Die 30 beschte EDM Pladda

Witzig, der Rolling Stone hat schon vor sechs Tagen eine Liste der „30 Greatest EDM Albums Of All Time“.  Solche Listen machen es bekanntlich nie wirklich jemand recht, aber die wirkt für manch einen etwas skurril und ist vielleicht auch ein wenig amerikanisch/britisch.

Liegt vielleicht daran, dass der Ami anders mit dem Begriff EDM = Electronic Dance Music umgeht als z.B. wir hier in Deutschland. Bei uns ist der Begriff „elektronische Tanzmusik“ doch am ehesten mit (Underground) Techno und House im Großen und in deren ganzen Unterschubladen im Kleinen belegt.

Anders gesagt, ich kenne niemanden, der zu Skrillez „elektronische Tanzmusik“ sagt, sondern nur Dubstep (in diesem konkreten Fall kriegen dann wieder alle Dubstep-Kenner ordentlich Ausschlag und Pickel und hauen sich den nächst liegenden Gegenstand gegen den Kopf), wiederum ist Dubstep auch EDM. Das kann man wiederum auch nicht leugnen, das der widerliche Krach mit Maschinen erzeugt wird und nicht mit Gitarre, Bass und Schlagzeug.

Die Autoren der Liste erklären deren Entstehung so:

„Superstars like Skrillex and Deadmau5 have helped make electronic dance music bigger than ever this year – but party people around the world have been getting down to programmed beats for decades before those guys showed up. At its broadest definition, EDM can cover everything from Chicago house to Dutch gabber to drum ’n‘ bass to dubstep, from the visionary bleeps of Kraftwerk to the ambient blues of Moby’s Play to the synthed-up indie-rock of LCD Soundsystem. With this list of the 30 Greatest EDM Albums of All Time, we’ve tried to hit all the high points in that ludicrously varied, constantly evolving mix.

In der Kommentarsektion geht es seit sechs Tagen lustig zur Sache, spontan ist mir dieser Comment ins Auge geschossen:

„This list is a joke. It’s like the clearance section in the Wal-Mart Dance/Pop isle.“

Aber nun die Liste. Mein Bürokollege Brunski hat sich die Mühe gemacht, ist alle 30 Titel durchgegangen und hat brav eine Chart auf einen Blick erstellt, here we go, Countdown.

30. Various Artists “Make ‘Em Mokum Crazy” (Mokum, 1996)
29. Deadmau5 ‘”4×4=12 (Ultra Math, 2011)
28. The Orb “The BBC Sessions 1991-2001″ (Island, 2008)
27. Orbital “20″ (Rhino, 2009)
26. 4 Hero & DJ Marky “Kings of Drum + Bass” (BBE, 2010)
25. Sasha & John Digweed “Northern Exposure” (Ultra, 1997)
24. Justice “†” (Ed Banger, 2007)
23. Paul Oakenfold “Tranceport” (Kinetic, 1998)
22. LCD Soundsystem “Sound of Silver” (Capitol/EMI, 2007)
21. Madonna “Ray of Light” (Maverick, 1998)
20. The Avalanches “Since I Left You2 (Modular, 2001)

19. Underworld “Anthology, 1992-2002? (JBO/V2, 2003)
18. Michael Mayer “Immer” (Kompakt, 2002)
17. Aphex Twin “The Richard D. James Album” (Warp, 1996)
16. Various Artists “Journey Into Paradise: The Larry Levan Story” (2006)
15. Fatboy Slim “You’ve Come A Long Way, Baby” (Astralwerks, 1998)
14. Skrillex “Bangarang” (Big Beat/Atlantic, 2011)
13. Basement Jaxx “Remedy” (Astralwerks, 1999)
12. Various Artists “True Spirit, Vol. 1 (Tresor, 2010)
11. Burial “Untrue” (Hyperdub, 2007)

10. Kraftwerk “Computer World” (Warner Bros., 1981)
9. The Prodigy “Music for the Jilted Generation” (XL, 1994)
8. Daft Punk “Discovery” (Virgin, 2001)
7. Various Artists “Trax Records: The 20th Anniversary Collection” (Casablanca Trax, 2004)
6. 2 Many DJs “As Heard on Radio Soulwax Vol. 2″ (PIAS, 2002)
5. Moby “Play” (V2, 1999)
4. Carl Craig “Sessions” (K7, 2008)
3. Juan Atkins “20 Years Metroplex: 1985-2005″ (Tresor, 2005)
2. The Chemical Brothers “Dig Your Own Hole” (Astralwerks, 1997)
1. Daft Punk “Homework” (Virgin, 1997)

Auch Mix-CDs drunter, müsse danze, danze, danze (hab mal bei einer Liebreiz im Puff aufgelegt, standen auf einmal vier Damen in Strapsen vor mir mit einer CD in der Hand, „hier, du spiele, müsse jetzt danze danze danze“), die 1 ist relativ klar, auch unter den oben genannten Gesichtspunkten, allerdings hat für mich das Album wiederum persönlich nicht gleich große Bedeutung wie für die House-Geschichte.

Ansonsten geht einiges klar für mich, überwiegend sind ja schon ganz ordentliche Dinger dabei, aber ob ich die in so eine Liste reinpacken würde weiß ich nicht.

Hier der Link zum Rolling Stone und Vorhang auf für Ken :).

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4 Comments

  1. says: Ken™

    Ja leck mich doch…
    würde als Amerikaner die Liste auch genau so stehen lassen, zeigt sie doch, dass die Musikpresse von über den grossen Teich doch absolut NULL Ahnung hat. Sieht so aus, als hätte der Musikredakteuer bei der Verwandschaft ins CD Regal geschaut und sich ein paar Titel rausgegriffen… Man kann aber wenigstens froh sein, dass im Abendland wohl noch nie jemand von Lexy & K. Paul oder Moonbootica gehört hat. Ich bin mir sicher, dass die sonst auch auf der Liste aufgetaucht wären…

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