Blaue Deeskalation: Das Stuttgart 21 Grundwassermanagement

Was letztes Jahr das Wort Nordflügel war, ist 2011 das Wort Grundwassermanagement. Geht mittlerweile den Stuttgartern genauso locker über die Lippen wie Parkraummanagement, Bierkastenmanagement oder Stromausfallmanagement.

Dachte erst, der Krupa wollte mich verarschen, als er mir vor ein paar Monaten von diesen ominösen, blauen Rohren erzählte. Gibt es wirklich und werden ab heute aufgebockt. Schon längst geistern Fotomontagen und Pläne durchs Netz.

Da müssen wir jetzt wohl durch. Die Stadt informierte die Tage nochmals über das Rohrleitungssystem:

„Die Rohrleitungen verlaufen nur rund einen Kilometer im Wohngebiet, das heißt der größte Teil der 12 Kilometer erstreckt sich auf Baustellengelände sowie entlang des Schlossparks. Ein Teil der Leitungen wird gebündelt und parallel geführt, so dass sich die Gesamtlänge von 17 Kilometern auf tatsächlich sichtbare 12 Kilometer reduziert.

In der Regel werden die Leitungen auf einer Stützkonstruktion in einer Höhe von 4,5 Meter verlegt. Über Hauptverkehrsstraßen, wie z.B. der Willy-Brandt-Straße, werden die Rohre in einer Höhe von 5,5 Meter verlegt. Die bis zu 20 Zentimeter dicken Rohre sind zusätzlich isoliert, so dass sie einen Außendurchmesser von bis zu 30 Zentimeter haben.“

Und nochmals Sinn und Zweck für alle nicht in Sachen Grundwassermanagement bewanderten Menschen: „Durch das Grundwassermanagement wird der Grundwasserspiegel in unmittelbarer Nähe der Baugruben abgesenkt und zudem innerhalb des natürlichen Schwankungsbereichs gehalten.

Das abgepumpte Wasser wird über das Rohrleitungsnetz zur zentralen Wasseraufbereitungsanlage geführt, wo es nach dem Stand der Technik, in Teilen besser als Trinkwasserqualität, gereinigt wird. Der überwiegende Teil des gereinigten Grundwassers wird im Bereich der Baugruben und Tunnel über sogenannte Infiltrationsbrunnen wieder in den Untergrund eingeleitet.“

Weiterhin wird in der Info erwähnt, dass ein neues Planfeststellungsverfahren nicht erforderlich sei. Das Thema kam vorletzte Woche kurz auf, weil mehr Wasser abgepumpt werden müsse. Apropos Wasser, dieses Bild wandert aktuell wohl durch Facebook, hat Thorsten entdeckt.

Die Polizei wiederum hat am Freitag noch die weitere interne Marschroute aka Deeskationsprogramm veröffentlicht (ganze Meldung nach dem Sprung).

„Ich würde mir wünschen, dass wir vor allem ohne die Hilfsmittel, wie zum Beispiel Pfefferspray oder gar den Einsatzstock, auskommen. Daher appelliere ich an alle Aktivisten, es gar nicht zu Eskalationen kommen zu lassen und der Polizei ihre Aufgabe nicht zu schwer zu machen. Der Protest findet meines Erachtens, so ruhig und besonnen wie er derzeit ist, eine hohe öffentliche Beachtung“, betonte Züfle.

Laut Krupa waren heute früh sehr wenig Demonstranten und dazu in Relation viel Polizei Vorort.

PP Stuttgart / Stuttgart 21 – Grundwassermanagement – Stuttgarter Polizei setzt bei angekündigten Aktionen der S21-Gegner auf gegenseitigen Dialog, Offenheit und Fairness

Polizeipräsident Thomas Züfle: „Am Kurs der Deeskalation festhalten und gleichzeitig nach Recht und Gesetz dem Bauherrn zu seinem Recht verhelfen“

Stuttgart: Wenn die Bahn, wie angekündigt, in der kommenden Woche ihre Arbeiten am Grundwassermanagement fortsetzt und erstmals sichtbar auch das blaue Rohrleitungsnetzaufzubauen beginnt, rechnet die Stuttgarter Polizei mit erneuten Aktionen von Stuttgart 21-Gegnern. Vor allem stellt sich die polizeiliche Einsatzleitung auf Blockaden zur Verhinderung des Baustellenverkehrs und der Aufbauarbeiten von Ständern und Rohrleitungen ein.

Dem berechtigten Interesse von Meinungsäußerung und legalen Aktivitäten der S 21-Kritiker steht das Baurecht der Bahn gegenüber. Auch mit Aktionen des sogenannten zivilen Ungehorsams ist zu rechnen und die Polizei steht damit erneut im Spannungsfeld der beteiligten Parteien.

Immer wieder hören die eingesetzten Polizeibeamtinnen und -beamten, dass die Polizei nicht der Gegner des Widerstands gegen Stuttgart 21 ist. Dem entsprechend treten die Polizeikräfte gegenüber den Aktivisten und Demonstranten besonnen, ruhig, aber auch konsequent auf. Die Polizistinnen und Polizisten, die zum Teil aus ganz Baden-Württemberg in Stuttgart im Einsatz sind, haben in den vergangenen Monaten viele Blockierer gegen Stuttgart 21 vom Grundwassermanagement weggebracht, viele davon mit großer körperlicher Anstrengung weggetragen. Gegen eine Vielzahl von Blockierern wurden inzwischen Ermittlungen wegen Verdachts der Nötigung eingeleitet und auch viele Platzverweise ausgesprochen. Zu körperlichen Übergriffen kam es nach derzeitigem Kenntnisstand nicht.

„Die Stuttgarter Polizei wird, wie in den vergangenen Monaten auch, am Kurs der Deeskalation festhalten. Gleichzeitig sind wir nach Recht und Gesetz verpflichtet, dem Bauherrn zu seinem Recht zu verhelfen“, sagte Polizeipräsident Thomas Züfle am Freitag (17.06.2011) in Stuttgart.

„Die Einsatzkräfte werden besonnen und gelassen ihre Aufgabe erfüllen und die Beamtinnen und Beamten der Anti-Konflikt-Teams werden den Dialog pflegen. Einsatzkräfte werden Offenheit und Fairness walten lassen“, so Züfle. Frühzeitig würden die Anti-Konflikt-Teams der Polizei im Einsatz sein, um das polizeiliche Vorgehen zu erläutern und um Verständnis für die polizeiliche Arbeit zu werben. „Wir nehmen die Menschen ernst. Sie vertreten seit Monaten ihr Anliegen. Dem wollen wir auch in der Einsatzführung gerecht werden“, sagte Thomas Züfle.

