Kaffee, Kultur, Architektur & Models: Städtetrip nach Mailand

Ich war letzte Woche drei Tage in Mailand. War ein günstiges Angebot, oder vielmehr ein Hammer-Schnäpple. Da musste ich zugreifen. Ich war schon ein paar Mal in Mailand, aber immer nur mal nen halben Tag, wie man halt so von nem Urlaub an einem der norditalienischen Seen auch mal nach Mailand fährt.

Jetzt war ich also mal länger, und ich hab mich nicht direkt in die Stadt verliebt, aber sie hat doch ein paar Sachen zu bieten, die man vielleicht nicht unbedingt vermuten würde. Und zwar folgende:

In Mailand gibt’s überall leckeren Kaffee

Ja, ich weiß, brutal überraschend. Aber es stimmt. Nicht nur in den unzähligen kleinen Cafés und Trattorias, selbst in der Autogrill-Imbissstation am Flughafen und – tatsächlich – bei McDonald’s wird Kaffee mit einer dicken Cimbali- oder ähnlichen Espressomaschine von Hand zubereitet. Und nicht aus dem WMF-Automaten gelassen wie bei uns (wenn man noch Glück hat).

In Mailand gibt’s viele Models

Ein weiteres Klischée, das sich bewahrheitet hat: In Mailand laufen wirklich überall Models rum. In jeder U-Bahn und an jeder Straßenecke sieht man dünne große Mädels mit Ray Ban-Sonnenbrillen und Typen mit Waschbrettbauch, Zahnpastalächeln und großer Sporttasche.

In Mailand gibt’s sehr lustige Straßenmusiker

Hammer Performance, schwach in der Textleistung aber großer Sympathiebonus, sein gewaltiges Soundsystem ist leider nicht im Bild, ein Fuffzigerle hat er natürlich trotzdem bekommen.

In Mailand gibt’s die beste Happy Hour der Welt

Das absolut sehens- und besuchenswerte Navigli-Viertel an einem alten Kanal hat nicht nur Jazzkneipen, Trattorias, Bars und ein alternativ besetztes Haus in Reihe zu bieten, sondern auch eine ganz besondere Happy Hour: In mehreren Bars bezahlt man von 18-22 Uhr 8 oder 9 Euro für jeden beliebigen ersten Drink von der Karte und bekommt dafür Essen vom Buffet gratis dazu.

Wir dachten erst: Komm, das probieren wir aus, was trinken und bissle Vorspeise, dann gehn wir ne Pizza essen. Und dann kam das:

Ein Riesen-Buffet mit den leckersten italienischen Speisen der Welt, eineinhalb Reihen warm, eineinhalb Reihen kalt, Nachtisch, alles frisch aus der Küche und so gut, dass man alleine dafür gern bei Silvio einen italienischen Pass beantragen möchte. Keine Ahnung wie sich das rechnet, und nicht nur wir, sondern auch alle anderen haben sich großzügig den Bauch vollgeschlagen, ohne im Anschluss dem Wirt noch mit weiteren Drinks den Geldbeutel zu füllen.

In Mailand gibt’s groß(artig)e Konzerte

Schon den ganzen Donnerstag sind mir die zahlreichen schwarz gewandeten jungen Leute in Mailand aufgefallen, und vor allem in der Nähe unseres Hotels nahm gegen Abend die Docs- und Lederjackendichte deutlich zu. Die System of a Down-T-Shirt-Schwemme am nächsten Tag ließ mich dann detektivisch zusammenreimen, dass die Band, deren Lied „Hypnotize“ sogar ich gut finde, ein Konzert unweit unserer Unterkunft gespielt hat. Setzer kann ja bei Gelegenheit mal eine Lobeshymne auf die Band anstimmen.

Auch in Mailand gibt’s Street Art

Auch in Mailand gibt’s Tape-Kunst

Auch in Mailand gibt’s Autoliebhaber