Jo mei

I did it. Ich war am Wochenende in München. Beim Oktoberfest. Auf der Wiesn. Freiwillig, also mehr oder weniger. War auch hart für Ram, als er das gehört hat. Aber ich kann sowas. Also sowas machen und dabei Spaß haben und es lustig finden. Sogar ohne Alkohol – aber dazu später mehr.

Das Ganze kam so: Zwei ehemalige Kollegen haben mir zum Abschied aus der letzten Firma einen gemeinsamen Männerabend bzw. ein Wochenende geschenkt. Die Organisation hat eine Weile gedauert und so wurde es jetzt eben das Oktoberfest, weil einer der Kollegen inzwischen dort wohnt. Und auf sowas steht.

Also bin ich Freitagabend frohen Mutes in Richtung München gefahren, gut angekommen, Auto abgestellt und mit dem Taxi zur Wiesn gefahren. Und wurde recht bald mit einem Problem konfrontiert, das das gesamte Wochenende bestimmen sollte: Dieser Herdenauftrieb von Menschen in großen Massen ist nämlich eine äußerst exklusive Angelegenheit. Ja, das ist ein Widerspruch, aber wahr.

Weil man kann nicht einfach auf die Wiesn und in ein Zelt gehen. Schon gar nicht am Wochenende. Und schon gar nicht ohne Reservierung. Richtig! Man braucht eine Reservierung.

Es gab am Freitagabend nicht mal mehr ansatzweise die Chance, in eins der zahlreichen und meist gigantisch großen Zelte reinzukommen. Es gab nur Schlangen an allen Türen und die so genannte Biergärten – die Außenbereiche der Zelte, wo man zumindest etwas zu trinken und mit sehr viel Glück sogar noch einen Sitzplatz bekam. Bei Kälte und im Regen.

Wie gesagt sollte sich das Thema, wer wann wo eine Reservierung hat oder jemanden kennt, der eine hat oder jemanden kennt der von einem gehört hat, der eine hat, oder jemanden kennt der eine andere Möglichkeit kennt in ein Zelt reinzukommen, noch über das ganze Wochenende fortführen und führte wiederum zu sehr lustigen und komischen Konstellationen von Leuten.

Das zweite große Thema des Wiesn-Wochenendes war das Transportproblem, denn aufgrund neuer Sicherheitsbestimmungen gab es eine großflächige Bannmeile rund um die Wiesn, so dass es keinen Taxistand gab. Was dazu führte, dass wir Freitagabend bei strömendem Regen so lange auf der Suche nach einem Taxi in Richtung Stadt liefen, bis wir nach einer dreiviertel Stunde schließlich zu Hause angekommen waren.

Zwischenzeitlich waren wir aber relativ spontan für Samstagmorgen zu einem Weißwurst-Frühstück in einer WG-Küche eingeladen, wo nach und nach eine illustre Truppe Wiesnbesucher eintraf – im Outfit. Was NICHT das dritte große Thema des Wochenendes war. War nämlich kein Thema. Weil es einfach selbstverständlich ist, dass Mädels im Dirndl und Jungs mit Lederhosn auf die Wiesn gehen. Das ist nicht so ein lustiges Faschingsding wie auf dem Cannstatter Wasen, sondern es ist völlig normal und weder besonders cool noch besonders uncool.

Und ich gebe zu: Hätte mein Münchner Kumpel es noch hinbekommen, ich hätte auch so eine verdammte Lederhose angezogen. Weil ich dann wiederum in unserer recht großen Gruppe der einzige ohne war. Was ich zumindest einigermaßen mit kariertem Hemd und Hosenträgern kompensieren konnte.

Für den Samstagabend hatte mein Kumpel auf jeden Fall einen Tisch im Hippodrom reserviert. Man muss wissen, dass das Hippodrom das kleinste Zelt und eins der, ähöm, „besseren“ bzw. Schickimicki- bzw. VIP-Zelte ist. Über den Wirt hatte ich mal eine Reportage gesehen, ein cholerischer Unsympath. Aber egal.

Was weniger egal war: Er hatte einen 10er-Tisch reserviert, von 19 Uhr bis Ende, 85 Euro pro Kopf. Ups. Richtig gelesen. 85 Euro inklusive 3-Gänge-Menü und 2 Maß Bier.

Man kann in so einem Zelt entweder mittags, nachmittags oder abends reservieren. Kurz vor 19 Uhr wurde also das Zelt einmal komplett geräumt, während wir draußen mit hunderten von anderen Gästen mit Reservierung auf Einlass warteten. Und da, endlich, der Grund warum ich den ganzen Spaß eigentlich mitgemacht habe – Promis.

Okay, für alle Nicht-Gala-Abonnenten: Das sind Verena Kerth und Martin Krug. Die Ex von Oliver Kahn und der Ex von Veronika Ferres. Prominenz durch Ex-Partner, schon hart irgendwie.

Doch dann waren wir drin, nachdem noch – wie gesagt das Thema des Wochenendes – einiges organisiert werden musste, um die 10 reservierten Plätze voll und mit dem alten Bändel-Trick noch weitere Leute so rein zu bekommen. Kollege Klitschko mit Hollywood-Freundin (nicht im Bild) hatte es nicht so schwer, er wurde von drei Bodyguards reingeboxt (wofür braucht der eigentlich Bodyguards?):

Boris Becker hat an dem Abend im Hippodrom eine kleine Party für 250 geladene Gäste gefeiert, wie wir am nächsten Tag erfahren haben – direkt vor der Bühne natürlich in einem abgesperrten Bereich.

Unser Tisch war aber auch super – nicht in der Masse wie auf dem Bild ganz oben, sondern eher gemütlich-lauschig mit niedriger Decke und jeder Menge Schnickschnack außenrum. Und der erste der drei Gänge stand auch schon auf dem Tisch – yummie:

Der Hauptgang war Hendl, Knödln, Bratn und so Zeug – lecker, wirklich lecker. Kann man nix sagen. Und während die anderen ihr Maß-Kontingent aufbrauchten, hielt ich mich an meinem leider lauwarmen Spezi fest. Spezi ist nach Bier das In-Getränk auf der Wiesn, hab ich festgestellt. Also wenn man sich überhaupt traut, was anderes als Bier zu bestellen.

Nach dem Hauptgang hat die Partyband dann richtig aufgedreht, und entgegen anderslautender Gerüchte im Vorhinein, dass es im Hippodrom ziemlich steif zugehen würde, standen nach ausreichendem Maß-Stemmen dann doch alle auf den Bänken und haben gesungen und geklatscht und geschunkelt und so.

Und ich, so ohne Alkohol? Ich sag nur so viel: Es gibt zwei Möglichkeiten – Scheiß egal und mitmachen oder da sitzen und der Spielverderber sein. Ich war selber erstaunt, wie viele Texte von eigentlich unerträglich schlechten Liedern man kennt. Woher auch immer.

Witzig war dann, dass die Band pünktlich 22.30 Uhr einfach aufgehört hat zu spielen. Weil um 23 Uhr ist halt einfach Feierabend. Der Geheimplan meines Kumpels, früher zu gehen, um noch ein Taxi zu bekommen, wurde leider nicht umgesetzt. Also verbrachten wir den zweiten Abend bei strömendem Regen auf der Straße auf der Suche nach einem Taxi. Denn wir wollten anschließend ins P1.

Bäm. P1? Jo mei. Ich wusste das schon vorher, und ich dachte, komm, wenn schon denn schon. Und mein Kumpel behauptete auf der Gästeliste zu stehen. Und ich wollte mir das ja schon lange mal ansehen. Also fuhren wir, nachdem wir nach einer halben Stunde tatsächlich zwei Taxen ergattert hatten, zum P1. Wo schon, nicht übertrieben, ca. 500 Leute VOR dem Eingang standen.

Und – und dafür bekommt mein Kumpel echt dicke Props – er hat es tatsächlich geschafft, unsere aus 12 Leuten bestehende Gruppe am Gästelisten-Eingang reinzuschleusen. Was sich allerdings zumindest ein bisschen wieder relativiert hat, als ich drinnen die Ausmaße der Discothek P1 gesehen habe.

Ich ließ mir erklären: Das P1 ist eigentlich im Keller, wird gerade seit einem Jahr umgebaut und residiert so lange im Erdgeschoss des Gebäudes – einem gigantomanisch großen Museumsbau mit geschätzt 10 Meter hohen Decken. Die Fläche des Rocker 33 hat ungefähr eine der acht Lounge-Bereiche eingenommen. Um mal nen Vergleich zu haben.

