Stuttgart ist Wort des Jahres

Also nicht ganz, zumindest nicht wörtlich. Aber was macht man nicht alles für eine geile Headline. Wort des Jahres ist nämlich laut Spiegel Online Wutbürger. Spiegel-Ressortleiter Dirk Kurbjuweit hat das Wort im Oktober 2010 erfunden und beschreibt damit „einen neuen gesellschaftlichen Typus, der mit der bürgerlichen Tradition bricht, dass zur politischen Mitte auch eine innere Mitte gehört“.

Und wo fand man 2010 das typischste Beispiel für diesen Typus? Bei den Protesten gegen Stuttgart 21, wie Spiegel Online bestätigt. Und passend dazu ist tatsächlich Stuttgart 21 auf Platz zwei gelandet.

Auch in einem anderen Zusammenhang, passend zur Mailänder Platz-Diskussion von gestern, ist Stuttgart bzw. das Ländle wieder mal Spitzenreiter: Beim neu veröffentlichten Mietspiegel-Index. Nach München, Germering und Dachau landet Stuttgart laut Spiegel Online auf Platz 4 bei den teuersten deutschen Städten, dicht gefolgt (und für mich nach wie vor überraschend) von Leinfelden-Echterdingen auf 5, Ditzingen auf 9, Fellbach auf 10, Leonberg auf 11, Esslingen auf 13, Weinstadt auf 16, Waiblingen auf 17, Winnenden auf 22, Remseck am Neckar auf 26 und Ludwigsburg, Sindelfingen und Böblingen leicht abgeschlagen auf 31, 32 und 33.

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17 Comments

  1. says: Jens

    finde Wutbürger nicht glücklich gewählt. „Informierte Bürger“ finde ich passender.
    Denke kaum einer, der gegen S21 protestiert, hat sich nicht vorher
    mit Bahn, Schiene, Kosten / Nutzen, Denkmalschutz, Geschichte
    der Stadt etc. auseinandergesetzt.

    @Thorsten: Spiegel – Geschmacksfrage / ich gehöre nicht zu den Lesern. In SPON wage ich ab und an einen „kurzen“ Blick rein – kostet ja Nix.

  2. says: Sumit

    Mietspiegelanalyse`? Deutschlandweit? Mit „Leinfelden-Echterdingen auf 5, Ditzingen auf 9, Fellbach auf 10, Leonberg auf 11, Esslingen auf 13, Weinstadt auf 16, Waiblingen auf 17“ … SRSLY?

    Naja und Wutbürger und S21 als Top2 der Wörter des Jahres finde ich jetzt auch nicht so toll.

    @ Oben Bleiben: Wohl eher als „Unwort des Jahres“. Genauso wie „Juchtenkäfer“ oder all der andre Schwachsinn der im Rahmen von S21-Gegenaktionen so in Umlauf kam. Oder „Planfeststellungsverfahren“ 😀
    Gott bin ich froh, dass das rum is.

    Aber im ernst, die Mietspiegelanalyse find ich unglaublich…

  3. says: Thorsten W.

    „Für ihre Vergleichsstudien können die Marktforscher auf ein Archiv zurückgreifen, in dem die Mietspiegel von über 500 deutschen Gemeinden ab 10.000 Einwohnern seit 1995 gesammelt und ständig aktualisiert werden. Allerdings verfügen nicht alle Städte oder Gemeinden über solche Mietspiegel.“

    Naja, vielleicht haben die Gemeinden in Ba-Wü überdurchschnittlich oft einen Mietspiegel?!

    Mehr hier:

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,735110,00.html

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