Volkers Filmtipp 7: The Fall

Nachdem es ja gerade viel regnet und man deshalb trotz Sommer überraschend viel Zeit in geschlossenen Räumen verbringt, kann man ja auch einen guten oder besser einen sehr guten Film anschauen. Und warum dann nicht „The Fall“ von Tarsem Singh.

„The Fall“ ist (nach „The Cell“ mit Jennifer Lopez) der zweite Spielfilm von Tarsem Singh. Davor hat er Videoclips für zum Beispiel R.E.M oder auch Werbung gemacht.

Vorneweg, man sollte „The Fall“ auf einem SEEHR großen Fernseher ansehen oder lieber gleich mit einem Beamer projizieren oder am besten mietet man einen Kinosaal. Episch und monumental ist der richtige Ausdruck für die Bilder dieses Films. Eigentlich ist jede Szene ein Gemälde, siehe Homepage und Menüpunkt Gallery.

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Die Handlung des Film findet auf zwei unterschiedlichen Ebenen statt. Eine Rahmenhandlung in den 1920-igern in einem Krankenhaus in Los Angeles und einer Erzählung aus einer exotischen Phantasiewelt.

Der Stuntman Roy Walker liegt in den 1920-iger Jahren nach einem schweren Sturz während der Dreharbeiten zu einem Film im Krankenhaus irgendwo bei Los Angeles.

Er wollte mit einem sehr gewagten Stunt die weibliche Hauptdarstellerin beeindrucken und für sich gewinnen. Statt dessen hat er ein gebrochenes Herz (sie ist mit dem männlichen Hauptdarsteller auf und davon) und gebrochenen Beine. Die Ärzte eröffnen ihm, dass er wahrscheinlich nie wieder laufen kann. Roy hat seinen Lebensmut verloren und schmiedet einen Plan, wie er sein Leben beenden kann.

Eine wichtige Aufgabe kommt dabei der kleinen Alexandria zu, die wegen eines gebrochenen Armes im Krankenhaus behandelt wird. Um Alexandrias Vertrauen zu gewinnen und sie dazu zu bringen für ihn eine tödliche Dosis Morphium zu stehlen, erzählt er ihr eine phantastische Geschichte über der Liebe und Rache.

Deren Hauptfiguren sind der schwarze Bandit und der grausame Gouverneur Odious. Mit Hilfe seiner fünf Mitstreiter, die auch noch eine Rechnung mit Gouverneur offen haben, beginnt der schwarze Bandit eine Jagd über Kontinente und Epochen hinweg, um den Gouverneur zu stellen und zu töten.

Die Rahmenhandlung im düsteren und grauen im Krankenhaus wechselt mit bunten und bildgewaltigen Episoden aus dem Abenteuer des schwarzen Banditen. Roy Walker benutzt dabei das Personal des Krankenhaus und gibt ihm Rollen in seiner Erzählung (er selbst stellt den schwarzen Banditen dar, die Krankenschwester Evelyn eine wunderschöne Prinzessin in der Gewalt des grausamen Gouverneurs, …).

Mit der Verschlechterung von Roys Gesundheitszustand (und einem missglückten Selbstmordversuch) spitzt sich seine Erzählung immer weiter zu. Ein Abenteurer nach dem anderen wird durch die Schergen des Gouverneurs getötet und im Finale stehen sich der schwarze Bandit und Gouverneur Odious gegenüber.

Im Mittelteil scheint „The Fall“ ein bisschen die Luft auszugehen, es wird dann aber Richtung Ende zunehmend spannender und der Zuschauer wird erneut in den Bann des Films gezogen.

Visuell und ästhetisch ist der ganze Film ein absolutes Schmankerl, sowohl das düstere-triste Krankenhaus in dem man bereits die kommenden Weltwirtschaftskrise spürt als auch die leuchtende, bunte über-ästhetische Welt des schwarzen Banditen sind sehr sehr gelungene Kulissen.

Nachdem Martin für Prince auf der Waldbühne abgemahnt wurde, war ich etwas überrascht, das neben dem offiziellen Trailer auch der gesamte Film (in DVD-Qualität) in kurze Videos unterteilt auf Youtube zu finden ist. Ist für den Filmfreund schön, aber sicherlich nicht legal.

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10 Comments

  1. says: Joris

    Ach ja, The Fall. Eine der schönsten Kameraarbeiten die ich bis jetzt im Kino gesehen habe (auch wenn mir weniger auffällige Kameraarbeit, wie z.B. in No Country for old Men meist besser gefällt). Unterstützt von Set-Artdesign, Kostüm und Sound ist das schon sehr beeindruckend. Der Story geht tatsächlich etwas die Luft aus gegen später. Aber The Fall ist trotzdem ein großartiger Film, sollte man sich unbedingt einmal anschauen.
    Mir hat jedoch The Cell besser gefallen, da hier die Story nicht wie ein Aufhänger für die visuelle Arbeit rüberkommt, etwas das in The Fall leider ab und an passiert.

  2. says: Volker

    Ja, stimmt the Cell war auch so eine visuelle Granate, ist aber schon so lang her, dass ich mich an die Geschichte im Detail gar nicht mehr erinnern kann.

  3. says: Volker

    @Joris: Kommt auf die Liste zur Wiedervorlage. Wobei Jennifer Lopez schon ein Abturner ist. Aber man kann ja nicht alles haben 😉

  4. says: Fidi

    Herzlichen Dank für diesen Filmtipp! Habe mir die Dvd sofort gekauft und konnte bisher nicht viele in meinem Umfeld überzeugen den Film überhaupt mal anzusehen. Story sei langweilig und so! Würde sagen, bei dem Film ist mal die Story zweitrangig (wobei ich die auch gut finde, und Alexandria ist so süüüüß) aber die Bilder, die Landschaften, die Aufnahmen, die Farben! Überwältigend und unglaublich beeindruckend!

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