Neues Album von DJ Koze: Amygdala

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Mithypen. Darf ich, kann ich, hab so gut wie alles von ihm.  Nicht nur deswegen. Gute Produkte soll man loben. Gute Produkte sollen sich verkaufen und den Erschaffer reicher machen als die Geissens und Mario Barth zusammen. Wird in dem Fall wohl nicht passieren, aber ich denke Koze (wahlweise Kotze oder Kosie ausgesprochen) nagt auch so nicht ganz am Hungertuch. Zurecht natürlich nicht.

Die letzten Monate kam ich hier leider nicht mehr dazu, meine ganzen Schallplatten-CD-Einkäufe aus der großen weiten Welt der elektronischen Klangerzeugung  zu revuesieren. Schade. Ich hoffe, das ändert sich wieder hin zum mehr und öfters, gibt ja auch immer so gelungene Werke jenseits der Blockbuster, wie von diesem Herren, dem man aber durchaus einen eigenen Post widmen kann, denn so einen Typen gibt es nicht zweimal, und wenn er nach acht Jahren sein zweites Album unter seinem Hauptnamen veröffentlicht, erst recht.

Keiner weiß eigentlich warum genau alle so auf Koze abfahren. Zumindest haben wir uns das neulich mal im Büro gefragt. Das ist einfach halt so. Du hörst Koze und denkst einfach: cooler Typ. Genauso wie bei den Beastie Boys, die ja leider nur noch zweit sind. Einfach coole Typen. Coolness-Vorbilder. So will man auch eines Tages sein. Wenn man groß ist. Und so tolle Sachen machen. Koze macht scheinbar alles richtig im Leben. Zumindest in seinem Künstler-Produzenten-DJ-Leben, alles andere weiß ich nicht.

Es lohnt sich freilich der Kauf der Vinylausgabe. Doppelt, eh klar, Centerfold, auch klar, schönes Cover, siehe oben, ne 7inch steckt mit drin und sowieso der längst obligatorische Download-Code. Und der Inhalt? „Schnee unter den Füßen, aber Frühling in den Ohren“, schreibt Kollege Morri, als ich gestern Abend twittere, dass das Koze Album total schön und toll sei. Und das schon beim ersten Mal hören! Ansonsten muss man so ein Ding ja zwei, drei Mal durchspielen, bis man ein Gefühl dafür bekommt. Ansonsten: Total schön und toll ist natürlich eine super Rezension, unter der man sich auch total toll schön viel vorstellen kann.

Deswegen andere Geschichte: Letzte Woche nach vielen Jahren mein Lieblingscousin getroffen. Er, Anfang 40, Typ Erste-Atari-Generation und arbeitet heute fast logischerweise als Programmierer. Ich erzähle ihm also von mir und von diesem Blögle und mein  wie toll ich diese ganze Technologie immer wieder finde, auch wenn es längst absolute Gewohnheit ist, wie z.b. gerade diese ganze Einbetterei von Videos oder Musik.

Weisch, sagte ich, du kannst seitenweise über Musik schreiben, kannst dir wirklich richtig einen abschrubbeln, großartige Bilder entwerfen und den Lesern Klänge in den Kopf planzen bis zum Hans aus Nimmerlein – und trotzdem wird wahrscheinlich jeder die Platte anders aufnehmen als der Text zuvor suggerierte. Deswegen: Musik muss man hören und sich selbst sein Urteil bilden.

Die Amygdala ist übrigens „ist ein Kerngebiet des Gehirns im medialen Teil des Temporallappens“ und „wesentlich an der Entstehung der Angst beteiligt und spielt allgemein eine wichtige Rolle bei der emotionalen Bewertung und Wiedererkennung von Situationen sowie der Analyse möglicher Gefahren: sie verarbeitet externe Impulse und leitet die vegetativen Reaktionen dazu ein.“

Nicht, dass ich das wusste. Stand auf Wiki. Und in einem großartigen Interview in der Zeit mit Koze geht es eingangs darum.

Am 20.4. ist DJ Koze übrigens bei den Common Sense People im Rocker 33 zu Gast.

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4 Comments

  1. says: Ken™

    Naja, zum Glück bin ich nicht „Alle“! 😉

    Tu mich manchmal schon schwer mit Ihm, sein neues Album ist aber wirklich entzückend!

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