Libero

Ab wann ist Wohnungsbau eigentlich Gentrifizierung? Ach, egal. Heute schon gentrifiziert? Das ist schwer en vogue gerade. Geht auch ganz einfach, gesetzt den Fall, dass man mächtig Asche hat (D. Bohlen). Machen wir es wie WIZO damals: „Kein Gerede“. Das passt hier auch irgendwie. Schließlich hat die Sindelfinger Punkband auch im August 1993 bei der Eröffnung der Kneipe Libero in der Olgastraße gespielt.

Aber: Die beste Eckkneipe der Welt ist leider angezählt. Das Haus wurde verkauft und soll saniert werden. Im Januar geht’s los, das Libero kann wohl noch bis April bleiben und die 20-Jahre-Party von Henni und Ebbi muss vorverlegt werden.

Die Sanierung ist im Grunde eine gute Idee: denn marode ist die Hütte, Hausnummer 137, schon lange. Aber obwohl auf Baustellen gerne getrunken wird, ist dann notgedrungen Schluss mit der Kneipe, die ihre männlichen Gäste so sehr liebt, dass es dort seit Jahren gepolsterte Kopfstützen über dem Pissoir gibt. Derartiges installieren nur Menschen, die sich auskennen und kümmern. Und ich bemitleide hiermit offiziell alle Frauen, die diesen Luxus nicht beanspruchen können – oder meinetwegen auch „wollen“. Zwischen „können“ und „wollen“ liegen schließlich die meisten aller Knackpunkte begraben.

Investoren sanieren Altbauten und vermieten oder verkaufen die „Wohneinheiten“ an die, die’s noch bezahlen können. Funktioniert bestens bundesweit – besonders in Gebieten, die von den Anwohnern in jahrzehntelanger Liebhaberei erst lebenswert gemacht wurden. Der Süden scheint mittendrin.

Ein bisschen wie früher im Kindergarten, als man Spielzeug immer erst dann geil fand, als irgendein anderer Hosenscheisser anfing, damit zu spielen und zu allem Überfluss auch noch wirklich Spaß dabei hatte. Damals war allerdings noch kein Geld im Spiel. Heutzutage sind wir da, äh, viel fortschrittlicher: fast alles wird verkauft, meistens sogar von denen, denen es gehört.

Das ist das Recht und meistens auch das Privileg des Besitzers. Wenn ich zum Beispiel meinen Schnuffelteddy verkaufen will, dann kann ich das tun, wann immer ich will und wann immer ich denke, „der Preis ist heiß“. Ich will den allerdings aus sentimentalen Gründen behalten.

Doch das Horrorszenario ist trotzdem klar: Erst wird das Haus, in dem deine Wohnung liegt komplett saniert und wenn es fertig ist, wird die Miete angehoben, weil die Lebensqualität nun viel besser ist. Dann kommen die Besserverdiener ins Spiel und die meisten von uns sind raus.

Aber machen wir uns nix vor, wir wären alle gerne der Besserverdiener in der geilen Wohnung im hippen Stadtviertel. Einige wählen genau deshalb Leute wie Mitt Romney oder Sebastian Turner. Deren eigenzweckorientiertes Gewäsch ist eine gute Projektionsfläche für Besserverdiener und total geil für die, die hoffen, in absehbarer Zeit auch dazuzugehören.

Das Problem: wo früher die coole Eckkneipe, der kleine Gemüseladen und die unaufgeräumten Miniläden mit den verhuschten Verkäuferinnen waren, wohnen jetzt aber noch mehr Besserverdiener, die gar nix verkaufen. Dazu muss man dann in die neue Rewe- oder dm-Filiale in der Nachbarschaft gehen.

Die Eckkneipe ist mittlerweile auch eher uninteressant. Viel zu laut, lieber ein Tagescafé. Du und Deine Frau könnt es eh nicht verstehen, weshalb jemand Mittwochs vier Bier bei Musik zischt. Das Kind muss schließlich schlafen, ganz zu schweigen von euch. Ruhe jetzt, wisst ihr eigentlich, wie spät es ist?

Das wiederum, so hip Gentrifizierung mittlerweile auch sein mag, ist nix Neues. Münchner kennen das aus dem Glockenbachviertel, Hamburger vom Karoviertel und Berliner wissen gar nicht, wo sie anfangen sollen. Das geht überall so voran.

Man denke bitte zurück an die wirklich außerordentlich gute Kneipe Casino in Stuttgart Heslach. Viele heutige Endvierziger sind da regelmäßig abgestürzt. Absichtlich und nach aller Regeln der Kunst. Als die ersten Gäste keine Lust oder Kraft mehr dazu hatten, haben sie sich die Wohnungen dort unter den Nagel gerissen. Und kaum waren die Schränke gebeizt, ging’s dem Casino im Keller wegen Ruhestörung an den Kragen. Das war ungefähr Anfang/Mitte der 90er-Jahre.

In Berlin zum Beispiel habe der Schwabe nicht unbedingt diesen miesen Ruf, weil er Schwabe ist, sondern weil viele es sich leisten können, dort die Miete für die sanierte Altbauwohnung mit überdachtem Kinderwagenstellplatz aufzubringen. Danach wird die Lebensqualität im Neighbourhood gesichert. Natürlich sind das auch Leute aus anderen Städten, aber der Einfachheit wegen wird’s auf uns Schwaben abgerollt. So ähnlich hat mir das mal Michi Beck von den Fantas erklärt. Und ich glaube, da ist was dran.

