Wer abhottet, hat mit dem Leben abgeschlossen. Ü30 Party und dann Schluss. Bier aus Dosen haut irgendwie in die ähnliche Kerbe. Es sei denn – natürlich – es steht AC/DC drauf. Da gibt’s dann nix zu diskutieren. Deren Biermerchandise gibt’s jetzt lecker bei Rewe für 99 Cent pro Kanne. „German Beer, Australian Hardrock“ steht drauf. Gourmettechnisch ist das so weit vorne, dass man wirklich keine Ahnung mehr hat, wo und was „hinten“ ursprünglich überhaupt sein sollte. Prost und dann nananananana thunder.
Über AC/DC verliere ich kein schlechtes Wort. Allerdings nicht, weil ich sie oder ihre Musik so zwanghaft toll fände, es liegt eher an meinen Freunden. Kerker zum Beispiel, der eigentlich Oliver heißt. Ich sage zum Beispiel so daher „Mannmannmanndu, was gibt’s besseres, als bei diesem Wetter einen Cider in der Schweiz zu trinken?!“. Er schaut mich nicht einmal an und antwortet: „Atze!“
So nennen AC/DC-Fans ihre Helden. Klingt fast wie „Schatz“, wenn man genau hinhört. Und irgendwie ist das wie in diesen Beziehungen, in denen bei jeder absurden Gelegenheit geschatzt wird. Ein schlechtes Wort über „Atze“ oder ein Satz in dem nicht gleichzeitig noch das Wort „Gott“ fällt und ich kann theoretisch auf der Couch schlafen. Nix da: Gräbele und kuscheln. Knallharter Liebesentzug. So sind Männer.
Ich habe AC/DC auch mal im jugendlichen Leichtsinn „Bierzeltmetal“ genannt und wurde prompt vom Hoch/Tief-Trinkl abgemahnt. Sag ich jetzt auch nicht mehr. Er redet wieder mit mir. Ab und an zumindest. Vielleicht schleime ich mich mal mit einer Dose Bier ein.
Wenn wir schon dabei sind: die schottische Stadt Kirriemuir plant eine Statue zum Gedenken an den ehemaligen AC/DC Sänger Bon Scott zu errichten. Der wurde 1946 nämlich dort geboren. Die australische Stadt Fremantle hat schon so eine Statue. Dorthin wanderten Bon Scotts Eltern einst aus.
Bon Scott wiederum starb auf dem Rücken. Er erstickte an seinem Erbrochenen. Am am 19. Februar 1980, er wurde keine 34 Jahre alt. Er ging durch die einzige Tür, die das Schicksal echten Rock’n’Roll-Legenden öffnet. Den Rocktod. Ist aber nicht zu empfehlen, besonders, wenn man gerne lebt.
Boh, schon wieder den Faden verloren. Apropos. Hätten sie’s gewusst, lieber HeadbangerInnen: Das ehrenwerte Gustav-Siegle-Haus im Leonhardtsviertel feiert heuer den 100. Geburtstag – AC/DC waren mal da.
Genauer: am 28.September 1977 war das. Kostete erschwingliche zehn Mark im Vorverkauf und es war das erste Konzert, das der neu gegründete Music Circus damals veranstaltete. Auf dem Konzertplakat stand „Punk Rock aus Australien“. Und Hans-Peter vom Music Circus lacht heute noch darüber. AC/DC kannten damals wohl nur ausgemachte, äh, Hipster Bescheidwisser – den Music Circus noch viel weniger.
Ich sage ja immer „Musikzirkus“, obwohl man das eigentlich „Mjusicksörkuss“ aussprechen würde, oder? Herrschaftszeiten. Egal jetzt. Was ich eigentlich die ganze Zeit sagen wollte: 28.9.2012 minus 28.9.1977 ist gleich 35.
Leckmichamzipfel. Alles Gute zum 35. Geburtstag, lieber Music Circus. Danke für die Konzerte und besonders für die Handzettel, auf die ich mich schon damals als Bub jeden Monat gefreut habe, wie andere auf ihren ersten Geschlechtverkehr. Mir war alles andere Wurst. Hauptsache, die Zeit vergeht schnell bis zum nächsten Konzert. Hausis machen, den anderen beim Knutschen zugucken und dann rocken wie ein verdammter Hurricane.
Alles Gute zum 35. Geburtstag! Darauf eine Dose AC/DC-Bier.
german beer, austrian hardrock. das hol ich mir.
Musiccircushandzettel!!! Lange bevor das Flyer hieß. Früher viel mit Judas Priest, heute leider nur noch Ritter Rost (und Judas Priest auf ihrer x-ten Abschiedstour.)
Happy Birthday Hans-Peter Haag & Team.
Es wäre noch erwähnenswert, dass sich in der Dose sogar 0,568 Liter, anstatt der sonst üblichen, schnöden 0,5L Bier befinden! Dummerweise schmeckts recht bescheiden. :-/
„Austrian Hardrock“! Nananananananah life is life. Oder Jack Frost.
hahaha, yeah! geil verlesen und vertippt, hahahaa
nananannananana
Hehe. Richtig, gegen Bierzeltmetall hatte ich mich damals gewehrt. Aber nicht wegen Bierzelt, sondern wegen Metall. Mit hochgradig albernen Hosen, Frisuren, peinlichsten Monstern, Fantasy-Texten und Knödeltenören als Sängern hatten „Atze“ nämlich nie was am Hut, zum Glück. Und ich muss mich bis heute für kein einziges Plattencover schämen. Na gut, vielleicht von Razor´s Edge abgesehen. Weiteres können wir tatsächlich sehr gerne bei einem feinen Döschen Atze besprechen. Zwei warten bei mir im Kühli. Komm du bloß hoim! Herzlich grüßt Hoch/Tief-Trinkl
scheiße, jetzt hab ich auch nen ohrwurm. nananananana sander. arsch.
… oder auch „samba“ nananananana – wie einst Mambo Kurt sang.