„Sehe ich so aus, als bräuchte ich Nachhilfestunden?“

(Bild Helmut Newton)

Das ist Namensvetter Martin, Namenstag am 11.11., Gratulationen nehmen wir zwei jetzt noch entdecken. Außerdem ist Martin Schairer Aktivist im Rathaus, Position Ordnungsbürgermeister, bei mir im Büro keine Ordnung. Sieht schlimm aus. Ich saug noch durch vor Weihnachten.

Der Martin (Schairer) hingegen hat dieses Jahr nachts gut durch gesaugt. Die Gastro-Kontrollen, durchgeführt von Polizei, Zoll und diversen anderen Ämtern, häuften sich massiv seit Sommer und waren wohl das bestimmende Thema dieses Jahr im Nachtleben, darunter auch der legendäre „Junkie-Einsatz“ Mitte Juni, nach welchem das Rocker bis Ende September oben wieder zu machen musste.

Zwischenzeitlich suchen einige Clubbetreiber den Dialog mit der Stadt. Mitte November kam es zu einem ersten Treffen mit der Bezirksvorsteherin Mitte, Veronika Kienzle. Die Gastronomen stellen weniger die Kontrollen an sich in Frage sondern die scheinbare Unverhältnismäßigkeit.

Unser Aussi, seit Sommer bei der Stuttgarter Zeitung tätig, hat sich diesem Thema allgemein intensiv angenommen in den letzten Monaten und zum Jahresabschluss mit zwei Kollegen ein großes, und wie ich finde, gut hartnäckiges Interview mit dem Ordnungsbürgermeister Martin Schairer geführt, dass heute in der Zeitung und online erschienen ist. Darin betont Schairer auf der einen Seite Verständnis für die Nachtschaffenden („Das ist aber kein Großangriff gegen die Clubszene, im Gegenteil.“), auf der anderen setzt er brav in Amt und Würden auf Recht und Ordnung bei Vermüllung, Scherben und Pisse.

Alles in allem bekommt man bei dem Interview einen guten Überblick, was da in den letzten Monaten passiert ist. Das Thema wird uns sicherlich auch 2013 weiter begleiten – manche vermuten sogar, das wird noch schlimmer bzw. strenger als dieses Jahr. So hieß es diese Woche schon, dass man zukünftig keine Getränke mehr aus einem Laden mit raus nehmen darf. Weiß aber nicht, ab wann das gilt oder schon in Kraft ist. Also theoretisch nix mehr mit Bierchen vorm Mata.

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12 Comments

  1. says: Al

    Mal davon abgesehen, dass es eben gerade neoliberal wäre, den Menschen die Freiheit zu lassen, draußen zu trinken, wäre echt mal interessant welche Rechtsgrundlage das verbieten soll, siehe eben den SPON-Artikel.

    Ich hoffe doch sehr, dass die Grünen in Stuttgart das besser machen als die Grünen in Freiburg.

  2. Jetzt geht’s los!

    „Die Polizei kann einer Person verbieten, einen bestimmten Ort, ein bestimmtes Gebiet innerhalb einer Gemeinde oder ein Gemeindegebiet unter dem Einfluss von Alkohol oder sonstiger berauschender Mittel zu betreten oder sich dort aufzuhalten, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass die Person unter dem Einfluss berauschender Mittel eine Gefahr verursachen wird.“

    http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.alkohol-neuer-vorschlag-im-alten-streit.5415a5ef-06f8-459e-bb29-6228eb96fa1b.html

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