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Ich bin ein ziemlicher Magazin-Typ und blättere alles durch was mir zwischen die Finger kommt. Regelmässig gekauft werden aber nur die oberen drei und das seit weit über 10 Jahren.

Früher waren es etwas mehr. Da hatte ich immer noch die Groove am Start, ist aber sehr selten geworden, dass ich mir die mal hole. Wir haben uns grundlos auseinandergelebt. Vielleicht aber auch, weil sie eine Weile lang arg verkopft geschrieben war.

Um die Jahrtausendwende habe ich eine zeitlang die Style and The Family Tunes gekauft, weiß aber gar nicht mehr, ob es die noch gibt. Mit Männermagazinen, wie neulich dem, äh, Business Punk hieß es, kann ich traditionell wenig anfangen, ebenso mit Heften der Kategorie Blond (heißt heute Blonde), sprich bissle Stars, bissle cool, bissle iPhone. So eine spannende Redaktion machen heutzutage auch nicht wenige A6-Magazine.

Die vielgelobte Neon z.B. ist mir ebenfalls fremd geblieben, was vielleicht an dem wilden Themen-Mix liegt. Nach bedrückenden Dritte-Welt-Minen-in-Kambodscha-Storys folgen Geschichten wie: „Nach 10 Jahren Schluss? Bums dir das Hirn raus – jetzt! 100 todsichere Abschlepptipps von der Neon Redaktion.“ Also so ungefähr. Ich bleib dann mal nerdy.

Über den Sinn und Unsinn vieler (Musik)Magazine wird ja gerne mal gestritten – oder auch nicht mehr. Für nicht wenige sind das längst Relikte aus der Vergangenheit. Ich gehöre aber zu den Menschen, bei den Musikjournalismus noch funktioniert bzw. schon immer funktioniert hat.

Heißt, spricht mich z.B. eine Rezension an, höre ich in die Platte rein und kaufe sie mir gegebenenfalls. Oder schreibe mir Veröffentlichungen raus, die ich mir in der nächsten Zeit kaufen will. Vielleicht bin ich ein altmodischer Typ.

Das war schon zu Frontpage-Zeiten so, aus der 1997 die De-Bug, zunächst im Zeitungsformat, hervorgegangen ist. Zu Schulzeiten hatte ich einen Techno-Kumpel, der hat mich immer gefoppt: „Ach, die Platte hasch nur wieder gekauft, weil sie der Bleed/Triple R gut fand – 7 Kringel für das langweilige Gefurze!“ So ging das früher.

Ansonsten gibt es zur De-Bug nicht mehr viel zu sagen. Seit über 10 Jahren top, egal ob als Zeitung oder Magazin, angeblich oftmals kurz vor der Pleite, wie man so hört, aber ich bleibe treu und lese jede Ausgabe von vorne bis hinten durch. Beschte Heft für stark kurzsichtige Brillenträger mit riesigen Geheimratsecken.

Die gute alte Spex sacke ich glaube auch schon seit 96/97 ein. Vor einiger Zeit hat man die Redaktion mehr oder weniger komplett ausgetauscht, ist von Köln nach Berlin gezogen und es gab ein Grundsatz-Riesengeheule. Für mich hat sich aber schnell rausgestellt: Endlich mal ein Umzug nach Berlin, der auch mir was bringt.

Einige Jahre lang vor dem Bruch war die Spex nahezu unlesbar und repräsentierte fast ausschließlich Bands mit denen ich wirklich überhaupt gar nichts mehr anfangen konnte (Gitarre galore).

Die „neue Spex“ erscheint im zweimonatlichen Rhythmus und hat wieder bissle mehr Musik drin, die ihre Basis im Club hat und reißt dabei auch öfters mal Künstler an, die ich nicht so richtig auf dem Schirm hatte – ja gut, und Robbie aufm Cover. Passiert. Ach und die eingebeppten CDs sind seit Jahren eigentlich ganz gut.

Von der Lodown komme ich zu guter letzt auch nicht los. Und 6 Euro für mehr oder weniger einmal durchblättern ist ein stolzer Preis. Aber ein Abend lang Lodown durchblättern ist ein wenig wie Wellness. Und hab das Gefühl, hier Geschichten serviert zu bekommen, die ich woanders nicht kriege. Leider komme ich manchmal mit meinem Guido-Englisch nicht ganz durch, kann mich aber dafür an den meist guten Fotos erfreuen.

So, und nächste Woche stellt unser Außenreporter Wendy, Bravo und den Heimwerkerhans vor.

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11 Comments

  1. says: SoHo

    Jep Groove fand ich damals auch immer sehr geil – allein schon wenn ich an die „Hotze“ Comics denke 🙂 Dann gabs noch die monatliche Pflichtlektüre „Partysan BaWü“…

  2. says: sascha

    aight, ja lodown und debug sind bei mir auch aboniert! feine sachen mit maximalem unterhaltungs- , informations- und inspirationswert. thumbs up!

  3. says: Daniel

    Meiner Meinung nach ist die De:Bug im Magazinformat sogar immer besser geworden. Ich habe auch tatsächlich ein Abo (So viel zum Thema altmodisch ;-)).

    PS: Das verlinkte „Einspruch“-Video ist ja der Wahnsinn, danke.

  4. yep, DE:BUg und auch Groove sind pflichtprogramm. Neon is mir ehrlich gesagt (und ich habs gelesen) zu studentig … paar nette sachen wie unnützes wissen oder so aber irgendwie ist das alles nicht authentisch.

    Möchte ausserdem noch das Vice! Magazine loben, hat mich immer bestens unterhalten! Gibts das eigentlich noch ?

  5. says: Keep-It-Deep

    neon…wenn dieses reizwort schon fallen muss…ist überaus dünn produzierter emo-rotz. naja, auch erstsemester-mädels brauchen etwas, um eine zugfahrt oder den gemütlichen abend mit etwas lesbarem zu verbringen…ansonsten: de:bug ist top notch! lowdown ebenfalls. groove gefällt mir eigtl. auch sehr gut, der gerd janson kann was!

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