Dennoch, so der Polizeipräsident, müsse die Polizei sich darauf einrichten, ihre polizeilich notwendigen Maßnahmen, gegebenenfalls auch den unmittelbaren Zwang, durchzusetzen. „Ich würde mir wünschen, dass wir vor allem ohne die Hilfsmittel, wie zum Beispiel Pfefferspray oder gar den Einsatzstock, auskommen. Daher appelliere ich an alle Aktivisten, es gar nicht zu Eskalationen kommen zu lassen und der Polizei ihre Aufgabe nicht zu schwer zu machen. Der Protest findet meines Erachtens, so ruhig und besonnen wie er derzeit ist, eine hohe öffentliche Beachtung“, betonte Züfle.

Alle im Einsatz befindlichen Polizisten seien für die Gesamtthematik Stuttgart 21 sensibilisiert. Sie, so Züfle, seien an einem ruhigen Einsatzverlauf interessiert. Dennoch müsse sich die Polizei darauf einrichten, dass nicht alles so verlaufe, wie man es sich wünsche.

Deshalb gibt es im Stuttgarter Polizeipräsidium ein abgestuftes Gesamtkonzept, das bei Rechtsverstößen selbstverständlich das Einschreiten der Polizei und als letzte Stufe auch die Gewahrsamnahme bzw. Festnahme von sogenannten Störern vorsehe. Dazu gehörten auch Personalienfeststellungen und Ermittlungen in Rechtsangelegenheiten, beispielsweise bei Anzeigen wegen des Verdachts der Nötigung oder anderer Straftaten.

Alle Personen, die sich bei Aufforderung der Polizei von Blockaden nicht entfernen, müssen die Kosten des Wegbringens bzw. Wegtragens in Höhe von in der Regel rund 80 Euro tragen. Auch das Missachten von Platzverweisen kann mit Bußgeldern ab 250 Euro geahndet werden.

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120 Comments

  1. says: neongrau

    Die Röhrchen gibts hier in blau und pink, meist aber in ziemlich hässlich.
    @Patze: die sind sowas von plakatierbar =)

  2. says: pg

    Also, nix gegen S21, ich bin absolut dafür, aber diese blauen Rohre – aaaahhhhh! Die waren doch auch schon ganz groß in den Medien zu sheen, als in Köln das Stadtarchiv tiefergele ….. äääääähh … ja. Ein schlechtes Omen!
    http://www.tz-online.de/bilder/2009/08/07/438000/707668815-stadtarchiv-koeln.9.jpg

    Können wir die Rohre nicht in ner anderen Farbe haben? Obwohl, blau beruhigt ja … naja, die S21-Gegner werden sich schon drum kümmern … mit Plakat-Collagen.

  3. says: Peter

    In Leipzig gibts (oder gab, war schon ne Weile nicht mehr dort) ja auch dieses Rohrsystem. Die haben die teilweise ziemlich künstlerisch bemalt. Sah dann auch aus wie ein Kunst-Projekt.
    In Stuttgart ist da sicher bald überall der berühmte Fisch drauf getagged…

  4. says: Herr Cut

    @Patze, solltest aber dein Schämelchen mitnehmen! Und ich hoffe du hast dein Auto aus W6 schon weg gefahren 😉

  5. says: Lotta

    wie wärs mit hellgrünen Rohren? In Anti-S21-pro-Kopfbahnhof-oben-bleiben-faust-zum-baum-gereckt-Manier?! Da könnte man dann von proS21-Guerilla Marketing und „aneignung und umprogrammierung der Symbolik des Gegners“ sprechen…

  6. says: vanDamme

    „Die „Parkschützer“, eine Gruppe von Aktivisten, erklärte, in „gelöster Feierabendstimmung“ hätten rund 1000 Protestierende ein „Stück ihrer Stadt wieder in Besitz“ genommen.“ (spiegel.de)

    Ohne Worte, wenn man sich die Bilder von gestern vor Augen ruft! Nee, das war sehr, sehr kontraproduktiv!

  7. says: Martin Sp.

    Mir geht’s wie Toni: keine Ahnung wer lügt. Vermutlich jeder ein bißchen.

    Die Parkschützer sind ja eh meine liebsten „Freunde“, Die Polizei allerspätestens seit dem 30.09. aber auch. Und die Bahn? Ausgerechnet am Montag fangen die an die Rohre zu legen, wenn seit Monaten jeden Montag Abend ne Demo gleich daneben ist?

    Alles sehr merkwürdig.

  8. says: vanDamme

    Letztlich zählt es aber auch nicht unbedingt, ob nun 2 oder 8 Polizisten ein Knalltrauma davon getragen haben oder ob ein Zivilbeamter durch einen leichten Schubser nur gestolpert ist … ich find´s einfach erschreckend, dass statt einheitlicher „friedlich bleiben“-Rufen auf Reaktion der Bauzaun-Stürmung eher Anfeuerungen skandiert wurden. Sorry, dafür fehlt mir einfach das Verständnis – übrigens auch dafür, dass überhaupt irgendwelche Böller da gezündet werden, wo sich auch Familien und „Normalos“ aufhalten, um Ihrem Demonstrationsrecht nachzugehen … nen Kracher dieser Größenordnung hat man nicht mal eben zufällig in der Tasche, oder?

    Fazit für mich: nach Polizei-Inszenierung sah es jedenfalls nicht aus, das ist mir doch ne Spur zu verschwörerisch!

  9. says: kutmaster

    Ich glaub bei den „Personenschäden“ übertreibt die Polizei wieder einmal. Die Sachschäden auf der Baustelle sind jedoch immens, wie ich gestern selbst gesehen habe.

    Ich war gegen 21 Uhr dort und es herrschte auf beiden Seiten eher entspannte Stimmung. Man hatte den Eindruck auf einem Strassenfest zu stehen.

    Die Leute sind später alle freiwillig gegangen, von Eskalation also keine Spur.

  10. says: Anna

    @Martin Sp.: Oh ja, kann nur zustimmen, speziell Matthias von Hermann hab ich sowas von gefressen, seit der das erste Mal so quasi aus dem Nichts aufgetaucht ist und sich zum „Sprecher“ aufgespielt hat…Der Protest, die Stadt, eigentlich ALLE wären soviel besser dran wenn der einfach da geblieben wäre wo er vorher war, da hat er scheinbar weniger Schaden angerichtet! Solange solche Leute wie der da an vorderster Front mitmischen braucht sich die Polizei gar nicht die Mühe machen agents provocateurs einzusetzen.

  11. says: franzi

    ich war gestern so gegen 17.00 uhr am HBF und hab schon gedacht, dass wieder auffallend viel polizei da war, im vergleich zu den letzten wochen. es standen auch an den durchgängen, zu den gleisen, absperrgitter mit polizeibewachung…wie auch immer, die haben sich gefälligst ALLE friedlich zu benehmen!
    die dekoration mit den blauen rohren ging ja bisher völlig an mir vorbei?! bin ja mal gespannt, wie das dann aussieht…

  12. says: kutmaster

    Lustigerweise ist das alles ja TROTZ dieses Aufgebotes passiert. Die Baustelle war 4 Stunden besetzt und die Polizei hat zugeschaut.

