Stuttgart Mittagstisch: Martha’s in den Königsbaupassagen

Mal was essen. Haben wir schon paar Monate nicht mehr und sind schlank wie der Bär zu seinen besten Zeiten. Hab neulich mal wieder Mittagspausenstreunerei gemacht, wusste nicht so recht, wohin und was überhaupt in meinen Magen soll. Mal was anderes, bitte nicht zu schwer, muss noch mittags einiges erledigen (Solitaire spielen, Büroklammern zählen, Techno hören, Dennis volllabern, mit dem geilen Chris rauchen), da sollte man nicht zu schwer vorher essen.

Kam mir die Martha im Königsbau in den Sinn (mit freundlicher Erinnerung vom Sub Culture Prakti Schaber von der weltberühmten Inschdändon Crew). Die haben uns mal vor ein paar Monaten schon angeschrieben, glaub war so Spätsommer 2011, ob wir nicht mal, ähm, genau, darüber was bringen können!

Als alter etablierter Gastrokritiker von Weltrang („schmeckt voll lecker“, „voll gemütlich hier“, „total urig eingerichtet“, „die können echt gut kochen“, „flotter Service“, „gut gewürzt“), seit Jahren SGA-proofed, weiß ich natürlich, dass man da erst was bringen kann, wenn man da mal dort was gegessen hat.

Die Martha ist, wie man schon sieht, halt ein kleiner Imbiss mit ein paar Stehplätzen und Barhockern, der sich Qualität auf die Fahnen schreibt, „ohne Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker“ und so. Im Flyer steht noch „regionale Verankerung, Nachhaltigkeit und höchste Qualität“.

Ach, so mal an alle (Texter): Ich kann das Wort nachhaltig ums Verrecken nicht mehr hören. Garantiert eine super Sache, diese Nachhaltigkeit, aber da brauchen wir langsam mal ein neues Wort und ob wirklich alles so nachhaltig ist, weiß ich auch nicht.

Soll aber jetzt nicht das Thema sein. Die Spezialität von der Martha sind die Würste, laut Broschüre vom „Schwäbisch Hällischen Landschwein, frisch und traditionell zubereitet, vom Grill oder aus dem heißen Wasser.“ Dazu halt a Weckle, Pommes und selbst gemachte Currysauce.

War an dem Tag aber nicht ganz unten mit dem Schwäbisch Hällischen Landschwein, also hab ich zum vegetarischen Flammkuchen für, ähm, 7,40 Euro, gegriffen. Gibts noch in mehr Varianten und auch in süss. Sieht ungefähr so aus. Also so. So sieht ein Flammkuchen aus. Unglaublich.

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Der war – Achtung – wirklich sehr lecker und auch voll gut gewürzt (Sabrina fliegt bestimmt gleich vom Stuhl, schon wieder alles verlernt was sie mir beigebracht hat). Konnte man auch mit Extra-Käse bestellen. Hab aber die ganze Zeit überlegt, ob 7,40 Euro viel sind für einen Flammkuchen oder nicht. Aber wie beim Ausgehen: Wenn der Inhalt gut ist und ohne den ganzen Glumbatsch drin, passt das bestimmt. Sättigt eigentlich auch ganz okay, war fit genug um danach das Büro zu stressen.

So. Und jetzt geh ich zum Brunnenwirt mit Joe Bauer Currwurst essen. Beim nächsten Mal Wurst bei der Martha.

www.marthas-stuttgart.de 

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8 Comments

  1. says: Martin Sp.

    Soll ich’s ausdrucken und nachher der Pia von der Martha vorbeibringen? 😀 Ich glaub ich mach’s. Apropos, ich plädiere für die rote Currywurst. Als Exil-Heilbronner (sowohl sie als auch ich) muss ich das.

    Der Flammkuchen ist übrigens fast so gut wie der, den ich aus dem Elsaß kenne. Nur heller, daher das „fast“.

  2. says: pg

    Apropos vom Stuhl fallen: die Barhocker dort scheinen nicht ganz standfest zu sein. Als ich neulich dort war, hat ein Mädel versucht sich zu setzen und ich rückwärts umgekippt. Eine Minute später ist der Herr neben ihr seitlich vom Stuhl gefallen …

  3. says: Björn

    …als alter Flammkuchen-Kenner kann ich sagen. 7,40 für nen ganzen Kuchen geht vollends in Ordnung. Schließlich braucht auch der Gastronom – neben den Nachtclubbesitzern – seinen Profit.

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