The Soul of KTV (37)

Doppeltes Comeback: Ich versuche jetzt wieder regelmäßig meine The Soul of KTV-Kolumne weiterzuführen, die vor eineinhalb Jahren leider eingeschlafen ist. Und nach einer Sommerpause gibt es wieder meine Party The Soul, und zwar im Tatti, das erste Mal am Samstag mit schön viel 60s und 70s Soul und Funk.

The Soul
Tatti Bar & Café
Sa 17.10.15, 22 Uhr
60s/70s Soul/Funk
DJ Thorsten W.

thesoul_36_flyer

Ich fang mit meinem Urlaub in Rio an, der irgendwie auch schon wieder zu lange her ist. Ich hab nen Haufen Musik mitgebracht, hier ein wunderschöner Song, den ich in irgend einer Bar shazamt habe: „Conto de Ossanha“ von Baden Powell, einem der bedeutendsten Gitarristen Brasiliens, zusammen mit Vinícius de Morses.

Bleiben wir in Südamerika. Wer es noch nicht gesehen hat: „Narcos“, eine auf den wahren Begebenheiten basierende Serie über den Drogenbaron Pablo Escobar in Kolumbien, ist wirklich eine der besten Serien, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Der schöne Titelsong ist von Rodrigo Amarante.

https://vimeo.com/127248818

Weiter zu etwas Neuerem, im April erschienen: Eine Frau namens Alessia Cara mit dem Sample, das man halt immer mal wieder hernehmen kann: „Ike’s Rap II“ von Isaac Hayes vom wahnsinnigen „Black Moses“-Album, das u.a. schon „Glory Box“ von Portishead und „Hell Is Round The Corner“ von Tricky so besonders gemacht hat.

Auch ein paar Monate alt ist „Unstoppable“ von Lianne La Havas, mir gefällt der FKJ-Remix besser als das Original. Übrigens findet man immer weniger aktuelle Songs bei YouTube, FU GEMA oder wer auch sonst verantwortlich ist.

Von Oddisee hab ich zum ersten Mal gehört, als Philip ihn in unserer minusgleichplus-Sendung bei 1 Stunde 2 Bands vorgestellt hat. Vor zwei Wochen war er dann im Keller Klub, und ich hab in Sachen HipHop selten was besseres gesehen. Ernsthaft jetzt.

Veranstalter Matthias Mettmann hat es schon ganz gut beschrieben: Wie Talib Kweli mit guter Laune und The Roots als Band. Oder Hornbrillen-Rap, wie ich es genannt habe, im besten Sinn. Wer’s verpasst hat: selber schuld. Und „That’s Love“ hat mehr Soul als Usher und R. Kelly zusammen.

Mein Mann Tom Strauch aus Köln hat mir das Album „Themes from Tomorrowland“ geschickt, eine Remix-Compilation mit Tracks seiner Formation Ancient Astronauts. Darauf Remixe von Tracks ihrer ersten beiden Alben, musikalisch relativ breit aufgestellt zwischen Downbeat, Reggae und Breakbeats, auf jeden Fall schöne Sachen dabei. Mit am schönsten gefällt mir der Razoof Remix von „Last Night“, oben im Video das Original von vor 4 Jahren.

Und hier der Album-Snippet-Mix:

Von Mai ist die „February 15“-EP von Nao, einer Sängerin aus London – „Inhale Exhale“ ist ein schöner R’n’B-Neodisco-Schieber.

Und dieselbe Nao singt auch auf dem fantastischen Track „Firefly“, den ich schon seit einer guten Weile sehr feiere. Mura Masa ist übrigens ein gerade mal 19 Jahre alter Beatbastler aus England. Und von ihm ist auch „Lovesick“, das ich fast noch besser finde. Aber eigentlich sind beide Tracks einfach Bombe.

https://vimeo.com/119359271

Auch schon ein paar Monate alt, habe ich auch schon in der KTV Radioshow gespielt, aber ein sehr gutes Beispiel dafür, dass Soul nicht tot ist, sondern gerade in letzter Zeit cooler, moderner und origineller interpretiert wird denn je: „Pearl“ von CRi mit wunderbarem Video. Das ist wohl ein Typ aus Kanada, viel mehr war nicht rauszukriegen, hier sein Soundcloud.

Und noch einer andere moderne Interpretation von Soul, fast ein Jahr alt, mehr Großraumdisco-kompatibel, gefällt mir aber trotzdem sehr gut: „You Know You Like it“ von DJ Snake. Der hat immerhin am Album „Born This Way“ von Lady Gaga mitproduziert, „Turn Down For What“ für Lil John gemacht und ist inzwischen bei Diplos Mad Decent unter Vertrag. Läuft.

https://www.youtube.com/watch?v=z0ZZ76c3bX0

So, endlich was altes. Und ich will meine Reggae-Freunde Geiger, RAM und Reimi ja nicht enttäuschen, darum Bob Marley. Den Song „High Tide And Low Tide“ von Bob Marley And The Wailers habe ich in der sehr interessanten Doku „Marley“ entdeckt, die neulich auf Arte life. War, wenn ich mich recht erinnere, die erste veröffentlichte Single der Wailers. Wunderwunderschön, noch mehr Soul als Reggae.

Ok, diesmal halt doch mehr neuere Sachen. Auch wenn es sich wie früher anhört. „Some Place“ von Nick Waterhouse hört sich zwar an wie von 1958, ist aber von 2012. Sachen gibt’s.

Ähnlich ist es mit „Don’t Wanna Fight“ von den Alabama Shakes, das ist von 2015 und hier in der Live-Version. Eine Band aus Alabama, deren Sängerin sich manchmal anhört wie Mick Jagger. Muss man auch erst mal hinkriegen.

https://www.youtube.com/watch?v=SkD3wR0BHJI

Und der Dritte im Bunde, hört sich alt an, ist aber neu, in dem Fall von Mai diesen Jahres: Leon Bridges mit „Better Man“. Man kennt von ihm wahrscheinlich „Coming Home“, alles sehr solide was der macht. Auch wenn ich mich inzwischen schon manchmal frage, ob es besonders originell ist, Musik zu machen, die sich wirklich exakt so anhört wie früher.

In Sachen Mix mach ich es mir diesmal einfach und verweise noch mal auf meinen The Soulful Mix in der Summer Edition. Der ist noch so gut wie frisch und das Haltbarkeitsdatum noch nicht abgelaufen.

Und jetzt neu: alle Tracks dieser Ausgabe als Spotify-Playlist.

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