Halleluyeah!

Chuck-Solo

Gott, der launische Sack. Laut Vertretern der Stiftskirche wollte Gott ums Kaltverrecken nicht, dass dort am Mittwoch Chuck Ragan auftritt. Die Martinskirche sei wiederum okay, lies Gott später höchstselbst  verlautbaren. Kurz und gut: Halleluyeah! Chuck Ragan, Sänger und Vollbart von Hot Water Music singt seinen Gospel-Lagerfeuer-Rock nun eben heute Abend in der Martinskirche. Karten gibt’s keine mehr.

Wahrscheinlich schaut Gott trotzdem vorbei: ausverkaufte Kirchen sieht der ja höchstens an Weihnachten oder wenn der Bundespräsident um erschossene Teenager und Ausländer trauert. Lohnt sich also. Vielleicht schreibt der Radioclash-Markus ihn ja plus eins auf die Gästeliste. „Bringsch dei Freundin mit?“ und der dann so: „Hihihi. lol. Psst!“

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=T4c3Z3CTvb4[/youtube]

Weil der Chuck Ragan übrigens ein guter Kerl ist, spielt er um 18 Uhr auch noch ein paar Lieder im Wilhelmspalais. Eintritt frei, beziehungsweise viel besser: die Besucher werden gebeten, original verpackte Lebensmittel mitzubringen, die dann der  Stuttgarter Tafel gespendet werden. Jetzt mal unter uns: Wenn ich Gott wäre, würde Chuck Ragan nur noch in meinen Schuppen spielen. Am liebsten natürlich mit Hot Water Music. Die haben mehr Punk und weniger Geigengefiddel.

In Ragans, äh, Geiger Jon Gaunt bin ich aber trotzdem heimlich verliebt. Der klopfte mir mal auf die Schulter, schaute mich an und sagte mindestens zwanzig Sekunden lang kein Wort, sondern nickte nur ganz langsam. Dann schlurfte er weiter und murmelte „Ride on!“. Mindestens der zweitgeilste Typ nach Ragan, Gott und unserem Geiger. Achduliebegüte, jetzt wird’s kompliziert.

Achso, weil wir hier in Deutschlands größtem Kirchenblog auch Service groß schreiben und die Wege zum Heiland nicht immer klar ersichtlich sind: Hier kommt die Wegbeschreibung zur Martinskirche, freundlich rausgrubelt von Radioclash:

„Martinskirche | Eckartstraße 2 | 70191 Stuttgart. Die Martinskirche liegt am Pragfriedhof in der Nähe des UFA-Palasts. Mit der U5, U6 oder U7 bis Haltestelle Eckartshaldenweg (Pragfriedhof). Von dort aus auf dem Hauptweg quer über den Pragfriedhof. Mit der U15 bis Haltestelle Milchhof. Entlang der Gleise leicht den Berg hoch Richtung Haltestelle Mittnachtstrasse laufen, dann in die erste Querstrasse (Eckartstrasse) links abbiegen.“

ragankonserven

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15 Comments

  1. says: Peter

    Auf Deutschlands größten Folk-Rock-Blog ist halt verlass!
    Ist eigentlich bekannt ob das Konzert in der Kirche mit Stehplätzen ist? Ich kenn Kirchen nur mit Sitzplätzen in viel zu engen Bänken, aber komm auch vom Dorf. Auf’m Dorf würd auch kein Chuck in der Kirche spielen.

  2. @martin: Und das ist noch einer der nichtigsten Gründe… 😉

    Weiß einer, wann’s denn wirklich losgeht in der Martinskirche, wann Einlass ist, oder wie das mit den Sitzplätzen geregelt ist? Vorne Ministranten, hinten Atheisten?

  3. Oh, hab‘ gerade folgende Info gefunden:

    Einlass 19:30 Uhr
    Beginn 20:30 Uhr

    Martinskirche Stuttgart | Eckardstraße 2 | 70191 Stuttgart

    Das Konzert ist AUSVERKAUFT. Es wird keien Abendkasse geben.

    Timetable:
    Joe Ginsberg – 20:30
    The Drowning Men – 21:05
    Chuck Ragan – 22:00

    Und für alle die keine Karten ergattern konnten spielt Chuck Ragan im Wilhelmspalais Stuttgart ab 17 Uhr ein Akustikset.

    Spendet mit verpackten Lebensmittel für die Tafel.
    Und beim Konzert 5,- EUR für ein Poster + Piratel Satellite Festival 2013 Shirt als Erlös für die Martinskirche.

  4. says: Peter

    Super war’s. Und ohne harte Bänke, ohne Knien, ohne Ministranten und ohne Weihrauch.
    War schön mal in ner Kirche Bier zu trinken, aber ich könnt wetten dass es da drin vorher noch nie so heiß war.

  5. Die Wulle-Plörre als Bier zu bezeichnen, ist aber schon grenzwertig.
    Zumal es ab dem zweiten dann schon nicht mehr wirklich gekühlt war.
    Das war aber eigentlich so das einzige Manko, von der sonstigen Logistik war’s echt gut, war auch überrascht, wie schnell man am Ende an sein Pfandgeld kam und dass es da überhaupt genug Kleingeld gab…hatte dann schon schlimmstes befürchtet.
    Konzert war eh guad.

  6. says: afro-dieter

    Puh, das hast aber nochmal richtig Glück gehabt mit dem Pfandgeld, hätte bös ausgehen können 😉

    Kommt vom Konzert ein Nachbericht? würd mich freuen

  7. @afro-dieter: Na, diese Wulle-Bügelflaschen hätte ich mir für den Schnäppchenpreis von einem Euro natürlich auch zuhauf als abstrakte Kunst zu Hause ins Regal stellen können, is‘ klar.
    Hat mich einfach überrascht, dass das trotz einigem Andrang nach Konzertende so reibungslos lief. Jaja, wenn man im Schwabenland schon mal was loben will…das ist man einfach nicht gewohnt hier, oder? 😉

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