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70 Comments

  1. says: mark

    Danke!
    Ich weiss es schon lange und freu mich für jeden Abend den ich noch im Libero verbringen kann….
    Fehlt nur noch das der Turner gewählt wird, dann werd ich wohl umziehen in ne coolere Stadt.
    ,
    So wie Hoffenheim, Mannheim oder Karlsruhe….

  2. says: Anwohner

    Ja schade mit dem Libero. Gerade das Libero hat ja die Gegend aufgewertet und mit so interessant und lebenswert gemacht.
    Irgendwann merken dann die Leute in ihren sanierten Premiumwohnungen, dass sie mitten in der Stadt wohnen. Dass ihre Kinderwägen vom Feinstaub aus den Auspuffen umnebelt werden, der Verkehr sehr laut ist und nachts die Besoffenen gröhlend in die und aus der Innenstadt torkeln. Und gleich um die Ecke gibt es Prostitution, Spielsucht, Verbrechen, Junkies und die Armut.

  3. says: skp

    „achts die Besoffenen gröhlend in die und aus der Innenstadt torkeln. Und gleich um die Ecke gibt es Prostitution, Spielsucht, Verbrechen, Junkies und die Armut.“

    gibt es dann alles da nicht mehr. nur noch suburbia unsinn mitten in der stadt. grüße aus berlin.

  4. says: Anwohner

    @skp – natürlich wird das nicht verschwinden. Im Gegenteil – wie die Zeiten so sind, gibt es immer mehr Leute die hier um die Ecke bei der Tafel einkaufen müssen. Und zum Thema Feinstaub: die Hausfrauen-Muttis cruisen hier doch selber mit dem dicken Cayenne durch die Gegend (ist doch praktischer mit dem Kinderwagen).

  5. says: Thorsten W.

    Das ist mir irgendwie alles ein wenig zu viel Klischee, schwarz-weiß-Denken und Sozialromantik. Was wäre denn die Lösung? Soll der Hausbesitzer das Haus sanieren und dann genauso günstig wie vorher vermieten? Wie soll das gehen? Natürlich fehlen in Stuttgart bezahlbare Wohnungen, aber da braucht es sozialen Wohnungsbau, und zwar von der Stadt!

    Wir wollen doch alle in schickem renovierten Altbau wohnen, aber das ist halt teuer, die Nachfrage bestimmt den Preis. Und das Märchen vom Tante-Emma-Laden glaube ich auch nicht – die sind nicht ausgestorben weil sie vom Vermieter verjagt wurden, sondern weil da keiner mehr eingekauft hat.

    Und was daran schlimm sein soll, wenn Eltern ihre Kinder nicht mit Junkies und Prostituierten aufziehen wollen verstehe ich auch nicht. Und kommt mir nicht mit Vororten, Familien gehören zu einer gesunden Mischung in einer Stadt dazu. Aber ach ja, stimmt, die fahren ja alle Cayenne. Raus mit denen!

    Der Spießer in der Runde

  6. says: kutmaster

    Wenn Eltern ihre Kinder nicht mit Junkies und Prostituierten aufziehen wollen, dann sollten sie sich vielleicht nicht 3 Häuser vom Rotlichtviertel entfernt eine Wohnung mieten…

  7. says: Thorsten W.

    Ich hab neulich gelesen, dass das Rotlichtviertel seit einiger Zeit „offiziell“ aufs Leonhardsviertel beschränkt, sich aber gerade wieder zur Olgastraße ausbreitet. Und ich weiß nicht, ich find die Olgastraße ohne Nuttenverkehr irgendwie schöner.

  8. says: kutmaster

    Als ich vor 10 Jahren abends vom Büro über die Olga nach Hause gefahren bin, standen genausoviele „Nutten“ an der Strasse wie jetzt… ich sehe da irgendwie keinen Zusammenhang. Ich fände den Ostendplatz ohne die Suffköppe auch irgendwie schöner, jedoch gehören auch die zur einer „gesunden Mischung“ in einer Stadt dazu – das muss man einfach aushalten.

  9. Kann die ganzen Stereotype hier auch nicht so ganz nachvollziehen.

    Bin auch Spießer mit energieeffizient sanierter Eigentumswohnung im Heusteigviertel.

    Hatte aber nie Probleme den Kinderwagen durchs Rotlichtviertel zu schieben, Junkies muss ich auch nicht wegscheuchen, das schlimmste sind höchstens die Hundebesitzer, die es nicht schaffen, die Hinterlassenschaften ihrer Tölen wegzuräumen. Aber da haben wir’s im Gegensatz zum sonst echt tollen Berlin-Friedrichshain ja noch richtig sauber.
    Fahre in der Stadt am liebsten öffentlich, den für außerstädtische Aktivitäten gerne genutzten VW-Bus lasse ich so oft es geht auf meinem Spießer-Hinterhof-Stellplatz zwischen all den Cayennes stehen.

