Good News am Fließband aus dem Rathaus. 19:24 Uhr fliegt die Mail mit dem Betreff „Wagenhallen: Gemeinderat fasst Grundsatzbeschluss zur Sanierung“ in den Posteingang und um 19:49 Uhr flattert hinterher, dass der Gemeinderat beim Thema Villa Berg einstimmig die Einigung zwischen Stadt und Investor „billigt“. Anbei die beiden Pressemitteilungen.
Wagenhallen: Gemeinderat fasst Grundsatzbeschluss zur Sanierung
Grünes Licht für weitere Planungen: Der Gemeinderat hat am Donnerstag, 16. Juli, mit 37 Ja-, 12 Neinstimmen und 7 Enthaltungen beschlossen, die Wagenhallen als Veranstaltungsstätte und künstlerische Produktionsstätte dauerhaft zu erhalten.
Die dafür nötige Sanierung trägt den Anforderungen an Statik, Schall- und Brandschutz Rechnung. Ein Beginn der Sanierung wäre um den Jahreswechsel 2016/2017 möglich, die Maßnahmen würden etwa ein Jahr in Anspruch nehmen. Während des Umbaus ist eine Nutzung der Wagenhallen nicht möglich.
Die Kosten für die Sanierung werden aktuell auf rund 30 Millionen Euro geschätzt. Für die Planung und Bauvorbereitung können die bereits eingestellten Sanierungsmittel von insgesamt rund 5,5 Millionen Euro genutzt werden. Über das zusätzlich benötigte Geld entscheidet der Gemeinderat bei den Beratungen des Doppelhaushaltes 2016/2017.
Mit einer Kapazität von ca. 2.100 Personen sollen die Wagenhallen nach der Sanierung das Defizit an Veranstaltungsräumen mittlerer Größe in Stuttgart abdecken. Ein separater Atelier- und Werkstattbereich mit zusätzlichen Arbeitsflächen soll auch den Kunstbetrieb in den Wagenhallen dauerhaft sichern.
Die Wagenhallen wurden Ende des 19. Jahrhunderts errichtet und bis zu den durch das Bahnprojekt Stuttgart 21 ausgelösten Umwidmungen als Bahnanlage betrieben. Im Anschluss haben sich kulturelle Folgenutzungen etabliert.
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Villa Berg: Gemeinderat billigt Einigung der Stadt und dem Investor –Bürgerbeteiligung zur künftigen Nutzung der Villa und des Parks
Die Stadt kann jetzt die Villa Berg und die ehemaligen Fernsehstudios zurückkaufen. Der Gemeinderat hat am Donnerstag, 16. Juli, die Einigung von Verwaltung und dem bisherigen Eigentümer, der PDI Property Development Investors GmbH, einstimmig angenommen.
Die Stadt erwirbt zum 1. August für 300.000 Euro die Villa Berg und die dazugehörigen Fernsehstudios mit einer Grundstücksfläche von insgesamt 11.230 Quadratmetern. Gleichzeitig verkauft die Stadt der PDI den bisherigen Bauhof des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes in der Sickstraße mit einer Fläche von ca. 3.770 Quadratmetern zum Verkehrswert von 3,2 Millionen Euro. Ein entsprechender Bebauungsplan soll den Bau von circa 40 Wohneinheiten ermöglichen. Das Stuttgarter Innenentwicklungsmodell findet dabei keine Anwendung. Darüber hinaus wird die Stadt im Rahmen ihrer Verpflichtung aus dem Erbbaurechtsvertrag der PDI für das Tiefgaragenbauwerk eine Gebäudewertentschädigung von 1,45 Millionen Euro bezahlen.
Die konkrete Nutzung für die Villa Berg und die zukünftige Gestaltung des Parks sollen in einer offenen Diskussion unter Einbindung und Beteiligung der Bürger erarbeitet werden. Ziel ist es, die Villa Berg zu sanieren und öffentlich nutzbar zu machen. Gleichzeitig sollen in den kommenden fünf Jahren die Fernsehstudios zurückgebaut und die Parkanlage in Anlehnung an die historische Wege- und Achsenkonzeption wiederhergestellt werden.
Für die Sanierung der Villa Berg rechnet die Stadt mit Kosten von ca. 10 Millionen Euro. Für den Rückbau der Fernsehstudios und die Wiederherstellung der Parkanlage mit weiteren 4,6 Millionen Euro. Die Stadt hat die Möglichkeit, die Maßnahmen vom Land bezuschussen zu lassen. Möglich wird dies durch den Beschluss des Gemeinderats, das bestehende Sanierungsgebiet Stuttgart 29 – Teilgebiet Stöckach – um den Park der Villa Berg zu erweitern.