Schwarzfahren im VVS Stuttgart: Was wirklich droht

Wer in Stuttgart Bus und Bahn fährt, aber kein Ticket dabei hat, riskiert weit mehr als nur einen erhobenen Zeigefinger. Schwarzfahren im Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) gilt nicht als Bagatelle, sondern als Straftat. Und die Folgen können unangenehm sein – finanziell wie auch rechtlich.

Was passiert beim ersten Mal?

Wird man beim Schwarzfahren erwischt, wird ein sogenanntes erhöhtes Beförderungsentgelt fällig: aktuell 60 Euro. Das ist noch die mildeste Konsequenz. Wichtig ist: Auch wenn man sein Ticket nur vergessen hat, zählt das im ersten Moment ebenfalls als Fahren ohne gültigen Fahrschein. Es kann aber später nachgewiesen werden und unter Umständen erlassen oder gemindert werden.

Wiederholungstäter? Es wird ernst

Wer mehrmals auffällt, rutscht schnell in den Bereich des Strafrechts. Bereits nach dem dritten Verstoß innerhalb eines bestimmten Zeitraums droht ein Verfahren wegen Erschleichung von Leistungen (§ 265a StGB). Das kann mit einer Geldstrafe oder sogar Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr enden.

Der VVS zeigt konsequent an. Die Justiz in Stuttgart verfolgt solche Fälle, vor allem bei Wiederholungstätern, sehr klar. Im Zweifel landet man nicht nur vor Gericht, sondern auch im Führungszeugnis. Das kann zum echten Problem werden, zum Beispiel bei Bewerbungen.

Sozialschwache Menschen besonders betroffen

Ein großes Thema bleibt die soziale Komponente. Viele Menschen fahren nicht aus Leichtsinn schwarz, sondern weil sie sich das Ticket schlicht nicht leisten können. Der VVS bietet zwar Sozialtickets, aber nicht jeder hat Zugang oder weiß davon. Die Kritik daran wächst – auch in Stuttgart.

Immer wieder geraten Menschen in eine Spirale: Erst 60 Euro Strafe, dann Zahlungsunfähigkeit, dann Mahnung, am Ende vielleicht sogar Haft. In Deutschland sitzen tatsächlich Menschen im Gefängnis, weil sie ihre Geldstrafe fürs Schwarzfahren nicht bezahlen konnten.

Alternativen und Prävention

Der VVS setzt auch auf Prävention: Mit Kampagnen, mehr Kontrollen und Informationen zu vergünstigten Tarifen. Seit der Einführung des Deutschlandtickets gibt es zudem für viele einen bezahlbaren Zugang zum Nahverkehr – 49 Euro pro Monat für grenzenlose Mobilität im ganzen Land.

Fazit

Schwarzfahren im VVS ist keine Kleinigkeit. Wer ohne Ticket unterwegs ist, riskiert schnell mehr als nur Ärger mit dem Kontrolleur. Neben Geldstrafen kann es auch zu einer Vorstrafe kommen. Wer sich das Ticket nicht leisten kann, sollte prüfen, ob er Anspruch auf ein Sozialticket hat. Denn am Ende wird’s ohne Ticket deutlich teurer als mit.

Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert