Röhre schließt am 15. Januar 2012

Doch kein weiterer Aufschub: Die Röhre muss am 15. Januar 2012 schließen. Gestern Abend verschickten die Betreiber folgende Pressemitteilung. 

Sehr geehrte Damen und Herren,

einer der ältesten und traditionsreichsten Musikklubs Deutschlands muss aufgrund von Baumaßnahmen zu Stuttgart 21 schließen.

Die Röhre Stuttgart muss wegen Stuttgart 21 bereits zum 15. Januar 2012 den Betrieb einstellen. Nicht etwa, wie man jetzt vielleicht vermuten könnte, weil im Inneren des Parallel-Stollens des Wagenburg Tunnels die Bauarbeiten beginnen sollen, vielmehr weil die Deutsche Bahn ab Mitte Januar mit den Rodungsarbeiten beginnen will und dann die gesamte Fläche zwischen der Willy-Brandt-Strasse und der Röhre als Baustelleneinrichtungsfläche für den Umbau der U-Bahn Haltestelle Staatsgalerie beansprucht.

Laut Stadt Stuttgart sollen die Arbeiten in der Röhre selbst erst wesentlich später beginnen. Anscheinend ist es nicht möglich, einen Zugang zur Röhre herzustellen, was allerdings sehr verwundert, da der offen zu haltende Notausgang des Wagenburg Tunnels keine zehn Meter vom Eingang der Röhre entfernt ist. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass die Bahn auf ca. 30-50 qm Baustelleneinrichtungsfläche verzichten müsste, um den Betrieb der Röhre – zumindest bis zum Sommer 2012 – zu gewährleisten.

Betroffen von der Schließung ist nicht nur die Röhre und ihr Konzertbüro selber, sondern diverse örtliche Veranstalter, denn mit ca. 50 Konzerten im Frühjahr 2012 haben nun auch u.a. die Musiccircus Concertbüro GmbH, die SKS Michael Russ GmbH, die C2 Concerts GmbH, Radio Clash Entertainment und das weltweit größte Live Band Nachwuchs-Festival Emergenza enorme Probleme Ausweichorte zu finden.

Nicht ohne Grund wurde zwischen der Stadt Stuttgart und den Röhre Betreibern im März dieses Jahres vereinbart, dass sich die Stadt im Spätsommer aktiv um den Stand der Arbeiten im Bereich der Röhre informiert und bei Bedarf sofort die Betreiber informiert. Das ist jedoch leider nicht geschehen. Somit ist nun genau die Situation eingetreten, die man bereits vor einem Jahr hatte und mit diesem Treffen zu vermeiden versucht hat, nämlich das Ende der Röhre ohne Ankündigung.

Nachdem schon vor gut einem Jahr der Röhre „irrtümlich“ gekündigt wurde, bekräftigten Kulturbürgermeisterin Frau Dr. Eisenmann, der erste Bürgermeister Herr Föll und das Liegenschaftsamt einhellig, den Leerstand dieser in Stuttgart einmaligen Konzertstätte zu verhindern.

Hätte man, wie vereinbart, seitens der Stadt Stuttgart rechtzeitig den Kontakt zur Bahn gesucht, wäre mit etwas gutem Willen sicherlich eine Lösung der Zugangsproblematik möglich gewesen, bzw. hätte man nicht bis ins Frühjahr 2012 geplant, zumal durch den Baustop zwischen Landtagswahl und Volksabstimmung nicht abzusehen war, dass die Bauarbeiten ohne Verzug fortgesetzt werden.

Ebenso muss hier auch betont werden, dass es entgegen anders lautender Behauptungen niemals Kontakt seitens der Stadt Stuttgart zur Röhre und schon gar keine Vorschläge für Ersatzimmobilien gab. Jeglicher Kontakt zwischen der Stadt Stuttgart und der Röhre kam allein durch die Betreiber der Röhre zustande.

Somit drängt sich der Verdacht auf, dass in Stuttgart allein subventionierte Kultur als solche auch angesehen wird. Allerdings sollten sich die Verantwortlichen bei Stadt und Land jedoch einmal die Frage stellen, wo die wenigen großen Bands, die überhaupt noch nach Stuttgart kommen, mit ihre ersten Konzerte gaben. Wer auch immer die Schleyerhalle ausverkauft, ob Rammstein, Die Ärzte, Nickelback, Muse, Green Day, etc., all diese Bands, selbst Pur waren bereits Jahre zuvor in der Röhre.

Vielen Dank!

Jan Drusche, Peter Reinhardt, Nanno Smeets

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59 Comments

  1. says: westernbasti

    ich wiederhole mich nur ungern, aber wie war das von wegen „man wolle besser kommunizieren“?!?!?! fubar. aber war ja nicht anders zu erwarten, mit der volksabstimmung als quasi freifahrschein im rücken wird halt mal dezent auf alles andere geschissen 🙁

  2. says: anja

    Da merkt man mal, dass „Stuttgarter Führungselite“ ein Haufen konservativer alter Menschen sind, die diese Kultur nicht gutheißt.

    Es würde mich nicht wundern, wenn früher oder später keine einzige Band mehr in Stuttgart überhaupt mehr spielt – übertrieben ausgedrückt…

  3. says: Böser Freund

    Soviel zur Doppelmoral der Stadt….Sie Lügt vorn herum warum nicht auch hinten herum. Warum hätte sich von Seiten der Stadt die Kommunikation auch verbessern sollen, Sie denkt ja das Sie nichts verliert. 🙁
    Die Stadt hat sich ein weiteres mal mit Ruhm bekleckert aber auf er Weste sind ja eh nur noch Flecken da kommt es auf den ein oder anderen auch nicht mehr an. Schade … R.I.P. liebe Röhre.

  4. says: Fred

    Der Bahn kann das Ganze hier egal sein. Die hat schon ein schlechtes Image.
    Bedenklich finde ich nur das Verhalten der Stadt…hab gehört demnächst sind OB-Wahlen. Neue Besen kehren bekanntlich besser…

  5. says: Ralf

    Das perverse ist ja, dass die jenigen die darunter leiden dass Stuttgart ein Dorf ist, aleles tun damit Stuttgart noch provinzieller wird.

    Zur „geilen“ Stadt wird man nicht durch einen Tiefbahnhof, durch gesponsorte „Kultur“ durch Komasaufetablissments auf der Theo.

    Eine Stadt wird zur lebendigen Stadt, durch Künstler, durch den Underground und ja, durch abgefuckte und kaputte Typen.
    das alles wird mit dem Tiefbahnhof zusammen unter die Erde gebracht.

  6. says: kutmaster

    Ach kommt. Dafür bekommen wir alle in 20 Jahren einen supi Bahnhof und tolle Shopping-Center. Wenn das mal kein Deal ist.

    Wer dann Konzerte will kann easy nach Bratislava zum feiern fahren.

  7. says: anja

    @Spätzle

    Jaaaaa, komm zu mir 😉 Würd zwar auch nich sagen, dass hier in Berlin alles besser ist. Es ist nur anders. Und mir gehen trotzdem die ganzen Hipster aufn Sack…

  8. says: Sabrina

    In Stuttgart war schon eh nix los und jetzt wollen sie den Schuppen auch noch dicht machen?Ich kann dir ANJA nur recht geben.Es spielen jetzt doch nurnoch scheiß Bands hier.Klar wer will auch schon nach Stuttgart kommen.Um etwas gutes zu sehen muss man mittlerweile echt schon nach München Frankfurt ect ect.Traurig traurig….aber bitte ihr woltet es so haben für einen verfickten neuen Bahnhof der eh nichts bringt weil Stuttgart ein verschlafenes Nest bleiben wird!Es lebe die Steuerverschwendung!!

  9. says: Hubert

    Ähnlich ist es in Pforzheim gelaufen, als aus sinnlosen Gründen das AZ Schlauch geschlossen wurde. Im Zuge der Schließung sind alle weg gezogen und es gab von huete auf morgen keine Live Szene mehr in Pforzheim, die auch noch Gegenkultur betrieben hat.
    Wegzug aus Stuttgart wäre gleichzeitig der Untergang und die Akzeptanz, dessen, was bei euch grad passiert.
    Haltet durch und gebt nicht auf. Es werden sich Lösungen finden, auch wenn Sie heute noch nicht da sind.
    Kopf hoch und weiter kämpfen.

    solitarische Grüße aus Pforzheim

  10. says: Krapfenlyra

    Einfach abwarten, in ein paar Jahren haben wir eine super unterirdische Bauruine zum Feiern. Oder leerstehende Shopping Malls. Danke S21 … :/

  11. says: Fidi

    Was ist eigentlicht mit dem Gebäude-Komplex in dem vormals die Teppich-Galerie war und jetzt im EG der K&M, Hörkonzepte irgendwas Sultan Döner usw. (Eberhardstraße). Das Ding steht m.E. komplett leer. Weiß jemand was damit geplant ist? Hat jetzt nix mit dem obigen Thema zu tun aber vielleicht entsteht da ja mal bezahlbarer Wohnraum in Top-Lage. Hö hö

  12. says: Tobi

    @Sabrina, dass in Stuttgart nix los ist kann man nicht behaupten. Diejenigen, die die Röhre dicht machen wollen, sind auch die, die im Leben nicht einen Fuß in einen derartigen Ort setzen würden.
    Schade nur, dass auch viele vor allem junge Menschen, die hin und wieder sicher in der Röhre waren (kenn ich natürlich einige) das Schließen der Röhre jetzt halt als unverhinderliche Begleiterscheinung des achso tollen neuen Bahnhofs abtun und generell das ganze Vorgehen nicht hinterfragen wollen (Anlass gibts genug und wird es weiter geben)…

    Die Röhre gibt’s seit 26 Jahren und in diesen ging einiges. Bands die die Schleierhalle oder Porschearena füllen will ich nicht sehen, vor allem nicht zu den Preisen. Aber wie oben richtig zu lesen ist, haben auch solche Bands ihre Anfänge in unverzichtbaren Clubs wie der Röhre. Auch Stuttgart hatte musikalisch unstrittig seine Höhepunkte, nur wurden Stuttgarts Subkultur schon in der Vergangenheit derart oft Steine in den Weg gelegt, dass man sich nicht wundern muss, wenn Künstler irgendwann abwandern oder auch die jungen Menschen irgendwann keinen Bock mehr haben.

    Mich zieht hier so schnell nichts weg, aber kotzen könnt ich so oft auf’s neue.

  13. says: DarkMorgana

    @Timo Troll

    Welche Alternativpläne? Wo willste denn in Stuttgart noch hin? Wird doch alles abgerissen und neubebaut.

    @Fidi Da steht unten, so weit ich weiß, nur das Ladengeschäft der ehemaligen Teppich – Gallerie leer und da ist zum Wasen und Frühlingsfest ein Dirndlverkäufer drin.

  14. says: Normann

    Ironie on:

    Was regt Ihr Euch denn so auf??? Wenn dann mal S21 fertig ist, könnt ihr doch ganz easy über die Magistrale schnell da…wohin war das nochmals: Bratislava fahren. Bier ist da auch noch günstiger 😉

    Ironie off:

    Der Konservative geht in die Oper oder hört Volsmusik…nix mit Trash / Underground und sonstigen Kulturgut des Proletariats.

  15. says: Thorsten W.

    Ja, uncoole Geschichte, schade für die Röhre und sie hinterlässt sicher eine Lücke.

    Aber: Was soll denn jetzt dieses Rumgeheule wie scheiße Stuttgart ist? Und nach Stuttgart kommen eh nur noch Scheißbands? Und es gibt nur Theo-Heuss oder Röhre?

    Wie gesagt, schade um die Röhre, aber wer aus Stuttgart wegziehen will, weil eine Location zu macht, der soll ruhig gehen.

  16. says: DarkMorgana

    @Thorsten W

    Die Szeme die in der Röhre unterwegs war/ist, hat in Stuttgart und Umgebung nicht allzu viele Locations. Eine Depeche Party passt nun leider nicht auf die Theo oder ins Penthouse.

  17. says: se

    subkultur schafft sich immer neue nischenwirkungsstätten. daran kann auch kein prestigebau und damit einhergehende jahre(zehnte-)lange baustellen nix ändern.

  18. says: fadaxe

    ich finde, man sollte sich mal einfach bei den Mitverantwortlichen (Kulturbürgermeisterin Frau Dr. Eisenmann und erstem Bürgermeister Herr Föll) melden und nachhaken. Deren Telefonnummern im Rathaus findet man sicher über Google…

  19. says: Lu

    Unglaublich traurig und schade. BW und auch Stuttgart haben so viel Kohle… Wenn man überlegt was in Berlin oder anderen Städten dieser Welt mit so viel „wohlstand“( und ja uns gehts sehr gut, schaut euch mal die zahlen und fakten an) anfangen könnte. Kultur, Kunst, Zwieschennutzung, Bildung und das in mAnchen fällen sogar verknüpft mit Party!
    Aber Nein. Wir wollen lieber diesen Banhof und nochn paaR Bürogebäude.
    Ja dadurch wird Stuttgart bestimmt zur neuen Touri Metropole! Dann kommen Menschen aus aller Welt hier her um sich unsere Königstraße anzuschauen.
    Es ist eigentlich kaum zu glauben wie sich nach und nach alles irgendwie schlimmer wird.
    Es wird nicht versucht kreative, junge und auch ältere Menschen mit Ideen, Konzepten, Träumen ein paar Freiräume zu schaffen. Die sich dann für alle lohnen. Alle Bewohner der Stadt. Es geht hier nicht darum irgendwelchen Punks eine Straße zum saufen freizuräumen.
    Auf Lange sicht wird sich zeigen wie das ausgeht. aber es Muss in stuttgart mehr geben als Die staatsgalerie oder die Oper. Die kleineren, urbanen ebenso wertvollen Projekte dürfen nicht völlig verschwinden.
    Dann sind wir nur noch Starbucks und Mc Donalds.

  20. says: Bär_Tiger_Mann

    @Thorsten W.:

    Ist ja nicht nur die Röhre – Rocker, Waggons und in absehbarer Zeit auch die Wagenhallen. Dazu noch 15 Jahre Baugrube. Und das alles für ein neues kik Textildiscount und Hotalocenter mit angeschlossenen familienfreundlichen Townhouses mit Carport + die Gewissheit in einer Stadt mit 52% A-Holes zu leben.

  21. says: Silence

    Zumal es ja mehr als offensichtlich ist das die Volksabstimmung sowieso totaler Betrug war. Oder glaubt irgendjemand daran das die ganze Sache mit rechten Dingen zuging??

  22. says: Thorsten W.

    wowowo, jetzt wird aber wieder viel in einen Topf geschmissen – beim Rocker ging’s nie um den Abriss wegen S21, für die Waggons wurde eine Alternative gefunden, die Wagenhallen sind wieder was anderes. Und jeder, der „dafür“ gestimmt hat ist ein „A-Hole“? Ich hoffe nicht, aber wenn die Volksabstimmung eh nur Betrug war gibt es zum Glück doch nicht so viele A-Holes…

  23. says: Bär_Tiger_Mann

    „beim Rocker ging’s nie um den Abriss wegen S21“

    Um was dann? Oder verstehe ich den Satz nicht? Und bei den Wagenhallen ist es ganz was anderes, aaaalles klar…

  24. says: Thorsten W.

    Muss man das echt noch mal erklären? Die Zwischennutzung des H7-Gebäudes war nur deshalb überhaupt möglich, weil es wegen S21 (teil-)abgerissen wird. Was anderes haben die Rocker-Betreiber auch nie behauptet. Aktuell geht es nur um die kurzfristige Kündigung, nicht um den Abriss an sich.

  25. says: Martin Sp.

    @duchamp: auch bei Email-Anfragen kann es leicht Spam werden.
    BTW halte ich die Volksabstimmung auch nicht für Betrug, obwohl ich mein Kreuzchen bei „Ja“ gemacht habe. Oder habe ich übersehen dass Putin im DB-Vorstand ist?

  26. says: martin

    ich glaub der thorsten wollte sagen, dass im rocker und den h7 mietern von anfang an die situation der zeitlichen begrenzung klar war. das überaus rasche ende ist jetzt, wer auch immer das verbockt hat, natürlich absolut nachvollziehbar ziemlich tragisch für alle mieter. wie schon oft gesagt bzw. zitiert, meinten die rocker leute stets selbst: „wir sind noch da wegen s21.“

    als man da im april 2005 eröffnete ging man zunächst mal von einem jahr aus, stichwort „temporärer club“, das ursprüngliche konzept vom rocker. das wiederum hat svenja schon gut auf den punkt gebracht: so traurig das auch immer ist im ersten moment, aber subkultur findet immer einen neuen platz zur ausdehnung und lebt auch ein stück weit davon. deswegen bin ich mir ziemlich sicher, dass gerade die rocker irgendwann, vielleicht auch schon bald, eine neue location präsentieren.

    ich zitiere svenja auch gerne nochmals, weil sie hat in meinen augen absolut recht:

    „subkultur schafft sich immer neue nischenwirkungsstätten. daran kann auch kein prestigebau und damit einhergehende jahre(zehnte-)lange baustellen nix ändern.“

    ist jetzt vielleicht ein etwas anderer fall und vergleiche hinken immer: als vor einem jahr die SL hals über wasser zu machen musste war der schock ebenfalls sehr groß, aber nun haben die jungs meineserachtens einen amtlichen, wesentlich dickeren laden als den alten hingestellt. gibt zwar keine dachterrasse mit burger mehr, aber dafür ne gute klimaanlage und mehr platz 😉

    die röhre ist zugegeben ein etwas speziellerer fall, weil eben auch gerade für konzerte eine exzellente location, nicht nur von größe, sondern auch der logistik (großer parkplatz direkt vor der türe etc.) und wenn man gerne kleine bis mittlere konzerte besucht, hinterlässt die röhre natürlich eine große lücke, sowohl für bands, die platt gesagt noch nicht ne schleyerhalle füllen (und vielleicht auch nie tun werden, was ja nicht schlimm ist) und auch für das enstprechende, musikinteressierte zielpublikum. die röhre war natürlich auch für speziellere partys ein guter spot, wie ein anderer kommentator erwähnte. spontan wüsste ich auch nicht wo man in stuttgart mitte noch eine depeche mode party machen könnte. vielleicht im universum? oder im lehmann?

    die wagenhallen wiederum haben anfang 2010 fünf weitere jahre mietvertrag bekommen und vor einem jahr auch große renovierungsarbeiten vorgenommen. weiß allerdings nicht ob und wie da im zuge aufgrund des projektes doch noch „akute gefahr“ bestehen könnte.

  27. says: Thorsten W.

    Ja, so ungefähr hab ich es gemeint 🙂

    Ähnlich wie Svenja hab ich es ja auch schon in meinem legendären Brief an Ingo Arzt formuliert:

    „Dass es in Stuttgart vielleicht alles ein bisschen anders läuft, dass die Subkultur hier vielleicht weniger an Orten und mehr an Personen hängt, dass Subkultur, die kaputt renoviert wurde, immer wieder neu und noch frischer wiederaufersteht, dass es immer wieder spannende temporäre Einrichtungen gibt und dass die hässlichsten Teile der Stadt, wie der alte Kleine Schlossplatz (auch kaputt renoviert) oder die Theodor-Heuss-Straße, einfach “von unten” belebt werden – woher sollst Du es auch wissen?“

  28. says: Bär_Tiger_Mann

    Dass das Rocker und H7 nur wegen S21 existieren ist mir schon klar – obwohl am Anfang ja seitens der Stadt von einem Erhalt des Gebäudes trotz S21 gesprochen wurde. Mir geht es nur darum dass die Leute hier zu blöd waren denn Ball zu spielen, der ihnen durch die Volksabstimmung zugepasst wurde.
    In anderen Worten hätte es so sein können, dass das Rocker durch S21 geboren wurde und durch K21 am Leben geblieben wäre. Die Chance war definitiv da, aber die Mehrheit der Leute will lieber Schein statt Sein.
    H7 & Rocker existieren des Weiteren seit 2005, S21 wurde erst 2007 (Realisierung) bzw. 2009 (Finanzierung) definitiv parlamentarisch beschlossen.

  29. says: martin

    „H7 & Rocker existieren des Weiteren seit 2005, S21 wurde erst 2007 (Realisierung) bzw. 2009 (Finanzierung) definitiv parlamentarisch beschlossen.“

    das ist richtig, die zahl hab ich ebenfalls gerade erwähnt, aber das thema war natürlich schon 2005 bekannt, wenn auch zu dem zeitpunkt eher stark im hintergrund, aber man hat darüber geredet und dass es so kommen könnte.

  30. says: Thorsten W.

    Gut, man kann eigentlich schon davon ausgehen, dass die Leute, denen etwas an Subkultur liegt, eher gegen S21 gestimmt haben. Als Argument für die Bevölkerungsmehrheit reicht das allerdings natürlich nicht aus…

  31. says: Nico Nissen

    Wirtschaft und Kultur erleiden durch Stuttgart 21 massiven Schaden, und wir können uns sicher sein, dass diese Schäden in keiner der pseudowissenschaftlichen Studien über Stuttgart 21 auftauchen werden. Die Gastronomie am Bahnhof, der Schlossgarten an sich und die Kunstwerke darin, H7, Röhre, zu spät ankommende Arbeitnehmer, Feinstaub …
    Mir ist völlig unverständlich, wie man ein Bauprojekt mit so vielen Nachteilen und so massiven Eingriffen in Stadtbild und Stadtkultur rechtfertigen und verantworten kann.

  32. says: Nico Nissen

    Bei Facebook habe ich eine Befürworterin entdeckt, die Fan der Facebookseite der Röhre ist. Wie das zusammenpasst, dürfte nur sie wissen.

  33. says: Heslach Buddah

    Als direkt betroffener auch hier von mir nochmal ein Statement:

    Es geht um die Art & Weise, wie man gekündigt wird bzw. informiert wird. Uns allen war klar, dass es ein Projekt auf Zeit ist und dass wir wieder raus müssen.
    Damit haben viele auch kein Problem auch wenn es schade ist, dass eben ein Projekt wie das Rocker mit ner einzigartigen Location dann eben in dieser Form nicht mehr besteht, aber das hatten wir bei vielen anderen Clubs wie z.b. dem M1, der Radio-Bar oder Colibri auch schon.
    Es geht um die Art & Weise wie man NICHT ernst genommen wird und man ein paar Subkulturelle „Freaks“, Selbstständige und Kleinunternehmen einfach mit ner 3 Wochenfrist rausschmeißt und somit nicht gleich behandelt, wie andere Unternehmen! Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dieselbe Verfahrensweise bei einer Bankfiliale, Versicherungsbüro oder einem mittelständischem Unternehmen mit 100 Mitarbeitern durchgeführt hätte, oder? Aber das sind ja auch „vernünftige“ Berufe und keine Künstler und Medienschaffende.

  34. says: peejamas

    Wir suchen was neues und wir finden was neues. Wenn sie was neues wollen, dann wollen wir auch was neues haben. vorm style, wie die Röhre.

  35. says: ZUKUNFT

    hört doch auf rumzuflennen! mein gott!
    ja die röhre war toll. ja viele schöne parties.
    NA UND?? es kommt was neues. YEAH! STUTTGART21

  36. says: stäffelesrutscher

    sind die besten clubs der stadt nicht erst durch veränderung entstanden? future = change = evolution. röhre, m1, wohlfarth/play, colibri, rocker33, kimtimjim.

    may the list continue, please…

  37. says: m.wuerstle

    Stuttgart wird immer mehr zur Kulturhauptstadt 🙂
    dann zieht es mich doch lieber in ne andere Stadt
    danke ihr A…..geigen!!!!

  38. says: stadtteil

    Kann man „Zukunft“ und „Fortschritt“ zu den Unwörtern des Jahres machen? Mit diesen Wörtern wird ja neuerdings „Zerstörung“ neugesprecht ^^

  39. says: Philip

    Ein Jammer, war nur einmal in dem Laden aber war schwer begeistert. So ein cooles Ambiente, eben einer dieser Läden die in einem Bauwerk untergebracht sind das nie als Club gedacht war, das macht eben Vielfalt aus.
    Lebe in München, wo sich das Backstage ganz ähnlichen Problemen gegenübersieht und oh Wunder: Die Bahn hängt auch mit drin.
    Geheimtip: Die Investoren stehen auch im Fall Backstage nicht auf Seite der Kultureinrichtung, aber pssssst..

  40. says: MCBuhl

    Hihi, Bunker unterm Marktplatz… Jaja, da gab’s schon mal was, ist Jahre her und musste zu machen wegen fehlender Notausgänge. Hatte da davor auch schon mal als Hotel gedient. Die Location hätte was: morgens beim Nachhausestolpern dem OB in die Arme rennen, weil der grad zur Arbeit – äh Streichen: der lässt sich bestimmt im gepanzerten Daimler in den Innenhof kutschieren.

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