Von Heilbronn zum Condesa am Marienplatz Stuttgart-Süd

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(Blick auf’s Hotelbuffet. Und das kleine Schwein war sicher nicht aus Marzipan, sondern aus Schwein.)

Na Ihr Liftis? Wann ward Ihr das letzte Mal in Heilbronn? Und wenn ja, warum. Ich war neulich. Muss ich so schnell nicht wieder machen (was nicht ganz stimmt, weil ich muss das bald mal wieder. Aber müssen müsst ich nicht.)

Heilbronn. Klingt ja schon mal bemitleidenswert. In Heilbronn ist nichts gut. Es gelingt Heilbronn sogar, Dinge, die per se gut sind, schlecht zu machen. Kässpätzle zum Beispiel. Kässpätzle kann man gut oder sehr gut machen, je nach verwendetem Käse und der Zubereitungsart der Spätzle. (Handgeschabt > Spätzlespresse > Packung.) Heilbronn schafft es, Kässpätzle ungenießbar zu machen. Und man fragt sich, ob man Heilbronn nicht den Status „schwäbisch“ entreißen und den Status „Unterland“ ganz offiziell anheften sollte.

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(…Und schlafen unser blinder Fleck).

Oder Hotel. Das ist ja auch per se nicht so schwer. Alles, was man braucht, ist ein Zimmer. Und in dem Zimmer muss ein Bett stehen. Manch Hotelgast wünscht sich dazu noch einen TV-Sender, zu dem er seine Vorhaut rhythmisch hin- und herbewegen kann. Aber das war’s im Großen und Ganzen. Auch das schafft Heilbronn nicht. Unser Herbergsbetrieb war glaub Heilbronner Hotel des Jahres. Und zwar des Jahres 1974, 1975, 1976 – dann haben sie ein Jahr ausgesetzt – und dann wieder 1978.

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(Der Countdown läuft…dann fliegt er los…und jetzt alle: EUROPAPOKAL!)

In diesem Leben werde ich Gastrofotograf für „Stuttgart geht aus“. Danke Condesa, danke Janusch. Hab da die letzten Wochen glaub mehr Zeit verbracht als Zuhause. Vermisse dich jetzt schon, obwohl du noch da bist.

Würde sogar eine Petition unterschreiben, dass du bleiben musst. Oder mir einen Eimer selbstgemachte Limonade über den Kopf schütten und dann DJ Elbe, Fritz Kuhn und Stefan Kaufmann nominieren. So tut doch was. Naja, machen wir wieder ein Kreuz an die Stelle im Herzen, an der es schon für das Wilhelmspalais blutet. Merke: nicht alles wird schlechter in dieser Stadt. Manches wird auch besser. Leider meistens nur temporär.

Die gute Nachricht: die anderen zwei Urban Hangouts Das Gerber und Die Milaneo haben laut Szenegerüchten verlängert und bleiben uns wohl noch ein bisschen erhalten. See you at the Photofix Automat.

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(Chanel No. 8 – Speedball. Riecht nach Erfolg und in der Kopfnote ein bisschen nach dicken Eiern)

Wenn ich in diesem Leben als Hoffotograf fertig bin, werde ich im nächsten Leben Parfümtexter. Noch stärkeres Selbstbewusstsein! Wirbt das noch für Parfüm oder schon für Kokain? Oder ich werde besser gleich Parfümkreateur. Und mixe ein Eau de la Place de la Marie. Den Duft zum Dutt.

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(Im Bohnenviertel macht man keinen Hehl draus)

Wenn ich im übernächsten Leben ein gut gehendes, kleines, bio-zertifiziertes Crack-Labor eröffne, dann vertick´ ich das Zeug praktischerweise unter diesem Schild. Was bringt eigentlich dieses Kokain? Außer, dass es aus Horst Vollhorst macht?

Irgendwie ist Kokain der hochgestellte Polohemdenkragen in Pulverform. Und jedesmal wenn ich einen Menschen sehe, dessen Polokragen hochgestellt ist, denke ich an ein Cabrio-Windschott im SLK. Und habe das dringende Bedürfnis, einfach mal rüberzugehen und dem Menschen den Kragen wortlos wieder runterzuklappen. Autokorrektur im richtigen Leben.

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(Die Modebloggerinnen unter uns sind schon ganz wuschig)

Wem Polokragen zu hoch und Dutt zu doof ist, der kann für die kommende Herbst/Winter-Saison gerne den Hipster-Kittel an der Garderobe abgeben. Es kommt nämlich was Neues. Das hat was von Fasching, wenn man sich selber summen hört: Lalala, nächsten Monat werde ich Preppy. Oder P-Diddy. Eins von beidem.

