Shopping & Sightseeing: Vier Tage London

london01

Back on the track, ich war vier Tage in London und auch sonst die ganze letzte Woche offline – hat auch mal gut getan. Hier so kurz wie möglich meine Eindrücke von einem wunderschönen Shopping-Trip.

Tag 1: Ankommen und einchecken

Unspektakuläre Anreise. Das erste mal ab Zürich und zum ersten mal mit EasyJet geflogen – im Billigflieger-Vergleich gar nicht so schlecht. Ankunft in Luton, per Bahn erst mal zum Hotel. Bei uns wird der Playboy immer noch unter dem Spiegel versteckt gekauft, hier lesen 16-jährige in der Tube die neue Nuts.

London02

Schönes Design-Hotel in Ealing gebucht, Hotel 55, sehr schick, winziges Zimmer aber mit Style.

Dann erst mal zum Picadilly. So fängt London immer für mich an, voll Touri-mäßig. Am Picadilly aussteigen, London-Luft schnuppern, dann auf der Regent Street in Richtung Oxford Circus. Unterwegs ein Stopp im Starbucks (ich will nix hören – schmeckt gut und ist überall auf der Welt außer in Deutschland bezahlbar). Oxford Circus ist wie immer die überlaufene Hölle. Kurz in Topshop zur Orientierung, dann gemütlich im Wagamama essen. Wobei gemütlich im Wagamama relativ ist. Laut, lecker, asiatisch, modern, trendy. Das reicht für den ersten Tag.

Tag 2: Shopping und Entertainment

Heute geht’s los. Meine Holde und ich sind zum Shopping hier. Ab zum Oxford Circus. Im Prinzip wie Königstraße mit Autos, aber irgendwie besser. Wahrscheinlich, weil es hier Ketten gibt, die es bei uns nicht gibt. Uniqlo zum Beispiel, Muji oder Urban Outfitter. Und natürlich Topshop. Wie schon mal beschrieben ist das ähnlich wie H&M, nur cooler, stylischer und besser. Hier kaufen nicht (nur) Teenies ein, sondern alle coolen Checker der Stadt. Kanye Wests Posse hängt hier übrigens auch ab:

London04

Was auch immer mit muss ist die Carnaby Street, parallel zur Regent. Zu Hippie-Zeiten berühmt für den heißen Scheiß an Klamotten, später (zu meinen ersten London-Besuchen) eine Billig-Ramsch-Trash-Meile. Inzwischen wieder sehr cool, hier haben die kleineren und cooleren Marken wie Vans, Lambretta oder Ben Sherman, aber auch Adidas ihre Shops. Außerdem ist hier eine sehr cooler Innenhof-Mini-Mall mit winzigen Läden junger Designer.

Dann nachmittags ins Hotel, weil heute ist Abendunterhaltung angesagt. Aber keine Clubnacht, aus dem Alter bin ich raus. Sondern ein feiner Burlesque-Abend mit allem drum und dran, in der Volupté Lounge. Vorab schon einen Tisch gebucht ist alles noch besser als erwartet. Kuschelig-stylische Varieté-Atmosphäre, ein gut sortierter Soul-DJ, Tisch direkt an der Bühne, sehr leckeres Essen und bestes Unterhaltungsprogramm. Eine gut gelaunte 3-Mann-Kombo mit Jazz-Zeugs, ein lustiger Zauberer und natürlich coole Mädchen, die sich nicht nur ausziehen, sondern auch noch tanzen, singen oder Klavier spielen können. Fein.

London03

Tag 3: Soho, Kensington und Camden Craze

Heute geht’s bissle raus aus dem Zentrum – wir fangen gemütlich in Kensington an. Die Kensington High Street ist wie eine Mini-Ausgabe der Oxford Street, nur weit weniger überlaufen. Früher gab es hier den Kensington Market, ein riesiger fantastischer Indoor-Market mit dutzenden Second Hand- und Clubwear-Läden. Ist jetzt geschlossen. Von hier lässt sich gemütlich nach Notting Hill rüber laufen. Von dort geht’s nach Camden.