    Also die Polizei hat sich gestern definitiv „friedlich“ benommen.

  13. says: LuisL

    Naja, die Polizei hätte es schon verhindern können, aber dann wäre das Geschrei wieder groß gewesen.

    Seit dem 30.09. trauen die sich ja nichts mehr, also freie Fahrt für Besetzungen.

  14. says: kutmaster

    Naja, wenn die Polizei etwas unternommen hätte als ich dort war, hätte es halt wieder viele getroffen, die nix gemacht haben. Das Ding war rappelvoll mit Leuten von denen viele einfach aus Neugier über die zertretenen Absperrungen gegangen sind und sich da drin mal umgeschaut haben. Hab ich auch gemacht, geb ich zu. Es gab auch keinerlei Aufforderungen seitens der Polizei jetzt zu gehen oder so.

    Die standen einfach in einer Ecke und haben sich unterhalten oder haben mit den Demonstranten gescherzt. War sehr surreal.

  15. says: dozy

    ich sag ma politisch komplett unkorrekt: alle ne schelle abholen, die ganzen spackos! die haben doch den schuss nimmer gehört!?

  16. says: malE

    @luisl

    ist aber leider immer noch nicht die ganze situation, um es wirklich beurteilen zu können müsstest du wissen wie es angefangen hat und dazu gibt es (noch) nichts auf video…

  17. says: dozy

    ne – völlig egal wie alles angefangen hat – die haben weder die baustelle zu besetzen noch sachschaden anzurichten. da hört’s auf! und da braucht man auch gar nicht mehr diskutieren“ – da wär’s schade um jedes wort. das ist einfach indiskutables verhalten und fertig! junge junge… könnt ich mich grad aufregen über diese assos!

  18. says: LuisL

    @malE: fair enough. Wenn es Beweise gibt, dass von diesem ZivilBullen die Gewalt ausging, bin ich nicht mehr auf seiner Seite. Laut aller Info die ich habe, wurde eine Personenkontrolle vorgenommen durch den ZivilBullen.

    Bis dahin, muss ich in einem Youtube Video von einer Person die in Ihrem Youtube-Channel nur Videos von Demos und hauptsächlich Anti-Polizei Propaganda verstreut davon ausgehen, dass das Video bewusst dort beginnt und nicht vorher.

  19. says: martin

    Oberbürgermeister Schuster ruft zur Besonnenheit im Protest gegen Stuttgart 21 auf

    Nach den gewalttätigen Protesten gegen Stuttgart 21, bei denen gestern mehrere Polizisten von Demonstranten verletzt wurden, ruft der Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster die Gegner des Projekts zur Besonnenheit auf. „Friedliche Demonstrationen gegen das Bahnprojekt dürfen nicht durch einzelne gewaltbereite Demonstranten missbraucht werden. Gewaltbereite Radikale nutzen die Lage und die Stimmung, um mit gewalttätigen Aktionen Zorn und Zwietracht in unserer Stadt zu säen.“

    Ruhe ist nicht erste Bürgerpflicht, aber ein friedliches Zusammenleben aller Bürger sei ein wichtiges Gut in Stuttgart. „Ich erwarte von allen Bürgern unserer Stadt – Befürwortern wie Gegnern des Projekts – besonnen zu diskutieren und nicht hitzköpfig und gewalttätig den Frieden in der Stadt zu stören“, so der Oberbürgermeister.

    Den Polizisten dankt Schuster für ihren Einsatz zur Befriedung der Situation. „Ich wünsche den verletzten Polizisten eine schnelle Genesung“, so der OB.

    OB Schuster: Lage nicht weiter eskalieren lassen

    Das Aktionsbündnis müsse sich öffentlich von den Radikalen distanzieren. Durch die aggressiven und beleidigenden Reden und Angriffe in der Vergangenheit hat das Aktionsbündnis ein Klima geschaffen, das solche Gewaltbereitschaft erleichtert.

    Schuster fordert die neue Landesregierung auf, alles zu tun um die Lage nicht weiter eskalieren zu lassen. „Die Deutsche Bahn hält sich bei ihren Baumaßnahmen an die in der Schlichtung vereinbarten Regeln.

    Zudem fordert Schuster, dass die auf der Baustelle festgenommenen Gewalttäter zur Rechenschaft gezogen werden. „Auf der Baustelle wurden Schäden in Millionenhöhe verursacht. Auftragnehmer der Bahn AG müssen nach den verursachten Schäden möglicherweise um ihre Existenz bangen. Das hat mit friedlichem Protest nicht viel zu tun. Die gewalttätigen Demonstranten müssen für die verursachten Schäden bedingungslos haftbar gemacht werden“, so der Oberbürgermeister.

  20. says: hirnsalat

    Sachbeschädigung ist keine Gewalt, sie hat nichts damit zu tun!
    Die Sachzerstörung von Unternhmens und öffentlichen Güttern ist volkommen legitim als Mittel sich Gehör zu verschaffen. Da die langen und friedlichen Proteste bisher keine spürbaren Veränderung aufzeigen.
    Frei zitiert nach dem „Anarcho-Primitivisten Idol“ John Zerzan. Um hier mal bisschen weiter zu polarisieren.

  21. says: Witzig

    @hirnsalat (mit EHEC)
    Also ich bin für S21….und da ich mir friedlich kein gehör bei unseren liebevollen S21 (nicht befürworter) verschaffen kann, bitte ich hier um eine kurze Liste mit Namen und Anschrift. Dann kann ich auch die Türen eintreten, in den Wohnungen mich für etliche Wochen niederlassen und wenn mir was nicht passt noch ein paar weitere Dinge kaputt machen. Oh..ja…und wenn Eigentümer etwas machen will dagegen, aber mir nicht passt, kann ich ja einen Stein werfen….
    …die Cam ist auch dabei damit ich dann Beweise habe falls er mich anfässt…
    Sorry…aber Dummheit sollte mit Steuern versehen werden…

  22. says: vanDamme

    „Sachbeschädigung ist keine Gewalt, sie hat nichts damit zu tun!“

    Beschädigung und Diebstahl von Eigentum ist natürlich jederzeit legitim, um sich Gehör zu verschaffen – aber doch bitte nur, solange es nicht meins ist, was? Irgendwie hakt diese … ähem … These doch gewaltig, falls sie überhaupt ernst gemeint ist! Und polarisieren kann nur eine Idee, die wenigstens in ihren Grundzügen ein wenig Logik enthält. Tut diese aber nicht. Überhaupt nicht!

  23. says: LuisL

    „Ersten Schätzungen zufolge sei ein siebenstelliger Sachschaden verursacht worden, sagte der Stuttgarter Polizeipräsident Thomas Züfle. Laut Polizei wurden zahlreiche Baustellenfahrzeuge teilweise stark beschädigt. “

    Das spielt doch super in die Hände der Gegner, durch Vandalismus die Kosten des Projektes steigern, damit es dann abgeblasen werden muss 😉

  24. says: malE

    @luisl

    die projektkosten sind doch in jedem fall zu hoch, egal ob gebaut oder nicht gebaut oder etwas anderes gebaut wird… spielt also bissle sachbeschädigung keine rolle 😉

    und nochmal zu dem video:
    ich denke auch das es ganz bewusst nicht früher anfängt… ich vermute weil was vorher passiert ist nicht zu dem bild passt das der filmende vermitteln will, ist aber eben nur meine vermutung!

  25. says: kutmaster

    Haha, siebenstellig ist der Schaden sicher nicht. Sachbeschädigung als Mittel zum Zweck zu heiligen ist aber auch einfach nur krank. Erwachsene Menschen sollten schon in der Lage sein sich einigermassen zivilisiert zu benehmen und nicht gleich eine Spur der Verwüstung zu hinterlassen.

    Das hier sind übrigens richtige gewalttätige Demonstranten:
    http://www.youtube.com/watch?v=yDqThVpu1AM&feature=related

    also alle mal schön auf dem Teppich bleiben, nur weil ein Zivicop eine Schelle bekommen hat und ein Böller explodiert ist. Da passiert auf jedem Bundesliga-Spiel mehr…

  26. says: LuisL

    Naja, die Argumentation mit BuLi Spielt greift nicht so ganz. Darf ja umgekehrt auch nicht so angewendet werden.
    Würde die Polizei bei dieser konkreten Demonstrationsgruppe so vorgehen wie bei Fussballfans, haben wir ja gesehen was passiert ist 😉 Was ja auch völlig legitim ist, da 99% der Leute friedlich sind und sich auch von den Krawallmachern distanzieren.

  27. says: kutmaster

    Schon klar, bloss braucht man jetzt auch nicht so zu tun als sei gestern die Anarchie ausgebrochen. Es ist halt eben doch wie beim BuLi Spiel – gibt immer ein paar Krawallmacher unter den Fans aber die Mehrzahl hat mit denen nix zu tun.

    Ich bin absolut dafür, das jeder, der was kaputt gemacht oder Zivicops verschlagen hat ne Anzeige und nen Prozess bekommt – Videomaterial gibt es ja anscheinend genug….

  28. says: westernbasti

    uiuiui… bin mal gespannt was das noch wellen schlägt. wird auf beiden seiten mal wieder schön der schwarze peter fleißig weitergereicht… hauptsache immer schön unsachlich bleiben. ich denke man kann wohl wohl weder von einer „einladung zur baustellenbesichtigung“ noch von versuchtem totschlag sprechen… was man in den videos sieht erinnert mich doch eher an ne mittelmäßige schulhofkeilerei….

  29. says: martin

    und noch die polizeimeldung am tag danach

    PP Stuttgart / Stuttgart 21 – Spurensicherung am Grundwassermanagement

    Stuttgart-Mitte: Nach den Ausschreitungen und der Stürmung des Baustellengeländes des Grundwassermanagements am Montagabend (20.06.2011) sind zur Stunde Beamte der Stuttgarter Kriminalpolizei dabei, Spuren zu sichern.

    Bisherigen Erkenntnissen zufolge sind zahlreiche Baustellenfahrzeuge im Gelände teilweise stark beschädigt worden. Es wurden Reifen zerstochen, Radmuttern abmontiert, Sand und Steine in die Benzintanks gefüllt, unzählige Kabel und Schläuche abgerissen und Baumaterial, wie zum Beispiel Wasserrohre und Installationsgeräte zerstört. Auch die betroffenen Baufirmen untersuchen die Beschädigungen an den Fahrzeugen sowie an der Einrichtung am Zentralgebäude des Grundwassermanagements, das gestern Abend von elf Aktivisten besetzt worden war. Offenbar sind auch dort Beschädigungen verursacht worden.

    Der entstandene Sachschaden dürfte immens sein, konnte bislang jedoch noch nicht beziffert werden. Die Spurensicherung wird vermutlich bis in die Mittagstunden andauern.

    Die Ermittlungen bezüglich der Aktivisten, die in das Baustellengelände eingedrungen sind, dauern an. Sie müssen mit Anzeigen unter anderem wegen schweren Landsfriedensbruchs, Sachbeschädigung, Beleidigung und gefährlicher Körperverletzung rechnen.

    Acht Beamte hatten durch ein von Stuttgart-21-Gegnern gezündetes mutmaßliches Selbstlaborat ein Knalltrauma erlitten und mussten ins Krankenhaus. Vier von ihnen sind mittlerweile entlassen worden, die anderen vier werden noch stationär behandelt.

    Der 42 Jahre alte Polizeibeamte, der von rund einem halben Dutzend bislang Unbekannten zusammengeschlagen und schwer verletzt worden war, muss noch im Krankenhaus behandelt werden. Der zivil gekleidete Ermittler aus dem Einsatzabschnitt kriminalpolizeiliche Ermittlungen kam vor Ort, wie eine Person sich an einem Baufahrzeug zu schaffen machte. Er gab sich offen als Polizeibeamter zu erkennen, war dann mit einem Kollegen dabei die Personalien des Tatverdächtigen festzustellen und wurde unvermittelt angegriffen. Offenbar versuchten die Täter auch, dem Beamten die Dienstwaffe zu entreißen.

    Im Fall des schwer verletzten Polizisten prüft die Kriminalpolizei, ob eine Anzeige unter anderem wegen versuchten Totschlags gefertigt wird.

    Zudem wird derzeit geprüft, ob drei der Besetzer im Laufe des Dienstags einem Haftrichter vorgeführt werden. Insgesamt wurden am Montagabend 16 Personen vorläufig festgenommen.

    Die Ermittlungen dauern an.

  30. says: Jochen

    Ähm… Und der eine Zivicop da mit der Glatze musste wegen der mittelmäßigen Schulhofkeilerei jetzt also ins KH, weil er schwer (!) verletzt sein soll…? WTF!?
    Klar, man müsste eigentlich wissen, was unmittelbar bevor das Video beginnt passiert ist. Aber auf dem Video selbst sieht er gesund aus. Und dann läuft er ja wieder weg, in Richtung Straße, zu den Kollegen/ Polizeiautos. Man sieht kein Blut und er kann noch gut laufen, wo bitteschön soll da sie schwere Verletzung sein, die ihn angeblich ins KH gebracht hat?

    Die nächste Frage, die man stellen kann: Zu welchem Zweck benötigt man überhaupt einen Zivicop in der Menge? Die Personalien hätte ja auch ein uniformierter Polizist aufnehmen können. Hätte genauso funktioniert, also was hat der da gemacht?