    Bin auch der Meinung, dass der Tante-Emma-Laden deshalb ausstirbt, weil da keiner mehr einkauft. Wenn solche Läden zumachen, dann halt weil sie es verpasst haben ein Alleinstellungsmerkmal zu schaffen, dass (potentielle) Kunden bindet. Die Zupflasterung mit Discountern etc. ist doch dem „Alles billiger“-Gedanken geschuldet, nicht der Gentrifizierung.

    Thorsten hat finde ich gut erklärt, wie das mit den Immobilien funktioniert. Ist doch klar, dass Immobilien in der Nähe eines Stadtzentrums mehr Wert sind und deshalb auch nicht als billiger oder sozialer Wohnraum hergehen. Ganz einfaches Prinzip von Angebot und Nachfrage.

    Und wenn man sich mal schlau macht, was es alles an finanziellen Fördermaßnahmen gibt, muss man nicht der Besserverdiener mit Superdupergehalt sein, um sich vielleicht den Traum von einer Eigentumswohnung erfüllen zu können (wenn man denn davon träumt).

    Turner wähle ich übrigens auch nicht.

    Aber zurück zum Thema, um’s Libero ist’s wirklich schade.

  10. says: Flo

    „Das ist mir irgendwie alles ein wenig zu viel Klischee, schwarz-weiß-Denken und Sozialromantik. Was wäre denn die Lösung? Soll der Hausbesitzer das Haus sanieren und dann genauso günstig wie vorher vermieten? Wie soll das gehen? “

    Wenn man Nachhaltigkeit (alle drei Säulen – sozial, ökologisch und ökonomisch) lebt und nicht nur darüber nachdenkt ist sowas möglich. Ob der Mietpreis dann vorher oder nacher etwas („etwas“, kein Austausch der Mieterschaft) angepasst werden muss, ist dann fast egal.

    Aber die meisten Unternehmen wollen eben lieber 20% Rendite, anstatt sich zwischen durch auch mal mit 2% oder 3% zu begnügen. Ob das jetzt im Immobiliensektor oder anderswo ist, ist nun wirklich egal.

  11. says: Anwohner

    Das war auch überzogen aufgetragen. Da gibt es halt Leute, die hier herziehen und sich das nicht so vorgestellt haben. Meinte damit dass die dann auch lieber außerhalb der Innenstadt wohnen bleiben sollen, anstatt sich über eine Kneipe, die das Viertel definitiv aufwertet zu beschweren.

  12. says: Jogi

    Danke Flo! Hast es auf den Punkt gebracht.

    Dann werden wir uns eben im zukünftigen Eckbistro, neben den in zweiter Reihe abgestellen Panamera, bei einer geleckten Tasse Espresso einer beschissenen Unterhaltung zu gedämpfter Scheißmusik treffen, statt bei nikotin- und alkoholgeschwängerter Luft zu den Klängen von Rage Against The Machine die Theke zum Wackeln zu bringen – ich freu´ mich schon …

  13. says: Tobi

    Und wenn dann die ganzen Nettigkeiten und Originale aus den „Quartieren“ weg sind, dann hocken die „Schickster“ wieder mit genau den Leuten auf nem Haufen, von denen sie sich absetzen wollten. Nächster Stadteil bitte!

  14. says: afro-dieter

    „Aber machen wir uns nix vor, wir wären alle gerne der Besserverdiener in der geilen Wohnung im hippen Stadtviertel. Einige wählen genau deshalb Leute wie Mitt Romney oder Sebastian Turner. Deren eigenzweckorientiertes Gewäsch ist eine gute Projektionsfläche für Besserverdiener und total geil für die, die hoffen, in absehbarer Zeit auch dazuzugehören.“

    subversiv, kontrovers, aber geil!

  15. Libero? Nur noch bis April? Hui, dann muss ich mich mal beeilen, dass ich mir das vorher noch anschaue. Ich war nur im Libero, solange es noch Meeting hieß, danach nicht mehr…
    Ist natürlich irgendwie schade, wenn wieder eine mittlerweile etablierte Eckkneipe wegen Sanierungsarbeiten dicht gemacht wird. Aber da es sowieso immer weniger Besserverdiener geben wird, die sich eine Wohnung im hippen Heusteigviertel leisten können, könnte man eigentlich froh sein, dass man ab April eine Möglichkeit weniger hat, sein Geld abends mit Bier zu verplempern …
    Und wenn das HSV dann nicht mehr so chic ist, weil die Meute den nächten Stadtteil beglückt, dann donnern hier auch weniger Cayennes mit 80 Sachen durch die 30er Zone übers Kopfsteinpflaster. Stören würde mich DAS nicht.

  16. says: Thorsten W.

    @Flo: das geht bestimmt, aber ich glaube gerade in so einem fall kann man nicht unbedingt von einem Unternehmen ausgehen, von dem man das u.U. verlangen kann. Es kann genauso gut ein Privatmann sein, und da kann sich jeder selber überlegen, ob er sein knapp finanziertes Heim günstig(er) vermieten würde.

    @Setzer: Peace, ich hab mehr manche Kommentare als deinen Artikel gemeint 😉

  17. says: Thorsten W.

    Und man kann sich Klischees auch herbeireden wenn man sie oft genug wiederholt. Mein Sohn war genau in dem Einzugsgebiet auf der Schule, und da hat kein einziger einen Cayenne oder Panamera gefahren. Die Cayennes die beim Metzger oder beim Hafendörfer Schlange stehen kommen wohl eher von der Halbhöhenlage oberhalb der Weinsteige runter, weil da oben gibt’s leider nix, die Armen.

  18. @Thorsten W

    Nein, die Cayennefahrer wohnen jetzt alle in chicen Lofts und kommen nicht in die extra im Rahmen der Sanierung nachträglich gebohrten vierstöckigen Tiefgaragen in Hinterhöfen rein. Die fahren nicht extra von der Halbhöhe hier runter…

  19. says: Flo

    Auch ein Privatmann hat meiner Meinung nach ab einem bestimmten Volumen (ob das jetzt die m² des geplanten Projekts sind oder einfach nur €) eine gewisse soziale Verantwortung – auch wenn hier sehr viele anderer Meinung sind.

    Wobei ich „diesen Privatmann“ (oder Privatfrau) nicht dazu zwingen will, Miese zu machen. Nicht, dass man mich falsch versteht.

  20. says: Martin Sp.

    @setzer: dabei wäre die Antwort so einfach gewesen: scheiße sieht der Cayenne halt aus. Wie eigentlich alle SUVs. Mit Ausnahme vom BMW X6. Der sieht enorm scheiße aus.

  21. says: max

    das problem ist doch dass die nischen geschleift werden. dass das dazwischen kaputt geht. und das hat wohl mit der zweiteilung der gesellschaft in immernurnochreicherwerdende oder prekäre kreativlinge und vollabstürzler zu tun. und das ist eine folge von neoliberaler umverteilungspolitik seit den 80ern. wer hat kann mit seinem besitz wuchern wer nix hat kann ewig strampeln und kriegt doch nicht viel mehr als die miete bezahlt. so verreckt eine gesellschaft alle verschulden sich. so bilden sich gated communities und in der höhe verschanzen sie sich hinter burgen. bis man sie stürmt.

  22. says: Kollege Geiger

    Bin irgendwann vom Heusteigviertel in die Höhe gezogen. Weil ich den Himmel nie gesehen habe. Und weil der Pogrebniak zugezogen ist. Hatte Angst, dass der so schlecht wohnt wie er kickt. 
    Kann sein, dass ich dabei meinen ollen Cayenne liegen gelassen habe. 

  23. says: Boomin' Granny

    Cayennefahrer hassen ist ja auch nur eine andere Art von Ausgrenzung, gell?

    Aber lassen wir das. An Tagen, an denen hier von neoliberaler Umverteilungspolitik gesprochen wird, will ich nicht meckern. 🙂

    Das HSV (haha) hat sich in den letzten 5 Jahren vor meinen Augen so dermaßen gentrifiziert, dass ich immer noch staune, wenn ich an den schicken Cafés in der Liststraße vorbei gehe. Next stop: Häslach. Am Marienplatz hat es schon angefangen und breitet sich schnell Richtung Kaltental aus.

    Und jetzt entschuldigt mich, ich muss überteuerte Wohnungsanzeigen studieren.

  24. says: ChrisK

    Jetzt mal ehrlich, der Immobilienstruktur in Stuttgart schaden ein paar Gentrifizierungswellen nicht. Was sich hier manchmal Wohnung nennt würde auf dem „ländlichen“ Teil unseres Bundeslandes keiner Vermietung standhalten. Es kommt also nur, was kommen musste. Nichts gegen die, die drin wohnen, aber soll der Vermieter sein Haus verfallen lassen oder auf dem Stand der 50er halten, wenn er auch für etwas werthaltigeres Mieter findet?
    Und im übrigen kann ich die Tante-Emma-Laden-Diskussion nicht nachvollziehen. Also ob jeder, der ihnen nachweint, dort in den letzten Jahren eingekauft hat, anstatt beim Rewe oder Aldi um die Ecke, weils günstiger war. Bei mir gibt es noch „Tante-Emma-Läden“. Nicht weil sie es sind, sondern weil sie gut sind und die Menschen extra zu ihnen kommen WOLLEN.

    Peace out und schmeisst endlich mal die Arm vs Reich Vorurteile über Bord und kümmert euch selbst drum nicht ausgegrenzt zu werden anstatt alles andere schlecht zu reden.

  25. says: tante emma

    @ChrisK

    sweetie, was arm und reich ist, davon hast du nicht die leiseste ahnung. ein tipp: mit kohle hat das gaaanz oft nur am rande was zu tun. aber es gibt strukturen und es gibt gesellschaft. zwei dinge, die du jetzt in das suchfenster bei wikipedia eingibst. also peace out und feste lesen.

  26. says: Beraternase

    Ich als Hoffenheim Fan bin immer gerne in Libero gegangen… Muss unbedingt nochmal hin. Habe mir im HSV auch mal eine Wohnung angeschaut, aber bei der Parksituation habe ich es lieber gelassen. Man kommt halt nicht überall mit den Öffis hin. Und mit dem Laden um die Ecke stimme ich mit den Vorrednern überein, der macht nicht wegen Turner und dem bösen Kapital zu, sondern weil auch die selbsternannten Alternativen lieber zu DM gehen.

