Hier wächst Stuttgart zusammen: Das Geiger Aussichtsplattform

„Hier wächst Stuttgart zusammen“ oder fast schon legendär „Erst schippen, dann shoppen“ – ich habe noch nie zuvor erlebt, wie man den Stuttgartern einen neuen Klotz rundherum derart schmackhaft machen will wie das beim Gerber aka Das Geiger der Fall ist.

Das mittlerweile allseits bekannte „Baustellen-Wording“ hat laut Geiger die Agentur Strichpunkt entworfen. Und seit einiger Zeit im Rahmen des umfangreichen Schmackhaftmachenprogramms jetzt auch mit Plattform zum Glotzen. Demnächst dann im Merchandise:  kleine Gerbers aus Holz beim Spielwaren Kurtz. (Wenn ihr das je machen solltest, will ich Kohle und zwar richtig Cäsh in the Täsch. Und Rudiger ist übrigens schwer verliebt, schreibt die Bild heute.)

Die flotten Sprüche versprechen Gr0ßes und fast den zweiten Eiffelturm und vor allem ganz neue Marken (uiuiui) und wirken zumindest auf mich nach etwas verzweifelter Überzeugungsarbeit. Wie gesagt, ich kann mich an keine andere Baustelle erinnern, die so von sich und dem Entstehenden, Wachsenden, Neuen überzeugen will und eben vielleicht auch muss. Bei dem Baustellen-Fight heutzutage in der Stadt, da muss man sich eben etwas einfallen lassen. Bürger abholen nennen das garantiert manche, zumindest holte man vor ein paar Jahre gerne ab. Sagt man ja heute schon nicht mehr, also das mit dem abholen. Über das Phänomen „abholen“ wollte ich mal etwas bringen vor ein paar Jahren. Habs aber dann doch nicht gebracht.

Hab mich heute trotzdem abholen lassen von der Baustellenplattform, auf dem Weg zum Luft tanken beim Bikes´n´Boards. Schon vor ein paar Wochen mal Notiz von genommen und heute im Rahmen der Öffnungszeiten hochgestiegen.

Oben halt Bauloch glotzen…

…und mit gleichgesinnten Homies abhängen. Der Witz ist: Wir Baustellen-Dudes brauchen gar kein luftiges Agenturs-Wording. Wir bleiben eh bei jedem Loch stehen. Wenn es mal fertig ist, sind wir dann wieder weg. Keine Angst.

Sieht von unten gar nicht so aus, aber die Plattform ist riesig. Falls der Skybeach mal abgerissen wird, kann er hier aufmachen. Aber vielleicht erst im Oktober, weil bis dahin sieht es mit der Zufahrt durch die Tübingerstraße eher schwierig aus, siehe nächste Seite.

Umgestaltung der Tübinger Straße – Eine Fläche für Alle

Die Tübinger Straße zwischen Sophien- und Eberhardstraße in Stuttgart-Mitte wird ab Montag, 4. Juni, umgestaltet: Künftig sind Fußgänger, Radler und Autos gleichberechtigt.

Premiere in Stuttgart: Erstmals wird eine Straße zu einer Fläche für alle Verkehrsteilnehmer umgestaltet. Egal ob Fußgänger, Rad und Pedelec, Auto oder Lieferwagen, alle tummeln sich hier gleichberechtigt. Ab Montag geht das Tiefbauamt in der Tübinger Straße zwischen Sophien- und Eberhardstraße ans Werk. Es entsteht eine „Mischverkehrsfläche“ ohne Bordsteine. Während der Bauzeit bis Oktober wird die Tübinger Straße gesperrt, Anlieger können bis auf kurze Unterbrechungen ihre Grundstücke erreichen.

Mehr Platz für Radler und Fußgänger

Fußgänger und Radfahrer haben künftig mehr Fläche zur Verfügung. Zudem wird ein Blindenleitsystem auf dem Boden installiert. Es entsteht ein verkehrsberuhigter Geschäftsbereich mit einem fußgängerfreundlichen Tempolimit von
20 Stundenkilometern.

Darüber hinaus gilt ein Halteverbot, damit die neue, gemeinsame Verkehrsfläche nicht mit Autos zugestellt wird. Ansonsten verzichtet die Stadt auf jedwede Verkehrsschilder. Eine freie Sicht ist notwendig, wenn öffentlicher Raum gemeinsam genutzt wird. Daher fallen die 37 Parkplätze weg.

Bummeln und Verweilen

Die neu gestaltete Tübinger Straße lädt zum Bummeln und, dank neuer Sitzbänke, zum Verweilen ein. Zusätzliche Bäume werden gepflanzt, und Fahrradstellplätze geschaffen. Neue Einfassungen der Pflanzbeete und Bodenstrahler werten die Straße auf.

Neues Pflaster

Ein heller Pflasterbelag sorgt für freundliche Seitenflächen. Zudem verlängert er optisch den Einkaufsbereich der Königstraße sowie der Querspange in die Tübinger Straße hinein. Der zentrale Verkehrsbereich, die alte Straße, erhält einen hellen Asphaltbelag.

Die Kosten für diesen Abschnitt der Tübinger Straße liegen bei 1,1 Millionen Euro.

Join the Conversation

8 Comments

  1. says: Ralle

    Wer braucht das Gerber? Das Ding steht nachher leer wie nahezu jede Immobilie in Stuttgart. Bestes Beispiel »Stilwerk«: Lumas draußen, Ikarus draußen – nur die Fast-Food-Fraktion scheint nen Platz gefunden zu haben. Die Banken juckts nicht: die schreiben auch ne leerstehende Immobilie ab.

    Dem Gerber wird’s nicht anders ergehen. Immerhin gibt’s dann massig Parkhausplätze bei der Baugrube. Nen Freibad wär doch ne coolere Alternative. Flutet das Ding!

    Armes Stuttgart 😉 Immer hintendran auf dem Weg zur Großstadt.

  2. says: Le_kehrwoche

    Hahaha Cash in de Täsch hatte ich schon total vergessen.

    Mal schauen ob sich Die Aussichtspalttform mit der des Bahnhofsturms messen kann.

  3. says: Sebastian

    Schade ist nur, dass die Baugrube wahrscheinlich tausend mal spannender ist als das, was mal ihren Platz einnehmen wird.

    Die Plattform ist zwar super, aber echte Baustellen-VIPS gucken von oben: Als ich am Samstag dort war, haben sich zwei ältere Herrschaften in Begleitung eines Bauarbeiters in einer ziemlich offenen Kabine von einem der Kräne komplett hochziehen und einmal rumschwenken lassen. Und das Beste: Ich habe sogar Bilder davon, und zwar hier: http://www.flickr.com/photos/kesselrunner/sets/72157629986013374/with/7309404272/

  4. says: LuisL

    Ich hoffe ich komme trotzdem noch in meine TG in der Sophienstr., da muss ich ja über die Tübinger rein, weil Einbahnstr.

Leave a comment
Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert