
Paar Bilder von der Bahnhofshalle von August 2019 auf dem Rechner gefunden. Alle Gastros und Shops werden schon RÜCKGEBAUT und die Reste von den Logos und Schildern bröseln von der Wand.
Ein Jahr später wurde die Kathedrale der Zerstörung nochmals kurzzeitig für eine Graffiti-Ausstellung vom Kunstmuseum/StadtPalais genutzt, bis die Halle endgültig für die Bahnreisenden gesperrt wurde und sich aktuell im Umbau befindet.
Alles in allem fällt einem nur geil ein und wie schlimm wird noch alles mit diesem beschissenen Bahnhofsprojekt S21??? Die ZEIT war auch die Tage da und hat die Stimmung am Stuttgarter Rest-Hauptbahnhof sogenannt eingefangen (“Die Verlierer vom Verschiebebahnhof”, hier geht’s zum Artikel)


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Stuttgart 21, Bonatzbau und der Wandel des Hauptbahnhofs
Der Stuttgarter Hauptbahnhof war über Jahrzehnte eines der markantesten Bauwerke der Stadt – architektonisch wie emotional. Mit dem Großprojekt Stuttgart 21 hat sich das Bild, das viele mit dem Bahnhof verbinden, tiefgreifend verändert.
Im Zentrum steht der Bonatzbau, benannt nach dem Architekten Paul Bonatz. Das 1920er-Jahre-Gebäude mit seiner massiven Sandsteinfassade, der hohen Halle und dem charakteristischen Turm war nicht nur Verkehrsknotenpunkt, sondern ein städtisches Wahrzeichen. Als Kopfbahnhof war er funktional, übersichtlich, monumental.
Mit dem Umbau zum Tiefbahnhof im Rahmen von Stuttgart 21 wird dieser Charakter grundlegend verändert. Die Gleisanlagen, die den Bahnhof prägten, verschwinden. Die imposante Bahnhofshalle bleibt, soll aber neu integriert werden – zwischen Denkmalschutz, Bauzäunen und Zukunftsvisionen.
Der Bonatzbau wird saniert, modernisiert, neu genutzt. Die klassische Bahnhofsnutzung tritt zurück, Gastronomie, Büros und andere Funktionen ziehen ein. Für viele ein Verlust, für andere ein Schritt in die Zukunft.
Stuttgart 21 ist mehr als ein Bauprojekt. Es ist Symbol für Wandel, Streit, Stadtentwicklung und die Frage, wie man mit Geschichte baut. Der alte Bahnhof bleibt – aber in anderer Form. Die Stadt bleibt in Bewegung.