Und da waren dann halt einfach mal 6000 Leute drin. Ich hatte mir das P1 ja schon in irgendeiner Form exklusiv vorgestellt – exklusiv waren allerdings höchstens die Getränkepreise und die Toiletten, wo sich sogar am Männerklo eine Schlange bildete. Und natürlich auch hier so gut wie alle Leute in Dirndl und Lederhosn.

Aber was soll’s – nach der Wiesn konnte es auch nicht mehr schlimmer werden, also ab auf die Tanzfläche, wo der DJ gerade das seltsamste Mixed-Set spielte, das ich in meinem Leben bisher gehört habe. Von House über HipHop über Rock bis Oldies und zurück – mit jeweils nur einem Lied. Uiuiui.

Egal, danach hat ein anderer Discjockey übernommen und sogar ziemlich erträgliche Elektromukke gespielt. Und ich hab sogar getanzt. Mach ich manchmal, wenn mir danach ist. Was aber auch an einem bestimmten Umstand lag: Der Soundanlage.

Ich weiß es bis heute nicht, wie sie diesen fantastischen Sound in einem Raum mit Schleyerhallen-Ausmaßen hinbekommen haben. Ich stand schon lange nicht mehr vor einer Bassbox, die meine Röhrlesjeans zum Schlackern gebracht hat. Aber es war nicht einfach nur laut, der Sound war nicht einfach nur gut – er war der Hammer!

Für die Heimfahrt war die Wartezeit auf ein Taxi mit 15 Minuten sogar noch ganz ordentlich (wie gesagt, zweites großes Thema der Woche), und der Sonntag wurde gemütlich ausgeklungen – auch wenn mein Kumpel überlegte, ober nicht doch noch mal auf die Wiesn gehen sollte. Er kannte da jemanden, der einen mit einer Reservierung kennt…

Auf jeden Fall war das also mein Wiesn-Wochenende. Und ich muss sagen und zugeben: Es hat echt Spaß gemacht! Kann glaube ich nicht jeder, aber ich kann mich auf sowas einlassen und es richtig lustig finden. Kann man echt machen, tut auch nicht weh!

Dicke Props gehen wie gesagt an meinen Kumpel für die sicher nicht einfache Organisation, ich habe sehr nette Leute kennengelernt und muss denken, dass es schon ein bisschen schade ist, dass es in Stuttgart nicht so etwas eigentlich Albernes gibt, auf das sich alle einigen können, ohne es peinlich oder albern zu finden. Und kommt mir jetzt nicht mit dem Wasen.

Join the Conversation

54 Comments

  1. says: Schmudos

    Einmal im Jahr geht Wiesn geht schon klar. War 2009 zum ersten Mal da und hatte echt Spaß (ok ok, kann auch einfach am Alkohol gelegen haben…).
    Kenn´ dieses Jahr zufällig einen der ne Reserverierung für kommenden Sonntag hat. Also wieder ab nach Minga, mit Lederhosn und allem dem Kram…

  2. says: Ken

    So so Thorsten,
    die Wiesn ist also nicht schlecht…
    Jetzt erklär mir bitte mal (bis auf den Promiauflauf) den unterschied zwischen Wasn und Wiesn.
    Und komm mir jetzt bitte nicht mit Wiesn ist cool und der Wasn der dreckige Bastard aus Cannstatt!
    Kann es sein, dass Du den Wiesn-Besuch nur deshalb so gut fandest, weil’s halt weit weg von der eigenen Haustür und in München halt eine Selbstverständlichkeit ist dort hinzugehen, während unsere coolen Stuttgart Hipster ja sowieso alles scheisse finden, was vor unserer Haustür geschieht?!? 😉

  3. says: martin

    gabs gestern auch nen interessanten artikel in der süddeutschen, hat nen autor ne servicekraft, wenn ich das richtig verstanden habe, seine schwester begleitet, und wie die da als subunternehmer vom zeltbesitzer auftreten. der hat das szenerio drumherum so derbe beschrieben wie ich es mir vorstelle.

  4. says: Thorsten W.

    @Ken: Nee, an sich ist die Wiesn natürlich nicht besser oder schlechter als der Wasen… Ich mag halt einfach den unverkrampften Umgang der Münchner mit dem Thema. Wenn hier jemand auf den Wasen geht muss er sich immer rechtfertigen… und für viele Leute die auf den Wasen gehen ist das wiederum wie Fasching – und für die Münchner gehört es einfach dazu.

  5. says: martin

    muss er das, rechtfertigen? weiß nicht, ist ja hier längstens angekommen und selbstverständlich… kenne jetzt niemand der sich dafür rechtfertigt. ich hab manchmal eher das gefühl, ich muss mich rechtfertigen, warum ich NICHT auf den wasen gehe.

  6. says: Ken

    @ Thorsten:

    Und genau Das find ich ja so seltsam. Ich bin sicher kein Wasen und Wiesn Fan und finde es dennoch irgendwie äusserst komisch, dass wenn man den Wasen besucht, von vielen hier als geistig minderbemittelt dargestellt wird, während die Wiesn schon irgendwie passt! Hatte letztes Jahr auf dem Wasen (ja richtig, einmal im Jahr gehts dort mit dem Geschäft hin) interessante Gespräche mit Leuten aus Norddeutschland, die lieber in Stuttgart feiern, weils noch nicht ganz so komplett überlaufen wie München und im Prinzip doch irgendwie das Gleiche ist (vom miesen Stuttgarter Bier mal abgesehen).

  7. says: westernbasti

    ich glaub der unterschied ist, dass auf den wiesn tatsächlich leute aus aller welt anreisen und in stuttgart sich der einzugskreis auf die schwäbische alb und die patch-barracks und vielleicht noch bis nach heidelböörg erstreckt…. aber ich bin da auch ganz bei ken, die gestalten über die man sich in stuttgart so aufregt, begegnen einem auf den wiesn vermutlich in der gleichen anzahl, bloß das die hier halt keine lederhosn sondern nen tshirt von ed hardy oder d&g an haben…

  8. says: Thorsten W.

    @Ken: Genau das stört mich ja auch. Warum ist es so schlimm auf den Wasen zu gehen und warum finden es die Münchner nicht schlimm auf die Wiesen zu gehen? Das einzige was mich am Wasen stört ist, dass jetzt alle meinen, bayerische Trachten anziehen zu müssen – das macht’s für mich wieder irgendwie lächerlich.

  9. says: Thorsten W.

    @Ken: Ja klar, wenn es genauso unverkrampft wäre wie in München. Hat mich irgendwie daran erinnert, als ich (zufällig) an Halloween in New York war – da war es genauso selbstverständlich, dass jeder verkleidet ist.

  10. says: alx

    Es ist wie es ist, auch ich war dieses Jahr auf der Wiesn und es gefällt mir aus ganz einfachen Gründen besser:

    Die Leute geben sich im Schnitt einfach mehr Mühe zu feiern was zu feiern ist: Es ist eine 200 Jahre alte Tradition aus einer Zeit in der die Welt noch nach alten Regeln lief. Kamst du mir blöd, bin ich zu dir rüber und habe dir meine Meinung „aufgezeigt“. Das kann man mögen, muss man nicht, ist aber total bedeutungslos denn so war eben die Zeit.
    Auf der Wiesn sind die Zelte wesentlich hübscher, ehrlicher gestaltet als auf der Wasen, ebenso die Menschen die in meiner Wahrnehmung (persönliche Erfahrung) eben wesentlich entspannter zu Gange gehen als bei uns. Auch die Wiesn an sich ist besser aufgeteilt, angenehmer zum bummeln und irgendwie authentischer.
    Bei uns steht für die Betreiber in erster Linie das Geschäft im Vordergrund. Die Bedienungen leben es nicht, die sind einfach zum schaffen da. Selbstverständlich ist das in München auch so, aber es ist nun mal was anderes wenn man eine Tradition hat, oder sie nachahmt.
    Zur Frage des Geschmacks: Darüber kann man nicht streiten, das ist einfach nicht möglich. Aber rein aus ästhetischen Gesichtspunkten sieht eine Frau im Dirndl einfach besser aus, auch wenn sie eigentlich gar nicht so gut aus sieht. Außer man versperrt sich dieser Ästhetik komplett, aber dann geht man halt einfach nicht hin!!!! Ein fescher Bayer in seiner Kracherten der Steinhuber hoasst, mit nem sauberen Akzent ergibt auf der Wiesn ein ebenso stimmiges wie echtes Bild. Bei uns ist halt der Cem und die Jacqueline im super Pimkie vs. H&M Outfit zu sehen. Oder im 100€ Dirndl, das sieht halt nicht aus. Außerdem ist einfach ein Dirndl anzuziehen und wirklich eines zu tragen eben ein gewaltiger Unterschied. Wie oft sieht man Jungs im Anzug, bei denen man SOFORT sieht, der trägt keine Anzüge.
    Bei uns geht es was den Gast angeht um die Druckbetankung und DANN erst um den Spaß, auf der Wiesn (wie gesagt meine persönliche Erfahrung) erst um den SPASS und dann ist man halt am Ende auch betrunken, wenn man will.
    Der letzte große Unterschied zu München war schon immer das allergrößte Problem Stuttgarts, da kann man auch kaum drumherum reden: Wir haben absolute keine wirklichen Promis.
    Es ist eben was anderes wenn Boris Becker mit 250 Mann fett feiert, oder die Speichellecker von Kuranyi zu 5 auf dicke Hose im Perkins Park machen, weil sie ne 6 Liter Flasche Smirnoff auf dem Tisch haben. Ich war schon öfters im P1 und es ist ein Drexschuppen, aber sie verstehen es sehr gut, ein Flair zu kreieren den ein AER Club eben nie haben wird. Es macht auch auf mich nen anderen Eindruck wenn Till Schweiger sich entschuldigt weil er „mal kurz vorbei dürfte“ oder eben die Nobodys. Es hat mich nie interessiert aber es ist eben so: Wenn Hayden Pannettiere (Das ist die Freundin vom hässlichen Boxer: „Save the Cheerleader save the World“) vor mir steht und mit mir feiern will dann sage ich nein, spuck ihr ins Gesicht und sage ich hasse Promies du Schlampe!. Nein natürlich NICHT! Ich feier mit ihr! Mach ein dämliches Foto und stells auf Facebook.

    Meiner Meinung nach der letzte Punkt, die Rechfertigungen: Ich rechtfertige mich nicht ich gehe einfach hin. Auch ich bin immer wieder überrascht wie viele Lieder man kennt, warum man auf den Bänken steht. Warum immer was kaputt geht, oder danach fehlt. Warum: Weil es menschlich ist. Es spricht halt einfach mal die niedersten und einfachsten Instinkte an, so What? Keine Gedanken darüber oder der Übergang jetzt ok war, bin ich auch wirklich auf der geilsten Party der Stadt, keine Musikwünsche, kein Scheißszene gewixxe und auch mal keine HIPSTER 😉
    Ich mag das 1-2 mal im Jahr. Und ich mag Dirndl, wenns passt ;-))

  11. says: julia

    super bericht thorsten!!

    witzigerweise habe ich irgendwann die letzten tage so eine promisendung gesehen, in der es um die o.g. promis im hippodrom und käfers ging und sogar eine reportage über das P1.
    die fand ich ganz interessant. haben sie den riesigen getränkekeller gezeigt, mit über 120 flaschen absolut, der locker an einem abend weggeht. und etlichen champus flaschen, der sei ja inzwischen so teuer, dass der chef gar nicht wußte, wer das überhaupt noch trinkt, sich aber natürlich über jede magnum und noch größere flasche freut, die geordert wird.
    auf der gästeliste für diesen abend standen sage und schreibe 1000 leute. natürlich auch promis ohne ende. sehr witzig war auch die szene an der türe, an der der türsteher nur ihm bekannte reingelassen hat oder eben die von der gästeliste. alle anderen und das waren die massen, von denen du geschrieben hast, mußten wieder gehen.

    im endeffekt könnte ich sicher auch spaß auf der wiesn haben oder im P1, aber extra dafür muss ich jetzt nicht nach münchen fahren (also nicht wie du, aber andere fahren ja extra zur wiesn da runter). zumal ich ja auch kein bier trinke und dann wiesn wie auch wasen irgendwie lahm finde. was willst da dann trinken aus spezi und nüchtern wärs halt hart für mich.

  12. says: domenico

    Toller Bericht, genauso oder ähnlich habe ich auch meine zahlreiche Wiesen Besuche erlebt :-), die meisten in den 90er.
    Auf den Wasen gehe ich ab und zu nach Feierabend, zu einem leckeren Gockel und Radler.