  27. says: mixer

    @ der spiesser in der runde und kasperlcurtis

    „Angebot und Nachfrage bestimmen den preis“
    das hört sich ja so an als würden die lieben hausbesitzer einfach nur bedürfnisse befriedigen und nicht profitorientiert handeln, so nach dem motto die eine hand wäscht die andere! mir kommen die tränen ihr seid ja so sozialromantisch 🙂
    angebot und nachfrage stimmt so wie ihr es behauptet als konzept gar nicht! oder warum lassen airlines eigentlich lieber sitze leer anstatt sie last minute ganz billig rauszuhauen? oder warum stehen so viel büroräume leer und es werden trotzdem neue gebaut oder diese nicht als wohnraum ausgewiesen?

    ich sage: häuser denen die drin wohnen…bedürfnis und nicht profitorientiertes leben, wohnen und bietrinken
    schöne grüße

  28. @mixer:

    Äpfel und Birnen. Und falsch. Zunächst mal: hier ging es nicht um Airlines oder leere Büroräume.

    Tatsache: Wohnraum ist, auch in Stuttgart, knapp, oder ist es etwa einfach ’ne Wohnung im Kessel zu finden? Ich persönlich kenne nicht Massen von leerstehenden Wohnungn in Stuttgart, lasse mich da aber gerne eines besseren belehren.

    Insofern würde ich schon sagen, dass sich der Wohnungsmarkt sehr wohl über Angebot und Nachfrage regelt. Wie eigentlich jeder Markt, sicher auch der Airlinemarkt, es mag überall Besonderheiten geben, aber dieses Grundprinzip ist in meinen Augen unumstößlich.

    Und natürlich handeln Immobilienbesitzer profitorientiert, schon vergessen, dass wir hier in Deutschland den Kapitalismus leben?

    Wenn Dir der Kapitalismus nicht passt, dann wander aus, geh‘ dahin, wo Du denkst, dass Solidarität über Eigeninteressen geht. Solltest Du überhaupt so einen Ort finden (ich persönlich glaube nicht, dass die Spezies Mensch überhaupt dazu geschaffen ist), dann bin ich gespannt, was dich dort dann stört, denn ich bin mir sicher, auch dort ist nicht alles Eitel Sonnenschein.

    Solltest Du dann Dein Utopia gefunden haben, hier aber noch ’n Tipp: nicht weitersagen, Du weißt schon, wegen der Gentrifizierung.

    Die Alternative wäre natürlich noch, die Massen zu mobilisieren, die den Kapitalismus abschaffen wollen, und diesen dann auf demokratischem Weg in Deutschland abzuschaffen. Ob Du dafür eine Mehrheit findest?

    Zusammengefasst, wenn Dir was nicht passt, nutze Deine Möglichkeiten, was dagegen zu unternehmen.

    In diesem Sinne:
    Ein sozialromantikfreies Prost!

  29. says: DIE SPEZIES IST MENSCH IST GESCHAFFEN

    @kasper

    Lieber Kasper,

    der kalte Krieg ist vorbei. Haste schon gemerkt? Dann spar Dir klugscheisserische Auswander-Empfehlungen. Hörst Dich an wie ein 80jähriger Stuttgarter Altnazi. Bisschen zu stoned für Dein Alter. Und wenn Du Dich vom ordnungsgemäßen Zustand des Kapitalismus überzeugen willst, schnapp Dein Mountainbike und radel nach Griechenland. Aber komm zurück, weil vielleicht wirst Du noch erleben, dass Dinge sich ändern. Sogar hier in Stuttgart.

  30. @DIE SPEZIES IST MENSCH IST GESCHAFFEN:

    Nicht, das ich empfindlich wäre, aber überlege Dir mal, welch ein Niveau Du hier an den Tag legst. Im Beleidigen scheinst Du ja ganz groß zu sein. Ziemlich erbärmlich.
    Und der Rest nur Gefasel und Allgemeinplätze (kalter Krieg, Griechenland, …).
    Naja, viel Spaß noch hier, und immer schön das Niveau niedrig halten!

    I’m out.

  31. says: DIE SPEZIES IST MENSCH IST GESCHAFFEN

    Genau. Zuerst andern die Auswanderung nahe legen. Und dann beleidigt sein. Mäh. Weißt du, Sprüche wie „Wenn Dir der Kapitalismus nicht passt, dann wander doch aus“, haben sich in den 80ern gern alle anhören müssen, die einfach nur wollten, dass der Rüstungswahn aufhört. Zum Beispiel. Und noch früher – lassen wir das. Das macht mich wütend, wenn einer so dummdreist und wohlgenährt daherquatscht. Wenn du schon von Niveau redest, dann überleg mal, was es bedeutet, aus einem Land rausgeschmissen zu werden. Kalter Krieg ist im Übrigen kein Gemeinplatz, sondern dein Argumentationsmuster. Und Griechenland ein Land im Süden Europas, in dem Menschen um ihr Überleben und das ihrer Kinder kämpfen. Mann. Ich hab ja nix dagegen wenn Du Deinen Kapitalismus liebst. Mach mal. Was mich ankotzt ist, wenn du nem andern das Recht auf ne Bleibe abspricht, weil der vielleicht was anderes denkt. Mimose.

  32. @DIE SPEZIES IST MENSCH IST GESCHAFFEN (was auch immer das bedeuten soll, ich vermute, was philosophisches?):

    Ok, dann doch einen noch:

    1. Dein Geschreibsel beleidigt mich in keinster Weise. Dafür ist es wie bereits erwähnt, zu niveaulos und auch zu undifferenziert. Eher amüsiert es mich. Die Mimose ist wohl eher jemand, der in Blog-Kommentaren rumheult über das, was ihm nicht passt, und dabei darauf wartet, dass sich was ändert, ohne selbst konstruktiv zu sein (zumindest ist noch nichts konstruktives von Dir zu lesen gewesen).

    2. Ich habe nirgends geschrieben, dass ich „meinen“ Kapitalismus liebe. Vielleicht habe ich gelernt mich mit dem Kapitalismus zu arrangieren, was nicht bedeutet, dass ich alles gut heiße, was damit einhergeht.

    3. Wer soll denn rausgeschmissen werden? Wem schreibe ich denn das Recht auf eine Bleibe ab? Ich habe das Auswandern als eine, in meinen Augen durchaus legitime, Alternative angeführt. Genauso wie eine weitere, nämlich sich zu engagieren, das System zu ändern, es besser zu machen. Nur dass da halt die Mehrheit mitziehen muss, so ist das in einer Demokratie, oder ist Dir auch die Demokratie zuwider?

    4. Das mit dem kalten Krieg und meinem Argumentationsmuster, das bekomme ich immer noch nicht zusammen. Auch ich bin übrigens in den 80ern gegen Pershings auf die Straße gegangen.

    5. Die Probleme in Griechenland haben doch nur indirekt mit dem Kapitalismus an sich zu tun. Die haben natürlich damit zu tun, das Menschen ihre Eigeninteressen extrem über die Solidarität mit anderen stellen, indem sie z.B. Steuern hinterziehen. Das jetzt auf eine Stufe zu stellen mit dem Immobilienbesitzer, der, soweit es der Markt zulässt, möglichst viel Profit erwirtschaften will, um seiner Familie und sich einen tollen Lebensstandard ermöglichen zu können, der vielleicht noch anderen Leuten eine Beschäftigung und damit ein Auskommen gibt, der mit seinen Ausgaben und Steuern auch der Wirtschaft und dem Allgemeinwohl etwas Gutes tut, das ist doch hanebüchen.

    Also, erst lesen, dann denken, dann schreiben. Und viellecht mal die Wut beiseite lassen, ist schwer, kenne ich selbst.

    Schon krass, welche Einschätzungen Du Dir zu meiner Person erlaubst, und welche Worte Du mir in den Mund zu legen versuchst, aber auf die Provokation lasse ich mich nicht ein.

  33. says: DIE SPEZIES IST MENSCH IST GESCHAFFEN

    1.1. Yep.
    1.2. Voll was filosofisches.
    1.3. Deine Worte nämlich.
    1.4. Siehe oben.
    1.5. Ich kapituliere vor Deiner Abgebrühtheit & Intelligenz.

  34. says: Frau Doktor

    Naja, Kasperle, wer einem Mitdiskutanten, dessen Aussagen dir nicht zu passen scheinen, mit einem der dumpfsten reaktionären Sprüche der 40er und 50er Jahre die Auswanderung „anrät“ und ihn damit aus der Diskussion ausschließen will, der sollte sich eigentlich nicht wundern, wenn er als „hörst dich an wie ein Stuttgarter Altnazi“ (ab)qualifiziert wird. Oder vielleicht doch, denn so wirklich zu wissen, mit welchen Sprach- und Denkfiguren du dich hier gemein machst, scheinst du ja tatsächlich nicht.

  35. says: Thorsten W.

    Wie war noch mal diese Theorie, dass bei Diskussionen im Internet – egal zu welchem Thema – automatisch irgendwann jemand die Nazikeule rausholt? Hätte nicht gedacht dass das bei uns auch nach weniger als 50 Kommentaren funktioniert 😀

  36. @Frau Doktor:

    Ich habe niemandem die Auswanderung angeraten, sondern durchaus eine Alternative genannt. Vielleicht ist das auch nicht ganz so rübergekommen oder zu schroff, was ich damit als Einleitung eigentlich ausdrücken wollte ist, dass andere Wirtschafts- und Gesellschaftsformen als der Kapitalismus, so sie denn funktionieren und existieren, neben ihren Vorteilen sicher ebenfalls Nachteile mit sich bringen, über die meiner Meinung nach allzuoft nicht reflektiert wird, und es ein Utopia eben nicht gibt.
    Wo habe ich wen und wie aus der Diskussion ausschließen wollen?
    Es steht jedem frei, seine Konsequenzen aus den Lebensumständen hier zu ziehen, aber ich habe weder von @mixer noch von @DIE SPEZIES IST MENSCH IST GESCHAFFEN (die ein und dieselbe Person sind, oder nicht?) bisher etwas Konstruktives gelesen, sondern nur Gejammere ohne Lösungsideen.

