Kessel.TV Ausflugstipps: Grabkapelle

Nachdem sich der Thorsten im Sommer so rührend um (altbekannte) Stuttgarter Ausflugsziele gekümmert hat, die einem aber meist nie in den Sinn kommen, wenn es denn z.B. das Wetter zulässt, er nun aber lieber ins ferne München reist, um nicht ins P1 reinzukommen, sondern um auf der Autobahn Richtung Garmisch zu heizen, setze ich einfach unbekümmert diese lose Serie fort.

Da Unter- und Obertürkheim absolut nicht mein Barrio ist und ich Wein noch weniger konsumiere als Bier, mir folglich Weinberge und Besenwirtschaften völlig egal sind, kannte ich die Grabkapelle und die sonnenverwöhnten Traubenhänge ringsherum nur von einer SOKO-Folge. Aber Freundin wusste Bescheid.

Anfahrt über Untertürkheim in Richtung Rotenberg unkompliziert, an einem steilen Weg, der zur Kapelle führt geparkt.

Von einer Brücke aus erst mal einen wundervollen alten Daimler entdeckt, der uns schon beim Parken aus der Garage heraus ausgefallen ist (Garage mit Vitrine und jede Menge Poliermittel und sonstiges Zeug drin, ein echter Liebhaber).

Beschissenes Bild, aber wirklich ein Traumauto. So würde ich auch Cabrio fahren.

Dann halt hochgeschlappt, den 4-prozentigen Anstieg müsste sogar die Lunge vom Krupa schaffen. Zwischendurch immer wieder den L.A.-mässigen Fjuh genossen.

„Stuggggiiiiiiiiii one love!!!!!!!!!!!!!!11111111!!!!!!!!!“

War natürlich Völkerwanderung angesagt, mit oder ohne Joggingoutfit. Witzig war ein Pärchen im mitteljungen Alter, die in tighten Funktionsklamotten durch die Weinberge spazierten und zwischendurch ein Schluck aus ihrem Energydrink nehmen mussten. Mount Rotenberg Alta! Nächstens dann aber bitte wie Reinhold ohne Sauerstoffflasche.

Den erwarteten Sturm auf die Kapelle erwartete wohl auch ein Eismann, der sich praktisch mit seinem Wägelchen kurz unterhalb der Kapelle positionierte.

Ich könnt schwören, nen Eiswagen habe ich zuletzt 1984 gesehen.

Und da isse, die gute alte Kapelle der Kati.

Den geschichtlichen Hintergrund kannte ich natürlich ebenso wenig wie die Riesengruft selbst. Bitte gehen Sie dafür zum Anfang des Artikels zurück. Und ja, hier nochmals, seee Fjuh!!!

Boah ey!

Kurz abgeklatscht, den Laden nicht von innen angeschaut, dafür die Villen und Dreifachgaragen in Rotenberg bestaunt, dabei ausgemalt wie fett man in dieser Zonengabi Laufsport betreiben könnte und dann wieder abgestiegen.

Man muss übrigens auch gar nicht hochlaufen, sondern kann quasi direkt vor der Haustüre der Kapelle parken, wie z.B. die Freiwillige Feuerwehr Erdmannhausen aus dem Landkreis Ludwigsburg.

Die rückten mit einem Sprinter und obigen museumsreifen Mobil an, im Kofferraum ein paar Kisten Cola und Bier. Kann man mal machen, an so einem schönen Tag, Anfang November. Dumm wäre nur, wenn es just in diesem Moment in Erdmannhausen gebrannt hätte. Aber war wohl nicht so, uffz, schnell drei Kapellen, äh, Kreuze machen und Prost!

Beim Abstieg kann man auch bissle schummeln und eine der zahlreichen kleinen Treppen, ähm, Stäffele zwischen den Reben nehmen. Gut, kann man auch beim Aufstieg, vorausgesetzt man raucht etwas weniger als in der Serie Mad Men.

Alles in allem macht man die Runde in gemütlichen anderthalb Stunden, gute Geschichte also auch für den Norman. Just als wir wieder Richtung City gebraust sind, kam der Daimler-Fahrer zurück. Mutet seinem Gefährt wohl nicht mehr allzu viel zu. Und das war die Aufzeichnung von der Grabkapelle, wir geben zurück ins P1.

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16 Comments

  1. says: jo

    saugeil dort, oder?!?!
    … meine ursprüngliche Heimat, … nämlich, fai echt….
    Dort ist übrigens nicht nur Laufsport ein Traum (Stäffele sind der Konditionsburner pur) sondern auch mtb-technisch alles am Start da oben…. und die Fjuh – ein Träumchen! Wenn ich da nur an die Teenie-Silversternächte denke …
    🙂

  2. says: marcus

    Just an diesem Wochenende wollten wir einem guten Kumpel den wunderschönen Blick von der Grabkapelle zeigen… diese Idee hatten gefühlte 10.000 andere Leute auch. Auf dem Weg zum Rotenberg kam es zu chaosartigen Szenen 😉 Stellenweise ging 5 Minuten gar nicht mehr. Als wir endlich oben waren gabs naturlich keinen Parkplatz mehr 🙁 Nach einem kurzen drive by und etlichen Stauminuten später, haben wir und dann doch die Mercedesstr. sammt Porschearena und Museumsplatz angeschaut… Die armen Rotenberger tun mir leid! Das nächste Mal wird auch durch die Weinberge gelaufen 🙂

  3. says: dani

    wunderschoen da!…am besten im sommer gegen abend unter der woche!…oder wenn man mal ne laengere mittagspause hat. da is man oft ganz alleine da. finde ausserdem die akustik in der gruft sehr gruselig. und das absolut allerschoenste is die inschrift der grabkapelle 🙂

  4. says: martin

    die rotenberger können einem in der tat leid tun, aber für das schöne wetter gestern fand ich es eigentlich relativ entspannt… und wir sind wie gesagt ja hochgelaufen. direkt hochfahren bzw. von rotenberg rüberlaufen ist sicherlich ein chaos

  5. says: jochen

    Rotenberg isch richtig fett! Früher sind meine Eltern oft mit mir da rauf zum Drachen steigen lassen. Bin da auch manchmal etwas weiter unten im Garten von nem Kumpel aus Schulzeiten mit paar Leuten zum Grillen und bissle Labern. Mukke geht auch, weil der Garten mitten in den Reben liegt und da fühlt sich dann niemand gestört. Außerdem auch gut erreichbar mit U4 und dann entweder zu Fuß weiter (Garten) oder mit dem Bus zur Kapelle rauf. Wenn man noch was zum Grillen braucht, unten is ja gleich der Handelshof (Augsburger Straße)… Find ich richtig nice da oben!
    Als Ostler auch nicht so ganz meine Hood dort, aber kenn mich halt einfach trotzdem da aus, kenn auch fast jeden noch so kleinen Fußweg zwischen den Gärten und weis wo die ganzen Wege zwischen den Reben hinführen. Und die Stäffele sind echt super Abkürzungen!

  6. says: Bela Fonte

    If Rotenberg had a „Gefällt mir“-Button, it would have been clicked to destruction by now. And it would have the orange-pink-purple-colour of a nice sunset in the honey hills of Stuttgart.

  7. says: Martin Sp.

    Jo hat recht, da fährt man mit dem Rad hoch! Und danach die Abfahrt nach Uhlbach. Voll goil.

    Ach, und Dani hat noch rechter. Im Sommer (oder Frühherbst oder so) abends sieht’s viel besser aus. Der Beweis: http://www.panoramio.com/photo/38752732

    Ach, und Tipp für nen kurzen Spaziergang: Park der Villa Berg. Ist gerade wunderschön mit dem farbigen Laub.

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