Wenn mich Leute fragen, bei der re:publica, was geht denn da so, dann ist das immer etwas schwer zu beantworten. Weil da passiert insgesamt sehr viel, es gibt Vorträge, Podiumsdiskussionen, Interviews, Workshops, in diesem Jahr, glaube ich, erstmals einen Maker Space und sogar Yoga, die Media Convention findet parallel statt, wie auch in diesem Jahr zum ersten Mal die Tincon, quasi die re:publica für Kids und Teens U21.
Als Location dient die „Station“ am Gleisdreieck an der Grenze zwischen Schöneberg und Kreuzberg mit sieben Stages. 2019 hat man wieder das anliegende Kühlhaus angedockt sowie das benachbarte Technikmuseum und den Co-Working-Space B-Part. Dazu gibt es noch einen Marktplatz und verschiedene Außenbereiche, wo Aussteller bzw. Firmen zusätzliche Angebote haben.
Alles in allem führt dieses Setting dazu, dass laut Timetable immer ca. 25 Programmpunkte parallel stattfinden, so dass man – wie am Montag schon erwähnt – generell immer etwas verpasst. Aber was man trotzdem nie oft genug betonen muss: Das Programm ist überaus hochwertig, die Speaker sind meist top und man nimmt – phrasenschweinig gesagt – „ganz viel mit“ .
Panels, die ich am Dienstag gesehen habe:
Einen guten Überblick über Streaming jenseits von YouTube, Facebook & Co von Bertram Gugel, guter Speaker mit sympathischem Ostalb-Akzent.
Einen sehr spannenden Vortrag von Luca Hammer über die Analyse von Empörungswellen auf Twitter.
Eine Diskussionsrunde zum weltweiten E-Scooter-Hype (demnächst auch in Deiner Stadt, wirsch sehen!) im Lab 1886, dem Truck von Daimler, der über alle Veranstaltungen tingelt.
Eine Diskussionsrunde zum Streamingportal-Game von Netflix, Amazon & Co und gleich danach ein Interview mit dem Leiter Deutsche Originals bei Amazon Prime.
Ein Podium zum Thema „Digitaler Hass gegen die Demokratie“ u.a. mit Renate Künast, die schon viel zu oft Shitstorm-Opfer wurde.
Und eine Diskussion zum Kampf gegen Plastikmüll in Deutschland mit Vertretern des Bundesumweltamtes und des WWF.
Leute, die ich am Dienstag getroffen habe:
Den momentan zwischen Stuttgart und Berlin pendelnden Gastronomen Janusch Munkwitz (u.a. Condesa, Paul & George, Sattlerei), der gemeinsam mit den Leuten des Oberholz (berühmtes Laptop-Café in Mitte) das B-Part am Gleisdreieck aufgemacht hat, das in diesem Jahr eine Stage der re:publica beheimatet und eigentlich eine spannende Mischung aus Co-Working-Space, Galerie, Ateliers und Café ist.
Sachen, die ich am Dienstag beobachtet habe:
Menschen, die sich darin duellieren, Moby Dick fehlerfrei zu lesen (der Rekord liegt aktuell bei 18 Minuten)
Menschen, die über die komplette re:publica non-stop ihren kompletten Blog vorlesen (machen wir zum 20-jährigen auch, ohne Getränke)
Einen Volocopter (nicht ROFLCOPTER, gnihihihi), eine Mischung aus Helikopter und Drohne, der in wenigen Jahren als Flugtaxi in Städten eingesetzt werden soll