  31. says: kutmaster

    Die Frage ist auch: Wo war denn eigentlich sein Kollege?

    „Er gab sich offen als Polizeibeamter zu erkennen, war dann mit einem Kollegen dabei die Personalien des Tatverdächtigen festzustellen und wurde unvermittelt angegriffen.“

    Die haben doch alle ein Knalltrauma….

  32. says: JoeJoe

    Die Frage ist auch: Wer sagt mir, dass dies besagter Polizist ist ?
    Auch niemand.
    Wieso braucht man überhaupt einen Polizisten ?

  33. says: pg

    Ich glaub ich wandere aus – es ist nur noch peinlich: „Wir können alles, außer uns benehmen …“

    Nett aussehende Menschen, die wenn Sie bei mir im Haus wohnen würden sicher den Nachbarskindern das Fußballspielen im Hof verbieten würden und penibel beobachten würden, ob jeder seine Kehrwoche macht, ticken in der Menge aus und beschimpfen Polizisten mit Wörten, von denen man nicht glauben würde, dass sie sie kennen würden …
    Und sorry, bei Sachbeschädigung hört’s echt auf!

    Hört auf damit! Ich will endlich mein ruhiges, friedliches Stuttgart zurück! Ich möchte einmal montags nach der Arbeit nicht eine Stunde Stadtrundfahrt wegen euch machen müssen!
    Ihr könnt nach Hause fahren! Es reicht!

  34. says: JoeJoe

    @Kuty-Baby: Mir ist eigentlich relativ egal, was Du glaubst. Aber der Pressemeldung Glauben zu schenken ist genauso weit hergeholt, wie der Behauptung Glauben zu schenken, es handele sich dabei genau um jenen Polizisten. Aber es könnte mal wieder sein, dass Dir das jetzt zu hoch hängt 🙂
    Das Einzige, was ich sicher sehe ist, wie friedlich und entspannt die Aktion war…

  35. says: Frau Doktor

    @Kutmaster: „Das Leben kann so schön sein, wenn man jeder Pressemeldung glaubt.“ – Das sollten echt mehr machen. Dann hätten Leute wie ich einen noch einfacheren Job als sie mittlerweile sowieso schon haben.

  36. says: dozy

    JoeJoe und pg sprechen mir aus der Seele!

    und übrigens gut zu wissen dass der kutmaster Versicherungssachverständiger ist, der alles im Blick hat und natürlich weiß wie groß der Schaden ist / nicht ist. Fängt da auch langsam der Realitätsverlust an?

  37. says: kutmaster

    @JoeJoe: Wenn er es nicht wäre, stünden 10 Verletzte in der Polizeimeldung da die Glatze in einem der Videos eine Schelle von hinten auf den Kopf bekommt.

    Im Winter gabs übrigens mal eine offizielle Meldung, ein Demonstrant hätte mit seiner Taschenlampe einen Polizist verletzt in dem er ihn damit „verblendet“ hätte.

    Und um es mal klar zu stellen, ich finde das ganze nicht gut. Ich war entsetzt als ich die Verwüstung der Baustelle gesehen habe. Ich finde auch das Reifenstechen genauso gewalttätig ist wie einem Zivilpolizisten aus der Überzahl heraus eine Schelle zu geben. Das geht nicht, diese Leute sind erwachsen und sollten zur Verantwortung gezogen werden.

    Was den „siebenstelligen“ Schaden angeht – eine Million? Seriously? Da hätte man schon das Technikgebäude sprengen müssen.

  38. says: Thorsten W.

    Ich find’s interessant – und damit mein ich jetzt nicht den kutmaster – dass manche Leute glauben, aus einem (bewusst gewählten?) Ausschnitt eines Amateurvideos die Wahrheit zu erkennen und gleichzeitig der Polizei maßlose Übertreibung bzw. Lügen vorwerfen…

  39. says: kutmaster

    Lügen würde ich das nicht nennen. Wenn du (im Dienst) einen Schlag auf den Kopf abbekommst, musst du das abklären lassen. Und du wirst bei soetwas immer zur Beobachtung im KH landen, da man nicht ausschliessen kann ob nicht doch eventuell ein Äderchen platzt. Somit wirst du „stationär behandelt“. Ähnlich liegt der Fall bei einem Verdacht auf ein Knalltrauma. Es handelt sie hierbei auch um Dienstverletzungen, da wird alles besonders gründlich abgeklärt.

    Heute ist der versucht totgeschlagene ja laut Presse schon wieder aus dem KH entlassen.

    Die Polizeimeldungen entsprechen schon in gewisser Weise der Wahrheit – sie implizieren aber aufgrund der Formulierungen für ungeübte Leser einen viel krasseren Tathergang. Bsp: „prüft die Kriminalpolizei, ob eine Anzeige unter anderem wegen versuchten Totschlags gefertigt wird.“ Im Grunde sagt dieser Satz überhaupt nichts aus, aber das Buzzword „Totschlag“ wurde erfolgreich abgesetzt.

    Ebenso kann eine Formulierung wie „ersten Schätzungen zufolge beläuft sich der Sachschaden auf einen siebenstelligen Betrag“ auch einfach bedeuten, das die Putzkraft meinte „Boah, voll viel kaputt, kost bestimmt ne Million.“

    Alles keine Lüge sondern einfach geschickt formuliert.

  40. says: LuisL

    Naja, wenn ich das hier lese, kann ich mir schon vorstellen, dass es unglaublich teuer wird:

    „..die auf das Dach des Zentralgebäudes geklettert waren. Auch dort sollen sie Schäden angerichtet haben. Was genau auf dem Bau mit den blauen Wassertanks kaputt gegangen ist, steht noch nicht fest.“

    „Den größten Schaden hat bei der Besetzung des Baustellengeländes offenbar ein Lastwagen genommen. Alle Reifen sind platt, die Steuerung der Fahrzeughydraulik ist ebenso wie das Zündschloss mit Bauschaum verklebt. Die Verglasungen von Blinkern und Lichtern sind zertrümmert. An diesem und anderen Fahrzeugen wurden Reifen zerstochen, Radmuttern abmontiert, „Sand, Steine, Lappen und andere Gegenstände in den Tank gefüllt“, zählt der Polizeipräsident auf. Die blauen Rohre, die zur Montage für das 17 Kilometer lange Leitungssystem des Grundwassermanagements seit dem Wochenende bereit gelegen hatten, sind unbrauchbar geworden. Auf den ersten Blick sieht man nur die Parolen der Projektgegner, die darauf geschrieben sind. „Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker“, steht darauf. Oder: „Das ist unsere Stadt“. Doch die eigentlichen Schäden sind im Inneren: Die Rohre sind mit Bauschaum gefüllt. Die Leitungen, die als Heizung in das Dämmmaterial eingezogen sind, um im Winter ein Einfrieren des Wassers zu verhindern, wurden abgeschnitten – damit sind sie unbrauchbar geworden. Das gilt auch für die teilweise von den Trommeln abgerollten Kabel, die auf dem Baustellengelände liegen. Auch diese sollten für die Heizung verbaut werden, drei Meter pro Meter Rohrleitung. Die Firma habe den Wert der Kabel mit rund 60 Euro pro Meter angegeben, sagte der Polizeisprecher Stefan Keilbach.“

  41. says: Frau Doktor

    Mit ein wenig Geschick können sich da einige Baufirmen recht schöne Versicherungssummen erstatten lassen und neue Fahrzeuge beschaffen.

    @kutmaster: Jetzt verrat‘ doch nicht, wie Spindoctoring läuft… Das vernichtet Arbeitsplätze!

  42. says: dozy

    conspiracy theories.. wie ich’s nicht mehr hören kann! vielleicht steckt ihr selbst da ja auch schon drin!? vielleicht hat man euch durch strahlung aus sateliten die gedanken verdreht.. regierungen machen sowas bekanntlich! und jetzt DENKT ihr zwar ihr seid gegen das projekt und in wirklichkeit tretet ihr irgendwann plötzlich dafür ein! vielleicht seid ihr auch gar nicht wer ihr zu sein glaubt! jaja… ich sag ja.. conspiracy theories…


    edit: und jetzt beweist mir mal dass ich nicht recht habe! HA! 🙂

  43. says: kutmaster

    @Frau Doktor: massenhaft Polizei vor Ort und 4 Stunden ungehinderte Sachbeschädigung. Das wird nicht einfach, falls überhaupt ein ein Versicherungsschutz besteht, hier den Schaden geltend zu machen. Ich denke im Endeffekt zahlt das dann die Stadt.

  44. says: LuisL

    Und somit wir die steuerzahlenden Bürger am Ende wieder.

    Ich bekomm ein Hass! Aber dann heulen, dass die Steuergelder nicht in Bildung gehen!

    Darf nicht darüber nachdenken,

  45. says: JoeJoe

    Ich dachte, wir wollen uns die nötige Objektivität bewahren, oder ?
    Es gibt durchaus auch Meldungen, die davon sprechen, dass es sich bei den Youtube-Videos nicht um besagten Polizisten handelt wie z.b.:
    http://www.morgenpost.de/politik/article1678967/Zerstoererische-60-bis-70-Jaehrige.html
    (Okay, die Überschrift geht gar nicht).
    Es ist jedem selbst überlassen, wie er sich eine Meinung dazu bildet. Ich stimme auch Thorsten zu in dem, was er sagt. Die Wahrheit kann wohl keiner von uns aus Meldung oder Video erkennen.
    Und was die Schäden betrifft:
    Ich hoffe, wir sind uns einig, dass das überhaupt nicht geht. Da nützt auch kein Phantasieren über die Höhe des Sachschadens. Mit dieser Mentalität könnte man nämlich auch das Zusammenschlagen von Leuten rechtfertigen, wenn Gewalt in Relation gesetzt wird !

  46. says: kutmaster

    Ausser dem gemischten Hirnsalat hat ja hier auch keiner die Sachbeschädigung gutgeheissen. Ich will hier ja lediglich auf die beidseitigen Überspitzungen hinweisen. Das ganze war weder „gelöste Feierabendstimmung“ noch Mord und Totschlag.

    Als ich gegen 21 Uhr mal rübergelaufen bin, hatte ich eher den Eindruck eines Strassenfestes. Von Stress war jedenfalls nichts (mehr) zu sehen.

  47. says: Frau Doktor

    @Kutmaster und LuisL.: Warum sollte die Stadt die Schäden bezahlen? Oder die Polizei? Was wäre denn da die rechtliche Grundlage?
    Ich denke, es wird ‚zig Klagen gegen mutmaßliche Sachbeschädiger geben. Da sich wohl auch gestandenes Stuttgarter Bürgertum an der Bambule beteiligt hat, wird sich da sicher was holen lassen – wenn man was beweißen kann. Dann werden bestimmt einige Unternehmen auch eine eigene Betriebsinhaltsversicherung haben, die einspringt, wenn Betriebsmittel beschädigt und zerstört weren. Passiert ja auf dem Bau nicht so selten, wenn auch nicht in konzertierten Aktionen dieser Art. Für die Stuttgarter Anwälte ist S21 jetzt schon ein Eldorado, vermute ich.

  48. says: westernbasti

    also ich bin auch nicht dabei gewesen, aber wie in dem video zu sehen ist und wie ich aus eigener erfahrung weiß rennt bei diesen „veranstaltungen“ mittlerweile wirklich jeder zweite mit seiner (handy-)kamera herum, von der polizei mal ganz abgesehen. und überall wo was passiert wird erst recht draufgehalten. da kann man eigentlihc keinen schritt tun ohne auf zig bildern gleichzeitig zu landen. jetzt frag ich mich schon ein bisschen warum noch nicht ein einziges dokument aufgetaucht ist welches einen ernsthaft verletzten polizisten zeigt….

    p.s.: nur ums klar zu stellen: der angriff auf den polizisten geht nicht klar, dass ganze dann als versuchten totschlag darzustellen aber auch nicht.

  49. says: JoeJoe

    Ach, jetzt aber bitte nicht auch noch die Nummer mit dem Nichteingreifen der Polizei…Da dreht man es sich wahrlich hin, wie man es braucht.
    Jetzt haben sie bei den Sachbeschädigungen mal nicht eingegriffen und tragen dann wohl eine Mitverantwortung dafür, oder wie ? Das Ganze treibt echt Blüten bis hin zu einem Blog, den ich gestern lesen durfte: „Es ist offenbar die Strategie der Stuttgarter Polizei, gewisse Objekte nicht zu sichern, damit sich die Möglichkeit ergibt, den Protest gegen S21 zu kriminalisieren.“
    Hätte die Polizei eingegriffen, wäre das Geheule wieder groß gewesen…
    Also das ist wirklich hanebüchen.

  50. says: kutmaster

    JoeJoe liest du eigentlich auch ganze Sätze? Es ging um die Versicherung, der das sicher nicht ganz egal ist, das die Polizei eben niemand von Sachbeschädigungen abgehalten hat.

  51. says: JoeJoe

    Sicherlich lese ich ganze Sätze. Ich habe auch verstanden, wie Du es gemeint hast. Darf ich dann trotzdem diese Anmerkung anführen ?
    Ist das genehm hier ?
    Und selbstverständlich geht es bei Deinem Beitrag um die Mitverantwortung. Aus Sicht der Versicherungen. Ich denke, dass wird für die Versicherungen eventuell eine Rolle spielen. In der Bewertung aber eher vernachlässigbar sein. Mal abgesehen davon, dass die Polizei auf den Clips ja eher das Gebäude absichert, müsste sie so gesehen ja alle Gegenstände gegen Sachbeschädigung absichern, oder ? Also ich glaube, subjektiv wohlgemerkt, dass dieses Argument nicht wirklich zieht.

  52. says: kutmaster

    Was man auf keinem der Videos sieht: wesentlich mehr Beamte standen gar nicht auf der Baustelle sondern waren entlang der Canstatter Strasse um ihre Fahrzeuge verteilt und haben Pause gemacht.

  53. says: JoeJoe

    Ja, das ist doch prima, oder ? Hätten die etwa mitmischen sollen ? 🙂
    Deeskalation pur….wo ist denn das Problem, wenn die Pause machen ?

  54. says: JoeJoe

    Wieso sollte ich eine lange Leitung haben ?
    Das ist schön, wenn diese Mannstärke vorhanden war. Die Polizei hat aber nicht jede Radmutter geschützt. Ich verstehe Dich durchaus.
    Die Frage ist aber: Hätte sie das Deiner Ansicht nach tun sollen oder gar müssen ?

  55. says: kutmaster

    Jein, eventuell wird die Versicherung in dem Fall so argumentieren. Und ich hätte mir gewünscht, die hätten ein paar der Hanseln verhaftet die dort ihren Frust abgelassen haben.

  56. says: JoeJoe

    Selten waren wir uns so einig wie heute, Kuty-Baby 🙂
    Wobei mich die zweite Aussage eher ein bißchen überrascht…
    Wenn die Polizei wirklich so gewieft ist, wie manche denken, kommt sie sicher auch aus der Nummer raus 😉 Und schließlich stand der einigermaßen friedliche Verlauf der Aktion ja wohl im Vordergrund, was wir alle hoffentlich wertschätzen.
    Hab‘ ich schon gesagt, dass ich immer Bauschaum dabei habe, wenn es mir nach fröhlicher Feierabendstimmung ist ?

  57. says: Frau Doktor

    @Kutmaster: In Deutschland die Polizei oder auch einzelne Polizisten in Ausübung ihres Amtes erfolgreich zu verklagen, ist fast unmöglich. Ich würde mich echt freuen, wenn das hier endlich anders werden würde. Aber irgendwie fehlt mir der Glaube, dass Bauunternehmen gegen die Polizei oder das Land klagen, um überhaupt soweit zu kommen, dass die Polizei dann doch wieder nicht für irgendwas belangt wird.

    Wobei ich nach wie vor der Meinung bin, dass die Vorgehensweise der Polizei ganz richtig war. Mein alter Polizisten-Vater sagt, dass man in so einer Situation (sehr viele Menschen, sehr viel als Waffe benutzbares Zeug liegt rum, sehr unübersichtliches Gelände) schwere Verletzungen bei allen Beteiligten riskiert, wenn man vesucht, zu räumen. Und dass die Leute so schnell auf dem Gelände sind, das hat, glaube ich, alle total überrascht. Da hat sich eine „proto-revolutionäre Situation“ im Mini-Format hergestellt, mit der niemand gerechnet hat. Damit sind die Auseinandersetzungen um S21 auf dem nächsten Level angelangt. Die Pacification by participation-Strategie ist im Grunde gescheitert; um die Baustelle zu schützen, müsste Stuttgart in einen Mini-Polizeistaat verwandelt werden, das halte ich für unwahrscheinlich – jetzt müssen von Bahn und Politik also neue Verhandlungsangebote kommen. Den Grünen macht das vielleicht etwas Feuer unterm Hintern, sich bei den Verhandlungen mit der Bahn mal ein bisschen geschickter anzustellen und sich nicht von jeder Drohung mit Vertragsstrafen einschüchtern zu lassen. Ein ganz interesssanter Kommentar dazu von Josef-Otto Freudenreich in Kontext: http://www.kontextwochenzeitung.de/newsartikel/2011/06/der-kollektive-zorn/#c1690

  58. says: kutmaster

    @JoeJoe der Bauschaum könnte auch auf dem Gelände rumgelegen haben. Aber ich schlepp neben meinem Eyeliner auch immer mindestens eine Dose mit mir rum, man weiss ja nie – gibt immer was zu schäumen. 😀

  59. says: JoeJoe

    Ich komme grad aus dem Lachen nicht raus…
    „Jetzt müssen von Bahn und Politik als neue Verhandlungsangebote kommen“. Grandios.
    Ja nee, is klar. Wie sollen die denn aussehen ? Wasserwerfer oder Knüppel beim nächsten Mal ? Wie hätten’s denn gerne ???
    Da gehört schon eine gehörige Portion Weltverkennung dazu, die Ereignisse jetzt als heroische Wiederauferstehung des Widerstandes anzusehen. Ich konnte einige Leute bisher nicht wirklich ernst nehmen. Jetzt kann ich es aber noch weniger.
    Übrigens ein wunderbares Loblied auf die Sachbeschädigung. Man weiss jetzt wahrlich, was die Stunde geschlagen hat: Das Menschen nicht mehr in der Lage sind, ihre Meinung argumentativ zu vertreten. Eigentlich ein eher beschämender und peinlicher Umstand. Anscheinend ist man auf dieses Level auch noch stolz…
    Alles in allem ein Sammelsurium von peinlichen Erklärversuchen und wirren Rechtfertigungen.
    Zu dumm nur, dass wir weiterhin in einem Rechtsstaat leben. Eines ist aber richtig formuliert: Das verdummte Volk wehrt sich. Kompliment an den Autor !

    @Kutmaster: Is auch klar…Kartuschen oder Dosen mit Bauschaum liegen da einfach auf dem Gelände rum. Ist ja auch so üblich…wie da auch z.b. Kracher rumliegen 🙂

  60. says: JoeJoe

    Im Freien rumliegend: Ähäm…ja !
    Wahrscheinlich lag da der wohl gleich neben dem Silikon und den Schrauben und Muttern… 🙂

  61. says: Martin Sp.

    Es ist auffallend, wie stark, bzw. oft hier manche in einem Turnschuh- und Party-Blog eine Diskussion anfachen meinen zu müssen 😉

  62. says: doge

    Der Beitrag hat nun mal auch nichts mit Turnschuhen und Party zu tun. Vielleicht wäre ne Umbenennung in „Turnschuh, Party und gelöste Feierabendstimmungs Blog“ angebracht? Man kann natürlich auch die gelöste Feierabenstimmung unter Party einordnen und alles so lassen wie es ist. Die S21 Kommentarschlachten sind ja auch immer nur die paar ersten Leser-Beiträge interessant, danach kommt die langweilige Rechthaberei.

