52 Albums/28: Mastercut Anthems „80’s Groove Anthems“

80sgroove

Meiner Meinung nach werden Compilations oft verkannt bzw. haben zu Unrecht einen schlechten Ruf. Dabei helfen sie durchaus oft, Zugang zu einer Musikrichtung zu finden, mit der man sich bisher vielleicht noch nicht näher beschäftigt hat.

Die „80’s Groove Anthems“ sind bei mir so ein Beispiel – diese Compilation hat mir die Augen bzw. Ohren für eine genau so wertvolle wie unterschätzte Musikrichtung geöffnet, wie Kollege Friction auch gut bestätigen kann: 80s Disco.

Bis ich dieses 3-fach Vinyl gekauft hatte – muss 1999 gewesen sein, in der damals noch existenten mittleren Lerche mit der gut sortierten Vinyl-Abteilung im Obergeschoss – hatte mich das Thema 80s Disco nur am Rande gestreift… mit späteren Werken von Kool & The Gang oder Hot Chocolate. Discomusik fand für mich bis dahin in den 70ern statt, mit all den tollen Diven und Orchestern und Labels.

Das Besondere an den 80er-Ausläufen von Disco ist, dass die Musik den Groove, die Wärme und die Instrumentalisierung aus der 70s Disco-Ära mitnimmt, aber dem Ganze noch eine gute Portion Druck und Beatgewalt mitgibt, was neue technische Entwicklungen wohl erst möglich gemacht haben.

Vor allem wurden Synthesizer und Synth-Drums noch sparsam eingesetzt, bevor diese die Musik selbst von Soul-Größen wie Stevie Wonder völlig nervend werden ließen.

Die „Mastercut Anthems“-Serie auf Beechwood Music ist an sich eine Reihe erstklassiger Zusammenstellungen von verschiedenen Themengebieten schwarzer Musik, die neu gemastert wurden und den Tracks auf dem Vinyl ordentlich Druck verliehen.

Auf der „80’s Groove Anthems“ finden sich fast ausschließlich Highlights: U.a. Earth, Wind & Fire „Fantasy“, Maze „Joy And Pain“, Mary Jane Girls „All Night Long“, Luther Vandross „Never Too Much“, Jocelyn Brown „Somebody Else’s Guy“, Shalamar „A Night To Remember“, Patrice Rushen „Forget Me Nots“, D-Train „You’re The One For Me“, The Whispers „And The Beat Goes On“ – alles Tanzflächenfüller, die dem gemeinen Discofreund das Wasser im Munde zusammen laufen lassen.

Wie man an dem Bild vielleicht sieht habe ich die Platte wirklich oft gespielt, und hätte ich die meisten Tracks nicht inzwischen auf der Festplatte, ich würde sie noch in 20 Jahren spielen…

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3 Comments

  1. says: Aussenreporter

    Sehr guter Tipp. Ich finde auch, dass Compilations zu unrecht ein Nischendasein fristen, manchmal kann eine gut gemachte Zusammenstellung der perfekte Einstieg sein in ein zuvor unbekanntes Genre.

  2. says: Gregor

    …abseits der TV beworbenen Zusammenstellungen gab es immer schon einige Compilations die teilweise Stilbildenden für eine Musikrichtung und Epoche waren und immer noch sind. In der Groove waren mal die wichtigsten Compilations der letzten 20 Jahre aus dem elektronischen Bereich. Leider sind die meisten schon lange vergriffen.

  3. says: cHiller

    Direkt mal günstig online erstanden!
    Wenn ich beim Auflegen 5-6 Platten durch eine einzelne ersetzen kann und weniger schleppen muss ist mir das immer recht. Zudem sehen dann nach einigen Jahren die Originale nicht so abgewetzt aus wie dein Exemplar oben! 😉

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