The Soul of KTV (32)

Welcome back, welcome home und alles Gute zum Herbst. Neue und alte Musik, diesmal teils wieder etwas weiter entfernt vom klassischen Soulbegriff, aber was ist schon Soul? Alles was Soul hat. Eben.

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Kottazur_web

Diesmal gibt es gleich zwei Partys, und das auch noch am selben Tag – verrückt! Am kommenden Samstag geht es nämlich schon mittags um 2 los, im oder besser vor dem Kottan steigt KOTTAZUR, präsentiert von The Soul. Kollege Mix Buchannon aka cHiller und meine Wenigkeit legen Soul für wärmere Tage auf, es gibt Essen, Getränke und eine Tischtennisplatte. Was will man mehr?

Kottazur
Sa 14.9. 14 Uhr, Kottan
Thorsten W. & Mix Buchannon
Facebook-Event

thesoul_19_flyer

Am Abend dann wie gewohnt und nach der verdienten Sommerpause ab 22 Uhr die nächste THE SOUL im Wurst & Fleisch, nur wenige Gehminuten entfernt und mit den gleichen DJs – das ist mal praktisch. Weniger für uns, weil wir legen knappe 14 Stunden auf, aber das kriegen wir schon hin. Sind ja noch jung und frisch.

The Soul
Sa 14.9. 22 Uhr, Wurst & Fleisch
Thorsten W. & Mix Buchannon
Facebook-Event

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[vimeo]http://vimeo.com/72341580[/vimeo]

Kommen wir zur ersten Musik. Hat wie versprochen eher entfernt mit Soul zu tun, aber hat mich direkt in Brusthöhe gepackt. Archy Marshall alias King Krule sieht aus wie 14, singt wie 44 ist aber in Wirklichkeit 19. Hammer Typ, Hammer Album, Hammer Single, Hammer Video. Das Video eine Mischung aus Quadrophenia (neulich erst angeguckt) und Trainspotting. Die Musik irgendwo zwischen dem einen und dem anderen, schwer definierbar, keine Ahnung aber definitiv dope.

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Ganz frisch ist der Song Kinder des Lichts vom Stuttgarter Soulboy Matteo Carprioli. Ganz fieser Ohrwurm, Obacht! An sich schönes Lied, der Text geht meiner Meinung nach auch in Ordnung, aber das Video ist schon ganz schön kitschig. Klischée-Indianerin, Buschmann, Hippies und alle tanzen im Kreis. Puah. Jemand hat „Samy Deluxe“ drunter kommentiert, ich find den aber nirgends.

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Neues gibt’s auch von meiner allerliebsten Lieblings-Retro-Band The Soulboy Collective um meinen Mann Jürgen Dobelmann. Neu ist nicht nur die Sängerin Kommissar Lex, sondern auch, dass die Band beim kleinen aber feinen Indietracks-Festival in England gespielt hat. Dort sind auch die Aufnahmen für obiges Video zum ebenfalls neuen Song Not Again entstanden, zusammen mit der Bläsersection Der Englische Garten.

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Nicht mehr ganz neu ist der Song System von LARY. Neu ist auch nicht mehr wirklich die Nachricht, dass das Stuttgarter Label Chimperator die Sängerin gesignt hat. Brandneu ist aber, dass das Sublabel Chimperator Department, bei dem die Nicht-HipHop-Acts wie Heißkalt und jetzt eben LARY unterkommen, mit Sony Music einen Vertriebsdeal abgeschlossen hat (Quelle). Glückwunsch.

Und zu LARY: Ich mag den Song, interessante Kombination aus Beat und Gesang, es gibt auch noch einen neueren Track bei YouTube, der gefällt mir aber nicht.

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Bissle Housy Housy, auch schon knapp ein halbes Jahr alt, wäre auch ein Thema für RAMs Techno-Rubrik, und von ihm hab ich auch den Tipp bekommen, „andhim Hausch, Alter, musch kaufen!“. Ja, mach ich halt. Hat mich auch erst beim zweiten Anhören gekriegt, aber andhim machen schon cooles Zeug, und soulig ist das allemal.

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Noch näher am Soul ist dieser nette House-Track, eine recht deepe aber überzeugende Coverversion von Ain’t No Sunshine von Bill Withers. Wurde glaub ab dem ersten Jahr – 1971 – sofort hundert- und tausendfach gecovert, z.B. von Michael Jackson. Aber hier noch mal das originale Original, Ehre wem Ehre gebührt:

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Und wenn wir schon dabei sind – ob man nach dem verdienten Erfolg der PillowTalk-Version von Sunny noch einen weiteren House-Remix braucht, keine Ahnung. Die Version von Umami ist einerseits straighter im Beat, andererseits aber auch näher am Original. Aber damit kann man eh nicht viel falsch machen, nicht umsonst gab es vor einigen Jahren ein mehrteilige (!) Compilationserie, nur mit Coverversionen von Sunny von Bobby Hebb.

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Machen wir gleich mal einen Schlenker in die Sampleecke, und auf irgendeinem Happy Weekend Mix (ich glaube von Florian Keller) habe ich diesen Track von De La Soul mit unverkennbarem Sample von Bobby Birds I Know You Got Soul. Gibt’s leider nur auf einem Mixtape und so einzeln wohl nicht zu kaufen. Hier das Original – an dem sich ja bekanntlich auch schon Erik B. & Rakim bedient haben:

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Noch nicht kannte ich auch diesen sehr schönen Track von Ghostface Killa, der, wenn ich es richtig verstehe, erst zwei Jahre alt ist. Hier bildet einer meiner Alltime-favourite-Soultracks die Grundlage, Woman of the Ghetto von der großartigen Marlena Shaw. Und zwar die Studioversion, nicht die Live-Version, die wiederum für „Remember Me“ von Blue Boy herhalten musste.

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Wenn wir schon dabei sind, noch mehr alter Stuff. Wo hab ich diesen Song gehört? Bei Breaking Bad? Oder bei „Ich, einfach unverbesserlich 2“ (super Film)? Egal, sehr sehr guter Song von Baby Huey, einem Sänger, dessen einziges Album tragischerweise erst nach seinem Tod veröffentlicht wurde, das aber als stilprägend für die Entwicklung von HipHop gilt und entsprechend oft gesampled wurde.

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Und dann am Schluss noch ein Leckerbissen für Discoliebhaber. Is It All Over My Face? von Loose Joints fand ich schon immer gut, schön schiebender Discotrack. Und ich finde den Titel immer noch sehr, äh, zweideutig. Ich wusste aber ehrlich gesagt nicht, dass es davon auch eine Male Version mit Männergesang gibt. Die ist auch noch länger als die Female Version und gibt es bei iTunes nur in Verbindung mit dieser – und zwar als EP für 8,99. Für zwei Tracks! Is klar, ne.

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1 Comments

  1. says: afro-dieter

    „Easy“ von King Krule hat auch mein Herz erobert, allerdings ist mir nach LP-Kontrolle das Album zu fahrig, zu oft geht der Faden verloren…
    „Rock bottom“ wäre noch ein Anspieltip

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