Die Markthalle in Stuttgart, ein Jugendstilbau von 1914, entworfen von Architekt Martin Elsässer, zählt zu den prägenden Bauwerken der Innenstadt. Aktuell steht die Zukunft der Parkplätze vor der Halle im Mittelpunkt einer kontroversen Diskussion. Zahlreiche Händler hatten sich an Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper gewandt, um den Erhalt der Parkplätze für ihre Kundschaft zu fordern.
Die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, SPD/Volt, Die Linke und weiteren Gruppierungen streben jedoch eine Umgestaltung des öffentlichen Raums in Richtung Dorotheenstraße an.
Im Gemeinderat gibt es Gegenstimmen: CDU, Freie Wähler und FDP fordern den dauerhaften Erhalt der Parkplätze. Ein Antrag dazu wurde jedoch im Ausschuss abgelehnt. Stattdessen brachte OB Nopper einen Kompromissvorschlag ein, der vorsieht, die Parkplätze vor der Markthalle bis 2027 zu erhalten, wenn der neue Mobility Hub mit 480 Stellplätzen fertiggestellt ist. Dieser soll als Ausgleich dienen und ergänzt die bestehenden Parkmöglichkeiten im Dorotheenquartier und am Schillerplatz.
Nach den Plänen der Verwaltung soll das Umfeld der Markthalle offener und attraktiver werden. Vorgesehen sind breitere Gehwege von bis zu sieben Metern, insektenfreundliche Beete sowie eine größere Multifunktionsfläche mit fest installierten Tischen und Stühlen. Auch Logistikflächen für den morgendlichen Lieferverkehr und Behindertenparkplätze sind Teil des Konzepts. Die Flächen könnten nach 11 Uhr für gastronomische Zwecke genutzt werden.
Die Stadtplaner haben das Konzept mehrfach überarbeitet und dabei die Anliegen der Märkte Stuttgart GmbH, Betreiberin der Markthalle, einbezogen. Geschäftsführer Thomas Lehmann betont, dass die Sorgen der Markthallenhändler ernst genommen werden. Ziel ist es, ein harmonisches Zusammenspiel von Handel, Fußgängerverkehr und Aufenthaltsqualität zu schaffen.