  63. says: VanDamme

    Man stelle sich vor: ein Party- und Turnschuhblog, der nur über Parties und Turnschuhe blogt!? Nee nee, bissel Politik und Verbalscharmützel muss ab und zu sein!

  64. says: JoeJoe

    Sag‘ mal, Martin Sp: Bist Du eigentlich eine Gebetsmühle ? 🙂
    Man könnte Dir wohl tausendmal erklären, dass wenn ich den Schreibstil von Joe Bauer kritisiere, es nichts mit der Thematik des Textes zu tun hat.
    Ich denke, Du bist auch einer dieser Leute, denen man eine Banane vor die Nase hält und ihnen dann etwas zu S21 einfällt 🙂 Bestimmt tobst Du Dich auch bei dem Kommentaren bei der StZ aus. Das ist nämlich dort Ort, wo die Kunst des Themenwechsels zur höchsten Stilblüte getrieben wird…
    Und so ein kleiner Diffamierer scheinst Du offensichtlich auch zu sein.
    Ernst nehmen kann man das leider nicht, wenn die Diskussion schon lange am Laufen war.

  65. says: Martin Sp.

    Komisch, ich hätte eher dich bei den StZ-Kommentatoren verortet. Bei der bezahlten Riege. Denn der verlinkte Beitrag war ja nicht der erste, wo du dich so aus dem Fenstet lehnst wegen S21.

  66. says: max

    könnt ihr beiden euch vielleicht mal auf einen cappucchino verabreden oder für ne runde in die schnauze du lan? jedenfalls was PHYSISCHES wie männer das machen? euer kindergeburtstag ist derart nervtötend. macht mich fertig.

  67. says: JoeJoe

    Komm schon, Martin. Lass das Thema einfach gut sein !
    Sonst kommt wieder jemand, der anderen unterstellt, sie würden „sich aus dem Fenster lehnen“, wenn sie eine andere politische Meinung haben. Das ist schon wahrlich ein leidiges Dilemma, diese peinliche Verknüpfung von politischer Meinung mit moralischer Wertung 😉 Einerseits ist es Opium für’s Volk und mobilisiert wunderbar, andererseits gebietet es auch jede Rechtfertigung für die Anwendung von Gewalt und Zerstörung nach dem Motto „War doch alles nicht so schlimm“. Das deren Quantität vollkommen nichtig ist in Anbetracht des Auftretens, steht offensichtlich nicht zur Debatte. Mittlerweile hat sich auch jeder Penner davon längst distanziert bis auf ein paar Unbeirrbare…
    Man muss schon sehr einfach gestrickt sein in der Birne, um zu denken, man vertrete ernsthaft eine „richtige“, „wahre“ oder gar „gute“ Meinung 🙂
    Ich werde in Zukunft auch darauf hinweisen, dass Du bezüglich manchen Sneakers eine andere Meinung als Kuty-Baby hast, diese verwerflich sei und es natürlich sofort verlinken.
    Und zwar, wenn es mir gerade so einfällt, selbstredend.
    @Max: Schlägern sollen sich andere wegen ihrer Meinung. Da biste bei mir aber sowas von komplett falsch…

  68. says: malE

    @frau doktor

    verfahren wird vorher eingestellt, wegen unzureichendem tatverdacht, wer hält dagegen?

    joejoe und martin sp. nehmen als paten dieses themenbereiches die wetten an 😉

  69. says: dozy

    lmao:

    „Um kurz nach 7 Uhr am Donnerstagmorgen klingelten sie bei der Mutter von Matthias von Herrmann. Legten einen Durchsuchungsbefehl vor und verlangten Einlass. Herrmann, 37, ist der Sprecher der sogenannten „Parkschützer“, einer radikalen Gruppe innerhalb der Bewegung gegen Stuttgart 21, die Staatsanwaltschaft hat sie wegen möglicher Übergriffe auf Polizisten im Auge. „Aber ich habe bei meiner Freundin übernachtet“, sagt Herrmann,“

    Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,772902,00.html

    Na hoffentlich wusste Mama dass er bei der Freundin übernachtet. Wenn sie’s über die Polizei erfahren hat, bekommt er jetzt bestimmt Hausarrest und sie nimmt ihm die Trillerpfeife weg. Dann ist’s vorbei mit Schwabenstreich im Hause (von) Herrmann 🙂 🙂 🙂

  70. says: LuisL

    lol der Herrmann, man darf jetzt auch Lügenpack schreien.
    Kaum bekommt er Druck, rückt er die Sachen raus, scheint der Sache wohl doch nicht so dahinter zu stehen wie er es von anderen fordert.

    Ich würde sagen, beide Herrmanns sollen zurücktreten.

  71. says: Frau Doktor

    Der LoisL hätte sich natürlich den Weg frei geschossen und wäre mit der Festplatte unter Arm nach Dodge City zu seiner Mama geritten. Aber der Von Herrmann ist ja nur so’n Maulheld, während wir hier im Blog wissen wie’s läuft.

  72. says: LuisL

    Naja, der kleine aber feine Unterschied ist, dass ich nicht ein Sprecher einer Organisation bin, die offen den zivilen Ungehorsam von anderen fordert.

  73. says: martin

    pressemitteilung OB zur verschiebung der stresstest präsentation.

    OB Schuster: „Heiner Geißler hat Diskussion wieder auf eine Ebene der Sachlichkeit geführt“

    Zur Verschiebung des Termins für die Präsentation des Stuttgart-21-Stresstests sagte Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster heute: „Für mich ist nicht die Frage nach dem konkreten Termin im Juli entscheidend. Ich – sowie sicherlich die meisten Stuttgarter – will eine objektive und verlässliche Aussage über die Leistungsfähigkeit des neuen Bahnhofs. Die Antwort auf diese Frage ist Sache der Bahn und der Schweizer Gutachter.

    Mir ist aber wichtig, dass auch die Fragen und Einwände der Kritiker des Bahnprojekts bearbeitet werden. Wenn das in der Summe gelingt, der Stresstest öffentlich und für alle verständlich präsentiert wird, ist das nötige Maß an Transparenz erreicht. Daraus wird weitere Akzeptanz für das Bahnprojekt erwachsen.

    Heiner Geißler bin ich dankbar, dass er die verhärteten Fronten wieder entspannt hat, die Diskussion wieder auf eine Ebene der Sachlichkeit geführt hat. Es dient der Glaubwürdigkeit, wenn er den Prozess der Schlichtung nun zum Abschluss bringt. In dem Schlichtungsprozess, zu dem auch der Stresstest gehört, liegt die Chance zur dauerhaften Befriedung der Stadt.“

    An die Adresse des Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 gewandt sagte Stuttgarts OB: „Ich erwarte, dass sich auch das Aktionsbündnis öffentlich zum Schlichtungsprozess bekennt und dass es einvernehmlich vereinbarte Verfahren und die Ergebnisse daraus anerkennt.“

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