    Einzelne Aussagen von @mixer und @DIE SPEZIES IST MENSCH IST GESCHAFFEN waren in meinen Augen falsch und teilweise schon ein persönlicher Angriff. Auslöser war die Unterstellung, @Thorsten W.s und meine Aussagen über Angebot und Nachfrage seien sozialromantisch und die Verurteilung aller ach so schlimm profitorientierten Immobilienbesitzer. Und dazu habe ich mich geäußert.

    Mal im Ernst, was für eine Sprach- und Denkfigur ist dann bitte andere als „Stuttgarter Altnazi“ zu bezeichnen? Hab gegoogelt und keinen wirklichen Zusammenhang zwischen Stuttgart, alt, Nazi und meinem angeblichen Anraten zum Auswandern gefunden. Oder ist das gar die Rechtfertigung, „Stuttgarter Altnazi“ ist so zusammenhangslos und so gar nicht 40er und 50er und schon gar nicht reaktionär?

    Na egal, vermutlich ist so ein Blog auch nicht wirklich geeignet, sowas zu diskutieren, das müsste man sicher besser bei ’nem Kasten Bier (für jeden) persönlich austragen, dann liest man zwischen den Zeilen vielleicht nicht so viel, was eigentlich gar nicht drinsteht). Dann läuft man aber Gefahr, dass man vermutlich auf mehr Gemeinsamkeiten kommt, als einem lieb ist. 😉

    Jetzt muss ich aber für weiter malochen, damit das mit der Abzahlung des Kredits für die Eigentumswohnung noch in diesem Jahrhundert klappt und halte es deshalb mit dem @setzer:
    Peace!

    Schönes Wochenende.

  37. says: Frau Doktor

    @Kasperlecurtis: Ich glaub‘ schon, dass man auch recht komplexe Themen in Blog-Kommentaren sinnvoll beackern kann. Dein letzter Kommentar ist ja selbst ein Super-Beispiel. Und dass man nicht so ganz gleich eine etwas unglückliche Formulierung zurücknehmen will, wenn man flugs als „Altnazi“ bezeichnet wird, verstehe ich gut.

  38. says: mixer

    angebot und nachfrage klingt daher sozialromatisch weil das eigentliche interesse der „anbieter“ nämlich profit zu generieren dahinter verschleiert wird!!! das es überhaupt hausbesitzer gibt hängt am eigentumsrecht und nicht an der theorie „angebot und nachfrage“. der preis ist zudem durch die darin enthaltene arbeit, (im kapitalismus=ausbeutung weil der Hausbesitzer handwerker „benutzt“ um mit ihrer arbeit, der instandhaltung und renovierung des hauses profite zu machen) also instandsetzung des hauses, sowie steuern bestimmt. dann gibt es noch markler die sich einen „extraprofit“ abzwacken. das sowas legal ist hängt wiederum nicht an angebot und nachfrage sondern dem rechtssytem. man könnte das „maklertum“ auch als künstliche knappheit bezeichnen oder willst du leugnen dass es in der sekunde hunderte von leerstehenden wohnungen jeder preisklasse in stuttgart gibt sofern du einen makler bezahlen kannst?
    zum thema leerstand allerdings in frankfurt (wohl noch höhere mieten als in stgt):
    http://www.leerstandsmelder.de/frankfurt

  39. says: Wolfgang Schuster

    Heute im Wochenendteil der Süddeutschen Zeitung: die Frage, wem gehört eigentlich die Stadt? Und viele Beispiele und Möglichkeiten, den Investoren und Heuschrecken, die mit der Not anderer ihre Cayennes finanzieren, nicht nachzugeben, sondern sich zu wehren. Die einzige Voraussetzung: Solidarität oder ne gute Idee.

    Fürs Libero kann man nur hoffen, die Leute wehren sich und bleiben. Man muss ja nicht 20 Jahre Kneipentradition aufgeben, weil ein Investor meint, er könne das per Kaufvertrag bestimmen. Es gibt ein Gewohnheitsrecht. Bleiben!

  40. says: Thorsten W.

    Gut, man kann mit der Diskussion natürlich bei Null anfangen und überlegen, ob Kapitalismus toll ist und ob jemand mit seiner Arbeit (oder seinem Besitz) Geld verdienen darf. Aber ich glaube die Frage können wir hier nicht mal kurz beantworten, da haben sich schon andere schlaue Leute einen Kopf dazu gemacht 🙂

    Interessant finde ich aber, dass hier mehrmals von „Investoren“ gesprochen bzw. davon ausgegangen wird – in Setzers Artikel steht aber nirgends, dass ein Investor das Haus gekauft hat. Wäre interessant zu wissen.

    Freunde von mir (die übrigens keinen Cayenne fahren) haben im hippen Heslach ein Mehrfamilienhaus gekauft, einen Teil renoviert, wo sie selber drin wohnen, im anderen Teil wohnen z.T. noch die alten Mieter, z.T. neue Mieter, z.T. renovieren sie, z.T. nicht.

    Ich behaupte, die meisten unserer arbeitstätigen Leser könnten sich bei aktuell attraktiven Zinsen eine Wohnung in Stuttgart kaufen. Und dann stelle ich die Gewissensfrage: Wer würde für die Wohnung weniger Miete verlangen, als er auf dem aktuellen Wohnungsmarkt bekommen könnte?

  41. says: Wolfgang Schuster

    Aber dass Deine Freunde in Heslach wohnen, ist doch das Problem. Ich mein, nix gegen Heslach, im Gegenteil. Aber das ist ja wohl der letzte Stadtteil in dem so was gerade noch geht. Sonst Sauerkrautacker. Weiter drin in der Stadt bauen Investoren Investorendreck. Mit Maximalrendite, logo. Und deshalb müssen sich die Strukturen ändern, die das möglich machen. Dann muss man eben die Bodenpreise deckeln. Per Gemeinderatsbeschluss. Damit Deien Freunde im HSV ein Haus renovieren können. Das bedeutet, den Markt regulieren, von dem ein paar Kandidaten hier behaupten, er würde schon alles regeln. Tut er aber nicht (mehr). Sondern er betreibt Umverteilung und macht Städte kaputt. Hamburg z.B. Viel Spass da in der Innenstadt. Und Stuttgart ist auf gutem Weg dahin, wenn du mich fragst. Und dagegen muss man sich wehren.

  42. says: mixer

    @Thorsten W.
    also sich erst einer grundsatz diskussion entledigen wollen und dann ganz unverblühmt mit kapitalistischen Strategien („attraktive Zinsen“), um sich schmeißen…also dass nenn ich mal voll mainstream, also mach dir nix draus so funktioniert nämlich auch der ganze sonstige achso kritische blätterwald von faz, über sz und bis zu den sttutgarter zeitungen ganz besonders!
    legitim ist diese praxis dann aber trotzdem nicht, aber dafür bräuchten wir ja ne grundsatz debatte 🙂
    nur soviel:
    sich als arbeitstätiger wohlstand (ja ich sage bewusst kein geld) zu erarbeiten find ich voll ok!!! nur dass du das in einem satz mit „oder seinem Besitz“ aufzählst find ich gelinde gesagt unpassend! arbeit und besitz (ich sag ma kapital) sind zwei seiten einer medalie, sie auf eine stufe zu stellen zeugt von einer krassen unwissenheit darüber, wie der eigentliche wert einer sache (cayenne oder rolex oder brötchen oder eben wohnung) entsteht! ja genau er entsteht durch die arbeit, das mehrprodukt steckt sich aber leider nicht der arbeitende sondern zum größten teil der besitzer, kapitalist ein…
    damit ich dann morgen wieder arbeiten kann brauch ich zudem eine wohnung wo sich der kreis wieder geschlossen hätte und sich zeigt, dass die dinge doch irgendwie ganz schön stark zusammenhängen…

  43. says: Frau Doktor

    Um mal ein bisschen Empirie in die Debatte um Stuttgart als Immobiliendorado für den durchschnittlichen Leser dieses Blogs zu bringen: http://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/ratgeber-hintergrund/trendviertel-2012-wo-haeuslekaeufer-in-stuttgart-zuschlagen-/6608602.html

    Es gibt ja den ein und anderen Immobilienmenschen, der glaubt, in Stuttgart baue sich in eine massive Immobilineblase auf. Mal sehen, wie das weitergeht, nun, wo sich die brillante wirtschaftliche Lage in Spanien, Portugal und andernorts in der EU auch langsam in den Auftragsbüchern unserer heißgeliebten Mittelständler niederschlägt und die ersten Daimler-Arbeiter sich wegen ihrer Kreditfinanzierung ängstigen, weil die Nachtschichtzulage entfällt.

  44. says: Thorsten W.

    Ist ja nicht so dass ich keine Lust auf die Kapitalismus-Grundsatzdiskussion habe, aber ich denke ich könnte sie nur stümperhaft führen, deshalb halte ich mich zurück.

    Um noch mal zu Anfang zu gehen: Mich stört einfach pauschales Verurteilen und schwarz-weiß-Denken. Und die Frage wieso beim Libero von einem „bösen“ Investor ausgegangen wird und wer von uns – sofern er eine hätte – seine Eigentumswohnung billiger vermieten würde hat auch noch keiner beantwortet.

  45. says: mixer

    also wenn du mich fragst, ich halte nix von kapitalismus kritik die sich eine gruppe rausgreift und die zum sündenbock macht, a la „die bösen-banker“ sind an allem schuld. das haben im übrigen auch die nazis getan weil sie dem bösen „raffenden kapital“ (banker=juden) das gute deutsche „schaffende kapital“ gegenübergestellt haben. (wenn ihr jetzt wieder kommt nazikeule habt ihr echt nix verstanden, zumahl ich das ja jetzt nicht gegen dich richte…). es geht nicht darum ob der investor (es ist fürs libero egal ob der jetzt privat oder ne firma ist) als mensch böse (bei den bankern heißt es gierig) ist, sondern dass er an einem ungerechten system mitwirkt. wenn du mich fragst ist er damit ein opfer dem von klein auf eigentlich nur eins eingetrichtert wird: sei ein guter kapitalist, es gibt keine alternative.

    ob jemand seine eigentumswohnung billiger vermieten sollte? das kommt auf die individuelle bereitschaft und möglichkeit an sich in einem ungerechten system wenigstens etwas korrekter zu verhalten! m.a. ist dies aber wieder die falsche frage die vom eigentlichen problem ablenkt: der grundsatzdebatte 🙂
    schöne grüße

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