F.A.Q. Opernsanierung

Seit ein paar Tagen steht die unglaubliche Zahl für die Sanierung der Oper im Raum: 1 MRD Euro. Die Stuttgarter*innen schütteln irritiert den Kopf (wir schütteln mit), wieso weshalb warum, ach du meine Güte, die Oper ist doch eh nur was für die Elite, was ist mit den Schulen, den Kitas, den Radwegen, den Schwimmbädern UND WAS ÜBERHAUPT MIT DER SUBKULTUR????????!!!!!!???? Es geht ab bis zu den Tagesthemen.

Das Thema hat scheinbar so eine Dynamik entwickelt, dass die Saniertwerdenwollenden ein F.A.Q. (sehr lang) auf ihre Seite gestellt haben. Vielleicht war man sich auch einfach nicht bewusst, dass da ganz eventuell ETWAS Kritik aufkommen könnte, denn man ist ja IMMERHIN das Heiligtum Oper. Nun gut. Auszug:

Wie kommt die Kostenberechnung zustande?
Die Kostenberechnung teilt sich auf in drei Bestandteile: 

1. das Opernhaus mit einer modernen Bühnentechnik: 260 Millionen Euro
2. den Neubau des Kulissengebäudes: 200 Millionen Euro
3. die Umstrukturierung und Öffnung bestehender Gebäude mit zusätzlichem Raum für künstlerische Vermittlungsarbeit, Programme für den Tagesbetrieb, neue künstlerische Formate und angemessene Gastronomie: 90 Millionen Euro

Das sind zusammen rund 550 Millionen Euro auf Basis heutiger Baupreise.

Hochgerechnet auf zehn Jahre mit allen den jährlichen Kostensteigerungen plus Interimsspielstätte für knapp 90 (!) Mio kommt da halt ne Milliarde zusammen, take it, gell.

Ich feel in der kompletten FAQ-Latte ne etwas pissige Grundstimmung, aber vielleicht ist das einfach nur eine Fehlinterpretation meinerseits.

Zu den F.A.Q.s

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9 Comments

  1. says: MartinTriker

    „Die kalkulierte Gesamtsumme entspricht vergleichbaren Projekten ähnlicher Größenordnung in Deutschland und in anderen Ländern, die teilweise bereits laufen.“

    Weisch, andere sind auch teuer!

  2. says: JMO2

    Abgekupfert vom Proton: „im Schnitt sind wir aber eine sehr gute Location, Bewertungen anderer Locations im Stuttgarter Umkreis sind nicht wirklich besser, das sollte man bedenken.“

  3. says: Niko

    Kapier ich nicht. Also sagen wir nur mal die 260 Millionen. Mit dem Geld kann man etwa 500 Einfamilienhäuser bauen, mit allem Pi-Pa-Po, also Isolierung, Heizung, 2 Badezimmer, 2 Garagen…

    500.

    Also was meinen die mit „moderne Bühnentechnik“? Goldene Scheinwerfer, ein versenkbares Fussballstadion und einen Hubschrauberlandeplatz im Orchestergraben? Die scheiß Allianzarena hat kaum mehr gekostet (340 Mio). Und wir reden nur über Punkt 1.

    Also wenn das kein Raubüberfall auf den Steuerzahler ist, dann weiß ich nicht wie man das bezeichnen soll. Ich vermute da hat es einige Briefumschlagübergaben bei der Begutachtung gegeben, sowas kann nur durchwinken wer irre ist oder davon massiv profitiert.

  4. says: Niko nochmal

    Äh noch was. Die geben 450.000 Besuchern jedes Jahr an. Das hat der VfB doch in 9 Heimspielen drin. Und bei dem bumsen Sie ewig rum wenn mal 10 Mio. für irgend eine Renovierung fällig wird, die der Verein dann auch noch selber bezahlen muss. Aber die Eliten gucken halt keinen Fussball, sondern Don Giovanni. Da werden dann auch 1 Milliarde durchgewunken ohne größeres Theater.

  5. says: martin

    Grundssatzentscheidung des Gemeinderats verschiebt sich

    —-

    Corona-Krise: Grundsatzentscheidung des Gemeinderats über Sanierung des Opernhauses verschiebt sich – OB Kuhn: „Voraussetzungen für Beschluss nicht gegeben“ – Ministerin Bauer: „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“

    Die aktuelle Corona-Krise führt zu Verschiebungen beim städtebaulichen Wettbewerb Neuer Stadtraum B14 und dem Bürgerforum zur Sanierung des Opernhauses. Da die Ergebnisse aus beiden Verfahren in die Grundsatzentscheidung des Gemeinderats über die Opernhaussanierung einfließen sollen, ändert sich hierfür der Zeitplan. Stadt und Land haben sich über die notwendige Verschiebung verständigt, teilten Landeshauptstadt Stuttgart und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst am Mittwoch, 1. April, mit.

    Bislang war die Grundsatzentscheidung zur Opernhaussanierung noch vor der Sommerpause 2020 vorgesehen. Zuvor sollte Ende Mai das Preisgericht für den Wettbewerb B14 stattgefunden haben. Auch das Bürgerforum zur Sanierung des Opernhauses hätte bereits stattfinden sollen. Beide Veranstaltungen können aktuell wegen der Corona-Krise nicht stattfinden und sollen möglichst im Herbst nachgeholt werden. Die jeweiligen Ergebnisse werden in die weiteren Beratungen in den Gremien einfließen. Dabei soll dann auch geklärt werden, welche weiteren Planungsschritte vor der Grundsatzentscheidung möglich und sinnvoll sind.
    Eine Grundsatzentscheidung des Gemeinderats zur Sanierung des Opernhauses ist wegen der OB-Wahl im November nicht denkbar und daher erst im kommenden Jahr zu erwarten.

    Oberbürgermeister Fritz Kuhn, in diesem Jahr auch Vorsitzender des Verwaltungsrats der Württembergischen Staatstheater, erklärte am Mittwoch, 1. April: „Voraussetzung für eine Grundsatzentscheidung zur Sanierung des Opernhauses im Gemeinderat ist das Ergebnis des städtebaulichen Wettbewerbs zur Kulturmeile, denn dadurch werden die Sanierungspläne beeinflusst. Ein Ergebnis liegt nun aber wegen der Corona-Krise bis zu den Sommerferien nicht vor. Deswegen müssen wir die Grundsatzentscheidung verschieben. Die Verschiebung ist schmerzhaft. An der Notwendigkeit, den Littmann-Bau von Grund auf zu sanieren und zukunftsfähig zu machen, ändert das nichts. Die Sanierung des Opernhauses bleibt richtig und wichtig für die Kulturstadt Stuttgart und das ganze Land.“ Kuhn warb um Verständnis für die Verschiebung bei den Beschäftigten der Staatstheater: „Wir müssen uns der Realität stellen, und die wird aktuell durch das Coronavirus bestimmt.“

    Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, bekräftigte: „Die Corona-Krise zwingt uns leider zu Anpassungen unseres Zeitplanes, das lässt sich nicht verhindern. Sobald aber die Voraussetzungen vorliegen, wollen wir in Abstimmung mit dem Verwaltungsrat die weiteren Planungsschritte in die Wege leiten, um trotz der Verzögerungen notwendige Vorbereitungsarbeiten anzugehen. Denn die Generalsanierung unseres Opernhauses ist jetzt so dringlich wie vor der Corona-Krise. Gerade in diesen Wochen der erzwungenen Auszeit merken wir, wie sehr wir die Kultur vermissen.“

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