Quartier am Mailänder Platz

Heute hauts die News aber rein. Gerade eben verkündet die Stadt, dass das Architekturbüro RKW Rhode Kellermann Wawrowsky aus Düsseldorf zum Sieger des Architekturwettbewerbs „Quartier am Mailänder Platz“ gekürt wurde. Sieht dann so aus:

Wer gerade nicht genau weiß, wo dieser Mailänder Platz denn sein soll, anbei eine Graphik, die wir schon mal im Zusammenhang mit den Pariser Höfen gepostet haben. Ist Bestandteil des sogenannten Europaviertels hinter der LBBW. Bislang steht da bekanntlich relativ verloren die neue Bib rum.

Und noch ein Auszug aus der elfseitigen Pressemitteilung:

Gemeinsame Presse-Information

„Quartier am Mailänder Platz“ in Stuttgart

„Mediterranes Stadtleben im Europaviertel“: Preisgericht kürt RKW Rhode Kellermann Wawrowsky zum Sieger des Architekturwettbewerbs

Stadträumliche Integration von Einzelhandel, innerstädtischem Wohnen, Hotel und Büro schafft neues Stadtquartier

Stuttgart/Hamburg, 16. Dezember 2010 – Das Architekturbüro RKW Rhode Kellermann Wawrowsky Architektur + Städtebau, Düsseldorf, hat sich im Realisierungswettbewerb um die architektonische Entwicklung und stadträumliche Integration des Quartiers am Mailänder Platz in Stuttgart unter zehn renommierten Teilnehmern durchgesetzt. Die Mitglieder des Preisgerichts haben sich nach intensiver Diskussion mit deutlicher Mehrheit für die Entwurfsidee ausgesprochen.

Das Konzept entspricht nach Ansicht des Preisgerichts höchster städtebaulich-architektonischer Qualität, die gleichzeitig funktionale, energetische und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt.

Architekt Dieter Schmoll, geschäftsführender Gesellschafter von RKW: „Südliches, mediterranes Stadtleben ist bei unserem Wettbewerbsbeitrag das Vorbild. Es zeigt sich in der Ausprägung der Fassaden mit Balkonen, Dachgärten und verwinkelten Zonierungen im Spannungsfeld zwischen öffentlichen, halböffentlichen und privaten Wohnbereichen. Die Vielzahl der neuen Wohnadressen in den Gassen und Straßen und an den Plätzen wird in der Durchmischung der vielfältigen Funktionen die Voraussetzung für eine lebendige Stadt bilden.”

Durch die sichtbare Zersplitterung der großformatigen Baublöcke in differenzierte Einzelbauteile gelingt die gewünschte Befreiung von der vorgeprägten, preußisch strengen Blockrandbebauung. Das Kauferlebnis wird im Entwurf bewusst nach Außen gestaltet: Der Gewinnerentwurf zeigt weit geöffnete, raumhohe, teilweise zweigeschossige Fassaden.

Wer es ganz genau wissen will, kann sich das PDF anschauen.

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66 Comments

  1. says: Waschl

    Ich find’s schön.

    @Ani: da wird’s genügend Leute geben. Eine Orientierung an unteren Einkommen ist städtebaulich irgendwie nicht von Interesse 😉

  2. says: stacato

    Also, ich hab 29,17€ im Sparstrumpf. das reicht wohl nicht für ne fette Penthousewohnung ganz oben mit ner schicken holzliege, aussicht auf den kinderfreundlichen Innenhof und grelle sonne von oben

  3. says: claudia

    findet ihr das echt schön? ich find es kalt, großkotzig und zu globig!? wenn das der fortschritt ist, dann habt ihr kein verständnis von moderner architektur, das sieht man ja in stuttgart, außer den bauhaus häusern gibts kaum was gutes!

  4. says: Gusteau

    „Unter Suburbanisierung versteht man die Abwanderung städtischer Bevölkerung oder Funktionen aus der Kernstadt in das städtische Umland“
    eigentlich wird soetwas dadurch aber aufgehalten. Ist doch im Prinzip nicht schlecht, wenn man die Besserverdienenden Pärchen/1Kind nicht ins Remstal/Fildern ziehen lässt, sondern in der Stadt hält.

  5. says: Martin Sp.

    Also ich find’s nicht schlecht. Im Prospekt sah meine jetzige Wohnung kälter aus, und wir fühlen uns trotzdem wohl 🙂 Mal schaun, vielleicht hab ich bis dahin wieder genug Geld um mir noch ne Wohnung zu zulegen. Kleines Schmankerl: in der Gegend haben wir uns auch zwei Wohnungen angeschaut. Und uns dagegen entschieden wegen S21. 10 Jahre Baulärm? Nö.

    Aber mal schaun, ob es noch gekippt wird oder nicht. Die Hoffnung stirbt zuletzt im März.

    @Thorsten: wenn man die Einsparungen durch weniger Auto mit rechnet sind die Wohnungen in der Stadt schon jetzt bezahlbar.

  6. says: ani

    @ waschl: gentrifizierung kann doch nur stattfinden, wenn bereits vorher das viertel bewohnt wurde. Und wenn ich richtig informiert bin, ist das aktuell nicht mal bebaut. Schön. Dann gibt’s in zukunft nur noch sozialwohnungen und wohnungen für superverdiener in stuggi. Die mittelschicht kann abwandern. Daumen hoch!

  7. says: ani

    @thorsten: ich glaube, dass vorallem die ausstattung der whg den preis ausmachen und natürlich die hoffnung der bauherren, dass sie genügend kohle mit ihren whg machen werden. Also da is natürlich am wirtschaftlichsten gedacht. Logisch.

  8. says: kutmaster

    Wann wird das eigentlich gebaut? Wer ist denn so doof und zieht für gutes Geld dahin, um die nächsten 30 Jahre auf ner Baustelle zu wohnen? Remember, die jetzigen Gleisanlagen nebenan werden erst in 15 – 20 Jahren erschlossen…

  9. says: Thorsten W.

    Noch mal konkreter: Bei dieser Diskussion und auch schon früher kommen immer wieder Argumente einerseits „Wer ist denn so blöd so viel Geld für ne Wohnung auszugeben“ und andererseits „Wer will denn in so nem hässlichen Block mitten in der Stadt wohnen mit Blick auf die Häuser und Straßen“.

    Ok – dass der Markt natürlich die Preise in die Höhe treibt ist klar. Aber wie könnte man denn auf so einem Grundstück ATTRAKTIVEN Wohnraum schaffen? 10 1-Familienhäuser mit Garten drumrum? Ein Scharnhauser-Park-Ghetto? Plattenbauten?

    Ich glaube wenn die Wohnungen wirklich attraktiv werden sollen, dann werden sie auch nicht mehr nur wegen der Spekulationen teuer, sondern weil einfach nur 100 Menschen auf ner Fläche von ner Kleinstadt wohnen…

  10. says: malE

    zum anderen entstehen auf teurem/wertvollem baugrund zwangsläufig „teure“ (in „“ weil auch immer eine frage der sichtweise) wohnungen, liegt in der natur der sache!

  11. says: Gusteau

    @thorsten Wenn Du mit Preisen von 3000-4000€/qm rechnest, so liegt das eigentlich immer an den Grundstückskosten. Ob da jetzt Wohnungen mit 30qm oder mit 100+qm reinkommen ist dann nicht irrelevant und bestimmt die Bevölkerungsstruktur.
    Du kannst günstigen, zentralen Wohnraum nur über einen staatlichen Bauträger schaffen; der dann eben das Minus (reel oder kalkulatorisch, da er den Grund umsonst bekommt) einfährt; das kann natürlich auch nicht im Sinne der Allgemeinheit sein

  12. says: Waschl

    @Thorsten: Egal wo in der Innenstadt (!) Wohngebäude errichtet werden, folgende Punkte kann niemand wegdiskutieren:
    – Sozialwohnungen und Plattenbauten wären eine Verschwendung von Raum und Geld.
    – Ebenso wird die „Upper Class“ sowieso nicht in Bahnhofsnähe in irgendwelche Gebäude ohne großen Garten in eine Paar-Zimmer-Wohnung ziehen.
    – In neue Wohnungen werden die Alteingesessenen auch nicht massenweise übersiedeln.
    – Es bleiben die jungen, dynamischen Familien (mit/ohne Kinder), die entweder in der Stadt arbeiten oder das Stadtleben mitkriegen wollen. Für diese Zielgruppe kann man aber nicht überall trendy Altbauten hochziehen, sondern versucht halt, attraktives Neues zu bauen. So individuell die Ansprüche alleine der hier Schreibenden sind, werden nie alle Wünsche befriedigt werden können. Die Lage ist aber wahrscheinlich unschlagbar. Viel mehr als Architektenwettbewerbe kann die Stadt auch nicht machen.

    Dass sich manche der K21ler lieber ein riesiges Autonomes Zentrum wünschen, ist mir aber klar.

  13. says: Thorsten W.

    Waschl, endlich einer der mich versteht 🙂

    Ich seh mich selber eigentlich auch als Zielgruppe für solche Wohnungen, bin aber auch kein Fan von hübschen aber wenig individuellen Neubau-Wohnungen mit Gemeinschaftsgarten. Aber ich muss ja, wie sonst auch niemand, nicht da hinziehen.

    Aber vielleicht werden dann wieder in paar mehr schicke Altbauten im Westen frei (wer das mag)… wobei ich ja grundsanierte/umgenutzte Industrieflächen immer ganz spannend finde, weil da die vorhandene Bausubstanz automatisch zu ungewöhnlichen/individuellen Schnitten führt. Ich hab so mal im Westen in nem Hinterhof gewohnt, das war ganz cool eigentlich.

  14. says: dirtroadblues

    Tatsächlich! Die Grafik sieht dem Scharnhauser Park schon super ähnlich, nur etwas mehr auf Großstadt getrimmt und glänzender. Wer wissen will, wie toll es sich dort anfühlt, kann ja mal hinfahren – massives graues Idyllenlabyrinth mit zugezogenen Vorhängen.

    Wenn man da hingegen etwas wirklich urbanes bzw. lebendiges hinsetzen will, muss man das Quartier durchmischen (u.A. durch Wohnungen zu stark variierenden Mietpreisen, zugängigen öffentlichen Plätzen und kleinen Ladenzeilen) – natürlich geht das, man muss es nur wollen. Würde der Stadt besser tun, meiner Meinung nach.

  15. says: Thorsten W.

    Interessanter Ansatz… Aber wie soll das funktionieren mit stark variierenden Mietpreisen? Durch Subventionen, d.h. verschiedene Mietpreise für die gleichen Wohnungen? Oder gestaffelt nach Größe? Oder nach Ausstattung?

  16. says: dongowski

    Natürlich kann die Stadt sehr viel mehr machen als Architektenwettbewerbe. Sie kann zum Beispiel selbst als Bauherr aufreten und dafür sorgen, dass es mehr bezahlbaren Wohnraum für junge Familien oder alte Menschen gibt. Da gibt es ja genug Beispiele in anderen Städten, sogar in Deutschland. Das Klientel für den Mailänder Platz sind aber eher Bosch- und Daimler-Ingenieure, Berater-Fuzzis und Menschen, die im Angesicht zusammenbrechender Finanzmärkte lieber in etwas solides investieren wollen. Freie, aber auch abghängig beschäftigte aus der Kreativinndustrie mit einem Standbein auf dawanda sehe ich da eigentlich nicht – und die Bank vermutlich auch nicht. Nicht zu vergessen: Der eigentliche Schwerpunkt des Projektes sind natürlich nicht die Wohnungen, sondern die Laden- und Büroflächen. Eine innere Stimme sagt mir, dass sich die paar Wohnungen auch ruckzuck in weitere Gewerbeflächen verwandeln lassen, wenn das mit dem Verkaufen als Wohnungen nicht so gut funktioniert. Das könnte natürlich die Königstraße und anliegende Ortschaften ratzfatz zum Leerstandsnotgebiet machen, das wiederum von lauter kreativen, trendy Leut‘ aufgewohnt und -gehübscht werden kann. Schaun ‚mer mal.

  17. says: dirtroadblues

    Alle drei Ideen sind möglich… wobei Subventionen sicherlich das wirksamste bzw. gerechteste ist, wird meines Wissens nach auch am öftesten eingesetzt um zur Durchmischung zu führen. Allerdings muss dazu natürlich irgendwer ein wenig Druck machen, die CDUler verstehen das ja anders: Die bauen lieber ein bei Nacht nur noch im Flüsterton betretbares Vorgartencarré (…Marie-Josephine schläft doch schon..!, meeensch), um sich gegenseitig in Sicherheit die Aufträge für Baugesellschaften zuzuschieben. Witzig auch: Der MAILÄNDER PLATZ suggeriert natürlich ein wenig Weltstadt – nur interessierts anderswo kein Mensch. Stuttgart wird durch so ein Konsum-9to5job-Gebiet noch charakterloser und provinzieller.

    DIe Königsstraße zum unwandelbaren Leerstandsnotgebiet – das wäre eine traumhafte Vorstellung! Ich befürchte allerdings eher dass Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag mehr Leit aus Göppingen, Denkendorf, Gerlingen und Markgröningen in d’Stadt fahre um bissle shoppe zu gange he – jetzt neu auch am Mailänder Platz! So wie sich das der lässige City-Slacker Schuster vorstellt:

    Er brach erneut eine Lanze für das umstrittene, von ihm letztlich im Alleingang bewilligten Großprojekt mit 200 Läden auf 43.000 Quadratmetern, 4500 Quadratmetern Gastronomie, 8500 Quadratmetern Büros, einem 160-Zimmer-Hotel und rund 400 Mietwohnungen. „Wir wollen Stuttgart als Einkaufsstadt der Metropolregion stärken“, betont Schuster.

  18. says: se

    endlich werden die charmanten altbauten im westen und süden wieder frei UND bezahlbar! die königstraße bekommt konkurrenz und die dorfdeppen (ja, ich darf das sagen, ich bin auch immer nach stuttgart zum shoppen gefahren, damals) sind hinterm bahnhof weggepackt! wenns dann da auch noch ein qualitativ hochwertiges lebensmittel-und-pi-pa-po-einkaufszentrum gibt, sollen sie, wegen mir, gleich morgen mit bauen anfangen! (und nein, ich werde mit meiner familie nicht in eine der 400 neuen wohnungen einziehen wollen, aber ich käme auch schon heute nicht auf den gedanken, meine zelte auf der könig-/theoheuss-/hauptstätterstr oder am breuningerland aufschlagen wollen) zudem hat stuttgart so endlich mal ne chance auf ne richtige altstadt…

  19. says: Whiskydrinker

    Also bei den Entwürfen frage ich mich mal wieder, ob die ganzen CAD-Programme für Architekten mittlerweile nicht einen bestimmten Button haben. Man gibt ein oder mehrere Schlagworte wie z.B. „Einkaufszentrum“ oder „Legebatterien für Yuppies“ ein, klickt einfach auf diesen bestimmten Button drauf und das Programm arrangiert dann irgendwelche Würfel per Zufallsprinzip neu.

    Anders kann ich mir obige Innenstadtvariante eines Scharnhauser Parks nicht erklären.

    Und Einkaufsstadt? Was nimmt der Schuster eigentlich so?

    Das Problem für Innenstädte dürfte mittlerweile eine „Shopping-Gentrifizierung“ sein. Warum soll ich in die Innenstadt fahren, wenn es exakt die gleichen Kettengeschäfte in Einkaufszentren im Speckgürtel gibt? Da allerdings mit massig Gratisparkplätzen.

    Ich muss ich für mich selbst schon feststellen, dass ich für alle Dinge, die von den Abmessungen nicht in eine K21-Tasche passen, lieber mit dem Auto zum Großeinkauf in besagten Speckgürtel raus fahre.

    Und für alles, was es nicht in irgendwelchen Ketten gibt, bevorzuge ich mittlerweile das Internet. Ein direkter Preisvergleich für den Artikel, den ich suche. Und nicht das Objekt der Begierde im letzten Laden nach einer dreistündigen Odyssee durch die Stadt finden – und dann zu einem Preis teurer wie Internetshop inklusive Versandkosten.

  20. says: Vit

    auf den effekt das dadruch die mieten im westen eher sinken bzw. stagnieren hoffe ich auch, da ja dann anderer „atraktiver“ wohnraum entsteht – auf den von der stadt propagierten effekt, daß mehr menschen nach stuttgart ziehen bloß weil es mehr wohnungen gibt kann ich nämlich wiederum nicht glauben.
    was die preise angeht – wenn tatsächlich der wert vorallem vom boden abhängt, hätte die stadt hier ja tatsächlich die chance korrigierend einzugreifen – waren die nicht so stolz darauf die flächen für verhältnismäßig günstige preise gekauft zu haben, um eben spekulationen vorzuhalten?
    allerdings glaube ich nicht, dass das unser schusterele so mit seinen investoren freunden vereinbart. die flächen werden am ende von der stadt günstig hergegeben und teuer vermarktet…

    und zu den entwürfen – bin gespannt wer diesmal den beton anmischen darf damit dieser rafaelo-weiß-ton rauskommt der ja schon für stammheim II angedacht war.

  21. says: LKTRSNDY

    Sieht irgendwie genauso aus, wie diese kürzlich fertiggestellten Wohnhäuser in Mönchfeld. 😉
    Ich meine ich bin kein Architekt oder Städteplaner. Ich finde eine gewisse „Dezentralisierung“ schon gut. In Stuttgart konzentriert sich ja alles auf den Schlaßplatz / Königstraße und drumherum. Aber so?
    Welche Städte haben es denn euerer Meinung nach richitg gemacht?

  22. says: Waschl

    Was ist denn jetzt genau das Problem?
    1. Die Wohnungen werden sich früher oder später an glückliche neue Besitzer/Mieter verkaufen. Die Lage und Ausstattung werden unbestreitbar attraktiv genug sein. Immerhin haben auch die Bauherren genug Ahnung von Marktforschung, sonst könnten sie gleich zu machen. Sie bedienen vorhandene Nachfragen. Mit welcher Berechtigung haben Daimler-Ingenieure keinen Anspruch, hier zu wohnen? Mit welcher Begründung sollte ausgerechnet auf den neuen Flächen eine Künstler- und Kreativgegend entstehen? Kann das nicht auch wo anders in der Stadt sein?

    2. Warum sollte die Stadt ausgerechnet auf den teuersten Flächen mit dem größten ökologischen Gestaltungspotential „bezahlbaren Wohnraum für junge Familien oder alte Menschen“ bauen und das auch noch subventionieren (abgesehen von der Definition von „bezahlbar“)? Darf sie das nicht auch wo anders machen, vielleicht auch verteilt über die ganze Stadt? Und wenn nein – wie viel darf’s denn kosten?

  23. says: Whiskydrinker

    Also Problem sehe ich keins. Immerhin war ja der Rosenpark in Vaihingen sofort komplett verkauft. Und der Seepark in Möhringen ist ja auch ein echter Hit.

    Vorsicht: Obiger Absatz kann Spuren von Nüssen, Schalentieren und Ironie enthalten.

    Aus dem Rosenpark wurden wegen Unverkäuflichkeit dann teilweise Mietwohnung. Und der Seepark führte dann zum Bankrott vom Häussler. Das sind übrigens beides ähnliche Konstrukte wie obige Immobilien.

    Wenn wir so aber über das S21-Gelände noch ein paar Investoren loswerden können, bin ich auch für den sofortigen Bau.

  24. says: anska

    Ein ZARA ist ja schon mal in den Bildern geplant! Super..das freut das Modeherz.
    Die Wohnungen sind jetzt nicht so mein Ding.
    Diese Bauweise kenn ich aus einigen Stadgebieten in Frankfurt und ist sehr..na,ja.. gewöhnungsbedürftig.
    Aber so ist es halt mir der neuen und modernen Bauweise.
    Als Geldanlage sind diese Objekte bestimmt gut geeignet.

    Irgendwann wird bestimmt mal irgendwo ne Afterhour in einer dieser Wohnungen starten und man kann das ganze genauer betrachten 🙂

  25. says: JMO2

    Wichtig ist doch, das da ordentliche Kaschemmen hinkommen 😀 Abgesehen davon, gehört der Mailänder Platz zu den Gebieten, die laut Schlichtungsempfehlung von der zu gründenden Stiftung „verwaltet“ werden?

  26. says: dongowski

    @Whiskydrinker: So hab‘ ich das noch garnicht gesehen! Als Strategie, Immobiliengesellschaften vor die Wand zu fahren – großartig. Und funktioniert auch, wie nicht nur deine Beispiele zeigen: Selbst Morgan Stanley (of EnBW-Vetterles-Deal-Fame) mussten gerade zwei große Immobilienfonds schließen, weil sie die Immobilien zu den geplanten Preisen weder vermietet noch verkauft bekommen haben (mit einer ganz ähnlichen Struktur wie am Mailänder Platz geplant).

  27. says: Thorsten W.

    Dann ist doch super, wenn die Immobilienheinis sich tatsächlich verspekulieren gibt’s bald Luxus-Wohnungen zum Schnäppchenpreis… NOT! Vaihingen? Möhringen? Wir reden hier über Top-Innenstadtlage mit (fast) direkter Parkanbindung, da werden die Wohnungen zu genau den teuren Preisen weggehen, mit denen sie kalkuliert sind.

  28. says: cHiller

    @Washl: Danke! Genau das hab ich auch die ganze Zeit gedacht als ich die bisherigen Kommentare gelesen habe.

    Ich frag mich zudem, was passieren würde, wenn man planerisch die frei werdenden Flächen für eine Kundschaft vorsieht, die eher S21 kritisch eingestellt ist. (Darf ich jetzt einfach mal „Kreative und Künstler“ im Vergleich zu den genannten „Daimler Ingenieuren“ hierzu zählen? Ich weiß es ist nicht so schwarz/weiß…) Müsste man dann nicht damit rechnen, dass ein Teil der Kundschaft (die ja teilweise durch die außerordentlich starke Protestbewegung aufgefallen ist) aus Protest zu dem umstrittenen Projekt von vornerein ausschließt dort hin zu ziehen? Ich versuch jetzt mal wie so ein „Planer“ zu denken. Der will doch dann sicher nicht das Risiko einer unkalkulierbar reduzierten Zielgruppe auf sich nehmen, oder?
    Naja, nur so ein Gedankenspiel was mir im Zuge der ganzen Kommentare kam.

  29. says: dongowski

    @Thorsten: Nö, die Wohnungen werden natürlich in Gewerbe- und Bürofläche umgewandelt. Die (man beachte:) bis zu 500 Wohnungen sind ja sowieso ein Zugeständnis an die Stadt gewesen und dienen v.a. dazu, gewerblichen Mietern eine Art Grundkaufkraft vorrechnen zu können. Ob es in Stuttgart tatsächlich einen Markt für teure Wohnungen in Innenstadtrandlage eingepfercht zwischen Bürohochhäusern und einem riesigen Shoppingcenter gibt, wird sich zeigen.
    @cHiller: Also ich habe auf den Demos mehr Daimler- und Bosch-Ingenieure kennen gelernt als Kreative. Und natürlich eine Menge Lehrer. Die wären, v.a. pensionierte Lehrer, natürlich auch eine sehr attraktive, weil solvente Zielgruppe. Wobei die natürlich jetzt auch noch lieber Altbau/Halbhöhe kaufen.
    Was mich wirklich irritiert, ist der Lobgesang, der auf diese Architektur gehalten wird: Das ist doch wirklich 08/15-verdichteter Suburban-Shoppingcenter-Scheiß mit ein wenig Fassadenzauber. Warum muss mir das denn unbedingt als SupiDupi-Architekturwurf verkauft werden?! Diese Kommunikationspolitik ging doch schon mit der Achse Paris-Stuttgart-Wien-Bratislava schief. Die Leute haben doch Augen im Kopf.

  30. says: dongowski

    Ich finde den Entwurf nicht schlimm, sondern einfach typische Investorenarchitektur, die schon ihren Zweck halbwegs erfüllen wird. Mir soll das nur keiner als innovativ und als die Zukunft des Städtebaus verkaufen. Dadurch wird dieser brave Entwurf auf eine Ebene gehoben, von der er nur mit Schmackes runterfallen kann.
    Aber zu deiner Frage: Grundsätzlich finde ich die Wohnhof-Idee super, hat sich ja auch in europäischen Großstädten bewehrt. Grundsätzlich sollte die Planung nicht ausschließlich in den Händen von Investoren und Architekten liegen, sondern mehr Beteiligung für Anwohner und zukünftige Bewohner bieten. Da gibt es in den Niederlanden sehr gelungene Beispiele. Garantieren tut das natürlich nicht, dass dann alles supi wird. In der Stuttgarter Zeitung läuft gerade in loser Folge eine Essayserie zum Thema Stadtentwicklung Stuttgart, wo sich diverse Architekten auch schon Gedanken zu deiner Frage gemacht haben. Zum Einstieg: http://bit.ly/dWKHne

  31. says: cHiller

    Ich würde auch gern mal ein paar Beispiele für attraktive Architektur die hier evtl. besser passen würde sehen.
    Will nicht den Entwurf hier verteidigen (obwohl ich ihn nicht schlimm finde), hab aber zu wenig Ahnung von der Materie um mir bessere Alternativen vorstellen zu können.

