Alter Karl Dall-Jux: „Schatz, ich kann nicht sehen, wie Du Dich da in der Küche abrackerst. Mach’ bitte die Tür zu.“
Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle, die Mutter Teresa der Homeland Security Stadtmitte, haut in eine ähnliche Kerbe. Sie findet ihre Idee gut, die Sitzgelegenheiten in der Königstraße etwas unwirtlicher zu machen beziehungsweise teilweise abzuschrauben – damit da keine Obdachlosen darauf schlafen.
Erster Gedanke: „Postillion, Du Teufelskerl!“. Alle anderen Gedanken: justiziabel. Die Hoffnung, dass Veronika Kienzle lediglich eine verkannte Satirikerin ist, bleibt der letzte Strohhalm. Doch die Befürchtung liegt nahe, dass das in diesem Leben nix mehr wird.
Kienzles Vorstoß kann man durchaus herzlos, zynisch oder „zum Kotzen“ nennen – oder eben populistisch im miesesten Sinne. „Kurzsichtig“ und „schlichtweg schlicht“ wäre auch eine Möglichkeit. Aber egal, wie man das dreht und wendet: Unterm Strich steht da eine Frau, die städtische Gelder eher dafür verwenden würde, Bänke abschrauben zu lassen, anstatt die Mittel in sinnvolle Alternativen zu investieren.
Gerade im Winter sind die Sitzbänke in der Königstraße das Saint Tropez der „Obdachlosenszene“.
P.S.: Der Geistesblitz von Veronika Kienzle ist schon beinahe einen Monat alt – poppte heute wieder bei der StZ auf. Das ging damals leider an mir vorbei, wahrscheinlich weil ich mit Burkini im Freibad war und ein paar Horrorclowns interviewt habe.
Kreativwirtschaft Stuttgart.
Wie schon Basti Sommer über den Calwer Platz sagte: „Seitdem hier Leben ist, sind die Penner weg“.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.fluxus-schreibt-weiter-geschichte-das-andere-stuttgart.35c2b167-59be-43e3-b1cc-cea217a1a9cb.html
Andere Idee: Stadtverbot für AfD-Wähler – und das Faschismus-Problem hat sich in Stuttgart erledigt.
Aus den Augen aus dem Sinn.
Und dafür kassiert die Hexe auch noch Geld.
Frau Kienzle aufm Fahrrad immer freundlich grüßen!1!1!!!!
Lieber Setzer, lieber Tino,
leider seid ihr schlecht informiert und verbreitet deshalb lustige Unwahrheiten!
Die Idee und die Anordnung, Sitzgelegenheiten abzuschrauben und einzulagern, kam vom Ordnungsreferat, BM Dr. Schairer.
Frau Kienzle hat dieses Ansinnen gestoppt und gemeinsam mit dem Bezirksbeirat Mitte einen Kompromissvorschlag gemacht. Bei diesem Vorschlag geht keine einzige Sitzgelegenheit verloren! Der Sozialausschuss hat heute mehrheitlich beschlossen, dass der Vorschlag von Frau Kienzle und dem Bezirksbeirat Mitte nun umgesetzt werden soll.
Schöne Grüße Ihre Frau Kienzle
Hi Frau Kienzle,
der obige Artikel bezieht sich auf einen älteren Artikel in der StZ, nicht mehr und nicht weniger (steht da ja auch)
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.soziale-brennpunkte-soes-linke-plus-kritisieren-abrissplan-von-baenken.961b8998-b8c4-417a-8e79-2b3ed9a66b30.html
„Für ihre Pläne, Teile der Bänke teilweise abzumontieren, erntet Kienzle jetzt Kritik“
Und das steht ja auch oben im Text, „teilweise abbauen“. Und genau das wird vom Autor mokiert und kein Unwahrheit verbreitet und er kommentiert das eben mit seiner Meinung.
Und noch die neueste Entwicklung bei dem Thema
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.obdachlose-in-stuttgart-sitzbaenke-auf-der-koenigstrasse-werden-abgebaut.0919a232-5d1d-4e43-ac6a-217773b7bb44.html
„Man sei mit der Polizei übereingekommen, die Zahl der Sitzgelegenheiten stellenweise zu reduzieren, so Schairer. Insbesondere bei den Bänken in Rondellform um Bäume herum wolle man „jeden zweiten Sitz herausnehmen“ und die 20 Elemente andernorts aufstellen. Das würde 13.500 Euro kosten. Wenn man die Rondelle ganz abbaut und die 44 Sitze insgesamt neu anordnet, würde das 40.000 Euro kosten. Darüber wird später entschieden“
Auch wenn Herr Schairer laut ihnen da ursprünglich anders vorgehen wollte, ist das für den obigen Artikel nicht ausschlaggebend, sondern der bezieht sich auf ihren Vorschlag, den der Autor eben nicht so dolle findet. Und ich selbst habe das Gefühl: Hat Stuttgart nicht größere Probleme aktuell?
Frau Kienzle kommentiert in der 3. Person über sich?
Sorry RAM, aber „Hat XYZ nicht größere Probleme?“ ist nun wirklich das Totschlagargument schlechthin. Bitte nicht mehr schreiben.
Toni Disco hat ein Herz für Obdachlose und kein Herz für Grilfs.
Sorry Alex, ich schreib hier was ich will, zur Not auch das und in Anbetracht dieser lächerlichen Geschichte und der großen Lage in Stuttgart erst recht. Und ja es mag ein Totschlag-Argument sein. Und jetzt? (Bitte nicht mehr schreiben: „bitte nicht mehr schreiben“)
Der Punkt ist ja auch: Stuttgart hat größere Probleme. Und zwar ne ganze Menge. So viele, daß dieses Totschlagsargument bei dem Muckenschiss alles ist, aber kein Totschlagsargument.
Wenn Stuttgart größere Probleme hat – wieso wird dann dieses Problem hier thematisiert und nicht die größeren?
Ich weiß, bescheuerte Argumentation.
naja, die größeren städtischen probleme waren und sind hier oft genug und regelmässig thema. zudem machen wir das hier eben so wie wir das machen wollen, können und bock haben, aber das weißt du ja. und heute hatte der setzer eben bock auf sitzgelegenheiten. und genau das soll er dann machen.
Achtung, jetzt kommt das Gegenteil von „Totschlägerargument“:
Die Größe von Problem liegt im subjektiven Ermessen.
Eventuell können wir uns darauf verständigen, dass Obdachlosigkeit eines davon ist. Und eventuell können wir uns auch darauf verständigen, dass der Abbau von Sitzflächen (ob komplett oder teilweise) rein gar nichts zur Behebung des Problems beiträgt.
Eventuell können wir uns auch darauf verständigen, dass es – im Gegenteil – eine bereits vorhandene „Kackstimmung“ weiter anstachelt und zudem den Eindruck vermittelt, man müsse die Stadt ausgerechnet vor Obdachlosen „beschützen“, anstatt vor Obdachlosigkeit.
In diesem Sinne halte ich sowohl den kompletten, als auch den teilweise Abbau von Sitzflächen für populistischen Quatsch und frage mich in der Tat, weshalb man dafür Zeit verschwendet. Irre, oder?
Setzer hat gewonnen.
Wobei ich die dort vorwiegend lagernde Menschengruppe nicht als Obdachlos bezeichnen würde sondern als „Roma“ die bewusst nach Stuttgart gekommen sind um hier in Obdachlosenähnlichen Zuständen zu leben und hier ihrem Geschäftsfeld nachzugehen.
Klar sind die Verhältnisse in den Heimatländern teilweise sehr prekär aber dafür kann die Stadt Stuttgart nicht unbedingt etwas bzw. kann diese auch nicht im geringsten beeinflussen.
Diesen „klassischen“ Obdachlosen gibt es doch kaum mehr. Würde sagen ein Großteil kommt heute von irgendwo aus der EU hier her. Ich kann die Entscheidung also sehr wohl nachvollziehen und ich glaube es geht vielen ähnlichen.
also ich weiß erstens nicht, ob das dann trotzdem die richtige maßnahme ist (stichwort „verlagerung“) und zweitens bezweifele ich sehr stark, dass es den „klassischen“ obdachlosen kaum mehr gibt.
@ Hansi: Geh doch bitte mal in der Franziskusstube an der Paulinenbrücke, bei der eva im Hospitalviertel, bei Trottwar, in der Vesperkirche und und und nachfragen, ob der „klassische“ Obdachlose in Stuttgart Mangelware ist. Ich denke, genau das Gegenteil ist der Fall. Und selbst wenn, die Ursache gilt es zu ändern und nicht die Auswirkungen!
@Granny. Ich glaube nicht, das es die Aufgabe der Stadt Stuttgart ist die „Fluchtursachen“ besagter Personengruppen zu bekämpfen. Es ist Aufgabe den stätischen Raum zu organisieren und wenn sich bestimmte Personengruppen dort häuslich einrichten begrüße ich es wenn diese dort und auch im Park vertrieben werden. Du hast oben schon einige gute Angebote auch für EU Bürger angesprochen…. es muss keiner im Park leben (erst recht nicht mit Kleinkindern).
Alle an die Wand und tschüss. Vom klassischen Obdachlosen bis zum Porsche fahrenden Snop der die Einfahrt zum Oggi blockiert.
Das mal vorweg.
Den Romas dürften die Bänke egal sein, weil die eh auf dem Boden hocken. Viel schlimmer wird es die Männer beim Shopping mit ihren Frauen treffen. Die können dann nicht mehr gemütlich vor dem Zara ihren Starbucks Kaffee schlürfen.
Und keine Szene mehr am Calwer?? Ja die ist unter der Gastro natürlich. Dazu muss man die Treppe auch mal runter zum Rotebühlplatz. Da gibt es ganz viele klassische Fixer und Obdachlose. Man kann ja die Bänke evtl hier wieder aufstellen.
Ich denke es gibt hat keine Problematik mit Bänken Inbegriff Stuttgart sonder da möchte halt auch mal jemand im Rampenlicht stehen und paar Euro rauss schmeißen.
alle an die wand?
Ist es bequemer wenn man „bestimmte Personengruppen“ einfach „Flüchtlinge“ nennt, weil da schon eine gut durchpauschalisierte Auffassung über den Umgang mit „Ihnen“ vorliegt?
Und selbst wenn Du lieber über „Fluchtursachen“ oder „Roma“ reden möchtest, die ihrem „Geschäftsfeld“ nachgehen: Macht es Sinn, einen Fahrkartenautomat abzubauen, weil da immer eine Frau mit Pappbecher daneben sitzt und um Kleingeld bettelt?
Die „Vertreibung“ findet in der Stuttgarter Innenstadt bereits seit Jahren statt.
Sich hier als Veronika Kienzle auszugeben ist ja nicht schwer, wie wollt Ihr wissen ob der Beitrag von ihr kam?
Ja, „die“ Flüchtlinge finde ich auch einfacher. Sonst muss man immer differenzieren. Und man darf ja auch die kleinen Randgruppen da nicht vergessen.
ganz einfach: weil sie es war bzw. ein mitarbeiter von ihr @knitzle
Um nochmal kurz darauf zurückzukommen, nicht dass es untergeht:
StZ schreibt, es war Ihre Idee. Frau Kienzle sagt, das stimme gar nicht, im Gegenteil habe Sie dieses Vorhaben sogar gestoppt. Weiß jemand, was da jetzt stimmt?
jein, das detail liegt wohl bei „teilweise“. der schairer wollte scheinbar ganze bänke abbauen lassen und sie eben nur teilweise und einzelne sitze.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.obdachlose-in-stuttgart-sitzbaenke-auf-der-koenigstrasse-werden-abgebaut.0919a232-5d1d-4e43-ac6a-217773b7bb44.html
„Bei zusammenhängenden Flächen soll jeder zweite Sitz entfernt und an anderer Stelle angebracht werden“
Was wäre denn eine adäquate Lösung für das Problem?
Oder ist es etwa gar kein Problem?
Gar keine Bänke mehr, alles so lassen wie bisher oder gleich direkt nur noch Lounge-Möbel aufstellen?
Wie gesagt rauss mit dem Pack und dann eine Mauer um den Kessel. Die können ja dann die Vaihinger zahlen.
Gehört doch einfach zu ner Stadt dazu ein paar Schnorrer, Junks etc. wie auch Cops.
Erinnert alles an den von mir hochverehrten Kölner Sänger Gerd Köster und seinen Song Achtung!Satire. Hochdeutsch:
Bah, was ist der dreckelig, jetzt fragt er nach einem Stück Wurst.
Ich sag, Junge haste Hunger, leck Salz, dann kriegste auch Durst!
Ich meine, ich sage ja nix, weißt ja wie ich mein, denn ich bin ja kulant,
aber wenn jetzt einer käme und sagt, er putzt das Pack von der Platte,
dem gäbe ich blind die Hand.
@Martin – ah verstehe ihr habt da weiteres Wissen – war es eine IP aus dem Stami? 🙂