Neu: Bar Gian Paolo e Marco

Erstmal „Drive“-Soundtrack einlegen und Filmjacke von Ryan Gosling nachkaufen: Offiziell inoffiziell am vergangenen Wochenende mit maximalem Insta-Schub von allen Gästen (WC-Bild is a must, VÖLLIG ZURECHT, siehe Bilder oben) eingeweiht, gleitet sie nun in den Stuttgarter Alltag hinein:

Die neue Bar Gian Paolo e Marco, installiert von den beiden Tatti-Machern Marcus Philipp und Paul Benjamin Scheibe, im Erdgeschoss des ebenfalls neuen Hotels EmiLu, freundlich einladend geöffnet zur Stein- und Nadlerstraße, die Blicke kreisen rüber zum besagten Tatti, dem ebenfalls neuen Areal-Eichstraße und all die umliegenden anderen Läden.

Gut, dass das jetzt alles fertig ist. Das GPeM komplementiert den Fluss zwischen dem Hans im Glück-Brunnen, dem People mit der neuen Terrasse und dem Tatti, in einer Stadt, in der ja nie etwas fertig wird, weil eben eine Stadt auch nie fertig ist. Danke Stuttgarter Platte. Innenstadt Aufwertung 800 an dieser Stelle, Vortrag von Geige kommt bestimmt bald.

Die GPeM-Integration in die unmittelbare Umgebung ist genauso gelungen, wie man Design-mässig einen herausragenden Monolithen geschaffen hat, zwischen direkter Formensprache, besonderer Materialität und intensiver Farbgebung. Das Wort „mutig“ fiel bei der Gestaltung von Iassen Markov bislang schon das eine andere mal bei dieser neuen Gastro-Fantasiewelt, gerade beim Anblick des zentralen Elements, dem Marmortisch mit seinem Vulkan aus rotem Stein. Let themself speak (oder wieder oben die Bilder anschauen und einwirken lassen):

Aus einem blauen See am Boden der Bar wächst ein Vulkan aus rotem Stein, der eine überdimensionierte Wolke aus Marmor durchbricht. Die Wolke wird von oben wie von einem Sonnenstrahl getroffen – symbolisiert durch eine verspiegelte Säule. Wie ein Wolkenband zieht sich das Sideboard am Rand des Raumes von Richtung Portal, wo es sich in einen kunstvollen Fries verwandelt. Das Portal selbst wird von jeweils einem stilisierten Sonnenauf- und -untergang flankiert, der vor einem mit Samt bezogenem Hintergrund zum Leuchten kommt.

Das war die Lang-Version für Design-Fetischisten, wir sagen hier bekanntlich gerne: Fällt mir nur geil ein. Nochmals wegen den rosa Insta-WCs: Brutal einfach, die Waschbecken-Area ist btw mixedsex.

Natürlich plant und baut man eine Bar nicht monatelang aufwendig, mühevoll und mit viel Liebe, nur damit man einmalig in einem Architektur-Magazin landet. Das mitunter exklusive gastronomische Angebot soll auf der Langstrecke die Gäste im GPeM verankern.

Dazu zählt die eigene Kaffeeröstung Mozzafiato, die ausschließlich im Gian Paolo e Marco gebrüht wird, der Smoked Monkey Gin sowie der Hauswein von Ampelaia aus der Toskana. Von dort kommt ebenso das kaltgepresste Olivenöl, in das man frisch gebackenes Brot tunken kann. Weitere, besondere Leckereien: Jahrgangssardinen, das musste ich kurz googlen, sowie die gedämpfte Artischocke mit hausgemachter Sauce Vinaigrette.

Man hat bei Selektion auch sehr darauf geachtet, dass das gastronomische Spektrum sich grundlegend vom Tatti direkt gegenüber unterscheidet, so Benni, frisch geborener zweifacher Barbesitzer. Congrats. Zu allem. Neues Epizentrum Stein-Nadlerstraße vollendet. Und der Beginn für neue gute Stuttgarter Geschichten. Ob am Marmortisch, an der Bar, im Außenbereich oder beim Händewäschen. Von morgens bis tief nachts.

Gian Paolo e Marco
Steinstraße 2
Mo bis So 9 till late
Insta
FB

Alle Fotos: Victor S. Brigola

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