Stuttgart-West: Otto Herbert Hajek Skulpturenpark neu eröffnet

Der Hajek-Park im Stuttgarter Westen ist wieder am START. Nach einer umfassenden Neugestaltung (und einer vorausgegangenen Debatte) wurde der Otto Herbert Hajek Skulpturenpark an der Hasenbergsteige jetzt offiziell neu eingeweiht. Es ist ein Ort, der Geschichte atmet und zugleich ein neues Kapitel schreibt.

Über Jahrzehnte war der Park Atelier, Lagerplatz und Präsentationsraum für die monumentalen Werke von Otto Herbert Hajek (1927–2005). Der Bildhauer, Maler und Stadtgestalter zählt zu den wichtigsten Künstlern der deutschen Nachkriegsmoderne. Seine klaren geometrischen Formen, die kräftigen Primärfarben und das Zusammenspiel von Kunst, Raum und Architektur machten ihn unverwechselbar.

Hajek lebte bis zu seinem Tod in der Hajek-Villa am Hasenberg, gleich neben dem Park. Dort entstanden viele seiner bekannten Skulpturen, die oft mehrere Meter hoch sind. Der angrenzende Hang mit seinem alten Baumbestand wurde zu seinem erweiterten Atelier. Über Jahrzehnte änderte sich die Anzahl der Skulpturen immer wieder, einige wurden verkauft oder versetzt. Zuletzt standen dort nur noch 14 Werke.

Mit der aktuellen Umgestaltung kehrt der Park zu seiner ursprünglichen Idee zurück – als offenes, zugängliches Freiluftmuseum für die Stadt. Insgesamt 34 Sockel, die Hajek einst selbst goss, strukturieren das Gelände. Aktuell sind 18 Skulpturen zu sehen, ergänzt durch Werke aus den Beständen der städtischen O. H. Hajek Kunststiftung und der Otto Herbert Hajek Kunststiftung der Sparda-Bank Baden-Württemberg.

Die Neugestaltung stammt vom Stuttgarter Architekturbüro SPACE4, das 2024 den ausgeschriebenen Wettbewerb gewann. Ihr Konzept achtet den historischen Bestand und bringt gleichzeitig neue Elemente ins Spiel.

  • Sitzgelegenheiten in Hajek-Blau laden zum Verweilen ein.
  • Bodenmarkierungen und Infotafeln erleichtern die Orientierung.
  • QR-Codes führen zu digitalen Infos, Audio-Beiträgen und Hintergrundwissen über den Künstler, seine Philosophie und die einzelnen Werke.

Die Stimmung im Park hat sich verändert, ohne ihren Charakter zu verlieren. Zwischen den Baumkronen leuchten die Farben neu, viele der Skulpturen wurden gereinigt oder restauriert. Der Rundgang ist ruhiger geworden, klarer gegliedert, fast meditativ.

Langfristig soll der Hajek-Park Teil eines größeren Kunst- und Kulturpfades am Hasenberg werden. Die Stadt Stuttgart plant bis zum Hajek-Jubiläumsjahr 2027 weitere Maßnahmen zur Aufwertung des Geländes. Auch die benachbarte Hajek-Villa steht im Fokus. Das Privathaus soll saniert und wieder stärker in das Gesamtprojekt eingebunden werden.

Der Eintritt ist frei, der Park ist jederzeit zugänglich, ein Calm-Down-Ort, der Kunst, Natur und Stadtgeschichte verbindet. Wer durch das raschelnde Laub geht, spürt sofort, dass hier nicht nur Skulpturen stehen, sondern Zeichen, die Fragen stellen: nach Raum, Maß, Erinnerung und dem eigenen Weg.

Adresse:
Otto Herbert Hajek Skulpturenpark
Hasenbergsteige, Stuttgart-West

Fakten:

  • 34 Sockel, 18 Skulpturen
  • Neues Konzept von SPACE4 Architekten
  • QR-Infos, Audioführungen, Beschilderung
  • Kooperation der Stadt Stuttgart mit der O. H. Hajek Kunststiftung und der Sparda-Bank Kunststiftung
  • Weiterentwicklung bis 2027 geplant
  • Freier Eintritt

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