Das Verkehrsberuhigungs- und Begrünungsprojekt „Klein-List“ in der List Straße im Stuttgarter Süden steckt aktuell trotz verfügbarer Mittel fest. Grund dafür ist die Debatte um die sogenannten Superblocks, die das Vorhaben verzögert. Der Bezirksbeirat Süd betont jedoch, dass Klein-List kein Superblock sei, da es sich um ein anderes, kleineres Konzept handelt.
Bereits 2015 entwickelte eine bürgerschaftliche Arbeitsgruppe ein Konzept für die Umgestaltung der Liststraße, inspiriert von Schweizer Begegnungszonen. Ziel ist eine „Multifunktionsfläche“ zwischen der Römerstraße und Strohberg, die parkierungsfrei ist, aber den Autoverkehr bei Schrittgeschwindigkeit zulässt. Die freiwerdenden Flächen sollen begrünt und für Spielzonen, Sitzplätze oder Marktstände genutzt werden.
Obwohl die Planung 2022 bereits weit fortgeschritten war und die Umsetzungskosten auf 700.000 Euro geschätzt wurden, stockt das Projekt. Hintergrund ist eine Entscheidung des Oberbürgermeisters, vorerst keine weiteren Superblocks umzusetzen, bis der Versuch im Stuttgarter Westen evaluiert wurde. Dies sorgt für Unmut im Bezirksbeirat, der betont, dass Klein-List nicht mit dem Superblock vergleichbar sei, da der Verkehr nicht umgeleitet, sondern nur verlangsamt werde.
In einem parteiübergreifend angenommenen Antrag fordert der Bezirksbeirat nun, die Haushaltsmittel umzuwidmen, um das Projekt endlich umzusetzen. Ziel sei es, Begrünung, Verkehrsberuhigung und Entsiegelung im Süden schnell voranzutreiben, ohne sich von der Superblock-Diskussion ausbremsen zu lassen.