Tagblatt-Turm Stuttgart: Das Wahrzeichen in der City

Der Tagblatt-Turm in der Eberhardstraße gehört zu den bedeutendsten Bauwerken Stuttgarts – und zu den spannendsten Kapiteln der deutschen Architekturgeschichte. 1928 im Stil der Neuen Sachlichkeit erbaut, war er das erste Hochhaus der Welt in Sichtbetonbauweise. Entworfen hat ihn der Architekt Ernst Otto Oßwald, der sein Werk als „Zweckbau – ein Haus, das die Benutzung der Räume wirtschaftlich, gesund und behaglich macht“ bezeichnete.

Mit seinen 61 Metern Höhe war der Turm damals eine Sensation. Gleichzeitig sorgte er für Diskussionen: Viele Stuttgarter schimpften über den nüchternen Koloss inmitten der kleinteiligen, bieder geprägten Altstadt. Heute gilt der Tagblatt-Turm als Wahrzeichen der Stadt, als Symbol für Mut, Fortschritt und städtische Veränderung.

Erbaut wurde das Gebäude ursprünglich für das „Stuttgarter Neue Tagblatt“, später zog die Stuttgarter Zeitung ein und blieb dort bis zu ihrem Umzug nach Möhringen. Damit ist der Turm nicht nur architektonisches, sondern auch mediengeschichtliches Erbe der Stadt.

Heute ist das Tagblatt-Areal ein urbaner Ort zwischen Geschichte und Gegenwart – Kultur, Gastronomie und Nachtleben füllen die Räume neu. Der Turm selbst steht unter Denkmalschutz und erinnert daran, wie Stuttgart immer wieder den Spagat zwischen Tradition und Aufbruch wagt.

Kessel-Tipp: Der Blick nach oben lohnt sich. Der Sichtbeton, der einst provozierte, wirkt heute fast poetisch – klar, roh, zeitlos. Deswegen: The Daypapertower in the Midcity (Stuttgart Tourist Voice). Zwei Fotos fürs Archiv.

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