Hohenheimverlag. Gebe es einen besseren Zeitpunkt, um einem bewegten Leben ein weiteres Kapitel hinzuzufügen?

MV ist seit seiner Zeit als VfB-Präsident als gewiefter Sparfuchs bekannt, als Bildungsminister machte er sich einen Namen als Waldorfpädagoge. Ist noch längst nicht am Zenit seiner Schaffenskraft angelangt, MV ist perspektivisch die beste Wahl für Stuttgart. Könnte mit seinem großartigem Netzwerk auch endlich die Olympiade nach Stuttgart holen.

Cassandra Steen

Promi-, Schönheits- und Migrationshintergrundbonus. Wäre nicht nur die erste Oberbürgermeisterin der Stadt, sondern auch das Stadtoberhaupt mit der schönsten Stimme. Würde einem Verwaltungsratausschuss jede Menge Soul verleihen und könnte mit ihrer Stimme auch jede noch so dröge Rede im Finanzausschuss zu einem Nummer-1-Hit machen.

Hat außerdem bei zahlreichen Features mit bösen HipHoppern wie Kool Savas bewiesen, dass sie sich in einer Männerwelt mit links und schöner Frisur durchsetzen kann. Freuen uns schon jetzt auf kommende Kollaborationen wie Cassandra Steen feat. Susanne Eisenmann „This is a women’s world“.

Jens Lehmann

Die Älteren erinnern sich vielleicht: Stand vor langer, langer Zeit im Tor des VfB Stuttgart. Vorteil: Ist weltgewandt, international anerkannt, hat für alle Fälle immer einen Spickzettel im Schienbeinschoner und ist schon mit Oliver Kahn fertig geworden, löst den S21-Konflikt also mit einer lässigen Parade im Vorbeifliegen.

Apropos Flug: Bringt einen eigenen Diensthubschrauber mit, mit dem er sich zu den Gemeinderatssitzungen von seinem Erstwohnsitz am Starnberger See einfliegen lässt, spart dem Stadtsäckel also enorme Kosten. Nachteil: Nicht vorhanden. Top-Kandidat.

Werner Wölfle

Stimmkönig der Gemeinderatswahl 2009, Kandidat der Herzen, Technikfuchs. Könnte seine Reden künftig per SMS an die Faxgeräte aller wichtigen Redaktionen der Region schicken. Ist innerhalb der Grünen beliebt und verehrt, weil er sehr nett sein kann. Außerdem ist er volksnah, der RAM hat ihn schon beim Joggen getroffen.

Intrigen aus den eigenen Reihen sind also nicht zu befürchten. Weiß aus eigener Erfahrung im Umgang mit Schuster, was man anders, besser oder vielleicht genau so wieder machen sollte. Gerüchteweise schicken alle anderen Parteien keine Kandidaten ins Rennen, sollte Wölfle antreten.

Sebastian Turner (rechts im Bild) 

Kaufis vermeintlichen Trumpf haben wir letzte Woche schon bisschen diskutiert, beziehungsweise den Werdegang von Herrn Turner. Verwurzelt in Stuttgart und bislang noch daheim in Berlin ist der einstige Werber und CEO einer lokalen Schülerzeitung aber bislang nicht der fixe Kandidat der CDU – der wird nämlich erst am 17. März von den Parteimitglieder gewählt (neues Verfahren). Susi Eisenmann hat Andreas Renner (bislang OB Singen) ins Spiel gebracht, wir überlegen derzeit noch, ob wir Thorsten W. ins Rennen schicken sollen. Parteiintern ist man jedenfalls nicht geschlossen glücklich über Kaufmanns Mediencöupchen.

Extern finden einige den Vorschlag entweder positiv mutig, andere wiederum haben die Hände über den Kopf zusammengeschlagen frei nach dem Motto „oh Gott, ein Werber“. Lag vielleicht auch an dem jetzt schon legendären Satz von Kaufmann: „Verwaltungserfahrung war in unserem Kriterienkatalog nicht der zentrale Punkt.“ Sein Krawattengeschmack ist etwas besser als der seines Agenturkompagnons (links im Bild).

Uwe Reiser 

Ein weiterer absoluter Top-Kandidat.

  • seit September Privatier, wäre also sofort verfügbar
  • gelernter Bankkaufmann, spart man sich den Föll
  • konnte einst Massen begeistern, schafft er bestimmt auch heute noch, zur Not gibt es halt Free Drinks für alle
  • absoluter Promotionprofi (1000 A1 Plakate plus 10.000 Flyer)
  • bringt bisschen Glamour mit (siehe oben)
  • L.A. Candy Girls

Sollte er Bürgermeister werden, bekommt das Rathaus ein illuminiertes Herzeingangstor. Logisch. Einziger Nachteil: Bisschen schwierig in der Kommunikation, vor allem am Telefon.

Monica Ivancan

(Der neue D&W Katalog ist da.) 

Die „schwäbisch-kroatische Allesesserin“ (StZ) würde Schusters Tradition fortführen und noch mehr Glanz und Schönheit in die Stadt bringen. Intellektuell die stärkste Kandidatin, telegen, eloquent, das Gegenteil von oberflächlich. Könnte wenn’s gut läuft sogar Boris Becker über die Connection Sandy Meyer-Wölden nach Stuttgart holen und ihn zum neuen Sportbürgermeister der Stadt machen. Ganz klarer Standortvorteil für Ivancan, schließlich hat sich noch alles in Gold verwandelt, was das Bobbele nach seiner Karriere angefasst hat. Stuttgart wäre dann dank Boris noch öfter auf Twitter als dank Stefan Kaufmann ohnehin schon.

Option Doppelspitze: Heiko & Benni

Eines der smartesten Barduos der Stadt ist 24 Stunden am Stück belastbar, baut jedes Wochenende ziemlich viele Brücken zu den Menschen auf der anderen Seite des Tresens und ist dabei meistens gut gelaunt und sehr volksnah. Verwaltung und Logistik haben sie im Transit-Getränkelager von der Pike auf gelernt, easy. Und Heikos Feierabendansprache ist besser, unterhaltsamer und kurzweiliger als alle Schuster-Reden zusammen in den letzten 16 Jahren.

Die neuen Rathausöffnungszeiten wären allerdings dann von Dienstagabend bis Sonntagmorgen um 6 Uhr (fast durchgehend). Montags ist definitiv frei. Dafür gibt es Schwarzen Sambucca an der Pforte.

Blue Ivy Carter

Ganz heißer Kandidat, logisch, denn das Kind von Beyonce und Jay-Z muss der Messias sein. Der oder die Auserwählte. Kann garantiert alles. Acht Jahre OB in Stuttgart härten für die große Popkarriere ab. Nachteil: Ist im Oktober noch nicht 25, aber das bekommt man geregelt. Großer Vorteil: Bahnhof-Faktor gleich Null. Fliegt Privatjet oder fährt Maybach.

Harald Glööckler 

Der multitalentierte Modezar aus Maulbronn-Zaisersweiher stünde der hiesigen SPD als Kandidat gut zu Gesicht, bringt er den Sozen doch den dringend benöötigten Glamour bei. Dreht in einem pompöösen Wahlkampf mächtig auf und benennt Stuttgart in Stööttgart um. Als der bessere Wööwereit würde Glööckler jede Menge Sex nach Stööttgart bringen. Vermarktet die Stadt außerdem ganz geköönnt in seinem Shoppingkanal.

Stephan Mappus

Ein Comeback? Kurz überlegen: Nee.

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15 Comments

  1. says: Frau Doktor

    Ah, das mit der Mitbeteiligung der Basis war sowieso nur ein Scherz der Parteioberen (oder bestenfalls so eine Art Crowd Sourcing), damit die Kinder beschäftigt sind und man derweil den Kandidaten von oben kürt. http://bit.ly/zVRJYw
    Mal sehen, ob Turner sich jetzt mit Spaß ins Schlamm-Catchen begibt oder in den Sack haut. Aber eigentlich muss er nachdem großmäuligen Einstand jetzt bis zum bitteren Ende gehen.

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