Camden Town ist krass. Jedes mal. Man wird erschlagen von Eindrücken. Sprichwörtlich. Die Hauptstraße ist gesäumt von gleichermaßen Trash- und Style-Shops. Davor Tausende Teenies, Touristen, Punks, Rocker, Grufts, Freaks. Hier geht alles. Hier wurde der H&M dem American Apparel-Style angepasst – auch ne Entwicklung.

Dann kommt der Camden Market. Ein riesiges Areal mit einer unüberschaubaren Zahl von Mini-Läden, die jede noch so kleine Kultur-Nische abdecken. Rave, Rockabilly, Reggae, HipHop, Heavy Metal, Manga, Gruft, Hippie. Alles in einer Reihe, alles vermischt sich und wird überdeckt von den Gerüchen hunderter Essensstände aller Nationalitäten. Alles ist so viel, alles ist so anstrengend aber super.

London05

Genug Flash. Zurück in die City, nach Soho. Praktisch gelegen im Eck zwischen Oxford Street, Regent Street und Picadilly. Früher gab es hier Massen an Plattenläden, aber auch hier hat die Vinyl-Rezession wohl zugeschlagen. Und China Town ist auch nicht mehr als eine Touri-Falle, auch wenn sich manche China-Restaurants anstrengen, stylisch zu werden. Klappt aber nicht so recht. Zurück ins Hotel und im Nachbarschafts-Italiener zu Abend essen.

Tag 4: Touriprogramm und Abschied

Es reicht dann auch mal mit Shopping. Am letzten halben Tag noch bissle entspanntes Touriprogramm. An der Tower Bridge bissle an der Themse entlang laufen, dann mit der Bahn zum Buckingham Palace. Zufällig geht gerade die Wachablösung los, und die ist weit unspannender und zieht weit mehr Touris an als man denken könnte. Von hier kommt man durch einen kleinen Park mit einem gemütlichen Spaziergang zum Picadilly, und dort aufhören wo man angefangen hat ist ja immer gut.

Dann Rückflug, noch mal wehmütig auf London gucken und tschüss.

Zeit für ein paar kurze Erkenntnisse:

Ed Hardy trägt in London keine Sau. Wirklich nicht. Es gibt nicht mal Fälschungen in Camden, zumindest so gut wie keine. Es gibt eigentlich auch keinen HipHop-Poser-Schlafanzug-Style.

In London gibt es für Männer nur enge Jeans zu kaufen. Zumindest trägt keiner etwas anderes. Wirklich keiner. Außer Touristen.

Die Londoner Frauen zeigen was sie haben. Auch wenn sie keine perfekte Figur haben. Irgendwie sympathisch.

Auch in England, wo die Rezession ja noch schlimmer sein soll als bei uns, sieht man nichts davon. Die Leute kaufen ein wie blöd.

„Britain’s Got Talent“ (entspricht unserem „Deutschland sucht das Supertalent“) scheint in England weitaus wichtiger zu sein als bei uns. Wenn man den diversen überall erhältlichen Gratis-Zeitungen glaubt. Wichtiger war in der Woche nur die Niederlage von Manu gegen Barca. Die Armen.

Hier eine kleine Auswahl meiner Shopping-Erfolge:

London06
Join the Conversation

9 Comments

  1. says: Yasmin

    Chelsea war nicht im Finale der Champions League. Das war Manu.

    und Eddy- und Schlafanzug-Style ist ein Phänomen, das scheinbar nur im Großraum Stuttgart auftritt. Vor allem in den Käffern.

    Die Jugend steht halt auf „Chillerhosen“ und Ed Hardy Parfüm. Oder die Ordner. Oder die gefälschten Shirts.

  2. says: julia

    wagamama und urban outfitters, will auuuuu!!
    ich frag mich manchmal, warum deutschland in manchen sachen immer so hinterher ist bzw. für manche macher so vernächlässigt wird.
    urban gibts jetzt wenigstens mal einen hin HH und wagamama au0er in GB noch in der schweiz. meno *schmoll*!!

  3. says: Le Mischi

    bissle 😉
    nee, meine kleine ist ja auch noch nicht so alt wie dein sohnemann, aber sobald… hehe, ich freu mich schon drauf, großstädte wir kommen!
    madame wird dieses wochenende aber wieder zumindest für eine nacht an die großeletern verkauft, damit mami und papi feiern können 🙂

Leave a comment
Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert