
Am Samstag, 17. Mai, zeigte Stuttgart-Süd, was passiert, wenn Nachbarschaft, Kreativität und politisches Engagement zusammenkommen. Das lange leerstehende ehemalige Statistische Landesamt auf dem Schoettle-Areal wurde für einen Tag zum offenen Raum voller Leben, Ideen und Visionen. Die Initiative „Solidarische Nachbarschaft Schoettle-Areal“ hatte eingeladen und viele kamen: zu Musik, Theater, politischen Diskussionen und kreativem Mitmachen.
Das Motto „Wir sind dann mal drin“ war dabei mehr als ein lockerer Spruch. Es war eine klare Ansage für Sichtbarkeit, Teilhabe und Stadtentwicklung von unten. Der graue Verwaltungsbau wurde zu einem Ort, an dem Zukunft greifbar wurde mit Menschen, Kultur und Utopien.
Das Interesse war groß. Besucherinnen und Besucher aus dem ganzen Stadtgebiet strömten ins Areal zwischen Mörikestraße und Böblingestraße im Süden. Neben engagierten Nachbarinnen und Aktivisten waren auch prominente Gäste vor Ort. Landtagspräsidentin Muhterem Aras, IBA-Intendant Andreas Hofer, Bezirksvorsteher Jonathan Makurath sowie Vertreterinnen und Vertreter aller demokratischen Fraktionen des Gemeinderats zeigten Präsenz. Ihre Botschaft war eindeutig: Dieses Projekt ist wichtig und verdient breite politische Unterstützung.
Muhterem Aras sprach von einem Aufbruch, getragen von Menschen, die ihre Stadt aktiv mitgestalten wollen. Bezirksvorsteher Makurath machte deutlich, dass Stuttgart-Süd dringend Räume für Entwicklung braucht. Das Schoettle-Areal könne dabei eine zentrale Rolle spielen.
Auch kulturell setzte der Tag starke Akzente. Das Volkstheater Rampe brachte Theater auf das Gelände, das Kollektiv Waldtrautlichter sorgte für Musik. Siebdruckaktionen, eine mobile Fahrradwerkstatt, Essen von Suppoptimal und Raupe Immersatt luden zum Mitmachen und Verweilen ein. Beim gemeinsamen Abendessen an der langen Tafel wurde erfahrbar, was Stadtgesellschaft bedeuten kann: Gemeinschaft, Offenheit, Miteinander.
Jetzt fordert die Initiative konkrete Schritte. Der Gemeinderat hat längst beschlossen, dass die Stadt das Gelände erwerben soll, aber die Umsetzung lässt auf sich warten. Damit das Areal dauerhaft gemeinwohlorientiert genutzt werden kann, braucht es politischen Willen und die Freigabe der vorgesehenen Haushaltsmittel.
Next Date: Beim großen Schoettle-Fest vom 26. bis 29. Juni wird die Ausstellung zur Geschichte und möglichen Zukunft des Areals erneut zu sehen sein. Es wird Führungen, Aktionen und Gespräche geben.
Was hier entsteht, ist mehr als ein Nachbarschaftsprojekt. Es ist ein Modell dafür, wie Stadt neu gedacht werden kann. Solidarisch, kreativ und gerecht. Das Schoettle-Areal zeigt: Leerstand ist nicht das Ende. Es ist der Anfang von etwas Neuem.
Mehr Infos auf www.schoettleareal.de oder Insta












