Nick Waterhouse zu Gast im zwölfzehn Stuttgart

Gestern Abend gastierte der amerikanische Soul-Sänger Nick Waterhouse im zwölfzehn. JMO2 war dort und hat ein paar Zeilen zusammengefasst.  

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Da ist so etwas wie Sommer in der Stadt und was bietet sich da besser an, als den Abend in einem kleinen Club mit Livemusik zu verbringen? Da fallen mir 100 Sachen ein, aber jeder ist seines Glückes Schmied und überhaupt kommen Künstler aus den USA dann doch eher selten hier vorbei.

Nick Waterhouse kommt aus San Francisco, wohnt jetzt in Los Angeles und macht, für mich als Laien, Soul bzw R’n’B im Stile der 60er Jahre. Ein wenig wie Mayer Hawthorne, die Experten werden mich aber sicher gleich korrigiere. Übrigens drängt sich wiederum auch optisch der Hawthorne-Vergleich auf, weiß, Brille, Krawatte, ach lassen wir das. Vergleiche hinken ja. Aufmerksam wurde ich auf den Kalifornier aufgrund der Erwähnung des Debütalbums in der Jahresbestenliste des Sängers der wunderbaren Band „Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen“, Carsten Friedrichs. Dem Mann kann man in diesen Dingen vertrauen.

Bisher hat Waterhouse ein Album namens „Time´s All Gone“ draußen und paar Singles. Der Backkatalog ist also noch nicht so riesig. Der Longplayer wurde übrigens stilgerecht mit analogem Equipmen eingespieltt, war ja nicht alles schlecht früher.

Vorm Zwölfzehn war schon einiges los, drinnen aufgrund der Witterung eher wenig. Vorband gab es keine, dafür schöne Musik von 7“ Vinyl passend zum Künstler und seiner Band. Insgesamt standen dann zu Konzertbeginn (und zum Ende immer noch) sechs Personen auf der Bühne. Nebst Nick Waterhouse als Bandleader und Gitarrist seine Band, The Tarots, die aus Drummer, Bassist, (Alt-)Saxophonist, Keyboarder, der je nach Song noch das Basssaxophon übernahm, das übrigens schon ordentlich Patina angesetzt hatte. Weiterhin war da noch die eine wunderbare Backgroundsängerin, die sich im Laufe des Abends in die Herzen aller sang und „uh-oh“-te und so zum Star des Abends wurde.

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Obwohl das Set eher im Mid-Tempo-Bereich startet, füllte sich das zwölfzehn recht schnell und das Publikum war schon recht früh im Konzertverlauf sehr begeistert bei der Sache – gibts ja leider nicht mehr so oft. Womit auch schon bei negativen Konzertgebaren seitens der Gäste wären.

Ich befand mich relativ mittig im Raum, dort war es noch angenehm, ohne großes Gedränge, ohne jetzt einem die Luft zu rauben. Zumindest nicht, bis einige Vollhörschte mit Rucksäcken bewaffnet meinten, sich ganz nach vorne schlängeln zu müssen und dann auf halbem Weg wie falsche Fuffziger quasi zwischen Tür und Angel stehenbleiben müssen, weil es doch nicht mehr weiter nach vorne geht. Toll Jungs.

Das war fast schon schlimmer als die ganzen Deppen, die meinen sich auf einem Konzert in einer Lautstärke unterhalten müssen, als wären sie alleine daheim. Das hat (bekanntlich) inflationär zugekommen. Nächstes mal sollen die sich vom Eintrittsgeld doch lieber ne Kiste Bier kaufen und sich ihre Kumpels nach Hause einladen und die CD anhören. Haben alle Beteiligten mehr von. Okay, ich schweife ab.

Nun ja, der Abend ging leider viel zu schnell rum, eine Stunde und eine Zugabe später war leider schon Schluss, was aber bei dem Vorrat an Songmaterial zu erwarten war, wie schon eingangs. Ansonsten: Sound top, Band spielfreudig und die allgemeine Stimmung trotz der erwähnten Kritikpunkte am Publikum wunderbar. Klassische Win-Win-Situation für alle.

P.S.: Kurze Frage an die „Regulars“ im Zwölfzehn: Kommt da in nächster Zeit eine Decke obendrauf im Raum oder bleibt das Metallgerippe so hängen?

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=zwQxIOlm_xQ[/youtube]

Älteres Konzert zum Mitfühlen:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=UEHn9TXQXIg[/youtube]

nickwaterhouse.com

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2 Comments

  1. says: saarländer

    Auch wenn es sich spiessig anhört, das mit dem Gelaber während des Konzerts fand ich diesmal auch wirklich störend und die Backgroundsängerin war auch meiner Meinung nach der Star des Abends 🙂

  2. says: martin

    ich find das nicht spiessig. wenn ich auf ein konzert gehe, dann hör ich mir halt den künstler an. wenn er mich im zweifelsfall langweilt geh ich raus und unterhalt mich da.

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