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35 Comments

  1. says: MCBuhl

    Du nennst die Worte „schwäbisch“ und „Heilbronn“ in einem Atemzug? Wie heißt das Stadion dort? Frankenstadion. Herzlich willkommen im fränkischen Teil Baden-Württembergs.

  2. says: MartinTriker

    Die Worte über Heilbronn kann ich fast vollständig unterschreiben. Und muss gestehen: ich bin Ex-Heilbronner (der Eine oder Andere wusste das schon). Dort war ich schon ne Weile nicht mehr, denn das Beste an Heilbronn ist immer noch die Autobahn nach Stuttgart. Oder Frankfurt, da fahren sogar Busse hin.

    Aber: es gibt was Gutes an Heilbronn. Und das ist das Weindorf dort, bzw. der Wein. Billiger und gemütlicher als das Stuttgarter, und als Tüpfelchen auf dem i: keine Trachten.

    Dann ist da noch die Currywurst vom Silzer. Schlägt sogar die von Martha’s. Obwohl das ’ner anderen Ex-Heilbronnerin gehört.

    Aber mit einem muss ich ausräumen: Heilbronn ist nicht schwäbisch. Das Kaff ist fränkisch. Deswege schwätz i au e bissle anders als en Schtuegerter, aber baddisch isch des no lang net!

    Die besten Kässpätzle gab’s früher im ASV im Wertwiesenpark. Zubereitet von ’nem Italiener. Aber die waren richtig gut. Weiß ja nicht wo du gegessen hast. Sicher, dass du nicht in Neckarsulm warst?

  3. says: setzer

    Einspruch. Heilbronn ist nicht der Arsch der Welt, man hat von dort aus lediglich einen ziemlich guten Blick darauf. Achso, das heißt „Heilbronx“, Mann. „Ghetto Heilbronx“. Touristisches Highlight: mehrere Autobahnauffahrten, von denen man problemlos wegkommt.

  4. says: MartinTriker

    @Geiger: Im Stadion spielen die auf jeden Fall nicht bei Dunkelheit, denn bei der Renovierung wurde die Flutlichtanlage „vergessen“.

    @Jen: lauf Seyfriedt Heilbonn. Und das war noch vor Strobl.

    @setzer: Nicht der Arsch? Man hat den Blick drauf? Also auf Lauffen kann man nicht gucken, das ist hinter nem Weinberg.

  5. says: Kollege Geiger

    Und jetzt hab ich einen Ohrwurm namens ‚Kommen. Staunen. Genießen.‘ Frage: ist das nicht ein Bon Jovi Riff?
    https://www.youtube.com/watch?v=r37krS3b1-c

    „Viele Attraktionen. Was kann es schöneres geben. Das kann man nicht beschreiben. Die HTM muss man erleben. Aus Besuchern werden Freunde. Weil es sich für jeden lohnt. Also – wir fahren nach Heilbronn. Und wir haben 103 Aufrufe shalalalalala….“

  6. says: MCBuhl

    Zum Thema badisch wollt ich noch was sagen (von wegen Halbwissen und so): der Gegensatz zu badisch ist württembergisch. Wenn von Sprachen die Rede ist, sollte von allemannisch (schwäbisch = allemannischer Dialekt) und fränkisch die Rede sein. Dies gilt natürlich nicht, wenn man im Landkr. KA wohnt.

  7. says: Whiskydrinker

    In irgendeiner Zeitung hab ich mal eine Artikel über Heilbronn und seine Minderwertigkeitskomplexe gegenüber Neckarsulm gelesen. Audi in Neckarsulm, Schwarz-Gruppe (Lidl und Kaufland) in Neckarsulm, das Spaßbad Aquatoll in Neckarsulm,…

    Wobei Beyerdynamic in Heilbronn sitzt. Deren Produkte sind doch ganz gut.

  8. says: Beraternase

    Heilbronn verfluche ich immer auf der A6 Richtung Sinsheim bzw. Hoffenheim wie das heute heißt. Wir könnne alles außer Brücken bauen.

  9. says: Jen

    in Besigheim aufgewachsen darf ich das zu Recht Hellbronx nennen, weil man mich als Kind dort immer zum „shoppen“ hingezerrt hat. Heilbronx is ja noch geschönt..

  10. says: MartinTriker

    Nee, in der Richtung ist das Kirchheim/Neckar. Ich glaub es besteht noch ein Übergangstarif für Lauffen, aber weiß nicht wie das abläuft.

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