Wisst Ihr noch, wie letztes Jahr der Stuttgarter Weihnachtsmarkt aufgebaut wurde und dann in einer herrlichen Hauruck-Aktion wegen Pandemie wieder abgebaut werden musste? Wisst Ihr noch! Weil #neverforget.
Bevor also heuer alles wieder weg muss wegen Inflation/Pandemie/Boykott/Energiekrise hier noch schnell die schönsten Momente vom Aufbau Weihnachtsmarkt 2022 (23. November bis 23. Dezember 2022). Trigger-Warnung: contains a lot of dad jokes. Das liegt aber am Alter des Insticle-Autors.
Ich kann mich nicht erinnern, jemals ein ikonischeres Bild aufgenommen zu haben. Wieviel Stuttgart passt auf ein Foto? Die Antwort ist: soviel. Und wenn jemand von auswärts fragt: was ist jetzt daran so Stuttgart? Dann antwortest du: der Weihnachtsmarkt, für den Besucher von weither extra mit dem Omnibus kommen, weil sie in der Schweiz kein Weihnachten haben. Dann der 44er. Die zweitbeste Linie der Stadt nach dem 42.
Dann das Riesen-f**king-Rad. Erfunden von George Washington Gale Ferris anlässlich der Weltausstellung in Chicago im Jahr 1893. Also im selben Jahr, in dem der VfB erfunden wurde. Und das Riesenrad neu erfunden 2021 von einem gewissen Herrn Nopper, der das einfach als episches Wahrzeichen seinen Untertanen geschenkt hat. Seitdem dreht es sich ununterbrochen. Zumindest in unseren Herzen. Und dann im Vordergrund das I-Düpfele auf diesem Bild: ein Anhänger mit Sigmaringer Kennzeichen. Freunde, mehr Stuttgart geht nicht.
Und apropos 1893: wer sich hier zur Eröffnung mit einer Sven-Mislintat-muss-bleiben Armbinde hinstellt, ohne vom Platz verwiesen zu werden, hat gewonnen. Hashtag der Woche: #vfbintexas. Dort, wo wirklich alles größer ist. Selbst die Chance, 2022 doch noch mal ein Auswärtsspiel zu gewinnen.
Mein Foto vom Stuttgarter Weihnachtsmarkt. Get it? Schwäbische Inception für Fortgeschrittene.
Da sind wir aber alle erleichtert. As in: this cup will bring relief. Gefühlter Inhalt ist ein nicht besonders schöner aber sehr pfandintensiver (± 5 Euro) Pleschdich-Becher, der hoffentlich wenigstens das Stuttgarter Wahrzeichen – ein Riesenrad – im Relief hat.
Gefüllt werden kann der Reliefbecher mit allerlei lustigen Getränken. Wir lassen mal in der Kommentarspalte ein bisschen Platz für alle bisher noch nicht gemachten Glühweinwitze. Bitte verbaut darin die Stichworte: heiß, Zucker, billig, schnell betrunken, Kanufahren und so weiter….
Ja ok. Das geht zu weit. Ich seh’s ein.
Ready when you are. Schätzt mal, was ein Glühwein kostet. Ich sag mal ohne Pfand 4,50 Euro für nullzwei. Die Maß dann entsprechend 22,50. Glühweinmaß – muss man auch erstmal drauf kommen. Bin ich gerade. Lass ich mir glaub patentieren. Und dann im Reliefmaßkrug ausschenken.
Ansonsten Alkoholpreise aber im Rahmen. Also im Rahmen dessen, was ein Schwabe am Jahres- und Pandemie-Ende bereit ist, für einen winterlichen Rausch im Gedränge mit lauter frierenden Fremden zu bezahlen. Bin nur nicht sicher, wie da die vernünftige Trinkregel ist: Gin auf Wein – das lass sein? Willi auf Gin – das macht Sinn? Erst Glühwein, dann Glühgin, dann Glühwilli?
Ja guck, lauter blöde Vatterles Sauf-Witze hier. Die ersten haben schon keinen Bock mehr auf dieses blöde Instincle.
Niemand jemals irgendwo: 50 Zentimeter Wurst und 100 Zentimeter Bier wären jetzt fein.
Die Schnellgastrobranche: Hier ist ein Meter Bier und ein halber Meter Wurst für dich. Ich finde, das einzige Nahrungsmittel, wo das metrische System Sinn macht, ist Kokain. Punkt. Feuerwurst 6 Euro sind übrigens auch 12 Mark. Für eine Wurst. Durchmesser unbekannt.
Feuerwurst erinnert mich aber auch daran, dass ich in einem früheren Leben mal tote Tiere gegessen habe und die Stuttgarter Kickers in der zweiten Liga gespielt haben. Dort kam es zum Auswärtsspiel beim FSV Mainz 05 im Stadion am Bruchweg. Ali und ich sind hingefahren und haben uns sehr gefreut, dass es im Stadion Feuerwurst gab, die wirklich gut und wirklich scharf war. Das Spiel war so mittelmäßig unterhaltsam – also haben wir uns im Gästeblock die 90 Minuten vertrieben, indem wir immer wieder auf die Melodie von „I’m a Scatman (Ski-Ba-Bop-Ba-Dop-Bop)“ von Scatman John „Fi-Fa-Fa-Feuerwurst“ gesungen haben. Irgendjemandem schulden wir da heute noch GEMA für.
Ansonsten natürlich kulinarisch wieder alles da, was man so in einer Holzhütte warm machen kann. Call me spitzfindig, aber ist Manufaktur nicht ein bisschen irreführend beim Thema Kürbiskern? Ich meine, ein Kürbiskern ist jetzt nix, was man in fürsorglicher Handarbeit herstellen muss. Der fällt doch einfach aus dem Kürbis, wenn man ihn schüttelt.
Richtige Handarbeit dagegen meine Google-Suche nach Kürbiskern-Manufaktur. Und mit einem so gefundenen facebook-Eintrag möchte ich diesen Teil des Insticles schließen:
Während wir in Österreich heute die Neutralität feiern, feiern die Amerikaner den Kürbis. Ja, richtig gelesen! Dort hat es der Kürbis zu einem eigenen Feiertag geschafft. Am 26. Oktober ist der „National Pumpkin Day“. Happy Day nachträglich an beide Nationen von uns hier aus der ktv Insticle-Redaktion. Und die zaghafte Nachfrage: Wann „National Pumpkin Seed Day, Mister Biden?“
Zum Thema Hunde – Bäckerei fällt mir ein, dass ich neulich am Stuttgarter Katzen – Café vorbeigelaufen bin. 15 Meter weiter klebte einer dieser Suchzettel in einem Fenster: „Katze vermisst“. Sherlock Holmes hätte daraus einen Fall gemacht. Und Netflix eine Miniserie.
Hunde-Bäckerei scheint jedenfalls sowas wie Zeit für Brot für Vierbeiner zu sein. Die ersten stehen schon Schlange. Ich würde Euer Augenmerk bitte auch auf das schöne Sortiment lenken. Lange Löffel brauch ich jetzt keine, weil ich keine tiefen Töpfe habe. Ich möchte aber den Schaustellern erstens den gerade erfundenen Werbeslogan „Tiefe Töpfe brauchen lange Löffel“ schenken – es ist schließlich Weihnachtsmarkt. Und zweitens ein Loblied auf den langen anderen Löffel singen: den langen Schuhlöffel.
Beim Verlassen des Hauses gibt es für mich kaum was Geileres, als ungebückt mit Hilfe meines sehr langen Schuhlöffels in meine nie aufgeknüpften Schuhe zu schlüpfen, ja förmlich zu gleiten. Das ist so eine fließende Schlüpf-Gleit-Geh-Bewegung, wo du gar nicht mehr spürst, wo das Schuheanziehen aufhört und das Loslaufen anfängt. Ich wünschte, mein ganzes Leben besäße diesen Flow.
Habt Ihr schon alle Geschenke? Eine meiner Lieblingsfragen in dieser Zeit. Am besten beantwortet mit einer meiner Lieblingsantworten in dieser Zeit: Wir schenken uns nichts. Nur eine Kleinigkeit. Eine Kleinigkeit wie eine Namenstasse. Pro-Tipp: wenn Ihr da nicht „Steffi“ und „Basti“ drauftöpfern lasst, sondern vielleicht lieber „sie“ und „er“, dann können auch andere später nach der Verschenkekiste noch draus trinken.
Noch sieht’s hier aus, wie bei Maria und Joseph unterm Sofa – aber ab 23. November glänzt und glitzert das hier. Ganz großes Schaustellerehrenwort. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann ist eine der großen Schaustellerfamilien dieser Stadt übrigens die Familie Pinguin, vom Eis Pinguin, Eugensplatz, die Webers. Ich meine, ihre Winterspezialität, die sie am Stand verkaufen, waren Lebkuchen. Kann mich aber täuschen (wie mit allem in diesem komischen Blogbeitrag, außer bei dem Soundtrack zur Mainzer Feuerwurst).
Wenn es stimmt, machen es die Pinguins ganz schön clever: im Sommer Eisfamilie und im Winter Lebkuchenfamilie. Wobei: ganz zu Ende gedacht ist das nicht. Das wäre dann ja wohl im Sommer Eisfamilie und im Winter Karibikfamilie.
Das kann man bei eBay noch unter „Leichter Transportschaden an Bastler“ losbekommen.
Ursprünglich wollten wir die kessel.tv Weihnachtsfeier dieses Jahr ja in der Zeit für Brot Schlange machen. Jetzt kommt aber dieses verlockende Angebot daher. Da könnte man dann schön Willi mit Frucht trinken (DJ Elbe) oder Glüh-Ensinger (alle anderen). Und wir könnten in aller Ruhe USB-Wichteln. Jeder schenkt einen Scheiss – einzige Bedingung: es muss einen USB-Anschluss haben. Und wenn es eine USB-Namenstasse oder ein -Kürbiskern ist.