KTV-Jahrzehnt-Rückblick: 2012 – Huch

Es gibt in meinem Leben – wie wahrscheinlich im Leben der meisten Leute – verschiedene Jahre, in denen entscheidende (private) und/oder besonders viele Dinge passiert sind.

1995 ist bei mir so ein Jahr (Abi, Umzug nach Stuttgart), 1999 (Prinz Nightlife Award, erstes Mal New York, Job bei Four Music), 2003 sicher auch (Geburt Sohn). Aber keins toppt 2012. Da ist so viel passiert, dass ich bis heute nicht so ganz fassen kann, dass das alles in ein einziges Jahr gepasst hat.

Die krassesten Ereignisse in 2012 waren relativ privat, auf jeden Fall haben sie u.a. dafür gesorgt, dass ich in diesem Jahr insgesamt drei mal umgezogen bin, festgestellt habe, dass WG-Leben mit Mitte 30 gar nicht so geil ist, eine komplette Küche neu gekauft und wiederverkauft habe und seitdem relativ oft in Berlin aber nicht hingezogen bin.

Außerdem habe ich ein krasses Jobangebot abgesagt (bzw. verschoben, siehe 2016 zwinker zwinker) und dafür ein anderes angenommen bzw. verlängert.

Zudem hab ich in dem Jahr relativ viel Sport gemacht (eher ungewöhnlich) und bin sehr viel weggegangen – „damals“ war das KimTimJim definitiv der heiße Scheiß, im Speakeasy waren einige gute Events und auf dem heiligen Fleck im Bergamo zwischen Bar und DJ-Pult müssten jetzt noch meine Fußabdrücke sein.

Womit wir bei der Musik wären, die für einen Rückblick auch immer viel hilft. Meine Liebe zu Soul hat Anfang 2012 passend zu meiner Kolumne endlich wieder eine Heimat im Club gefunden, The Soul im Wurst & Fleisch und anfangs zusätzlich im Speakeasy nebenan hat überaus viel Spaß gemacht und lief danach in verschiedenen Jahren bis Anfang diesen Jahres.

2012 hat auch – ja so lange ist es her – der ganze Cro-Wahn so richtig angefangen, ich war bei seinem ersten „richtigen“ Live-Gig im Universum zusammen mit Rockstah und Azumjot vor 500 Leuten (wir natürlich schon 2011 am Start).

Außerdem habe ich 2012 in Berlin Trap für mich entdeckt, was ich hier noch relativ frisch verarbeitet habe, und auch in Stuttgart ist der Sound anfangs noch sehr verschämt angekommen. Anfang 2013 habe ich dann schon einen ersten reinen Trap-Mix online gestellt.

Ansonsten hat mich in dem Jahr Michael Kiwanuka mit seinem Debütalbum „Home Again“ sehr geprägt und ich habe hauschig-gefühlvollen Deephouse für mich gefunden.

Andere Events und Unternehmungen habe ich auch direkt hier aufm Blog dokumentiert: Mein Road Trip zur Art Basel, die sehr lustige Woche mit Tobsen bei der Fashionweek in Berlin und der Ausflug mit drei Jungs zum Berlin Festival.

Und was war popkulturell sonst noch 2012? Ich hab zum ersten Mal von Game of Thrones gehört (D-Start 2011) aber noch nicht angefangen zu gucken, ich hab mich bei Instagram angemeldet und blöderweise angefangen Sneakers zu kaufen – beides bereits im Ansatz dokumentiert in meinem allerersten Instagram-Post:

https://www.instagram.com/p/LYeTq2EYkt/?igshid=k0fct3hghcyc

Auf jeden Fall lernt man in so einem Jahr viel übers Leben, und ich hab mir auf den Unterarm tätowiert: Auf manche Freunde kann man sich verlassen, auf andere eher nicht; alles Schlechte hat auch irgendwie sein Gutes; auch ein Scheiß Jahr geht irgendwann zu Ende; manchmal bleiben die am längsten, wo man es am wenigsten erwartet hätte; und wenn man im Regen Roller fährt wird man nass.

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