  13. says: Nah

    Jaja, da ist wieder das Thema Tracht. Ist in Bayern ebenso wenig/viel historisch etabliert wie hier 😉 Beide Länder haben glaub irgendwo im Süden Berge (hab noch nicht nachgeschaut), aber da kommt wohl dieser freshe Style her. Also auch etwas verkrampft von dir, dass du Trachten hier lächerlich findest. Sorry 🙂

  14. says: maga

    schöner bericht thorsten, als wär ich selbst dort gewesen 🙂
    und klitschkos freundin ist sehr wohl auf dem bild zu sehen (in brusthöhe…die mit dem schicken hut)

  15. says: Thorsten W.

    Vielleicht seh ich das verkrampft, aber der Unterschied, ob man eine bayerische Tracht in München oder in Stuttgart trägt ist ja dann doch irgendwie eindeutig… Gestern hab ich gesehen, dass jetzt endlich eine Wasen-Tracht fürs nächste Frühlingsfest vorgestellt wurde… naja…

  16. says: Tobi Tobsen

    @alx: hasch urlaub? 😀

    also wasen/wiesn geht auf jeden fall klar – gehört einfach dazu. als kind mit den elter, später dann mit den kumpels und irgendwann mit den eigenen kindern – isch halt so und 1x im jahr zu wolle petry abhotten macht auch echt laune!
    obs kool oder nicht kool ist muss jedoch jeder selbst für sich entscheiden.

    wegen einlass (aufm wasen): also man kommt auch ohne reservierung rein – außer das zelt ist überfüllt – man bekommt dann halt keinen sitzplatz..

    wegen promis etc stimmts natürlich – die gibts hier einfach nicht und deswegen finden vielleicht einige promiluder, gell thorsten 😀 , die wiesn besser. letzt endlich gibts doch aber keinen unterschied. fuck off wie die zelte dekoriert sind, wer das nach ner std noch weiß hat eh alles falsch gemacht.

    zum thema tracht: in bayern passt das und ist eigentlich auch ein muss – die laufen aber auch das ganze jahr über damit rum.
    bei uns finde ich dies eher lächerlich – wenn schon dann ne schwäbische tracht, also nen blauen kittel vom daimler!

  17. says: julia

    die schwäbische tracht sieht mir aber sehr zugeknöpft aus… glaube nicht, dass das irgendwer „sexy“ fänd, wenn die mädels damit rumlaufen würden. wobei, bei manch 16jähriger wäre es wohl besser, die zugeknöpfte tracht anzuziehen, als im minirock auf der bierbank zu tanzen und sich zu wundern, wenn jeder untern rock grapscht.

    ja ich machs dann wohl mal so wie vom tobsen beschrieben. früher mit den eltern und dann mit den freunden auf den wasen (so im alter von 15-20). und jetzt geh ich wahrscheinlich erst wieder mit den eigenen kindern. vorher eher nicht mehr, aber wer weiß…

    und jetzt alle:
    so ein wahnsinn, warum schickst du mich in die hölle?
    HÖLLE HÖLLE HÖLLE HÖLLE
    eiskalt lässt du meine seele erfriern
    das ist wahnsinn du spielst mit meinen gefühlen
    FÜHLEN FÜHLEN FÜHLEN FÜHLEN
    und mein stolz liegt längst schon auf dem müll
    MÜLL SONDERMÜLL
    doch noch weiß ich was ich will – ich will DICH!!!!!

  18. says: Jimbou

    Tja, wir Schwaben sind nun mal ein pietistisches Volk (Historisch gesehen; die ganzen Zuwanderer in den 50ern und 60ern haben uns dann gezeigt was Leben heißt) und da gehörte sich nun mal das die Frauen auch den letzten Knopf zu machen, damit absolut keine Haut zu sehen war. In Bayern oder NRW, katholisch geprägten Ländern, sieht das anders aus. Biergarten, Feste, Karneval usw. Die wissen wie man feiert und wie man billige Reize einzusetzten hat. (Dirndel und Korsett und so…) Bzw. wie man ein Festzelt schmückt.
    Derletzt erst wieder den Unterscheid bei zwei Hochzeiten gemerkt, Hab auf der Alb (Evangelisten) und in Bayern (Katholiken) Musik dazu gemacht. Das sind Welten. In Bayern steht schon um 10 die Oma auf’m Tisch! Hier undenkbar…:D
    Aber das wird schon noch…wir gehen steil bergauf…
    Händel schmeckt um Welten besser als unser Göckele, aber vom Aufbau und der Anordnung sagt mir der Wasen mehr zu. Wiesen sind im Grunde zwei “Gänge“: Einer zum Saufen, der andere zum Fahren.

  19. says: Sebastian @Office

    Subber geschrieben, Thorsten! 🙂

    Ich persönlich war erst einmal auf der Wiesn und in meinen Augen hatte die Wiesn einfach viiiiiiel mehr Stil, als der Wasen. Die Leute betrinken sich da zwar genauso, aber halt irgendwie mit Stil. Ich kann es nicht genau beschrieben, war einfach so meine Wahrnehmung.

  20. says: Denise

    Ich liebe den Wasn und finds eher albern, wenn Leute sich aus Prinzip so dagegen stellen und wie sauer Bier brummig am Tisch sitzen. Natürlich trage ich da auch mein Dirndl, es ist nun mal ein Volksfest und so weit ich informiert bin wurde das Dirndl in diversen Formen im ganzen süddeutschen Raum getragen. Also warum soll ich es in München tragen und in Stuttgart nicht, wenn das Fest im Prinzip das Gleiche ist?

  21. says: Thorsten W.

    Es ist eben nicht das Gleiche – es ist ja nicht irgendeine Tracht, sondern eben eine bayerische Tracht. Und warum sollte die hier getragen werden? Vor allem weil das ja dann erst recht sagt: „Wir wollen auch gern so cool sein wie in München“… meine Meinung…

  22. says: franzi

    ich bin als kind im schwäbischen schwarzwälder trachtenverein gewesen: Tracht bestand aus Bluse, Kleid und Schürze. Sah im leicht abgewandelter Form aus wie ein Dirndl, gehört also sehr wohl auch hier nach BW.

  23. says: Denise

    @ Thorsten: Sagt wer? Ist dann ein Dirndl aus Österreich anders als eins aus der Schweiz? Also die die ich gesehen habe sahen verdammt gleich aus 🙂 Am Ende geht es doch darum, dass am Volksfest Tracht getragen wird (von manchen). In Stuttgart ist es doch am Ende einfach vielen zu uncool, da passt die LV so schlecht dazu 😉

  24. says: Tobi Tobsen

    trachten gehören da hin, wo auch ne tradition dahinter steckt wie z.b. in bayern oder eben im schwarzwald. dort laufen die das ganze jahr über mit ihren lederhöschen und dirndl rum. wann sieht man mal einen bei uns mit so ner kluft rumlatschen?

    im norden ziehen se auch keine trachten an bei nem volksfest, und warum: weils dort genau so wenig tradition ist wie bei uns.

    ich verkleide mich ja auch nicht als türke, wenn ich n döner kaufen geh, als japaner wenn ich sushi kauf oder whatever – also warum dann als bayer aufn wasen?

  25. says: Thorsten W.

    Wie weiter oben schon gepostet – ich glaube der Unterschied ist relativ klar:

    Württemberger Tracht: http://www.google.de/images?q=…..38;ndsp=21
    Bayerische Tracht: http://www.google.de/images?cl…..038;tab=wi

    Und es ist einfach ein Unterschied, ob plötzlich alle in ganz Deutschland mit Röhrenjeans und Atzenbrille in die Disco gehen oder ob die Leute anfangen, eine bayerische Tracht in Stuttgart anzuziehen, nur weil beide Feste in nem Zelt stattfinden. Wie gesagt – meine Meinung.

  26. says: Jana

    @Thorsten W die Bayrische Tracht sieht auch nicht wirklich aus wie das, was in den Bierzelten unterwegs ist.

    @Tobsen meine Oma ist früher immer in Tracht auf den Wasen gegangen. Hat wohl Tradition.

    Ich lass hier nix auf mein Dirndl kommen 😉

  27. says: Jones

    Zu der ganzen Trachtengeschichte gehört noch festgestellt wie ich finde dass man bekommt zwar das Gefühl bekommt in München wird damit ungezwungener umgegangen, aber auch dort laufen die Leute nicht tagtäglich mit ner Tracht rum. Sowas findet man dann schon eher wieder in den ländlichen Bereichen und eben wenn ne Kirchweih oder sonstige Feschdle sind

Leave a comment
Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert