Deutschsprachige Erstaufführung: Am Samstag, 13. November feiert „Am Ende Licht“ von dem britischen Autor Simon Stephens Premiere im Schauspiel Stuttgart. Unter der Regie von Elmar Goerden baut sich das Stück sich wie ein geschickt verwobener Episodenfilm mit kurzen, ineinander laufenden Szenen auf, Klappentext:
Am 6. Februar 2017 betritt Christine nachmittags einen Supermarkt. Neun Monate war sie trocken. Bei dem Versuch eine Flasche Wodka aus dem Getränkeregal zu holen, stirbt sie an einer Gehirnblutung. Im Moment ihres Todes lässt Christine ihr Leben Revue passieren.
Während Christine stirbt, trifft sich ihr Ehemann mit zwei Frauen zum Sex in einem Hotel. Ihre älteste Tochter Jess, eine Volksschullehrerin, wacht nach einer durchzechten Nacht neben einem Fremden auf und beginnt sich in ihn zu verlieben.
Zeitgleich streitet Christines zweite Tochter Ashe sich mit ihrem Ex-Partner Joe um die Unterhaltszahlungen für ihr gemeinsames Kind. Und Christines Sohn Steven, der sich aus Angst vor seinem Vater nicht traut sein Jurastudium hinzuschmeißen, verbringt diesen Tag mit seinem Freund Andy. Steven hasst sein Leben und hat Angst, dass Andy ihn verlassen will.
„Am Ende Licht“ ist eine nüchterne, unsentimentale Erzählung über Einsamkeit, Verlustängste, existentielle Krisen, Erwachsenwerden, Beziehungen und über das Vertrauen und Halt in der Welt zu finden.
Einen realen Background lieferte eine Rundreise durch Nordengland in der Post-Brexit-Referendum-Ära, erklärt Simon Stephens: „Wir traten diese Reise im Frühling 2017 an. Es war das erste Jahr nach der Entscheidung durch das Referendum, die Europäische Union zu verlassen. Dieser Riss im Gewebe des Landes war damals noch frisch. Es war auch ein Land, das in den Straßen von Doncaster und Blackpool, in den Höfen von Ulverston und den geschlossenen Läden und Bars von Warrington und Durham merklich seit einem halben Jahrzehnt unter der Last von Sparmaßnahmen erdrückt wurde. Dieser politische Kontext war die Grundlage für Am Ende Licht.„
Die Laufbahn des Autors, künstlerischer Mitarbeiters des Lyric Theatre und assoziierter Autor am Royal Court Theater in London, liest sich hingegen all the way up: Stephens war zunächst Barkeeper, DJ und Lehrer, bevor er mit dem Schreiben begann, damit höchst erfolgreich wurde und viele Auszeichnungen einsammelte. Unter anderem wurde er vom Fachmagazin „Theater heute“ mehrfach zum besten ausländischen Dramatiker des Jahres gewählt. Im Jahr 2018/2019 zeigte das Schauspiel Stuttgart sein Stück „Rage“.
Das Schauspiel Stuttgart zeigt „Am Ende Licht“ erstmals wieder unter voller Auslastung. Es gilt aktuell die 2G-Regelung.
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Premiere & deutschsprachige Erstaufführung: Am Ende Licht
von Simon Stephens, Inszenierung Elmar Goerden
Sa. 13. November, 19:30 Uhr
Schauspielhaus Stuttgart
Weitere Vorstellungen:
Di. 16.11., Mi. 17.11 & Di. 30.11., 19:30 Uhr
Mo. 06.12. & Fr. 17.12., 19:30 Uhr, Mo. 13.12. 19:00 Uhr
Sa. 01.01. & So. 09.01. 19:30 Uhr & So. 23.01., 18:00 Uhr
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