Neue Mercedes-Kampagne: Das Beste oder nichts

Ja gut, der Daimler hat ein neues Logo. Nur 2 1/2 Jahre nach dem letzten „Redesign“. Wurde schon ausführlich diskutiert, und ich persönlich finde es jetzt zwar auch eher einen Rück- als einen Fortschritt, aber nicht so schlimm wie manche tun. Stern ist Stern.

Den neuen Claim, „Das Beste oder nichts“, finde ich dann doch etwas misslungen. Allein weil er ohne großes Nachdenken zu Hunderten Verunglimpfungen und Wortwitzen führt.

Den Vogel schießt für mich aber obiger Imagespot ab, der die Einführung des neuen Designs begleitet. Es fängt damit an, dass der gute Gottlieb mit einem Schauspieler wiederaufersteht, was ich zumindest grenzwertig finde. Dann zwitschern da doch ernsthaft Vögel, während die besonders umweltfreundlichen Autos durch den Wald fahren. Da zwitschern Vögel!

Das Finale übertrumpft aber alles, wenn sich die schlecht gerenderte Zukunftsfrau in Daimlers Putze verwandelt, die in diesem peinlichen Pseudoschwäbisch spricht, die jeden Schwaben zur Weißglut bringen. Wie sagt man heute so schön? Fail big time!

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36 Comments

  1. Damit will Mercedes einfach sein Premiumimage unterstreichen. Mercedes hat einfach in der Automobilgeschichte fast alles erfunden, was wegweisend war…

    Die Designstudien sind ja eigentlich immer überspitzt dargestellt. Letztendlich geht es ja darum, die grobe Formensprache der kommenden Jahre aufzuzeigen.

    Mit persönlich gefallen von Mercedes – außer vieler sehr genialer Oldtimer – meist auch nur die AMG-Modelle.

  2. says: lina

    hach. welch überraschender kleiner text in der zentrale des argumentfreien blödfindens. ich fasse mal eben zusammen:

    – der claim ist misslungen, weil dazu wortwitze denkbar sind.

    – der film ist schlecht, weil darin an einer stelle vogelgezwitscher zu hören ist.

    das motiviert nicht gerade zu einer ausführlichen replik. und das sogenannte pseudoschwäbisch, meine lieben, ist nun einmal das, was wir im rest der republik hören, wenn ihr sprecht.

  3. says: martinez

    meckerer. wie sagt man dazu in diesem internet? hasser werden hassen. ist ja auch gar nicht so schwierig, dinge schlecht zu finden.

    aber dass hier eine stuttgarter agentur eine beachtliche leistung vollbracht hat, indem sie sich im welt-weit ausgeschriebenen pitch unter insgesamt 70 bussen voll mit konkurrenten durchsetzen konnte, ist durchaus bemerkenswert.

    und ob ihr nun in dem werbespot den großen wurf seht oder nicht, sei dahingestellt.
    aber wer „insertcompanynamehere“ kennt, weiß, wie viele pretests bereits durchgeführt wurden.
    und mit dem peinlichen Pseudoschwäbisch-argument das Problem von der realen auf eine rein diskursive ebene zu verschieben ist ein so billiges wie amüsantes witzchen, mehr nicht.

    SCNR2… 😉

  4. says: Marco

    @lina: was auch im artikel steht – und du übrigens geflissentlich übergangen hast – ist eine verlinkung aufs designtagebuch. argumente, warum logo, claim und die neue imagekampagne mist sind, darfst du dir dort gerne raussuchen.

    grüße aus der zentrale des argumentfreien spaßhabens!

    btw: netter artikel in der FAZ dazu unter http://bit.ly/9tKuea

  5. says: Hermann Z.

    Das mit dem schwäbisch ist so grausam, ich musste mich mit krampflösenden Alkoholika behandeln, nachdem ich den Spot das erste mal sah. Keine Ahnung, warum man immer diese Nichtschwaben mit dem lächerlichsten Pseudo-Schwäbisch durchkommen lässt. Ich erinnere mich noch an die schönen BerlinBerlin-Folgen der ARD, die angeblich in Stuttgart spielten – gibt es kein Ministerium welches zumindest für den öffenlich-rechtlichen Schwachsinn Synchronsprecher stellen kann? Ich bin selbst kein Schwabe, aber das hat der Dialekt nicht verdient!

  6. says: robson

    hier scheint einiges an jvm-personal auszukeilen. die agentur mit der erstaunlich schwach ausgeprägten kritikfähigkeit ist halt nun einmal prügelknabe und wunderkind der branche in einem. ein spot aber, der realitätsverwischung bereibt (ja, sorry, vogelgezwitscher. und wie geht’s der jahrelang im umweltbericht beworbenen brennstoffzelle so?) und in der historisierenden selbstverliebtheit von dallmayr prodomo (der claim passt da besser hin) daherkommt, ist kitsch, und nicht mal guter. audi macht vor, wie’s geht. jvm kann definitiv mehr als das. hört auf zu jammern, ab an die arbeit!

  7. says: Daniel

    any publicity is good publicity

    und der viral-aspekt hat sich ja schon alleine durch diesen post bestätigt. schlechte imagespots sind die, über die überhaupt nicht gesprochen wird und die es nicht zu kessel.tv schaffen.

  8. says: anska

    Jung von Matt hat jetzt den Werbetat bekommen und hier gleich mal die eigene Note eingebracht. Ich finde den Spot sehr lustig..immer noch besser als die komischen Leute im Tatort die gestellt schwäbisch schwätzen…

    Immerhin versucht Jung von Matt jetzt die Sicherheit und bessere Technik in den Vordergrund zu stellen..