  32. says: Martin21

    @Thorsten W.: Eine Alternative wäre beispielsweise nicht den ganzen Mailänder Platz an einen Investor zu vergeben, sondern einzelne Grundstücke an Baugemeinschaften zu veräußern. Diese sind „Für Kommunen und Städte (…) attraktive Partner für eine nachhaltige Stadtentwicklung, da Bauende in Bauprojekten sich häufig schnell mit ihrer Umgebung identifizieren und ihren Lebensraum aktiv mitgestalten“ wie wikipedia weiß.

    Diese Vorteile sind auch der Stadt Stuttgart bekannt, kommen am Mailänder Platz aber nicht zum tragen:
    http://www.stuttgart.de/baugemeinschaften

  33. says: LuisL

    „So ein Scheiss, ich verdiene nicht genug Geld es zu bezahlen will aber trotzdem in Neubauten in Top Lage mitten in Stuttgart wohnen, scheiss S21“

    Leute Leute, Realitätscheck, wir sind hier nicht im Kommunismus.

  34. says: Thorsten W.

    So, jetzt. Interessant fände ich es tatsächlich, einzelne kleine Grundstücke an private Baugemeinschaften zu verkaufen – im Idealfall auch noch altersmäßig gemischt, damit individuelle Mehr-Generationen-Häuser gebaut werden. Aber für die Investoren sicher nicht besonders attraktiv… Aber wäre das nicht ein Fall für die Stiftung, die Papa Geißler fordert?

  35. says: Waschl

    @Thorsten: Mehrgenerationenhäuser schön und gut. Aber in der Innenstadt einer Großstadt? Das ist doch ein Widerspruch in sich oder willst du die alten Leute dazu zwingen, dorthin zu ziehen? Hier im Schuh- und Hiphop-Blog würde dann doch gleich wieder das Gejammere ob der vergreisten Innenstadt losgehen 😉

  36. says: LaWally

    Ein Beispiel wäre für mich die Tübinger Südstadt, in der die Kasernenviertel und einige andere Quartiere erneuert bzw. neu erschlossen worden sind. Mit vielen privaten Bauherren und Bauinitiativen und relativ laxen Bauvorgaben. Federführend war hier aber das Stadtsanierungsamt und keine Investoren … Außerdem praktisch: Man könnte von den dort gemachten Erfahrungen profitieren, gemachte Fehler ausmerzen und bekäme trotzdem ein bunteres und vielfältigeres Stadtbild.

  37. says: Martin Sp.

    Ich finde den Entwurf auch nicht schlimm. Schlimm ist nur der Umstand, warum es gerade dort verwirklicht werden soll. Ach, und ich gehöre zu den Leuten die nicht im Westen wohn en wollen. Jeder wie es ihm gefällt. Da dürfen gerne die vielen Altbau-Romantiker wohnen 😉

  38. says: Martin21

    Nach meinem Verständnis ist ein wesentliches Element der Idee der Baugemeinschaften, dass es eben gerade keine Investoren gibt, sondern die Stadt die Grundstücke direkt an die Gemeinschaften verkauft. Dafür braucht’s m.E. keine Stiftung, sondern bloß den guten Willen.

    Beim Mailänder Platz wie beim gesamten Europaviertel kommt das wohl eher nicht in Frage, da diese Grundstücke von der Bahn selbst vermarktet werden. Was mir bis eben nicht klar war: Bei diesem ‚Quartier am Mailänder Platz‘ handelt es sich um das ECE-Einkaufszentrum, bei dessen Planung das OBle sich nicht an den Gemeinderatsbeschluss halten wollte. Wer also die Parkplatzsuche im Westen satt hat und schon lange davon träumt im Bräuningerland zu wohnen kann beruhigt zuschlagen: 1680 Parkplätze im Keller und ca. 43.000 qm Verkaufsfläche vor der Wohnungstür – so möchte der Turnschuhträger und Hiphophörer wohl wohnen, wenn man Waschl glauben mag.

  39. says: Thorsten W.

    @Waschl: Im Gegenteil. So weit ich weiß wollen ältere Leute vermehrt in Innenstädte – größeres soziales Umfeld, Hilfeeinrichtunge, Krankenhäuser usw. in kurzer Distanz und vor allem (nicht zu verachten) im Gegensatz zum Altbau im Westen mit Fahrstuhl.

