Anno dazumal

Hinter den Kulissen bei kessel.tv: Hatte gerade so eine Art elektronische Redaktionskonferenz mit den Kollegen Martin und Thorsten. Ersterer fragt: „Hast du n kurzen Furz für kessel.tv?“

Ja so läuft das in Deutschlands beliebtestem Bloggerblog. Immer on. Immer am Puls der Zeit. Immer zuerst zur Stelle, wenn irgendwo ein Mensch durch eine Dönerladenscheibe läuft. Hände schütteln, in regio.tv Kameras winken und La Ola mit den Helfern am Tatort. Wenn das so weiter geht, bewirbt sich noch in letzter Minute einer von uns für den Bürgermeisterposten – oder zumindest für den ehemaligen Bürgermaultaschenladen in der Lange Straße. Sagt man eigentlich in so einem grammatikalischen Fall „in der Lange Straße“ oder „in der Langen Straße“? Google Maps – wirf Orthographie runter und Herr Hirn.

Wollte eigentlich mit den sehr geehrten Herren Kessel („Gefällt Ihnen eigentlich überhaupt etwas“) und W. („Last night the DJ saved my life“) ins Ganesha, Rotebühlstrasse, All you can eat nur 6,90. Nimsch kein Getränk, weil Hahnenwasser gibt’s auch im Büro und kommsch echt günstig weg.

All-you-can-eat ist ja der Vorgänger von Flatrate. Flatrate-Buffet klingt aber nicht so appetitlich. So wie relaxen der Vorgänger von chillen ist. Davor hieß relaxen gammeln und davor hieß gammeln faulenzen und davor glaube ich müssiggang oder nichtstun oder so – fragt mal Eure Großeltern, ob die sich nicht erinnern, wie „es ruhig angehen lassen“ früher hieß. Die ersten 10 Einsender gewinnen eine Tobi Tobsen Tasche prallvoll mit Orsons Goodies, der Hauptgewinner darf mit Longboard-Basti mit dem Bierbike die Weinsteige runterbrettern. Und die Trostpreisträger dürfen mit Thorsten spontan nach Berlin trampen.

Jetzt noch kurz History-Channel, auf der Fernbedienung auf dem Programmplatz 73, gleich hinter DMAX – ein paar olle Kamellen aus der Postkartenkiste, for your entertainment only. Pardon me für die schlechte Abfotografierqualität und den Daumen im Bild.

Äh, krieg ich gar nicht gebacken: wo ist bzw. war denn das?

Trump-Tower und Sky-Beach fehlen noch, sonst aber alles Hohe drauf.

Ja, da werde ich auch ganz wehmütig: eine junggesellinnenabschiedfreie Königstrasse.

facebook-Partie im Schlossgarten – alle kommen – an den Decks: die kessel twins. OMG. LOL. BUBBLE T. SHOE4YOU.

Kurzer Furz an Konzernzentrale: Ende. Over.

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10 Comments

  1. says: Klugscheißer

    Wo früher das Königliche Hoftheater stand, befindet sich heute das Kunstgebäude. Also nicht der Würfel, sondern das Teil neben dem Neuen Schloss. Die Reste der Freitreppe des Theaters sind im Schlossgarten zu bewundern.

  2. Das „Teil neben dem Neuen Schloss“ ist der Württembergische Kunstverein (Immer einmal mehr kluggeschissen!).

    Ich empfehle in diesem Zusammenhang auch einen Blick in das seitliche Schaufenster des Buchladens in der Calwer Straße, der die „Gibt es nicht als E-Book“ Zettel ausliegen hat. Da gibt es auch schöne Bilder von früher. Mein Favorit ist das Bild vom Welt-Feuerwehr-Treffen (oder so) und das Bild vom Schwabtunnel.

  3. says: giano

    also das erste bild sieht doch eigentlich aus wie die staatsoper und die freitreppe des lusthauses, die jetzt im schloßpark steht, gehörte zu diesem lushaus, dass eben neben dem neuen schloß stand, oder?

  4. says: Martin Sp.

    Und nochmal klug geschissen, aus der heutigen 0711poser oder 0711triker oder doch der StZ, Seite 21: „Mit einem schweren Unglück hat alles angefangen. In der Nacht zum20. Januar 1902 brannte das Württembergische Hoftheater am Schlossplatz bis auf seine Grundmauern nieder. Nur Teile des Inventars und wertvolle Instrumente konnten mühsam gerettet werden, die Feuerwehren hatten alle Hände voll zu tun, das Übergreifen der Flammen
    auf die Eberhardskirche, den Königin-Olga-Bau und das Neue Schloss zu verhindern. Eine kulturelle Katastrophe.“

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