    Springer & Jacoby fehlen jetzt etliche Millionen!!

  9. says: floow79

    Disneyland meets Fantasia Land meets Bienzle. Ich hab beinahe geweint vor Glück. Bissle mehr Nähe zur Realität würde ganz gut in die Zeit passen. Emotionen sind auch ohne Verarschung möglich.

  10. says: vanDamme

    Kann sich noch jemand an den Knorr-Spot erinnern, indem eine wohl im hohen Norden gecastete Aktresse das leckere Gericht (Schupfnudeln oder so?) mit „Desch is sauläggar“ kommentiert hat? Grausam!

  11. says: Micha

    Man kann davon ausgehen dass die Chefetage von MB hier mit dem Kopf durch die Wand wollte anders lässt sich mir dieser Schritt zurück nicht erklären. Damit wurde eine Chande vertan es Audi gleich zu tun und von einer biederen Marke zu einem modernen Label aufzusteigen. Vielleicht wurde bei der Entscheidung auch einfach nur die demografische Entwicklung berücksichtigt.

    Aber die Entscheider sind ja wie so oft nicht diejenigen die sich im Autohaus die Sprüche der Kunden über den neuen Claim enhören müssen weil der 50.000€ Wagen den Geist aufgegeben hat.

    Dafür haben wir bei der Arbeit eine charmate Weise gefunden um andere auf Fehler hinzuweisen: „Herr XY sie schaffed zviel“.

  12. says: lina

    Micha: „Man kann davon ausgehen dass die Chefetage von MB hier mit dem Kopf durch die Wand wollte anders lässt sich mir dieser Schritt zurück nicht erklären. Damit wurde eine Chande vertan es Audi gleich zu tun und von einer biederen Marke zu einem modernen Label aufzusteigen. Vielleicht wurde bei der Entscheidung auch einfach nur die demografische Entwicklung berücksichtigt.“

    was für eine bankrotterklärung in einem einzigen absatz, sowohl grammatikalisch und orthografisch als auch inhaltlich. das ist schon so dämlich, dass die hoffnung aufkommt, es könnte vielleicht doch satirisch gemeint sein.

  13. says: the xx

    Fail. Seh ich absolut genauso wie Micha. Und der Stilmix geht irgendwie auch gar nicht. Erfinder des Automobils? Innovation? Das Beste oder nichts? Oder doch noch eine Prise Authentizität à la Lena und 1&1 im Stil von Seitenbacher.

  14. says: robson

    @lina: jetzt wird’s lamgsam peinlich. anstatt hier über orthografiefehler von einzelbeiträgen herzuziehen und denen so quasi wegen formfehlern die rote karte zu erteilen, hätte ich unglaublich gerne gewusst, was denn den neuen image-spot bzw. den neuen claim so toll macht. ansonsten, meine liebe, betreibst du hier ein genauso undifferenziertes schklechtfinden, wie du es in deinem ersten post anmahnst.

    ich persönlich hätte mich sehr über eine imagewerbung gefreut, die nicht auf der abgenudelten zeitachse herumreitet, sondern die innovationen bzw. den ständigen blick nach vorne (da könnte dann notffalls auch gottlieb daimler auftauchen) in den fokus rückt. die technik ist das kern-asset der marke, mit selbstbeweihräucherung ohne ironie sind schon ganz andere im premium-segment gestrauchelt. das ständige beäugen der eigenen vergangenheit hat echt was unangenehmes: es kommt mir mit verlaub gesprochen vor wie onanie vor dem eigenen spiegelbild.

    wie gesagt nur meine 2 cent dazu. mahlzeit, und uns allen einen bombastischen fußballabend.

  15. says: Andi

    Meine Fresse. So viele unqualifizierte Meinungen auf einem Haufen.

    Der Mercedes-Benz Etat ist seit mindestens 4 Jahren bei Jung von Matt. JvM ist eine Hamburger Agentur und hat nur eine „Zweigstelle“ in Stuttgart. Ca. 80% der Kreation für Mercedes-Benz läuft in HH und Berlin. Der Rest (Broschüren und den ganzen Kram den niemand machen will) übernehmen die Stuttgarter (AMG ausgenommen). Das alte CI von Mercedes-Benz kam von ClausKochTM (BBDO Group). Das neue kommt von JvM Brand Identity in Zusammenarbeit mit einer internen Grafikabteilung von Mercedes.

    Der neue Claim ist ebenfalls keine Erfindung von JvM. Sondern ein Zitat von Gottlieb Daimler himself. Insofern kommt der Claim aus der Marke und hat damit auch eine gewisse Erdung. (Abhängig von jedweder Wertung gut/schlecht).

    Springer&Jacoby sind faktisch seit mehr als 2 Jahren tot. Scholz wollte die mal kaufen, aber es kam zu keiner Übereinkunft. Es gab also keinen Pitch innerhalb der letzten 4 Jahre um den MB Etat. (nur um das Corporate Design, das war aber 2006 und das hat ClausKochTM damals für sich entschieden)

    Soviel zu den Fakten betreffend wo was herkommt.

  16. says: kutmaster

    Das mit dem Pitch und der Stuttgarter Agentur verstehste nicht Andi. Running Gag, den hier jemand von BBDO mal gebracht hat…. 🙂

    Wer Fakten und qualifizierte Kommentare sucht, liest Bild-Online. Aber danke für die Aufklärung.

    So ich muss kurz zum Pretesting für ein neues Fusspflegespray….

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