Das Lapidarium in der Mörikestraße hat wieder geöffnet, Parkanlage und „steinernes Bilderbuch der Stadtgeschichte“ in einem.
Im Jahre 1905 legte Karl von Ostertag-Siegle den Park nach Vorbildern italienischer Renaissancegärten an. Er schuf im Mittelpunkt des heutigen Lapidariums eine Wandelhalle mit Antikenwand, in der er eine Vielzahl von Fragmenten römischer Antiken anbringen ließ, die er auf Reisen nach Italien erworben hatte.
Wen der kulturelle Aspekt nicht juckt, auch voll okay, einfach nur hocken, lesen oder aufm Smartphone rumdaddeln immer gerne. Dieses Jahr hat an ein umfangreiches Programm aus Yoga, Theater, Lesungen, Workshops und Musikveranstaltungen zusammengestellt, siehe hier.
Von Lapi to Asemwald: Außerdem ist während gesamten Saison die Ausstellung „Monsters – Fragmente brutalistischer Bauten in Stuttgart“ von der britischen Fotokünstlerin Sue Barr zu sehen. Mehr Infos auch unten.
Städtisches Lapidarium
Mörikestraße 24/1
70178 Stuttgart
Eintritt frei
Monsters – Fragmente brutalistischer Bauten in Stuttgart, Open-Air-Ausstellung
Sommersaison: 15. Mai – 2. Oktober 2022
Mittwoch 15–19 Uhr
Samstag und Sonntag 14–18 Uhr
—
Das Städtische Lapidarium erwacht aus dem Winterschlaf. Der Saisonstart der grünen Oase – mitten im Herzen des Stuttgart Süden – ist am Sonntag den 15. Mai 2022. In diesem Jahr wird die Open-Air-Parkanlage mit einer Architekturfotografie-Ausstellung und einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm bespielt.
Das Städtische Lapidarium im Stuttgarter Süden ist für viele Menschen ein Lieblingsort, eine grüne Oase der Entspannung und ein Geschichtsbilderbuch zum Spazieren. Der historische Park mit seinen römischen Statuen und Standbildern lädt zum Flanieren ein und kann immer wieder neu entdeckt werden. Ab dem 15. Mai ist eine temporäre Outdoor-Ausstellung zu sehen. Verschiedene Veranstaltungen wie Yoga, Theater, Lesungen, Konzerte und ein Podiumsgespräch erwecken die Oase in den Sommermonaten zum Leben.
Während der gesamten Sommersaison des Städtischen Lapidariums vom 15. Mai bis zum 2. Oktober 2022 wird in der Parkanlage die Architekturfotografie-Ausstellung „Monsters – Fragmente brutalistischer Bauten in Stuttgart“ zu sehen sein – eine Kooperation mit der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (ABK).
Die britische Fotokünstlerin Sue Barr hat im Rahmen des ABK-Projekts „Reallabor Space Sharing/Sharing Brutalism“ bekannte und weniger bekannte Gebäude brutalistischer Architektur der 60er und 70er Jahre in Stuttgart fotografiert. Dazu gehören zum Beispiel die Bonhoeffer-Kirche in Möhringen, der Architektenbau der ABK Stuttgart oder die Wohnstadt Asemwald.
Die von der ABK kuratierte Ausstellung ist im Innenhof des Lapidariums zu sehen. Die Aufnahmen hängen in einem extra dafür gebauten Holz-Pavillon, aus dem der Blick immer wieder zwischen der Anlage und den Fotografien, zwischen alten und neuen Denkmälern wechseln kann. „Die Ausstellung bietet einen reizvollen Kontrast zwischen der grünen Oase des Lapidariums und den brutalistischen Bauten, die selten auf Anhieb als Schönheiten beschrieben werden“, erklärt Christina Vollmer, Leiterin der Museumsfamilie, zu der auch das Städtische Lapidarium gehört.
Die meist öffentlichen Gebäude, die im Brutalismus entstanden, waren zwar oft clever durchdacht und erfüllten ihren Zweck. Heute stehen viele von ihnen aber als „graue Dickhäuter“ und Störfaktoren zur Diskussion. „Mit den Bildern der vermeintlichen Monster bringen wir ein Stück spannender Architekturgeschichte ins Lapidarium“, sagt Christina Vollmer. ?Worin liegt vielleicht der Reiz der brutalistischen Bauten in Stuttgart? Unter welchen Bedingungen entstanden sie? Und was passiert, wenn die das Stadtbild prägenden Gebäude verschwinden?
Diesen und anderen Fragen können die Besucher*innen unter anderem bei der Saisoneröffnung am 15. Mai nachgehen, an dem das Lapidarium von 11 bis 18 Uhr geöffnet ist. Oder auch am 17. Juli bei der „Curators Tour“, einer Führung mit der Fotografin Sue Barr, sowie am 21. Juli im Podiumsgespräch „Talking about Monsters“.
Ein weitere Saison-Neuheit im Städtischen Lapidarium ist das Yoga-Programm. In Kooperation mit der VHS Stuttgart und YEZ Yoga Festival können Interessierte auf dem gepflegten Grün unter professioneller Anleitung gemeinsam Yoga praktizieren. Dabei geht es um Achtsamkeit, körperliche und mentale Stärkung, innere Balance und Entspannung. „Das passt perfekt in die beruhigende Atmosphäre des Lapidariums, wo man – mit und ohne Yoga – herrlich die Seele baumeln lassen kann“, findet Christina Vollmer, die sich auf die Saison mit vielen Führungen und einem gut gefüllten Programm freut.
Durch die großzügige Unterstützung des Freundeskreis StadtPalais – Museum für Stuttgart e. V., kann in diesem Frühjahr wieder eine Skulptur im Lapidarium in restauriertem Glanz erstrahlen. Die Spende ermöglicht es, dass von den vier Karyatiden, welche die verschiedenen Jahreszeiten symbolisieren, der ‚Herbst‘ restauriert werden kann. Das StadtPalais – Museum für Stuttgart freut sich über das großartige Engagement des Freundeskreis im Städtischen Lapidarium.