Und alle so: Pfiiiiiiiiii

Die Chefin war da, um Sebastian Turner für die zweite Runde der OB-Wahl zu unterstützen, und einen wirklich freundlichen Empfang hat sie nicht bekommen. „Kanzlerin kämpft gegen Trillerpfeifen“ titeln die Stuttgarter Nachrichten, „Stuttgarter pfeifen Merkel aus“ Spiegel Online.

Dabei gab es extra einen „Sicherheitsbereich“ vor der Bühne, in den nur CDU-, FDP- oder Freie Wähler-Mitglieder durften, aber keine – wie Turner selber – parteilosen Bürger. Worüber sich der Blog Blog NAU! im Selbstversuch zurecht wundert.

Das ganze Spektakel ist in obigem Video zu sehen, ich hab es teilweise angeguckt und mir ist aufgefallen, dass Turner wirklich von „meinem Stuttgart“ spricht. Aber wirklich Spaß ob dem Trillerpfeifenkonzert macht das ja nicht. Und wenn ich auch Verständnis für die Proteste habe und solche zu einer Demokratie gehören, ich stimme da Thorsten Puttenat von Flügel.TV zu, dem man sicher nicht mangelnde Sympathie für die Proteste vorwerfen kann (ich zitiere einfach mal von seiner Facebook-Seite):

„Ich verstehe die Empörung und habe davon selbst nicht zu knapp in mir selbst. Aber ich halte nichts von Dauerlärm. Ja, auch Pfiffe, Vuvuzelas und Buh-Rufe sind Teil der Meinungsfreiheit. Und ja, man erregt dadurch die Aufmerksamkeit der Medien und damit auch den öffentlichkeitswirksamen Transport einer Haltung. Das ist ein wichtiges Mittel des Protests.

Aber was ist darüber hinaus der Effekt?“

Ähnlich sieht es auch Dora Asemwald.

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12 Comments

  1. Die Einblendung am Ende des Films ist unvollständig. Der vollständige Text lautet: „Es ist beschämend und ein Trauerspiel, wenn Gegner/Demonstranten/Prostestanten noch nicht einmal die Nationalhymne unseres Landes würdigen! Aber weitaus beschämender ist es, wenn Lügner/Politiker/Parteimitglieder die Bürger unseres Landes verraten.“

  2. says: pete

    turner: „du angie, wir brauchen für freitag noch ne einlaufmusik. irgendnen wunsch?“
    angie: „warte ich schau mal kurz auf meinem ipod in meinen top25…
    SAFRI DUO – PLAYED-A-LIVE!!!“
    kaufmann: „gute wahl, gerade auch für die jungen leute! damit kriegen wir sie!“

  3. says: Kollege Geiger

    Apropos Einlauf- und Auslaufmusik: ich sag jetzt mal was – Nationalhymne zusammenpfeifen ist natürlich zwiespältig. Aber Nationalhymne abspielen für mich auch. Das war eine Werbeveranstaltung für einen (parteilosen) Kandidaten! Das ist, als ob man die Hymne bei einer Nivea-Promotion in der Kronprinzenstrasse auflegen würde.

  4. says: Frau Doktor

    Bei CDU-Veranstaltungen wird eigentlich immer die deutsche Nationalhymne gespielt. Angefangen hat das in den 50ern, wo man sich als die einzige wahre deutsche Partei profilieren wollte, gegen die ganzen vaterlandslosen Gesellen von der SPD, die bis vor kurzem noch die Internationale sangen. Mit anderen Worten: Die CDU benutzt die Hymne nicht im Sinne von „Hey, we are family“, sondern eher um Leute auszugrenzen. Quasi: Ich bin Deutschland, aber du nicht – wenn du nicht auf einer CDU-Veranstaltung mit uns die Nationalhymne singen willst. Ganz besonders schief wird’s ja im OB-Wahlkampf: Da können alle Stuttgarter wählen, die EU-Bürgern sind. Da kann man schon mal pfeifen.

  5. says: Toni D.

    Also mir tut die Olle ja schon etwas leid. Und was hat Sie jetzt für ein Bild vom schönen Stuttgart?! Immerhin macht der Geburtsort des Wutbürgers seinem Namen alle Ehre.

  6. says: Etscho

    ich war am Freitag auch dort. Leider hab ich von den Reden von Turner und Angie nicht viel verstanden weil es einfach zu laut war. Klar darf man demonstrieren und auch durch Pfeifen zeigen was man gut findet oder eben nicht. Aber durchgehend Pfeifen hat irgendwie was pupertäres und trotziges.

    Am Wahlzettel wird entschieden, nicht an der Trillerpfeife.

  7. says: Jen

    nun, ich war im vorderen Bereich und ich habe weder ein Parteibuch der genannten Parteien, noch wähle ich sie. gewusst wie. 😉 und auch Demonstranten durften hinter die Absperrung. weil sie sich Karten geholt hatten. ganz einfach.

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