  40. says: kassa

    Wie wärs denn mit sowas:
    http://www.sonnenschiff.de/
    Wäre zumindest mal was anderes als die übliche lieblos hingeklotzte Glas-Beton-Würfel-Architektur. Und wäre dem einen oder anderen S21-Gegner sicher besser zu verkaufen 😉 Wobei ich die Entwürfe jetzt auch nicht soo schlecht finde – aber die Frage ist ja, wie das dann „in echt“ aussieht.

  41. says: dirtroadblues

    Mit welcher Berechtigung haben Daimler-Ingenieure keinen Anspruch, hier zu wohnen? Mit welcher Begründung sollte ausgerechnet auf den neuen Flächen eine Künstler- und Kreativgegend entstehen? Kann das nicht auch wo anders in der Stadt sein?

    OKAY..! 1. Mit welcher Berechtigung hat jeder andere Bewohner einer Stadt keinen Anspruch, dort zu wohnen? Schon mal Gedanken darüber gemacht, was das Lebensgefühl und die Funktion einer Großstadt (mmh… Stuttgart) ausmacht und wie freilebig, progressiv und impulsiv es in solch einem Viertel wohl wird, wenn deine Nacharn außer Schlafen und Shoppen kaum Hobbys in ihren Kellern haben?
    2. Ja, stimmt, einfach irgendwo anders in der Stadt – vielleicht am Nordbahnhof, an so einem Tunnel zum Osten hin oder mhhh… das wird ja schon, also ähm, umgestaltet… naja… wo hats denn sonst noch so Platz für diese komischen Künschtlertypies in unserer großräumigen Metropole?!

    Aber gut, wenn schon Leser von kessel.tv so denken… im Endeffekt muss sich niemand wundern, wenn Stuttgart sehr bald ein Überalterungsproblem hat.

  42. says: LuisL

    Naja, ich finde den Anspruch schon etwas heftig, das jedem Menschen ermöglicht sein soll, überall wohnen zu können auch wenn er es sich nicht leisten kann. Womit sollte das gerechtfertigt sein?

    Lass uns doch als nächstes gleich Bürgergeld (1000 Euro im Monat + Miete) einführen und gut ist, dann kann sich jeder entfalten.

  43. says: dirtroadblues

    …denk mal kurz nach: Wo in Stuttgart kannst du noch wohnen, wenn du wenig Geld hast und das Spiel nicht 100% mitspielst. Naja, aber auch kein bock hier jetzt großartig zu erklären…

  44. says: LuisL

    Ja, aber wem sein Problem ist das, dass du das Spiel nicht mitspielen willst?

    Und aus welchem Grund hast du Anspruch auf Toplage in Stuttgart? Sind Grenzbereiche nicht mehr gut genug?

    Wir reden ja hier nicht von Fasanenhof oder Hallschlag, sondern TopTopLage mitten in der Stadt mit angrenzendem Park und Bahnhof.

    Im Westen, Osten Stuttgarts kannst du locker im Altbau unterkommen, da kenne ich viele die 500 Euro Warm für 3 Zimmer 100 Quadratmeter zahlen (ja du musst lange suchen, aber das gibt es noch).

    Ist das nicht mehr gut genug?

  45. says: dirtroadblues

    Whatever. Ich für meinen Teil brauche keine Top-Lage und sage nur, viel Spaß in einer Stadt, die über dieses (und dein) Top-Denken nicht hinauskommt. Da gäbe es einfach lebendigere Varianten. Aber dir viel Vergnügen mit dem neuen Areal, werde da bestimmt auch oft abhängen… bis dann.

  46. says: JMO2

    „Der Mailänder Platz wird wider Erwarten grün und die Bibliothek kommt doch noch etwas ans Wasser, wenigstens an ihrer Nordseite. Das öffentliche Herz des Europaviertels bekommt einen Eichenhain mit 14 Bäumen, langgestreckten Sitzbänken dazwischen und wird flankiert von einer rund 50 Meter langen Wasserrampe.“

    http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.mailaender-platz-in-stuttgart-ein-eichenhain-nebst-wasserrampe.2377c5d1-fa43-42af-865d-61cd1d7b6dee.html

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